Im Jahreskreis das Leben feiern - Antara Reimann - E-Book

Im Jahreskreis das Leben feiern E-Book

Antara Reimann

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Beschreibung

Unsere Vorfahren empfanden Zeit als Zyklus: Der Mond, die Jahreszeiten und alles Leben durchlaufen Phasen von Ruhe und Aktivität, Wachstum und Sammlung. Mit jedem Ende beginnt etwas Neues. Die Kelten und Germanen ehrten diesen ewigen Kreislauf und seine wechselnden Zeitqualitäten mit acht Jahreskreisfesten. Seit vielen Jahren leben Antara Reimann und Peter Eckel im Bewusstsein der natürlichen Zyklen. Sie teilen in diesem Buch inspirierende Impulse, traditionelles Wissen, einfache Meditations- und Ritualanleitungen sowie saisonale Rezeptideen zu Yule, Beltane oder Samhain mit uns. Dies ermöglicht uns, die verschiedenen Abschnitte des Jahres intensiv zu erleben. Wir verstehen, wann es Zeit ist, Altes loszulassen oder Neues zu wagen, Pläne zu schmieden oder aktiv zu werden. Im Einklang mit den Rhythmen der Natur gewinnen wir Vertrauen und Klarheit für unseren Weg, fühlen Dankbarkeit und können Mutter Erde und das Leben feiern. Entdecke die Magie des Jahreskreises, und lasse dich von der Weisheit unserer Ahnen inspirieren!

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Seitenzahl: 167

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ISBN Printausgabe 978-3-8434-1530-9

ISBN E-Book 978-3-8434-6518-2

Antara Reimann & Peter Eckel: Im Jahreskreis das Leben feiern Mit keltischen Festen ein Leben voller Hingabe, Klarheit und Kraft erschaffen © 2023 Schirner Verlag, Darmstadt

Umschlag: Anna Katharina Berg & Anna Twele, Schirner, unter Verwendung von # 2135890075 (© ju_see), # 1657662844 (© RedKoala), # 1640777518 (© RedKoala), # 120562819 (© arturasker), # 2038268351 (© ju_see), # 1555716587 (© ChWeiss) und # 2017709810 (© Jozef Klopacka), www.shutterstock.com

Print-Layout: Anna Katharina Berg, Schirner

Lektorat: Ina Keller & Bastian Rittinghaus, Schirner

E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH, Rudolstadt, Germany

www.schirner.com

1. E-Book-Auflage Dezember 2023

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Funk, Fernsehen und sonstige Kommunikationsmittel, fotomechanische oder vertonte Wiedergabe sowie des auszugsweisen Nachdrucks vorbehalten

Dieses Buch ist den Menschen gewidmet, die den Kontakt zu den natürlichen Rhythmen und Zyklen aufrechterhalten.

Unsere Vorfahren ehren wir für ihr Bewusstsein für diese Abläufe. Danke für das Eröffnen der Möglichkeiten, aus denen wir wählen dürfen.

Und wir danken Mutter Erde und Vater Sonne, die sich in Liebe vereinen und dem Leben hingeben, damit für uns gesorgt ist.

