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Bis in die Gegenwart fasziniert der berühmte Dichter und Übersetzer Stefan George (1868–1933) Leserinnen und Leser. Zugleich ist er als Mensch eine sehr umstrittene Gestalt der Literaturgeschichte, insbesondere wegen der Vorliebe für junge Männer und wegen seiner Haltung zur nationalsozialistischen Bewegung. Dieser Aspekt, der in der Resonanz noch immer einen breiten Raum einnimmt, wird im vorliegenden Buch einer Kritik unterzogen. Die Darlegungen widmen sich vor allem dem Mittelpunkt seiner lyrischen Kunst: dem Streben nach Schönheit, das bereits die frühen Gedichte auszeichnet. Nicht der Person George gilt das Hauptinteresse der Ausführungen, sondern den von ihm geschaffenen Gedichten, von denen mehrere Beispiele beleuchtet werden. Dabei rückt ein wichtiges Merkmal seiner Dichtung in den Blick: die Betonung der Einheit von sprachlichem Kunstwerk und Lebensführung. Beide Bereiche unterstellte er dem Primat der Schönheit. Auch seine Übertragungen und Umdichtungen werden gewürdigt; George ›übersetzte‹ neben zeitgenössischen Dichtern Die Blumen des Bösen von Baudelaire, Dantes Göttliche Komödie sowie die Sonette Shakespeares. Sowohl mit seinen eigenen Dichtungen als auch mit seinem Übersetzungswerk hat George als Diener der Schönheit Außerordentliches geleistet.
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