Inhalt

Vorwort

Einführung

Ermittlung der Termine

Bestandteile eines Rituals

Samhain

Unterstützende Aspekte

Die Natur im Jahreskreis

Traditionelles

Rituelles und Symbolisches

Meditation

Ritual zu Samhain

Yule

Unterstützende Aspekte

Die Natur im Jahreskreis

Traditionelles

Rituelles und Symbolisches

Meditation

Ritual zu Yule

Imbolc

Unterstützende Aspekte

Die Natur im Jahreskreis

Traditionelles

Rituelles und Symbolisches

Meditation

Ritual zu Imbolc

Ostara

Unterstützende Aspekte

Die Natur im Jahreskreis

Traditionelles

Rituelles und Symbolisches

Meditation

Ritual zu Ostara

Beltane

Unterstützende Aspekte

Die Natur im Jahreskreis

Traditionelles

Rituelles und Symbolisches

Meditation

Ritual zu Beltane

Litha

Unterstützende Aspekte

Die Natur im Jahreskreis

Traditionelles

Rituelles und Symbolisches

Meditation

Ritual zu Litha

Lammas

Unterstützende Aspekte

Die Natur im Jahreskreis

Traditionelles

Rituelles und Symbolisches

Meditation

Ritual zu Lammas

Mabon

Unterstützende Aspekte

Die Natur im Jahreskreis

Traditionelles

Rituelles und Symbolisches

Meditation

Ritual zu Mabon

Resümee

Danksagung

Über die Autorin

Über den Autor

Bildnachweis

Vorwort

Unsere Ahnen waren zuerst Jäger und Sammler und entwickelten sich später zu Bauern, um sich mit der notwendigen Nahrung versorgen zu können. Ihr persönliches Überleben und der Fortbestand der Sippe konnten nur durch genaue Kenntnisse der Zeichen der Natur gesichert werden. Die Natur folgt seit Anbeginn ihren eigenen Zyklen, und alles lebt und stirbt im Einklang damit. Die Menschen mussten lernen, sie zu erkennen und in ihre Planungen mit einzubeziehen, denn nur so war ihnen ein gutes Dasein möglich.

Heute leben wir in sicheren, geheizten Gebäuden mit fließendem Wasser und kaufen unsere Nahrung meist im Supermarkt. Solange das nötige Geld vorhanden ist, ist der Alltag gut zu meistern. Doch auch, wenn die materielle und körperliche Sicherheit in der Regel gewährleistet ist, hat die Natur immer noch einen entscheidenden Einfluss auf uns.

Die natürlichen Rhythmen und die Schwingungen der Jahreszeiten beeinflussen unser Befinden. Wir sind intensiver mit diesen äußerlichen Veränderungen verbunden, als wir glauben. Wind und Wetter, Wärme und Kälte, Licht und Dunkelheit haben trotz luft- und wasserdichter Gebäude, Klimaanlagen und künstlichen Lichts eine Wirkung auf unser Gemüt, unser Denken und auch unser körperliches Wohlergehen und die Infektanfälligkeit. Besonders das Wetter und die dadurch entstehende Stimmung beeinflussen uns.

Ganz tief in sich spürt jeder Mensch die Verbundenheit mit den Elementen Feuer, Wasser, Luft und Erde und sehnt sich nach einem Leben in Einklang mit ihnen. Je bewusster wir die verschiedenen Abschnitte eines Jahres wahrnehmen und ihre Einflüsse erkennen, desto besser verstehen wir unsere eigene Gemütslage und unser Verhalten. Alles ist miteinander verbunden, und wir reagieren genauso wie die Tiere und Pflanzen auf die äußeren Bedingungen. Die einzelnen Phasen gehen sanft ineinander über, geben die Führung an die nächste Zeitqualität weiter und formen so den Jahreslauf.

Bevor ich, Antara, anfing, mich mit dem Thema Jahreskreis und seinen Auswirkungen auf uns Menschen zu beschäftigen, konnte ich meine Reaktionen häufig nicht einordnen. Ich hatte bestimmte Stimmungen und legte Verhaltensweisen an den Tag, die vermeintlich keine Ursache hatten. Mittlerweile, durch viele Jahre der Analyse und Beobachtung, verstehe ich die Einflüsse der Zyklen der Natur. An verschiedenen überlieferten Bauernregeln lässt sich erkennen, dass unsere Vorfahren die gleichen Empfindungen hatten und Beobachtungen machten.

Seit fast 30 Jahren achte ich nun die ursprünglichen Rhythmen und erkenne ihre Wirkung auf alles, was mich umgibt. Wenn irgendwie möglich, zelebriere ich zum Termin der höchsten Kraft jedes Jahresabschnittes ein kleines Ritual und stelle mich dadurch bewusst auf die Zeit ein. Zu erkennen, dass ich nicht einer höheren Macht ausgeliefert bin, sondern es einen größeren Sinn hat, wenn mich das Leben formt, hilft mir, Klarheit zu gewinnen, und animiert mich, dieses Wissen auch für meine naturmagische Arbeit zu nutzen. Wir wünschen uns, dass auch du deinen Weg findest, im Einklang mit den Zyklen des Jahreskreises zu leben und zu handeln, und so dich und deine Umwelt besser verstehst.

Alles hat seine eigene Schwingung, alles hat seinen Zweck, alles ist mit allem verbunden.

Blessed be – sei gesegnet!

Antara Reimann & Peter Eckel

Waltrop im Sommer 2023

Einführung

Zeit verstanden unsere Vorfahren als etwas Zyklisches: Der Mond, die Jahreszeiten und mit ihnen die Vegetation sowie das Leben jedes Einzelnen durchlaufen Phasen von Ruhe und Aktivität, Wachstum und Sammlung. Mit jedem Ende beginnt etwas Neues. Sie beobachteten, dass in jedem Zeitabschnitt im Laufe eines Jahres verschiedene Wachstums- und Entwicklungsphasen einsetzten, die aufeinander aufbauten und dem Menschen jeweils besondere Möglichkeiten und Ressourcen boten.

Dieses Wissen und der Umgang damit wurden bis in die heutige Zeit überliefert. Die weit verbreitete und als keltisch-germanischer Jahreskreis bekannte Systematik ist ein Zusammenschluss aus verschiedenen Traditionen. Sie zu beachten, wird dich mit Freude durch das Jahr begleiten.

Das Grundgerüst bilden die Phasen rund um die vier Mondfeste Samhain (November), Imbolc (Februar), Beltane (Mai) und Lammas (August), deren Ursprünge im keltischen und irischen Glaubenssystem liegen.

Unsere germanischen Vorfahren beachteten ebenfalls die Jahresabschnitte und feierten vier Feste, jedoch zu Ehren der Sonne. Die Daten wurden vom Sonnenstand bestimmt: Die Feste Yule (21. Dezember), Ostara (21. März), Litha (21. Juni) und Mabon (21. September) kennzeichnen die beiden Tagundnachtgleichen (Äquinoktien) im März und im September sowie die Sonnenwenden (den längsten Tag bzw. die längste Nacht) im Juni und im Dezember. Manchmal verschieben sich diese Termine um einen Tag, bedingt durch den realen Sonnenstand.

Gemeinsam ergeben sich die folgenden acht Phasen mit ihren Hochfesten und individuellen Themen:

Samhain – Zeit der Ahnen, Sterben und Vergehen, die dunkle Zeit

Yule – Geburt des Lichts, der Same wird gesetzt

Imbolc – Das Leben regt sich, »im Bauch entwickeln«, Kerzenweihe

Ostara – Neubeginn, Aufbruch

Beltane – Zeit der Vereinigung

Litha – Längster Tag, Höchststand der Lebenskraft

Lammas – Beginn der Ernte, Schnitterzeit

Mabon – Dank für eine gute Ernte

Regional entstanden nach und nach kulturelle Riten zu Ehren der natürlichen Wachstumsphasen und der entsprechenden Handlungen.

Im Zuge der zunehmenden Technisierung des Alltags und einer vermeintlichen Unabhängigkeit von der Natur geriet das Wissen um die Zyklen des Jahres in Vergessenheit. Doch das Interesse an den ursprünglichen Rhythmen und deren Auswirkungen auf das menschliche Leben steigt wieder, und seit Beginn des letzten Jahrhunderts beachten weltweit auch immer mehr Menschen neben den Mondfesten die Traditionen der Sonnenfeste. So verschmolzen diese acht Feste zu einem zusammengehörenden Jahreskreis, der symbolisch als ein Rad mit acht Speichen dargestellt wird. Er lässt den ewigen Kreislauf des Werdens und Vergehens erkennen. Wenn Menschen in diesem Bewusstsein leben, erhalten sie mehr Vertrauen in den Fluss des Daseins, Orientierung auf dem Lebensweg und Kraft für die Umsetzung ihrer Träume und Visionen.

Unsere europäischen Ahnen haben uns wenig Schriftliches hinterlassen. Daher ist vieles, was in der keltisch-germanischen Tradition wieder auflebt, erst durch eigenes Erleben neu geformt geworden. Doch auch, wenn nicht alle Riten bereits über viele Jahrhunderte so gelebt wurden, ergibt es doch einen Sinn, sich auf diese Weise den Schwingungen und Eigenheiten der jeweiligen Jahresabschnitte zu öffnen. Ein Gewahrwerden der natürlichen Abläufe ermöglicht einen harmonischen Zugang zum eigenen Sein. Richtest du dein Leben nach dem Jahreskreis aus, erfährst du dich als Teil des großen Ganzen. Du erkennst, wie du im Einklang mit den Gegebenheiten schwingst. Eine tiefe Einheit mit der Natur, Klarheit auf dem eigenen Weg und unerschütterliche Freude am Dasein erfüllen dich. Du findest Orientierung, empfängst inspirierende Impulse und schöpfst Vertrauen aus dem Gewebe des Seins – jeden Tag.

Rituale und das Feiern der Jahreskreisfeste geben Kraft und Ruhe, Struktur und den nötigen Halt in einer Zeit des Umbruchs und Wandels. Du begibst dich auf eine Reise ins eigene Innere, in die »Waldeinsamkeit« deiner Seele, jedoch auch in die Gemeinschaft, in die Identifikation mit der Gruppe.

Das Leben verläuft in einer auf- und absteigenden Wellenform mit Höhen und Tiefen. Im Abschnitt der Aufwärtsbewegung erstarkt die Kraft des jeweiligen Jahresabschnitts, bis das Maximum erreicht ist, die Hochzeit der Spanne. Diesen Moment kannst du rituell mit einem Fest begehen und so bewusst die jeweilige Zeitqualität würdigen. Dann schwillt die Kraft wieder ab, während der nächste Abschnitt langsam an Präsenz gewinnt und die nachfolgende Schwingung allmählich in den Vordergrund rückt. Genau zwischen zwei Hochzeiten wechselt der Fokus. Sanft zieht sich der gehende Part zurück, er ist abgeschlossen. Währenddessen beginnt sich die Energie des nächsten Jahreskreisabschnitts aufzubauen und formt die Entwicklung aller Lebewesen.

Ermittlung der Termine

Bei den Kelten der Antike und Spätantike galt generell die Phase des Vollmonds als eine heilige Zeit, weswegen sie ihre Feste vornehmlich zu diesem Zeitpunkt begingen.

Diese kraftvollen Mondfeste sind Samhain, Imbolc, Beltane und Lammas. Die Termine wechseln in jedem Kalenderjahr je nach Mondstand. Im letzten Jahrhundert wurde das System jedoch von den Gründern der Wicca-Gemeinschaft vereinfacht. Dafür wurden diese Hochzeiten jeweils fest auf den 1. Tag der Monate November, Februar, Mai und August gelegt. Doch dadurch weichen die Feste häufig weit von den traditionell ermittelten Terminen ab und schwingen nicht mehr im Rhythmus des Vollmonds. Willst du wirklich im Einklang mit den natürlichen Abläufen leben, so betrachte zum Ende des Kalenderjahres die Vollmonde des nächsten Jahres und errechne die neuen Mondfesttermine. So bist du sicher, genau die unterstützende Energie in deinen Ritualen zu erhalten, die die jeweilige Hochzeit auszeichnet.

Die Termine werden wie folgt ermittelt:

Samhain

Beginn des Winterhalbjahres und Neujahr der Hexen 11. Neumond im Kalenderjahr Suche im Kalender des auslaufenden Jahres den 11. Neumond. Dies ist der Beginn des Mondjahres.

Yule

Wintersonnenwende, 21. oder 22.12.

Imbolc

2. Vollmond nach der Wintersonnenwende

Ostara

Frühlingstagundnachtgleiche, 20. oder 21.03.

Beltane

Beginn des Sommerhalbjahres, 5. Vollmond nach der Wintersonnenwende

Litha

Sommersonnenwende, 20. oder 21.06.

Lammas

8. Vollmond nach der Wintersonnenwende

Mabon

Herbsttagundnachtgleiche, 22. oder 23.09.

Bestandteile eines Rituals

Grundsätzlich kannst du ein Ritual ganz nach deinen Wünschen und Ideen gestalten. Sei frei, und folge deiner inneren Stimme. Die in diesem Buch zu jedem Fest aufgeführten Rituale sind Beispiele, wie du die Einflüsse während der acht Phasen wirksam nutzen kannst. Lasse dich durch unsere Tipps und Beschreibungen inspirieren, und kreiere deine eigenen Bräuche, angepasst an die Energien der einzelnen Jahresabschnitte.

Die Meditationen eignen sich auch als Gruppenerlebnisse. Es macht Freude, solch eine Erfahrung mit anderen Interessierten gemeinsam zu zelebrieren. Du solltest im Vorfeld allerdings erklären, worum es geht, und darum bitten, dass alle sich darauf einstimmen.

Es gibt ein paar Anregungen zum Ablauf, die sich bewährt haben und die wir dir ans Herz legen wollen.1

1.Zu jedem Ritual gibt es ein Getränk und eine passende Speise. Dabei geht es nicht darum, ein großes Festmahl auszurichten, es ist eher eine symbolische Geste der Dankbarkeit. Als Gäste werden Wesen aus der Geistigen Welt eingeladen, und diese werden höflich willkommen geheißen und bedient.

2.Der Platz wird physisch gereinigt. Das bedeutet, du staubsaugst oder fegst den Raum, wenn das Ritual drinnen stattfindet, oder räumst Äste und möglichen Unrat beiseite für Rituale in der Natur.

3.Bestimme die Mitte, einen Bereich im Zentrum des Raumes, der besonders geschmückt werden soll. Hierfür kannst du ein Tuch in einer zum Anlass passenden Farbe wählen. Diese Mitte dient der Fokussierung und als Altar für die Gegenstände, die die Energie des Rituals besonders aufbauen können: Kerzen, Pflanzen, Kräuter, Früchte und alles Weitere, was die Aufgaben repräsentiert und die Arbeit unterstützt.

4.Der Ort, an dem das Ritual stattfinden soll, wird vorab mit einer Reinigungsräucherung (z. B. Beifuß, Salbei, Harzen und Lorbeerblatt) geklärt. Anschließend wird auch die Aura jeder teilnehmenden Person damit geräuchert. Denke auch an dich!

5.Errichte einen heiligen Raum, in dem das Ritual stattfinden wird. Dies geschieht energetisch kraft der Imagination oder auch durch das Legen eines Kreises aus Reisig oder Blättern. Gib hierbei mit eigenen Worten die klare Anweisung, dass sich dieser Raum errichtet und stehen bleibt, bis er zum Ende wieder aufgelöst wird.

6.Rufe deine eigenen Schutz- und Helferwesen mit der Bitte hinzu, dein Ritual zu unterstützen.

7.Dann führst du die geplanten Handlungen durch.

8.Danke anschließend der Geistigen Welt und deinen Helferwesen. Stelle als Geschenk für sie einen Teil der Ritualspeise und des Getränkes auf den Altar, um sie mit ihnen zu teilen. Du kannst den geistigen Schutzwesen auch mit passenden Liedern für ihre Begleitung danken. Dies unterstützt die Stimmung und gestaltet das Ritual auf lebendige Weise mit.

9.Löse den heiligen Raum auf, und entlasse die feinstofflichen Wesen.

Und jetzt lasse dich auf den Tanz des Lebens ein, und begib dich auf die spannende Reise durch den Jahreskreis!

1Weiterführende Informationen zum Einsatz von Ritualgegenständen und Altären findest du im Buch »Kraftplätze für deine Seele« von Antara Reimann, Schirner Verlag 2021.

Samhain

Ich bin der Atem der Dunkelheit.

Ich bin der Schutz für die Schlafenden zwischen den Welten.

Ich bin Ende und Anfang, Tod und Neugeburt.

Fühle, wie ich aufnehme, was gestorben ist, und bewahre, was kommen will.

Ich bin die Zeit zwischen den Zyklen.

Ich bin der Kessel der Transformation.

Öffne dich, und übergib mir alles, was erledigt ist.

Ich bin das alte Wissen um die Gnade der Endlichkeit.

Ich bin die Erinnerung an das, was gegangen ist.

Fühle die Stille zwischen meinen Atemzügen.

Gib dich ihr hin, und ruhe dich aus, bis der neue Morgen kommt.

Samhain (gesprochen »Saw: in«) ist ein keltisches Mondfest. Für die Kelten begann alles aus dem Nichts heraus. Damit etwas Neues entstehen konnte, musste das Alte gehen. Samhain gilt als das Totenfest und steht für das Neujahr, den Jahresanfang. Es läutete das Winterhalbjahr ein und ist nach Lammas und Mabon das dritte und letzte Erntefest. Alles, was noch zum Ernten übrig ist, wird jetzt gesammelt. Der Rest bleibt für die Tiere und Naturwesen stehen.

Unterstützende Aspekte

Traditioneller Bezug

Ahnenkraft, keltisches Neujahr

Zeitschwingung

Tod und Sterben, Übergang, Neubeginn, Loslassen, Freigeben, Reflexion, Orakeln

Zeitpunkt der höchsten Energie

am 11. Neumond des Jahres, entspricht dem Neumond um den 31.10.

Planetarisch

Mondfest

Naturentsprechungen

Stürme und Gewitter

Hüterinnen der Zeit/Göttinnen

Morrigan, Freya, Cerridwen

Hüter der Zeit/Götter

Saman (keltischer Gott des Todes), Stechpalmenkönig

Symbole

Kessel der Wandlung, Rübe

Runen

OTHALA, NAUDHIZ

Farben

Schwarz, Grau

Pflanzen

Alraune, Apfel, Brombeere, Eibe, Estragon, Hagebutte, Immergrün, Kastanie, Kürbis, Pilze, Rübe, Weißdorn

Tiere

Rabe, Schlange

Mineralien

Bergkristall, Calcit, Howlith, Jaspis, Obsidian, Opal, Pyrit, Rauchquarz

Räucherwerk

Reinigungsräucherung, z. B. Beifuß, Kampfer, Lorbeer, Rosmarin, Salbei, Teufelsdreck, Weihrauch, Wüstensalbei

Rituelle Speisen

Apfel, Totenbrot, Hexenfinger, Runkelrübensuppe

Rituelle Getränke

warmer Apfelpunsch, Met, Schwellenhütertrunk

Die Göttinnen und Götter

Morrigan ist die keltische Göttin des Krieges und des Todes, der Hoffnung und der Eigenständigkeit. Sie ist eine Gestaltwandlerin und kann als Rabe, Krähe, Wolf oder Mensch erscheinen. Dank ihrer Hellsichtigkeit kennt sie den Ausgang einer Schlacht bereits, bevor sie beginnt. So weiß sie auch immer, wer siegt und somit weiterlebt und wer in Walhalla, der Halle der Helden, einziehen wird. Sie ist eine mächtige Frau, die mit ihrer Magie die Naturkräfte beeinflussen und Kriegern helfen oder diese bekämpfen kann. Sie gilt als die große Königin unter den Göttinnen. Manchmal wird sie als dreifache Göttin gesehen: als blühende, junge Fruchtbarkeitsgöttin, als Muttergöttin und als greise Todesgöttin.

Freya ist die nordische Göttin der Liebe, Schönheit und Fruchtbarkeit. Gleichzeitig ist sie auch eine Kriegsgöttin, die mit Tod und Magie arbeitet. Sie führt die Walküren an, einen Kriegerinnenstamm, der die getöteten Helden für Walhalla auswählt. Freya beherrscht sowohl Seiðr als auch Galdr (die Lehre der Runen und der Wahrsagerei sowie die der Zaubersprüche). Man kann diese Göttin gut an ihrem Wagen erkennen, der von zwei Katzen gezogen wird, und an ihrem Umhang aus Falkenfedern, der es ihr ermöglicht, zu fliegen.

Cerridwen ist die keltische Göttin der Verwandlung, der Wiedergeburt, der Inspiration und der Poesie. Sie hütet den Kessel von Awen, die Quelle göttlicher Weisheit und Kreativität. Wenn du dich aus diesem Kessel bedienst, erhältst du Erkenntnis über die Zusammenhänge von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Cerridwen ist ebenfalls eine Gestaltwandlerin, die die Form von verschiedenen Tieren und Menschen annehmen kann. Sie ist die Personifizierung der Weissagung und des Wissens, und wegen der Fähigkeit, sich immer wieder zu verwandeln, deckt sie auf, wann es Zeit für eine Transformation ist.

Der Stechpalmenkönig, der Gott des Todes, ist in der keltischen Überlieferung auch unter dem Namen Saman bekannt. Er herrscht über die dunkle Hälfte des Jahres von Samhain bis Beltane und bringt Kälte, Dunkelheit und Tod mit sich. Jedoch ist er nicht nur ein grausamer und furchterregender Gott, sondern auch der Beschützer der Seelen, die in die Anderswelt übertreten. Er sorgt dafür, dass der Kreislauf des Lebens und Sterbens erhalten bleibt, und erneuert die Natur durch seinen Kampf mit dem Eichenkönig, dem Gott des Lebens und des Lichts. Saman ist einer der ältesten und mächtigsten Götter des keltischen Pantheon. Sein Name bedeutet »der Sommerender« oder »der Versammler«, da er die Seelen der Verstorbenen zu sich ruft. Oft wird er mit einem schwarzen Umhang und einem Stechpalmenzweig oder -stab dargestellt. Die Tiere, besonders die Hirsche, wirken als seine Boten. Er ist mit Morrigan, der Göttin des Krieges und des Schicksals, verheiratet, sie bilden ein Paar voller Gegensätze, aber auch mit gleichen Wesenszügen.

Die Runen

OTHALA – Ahnenkraft, Wurzeln, Abstammung, Erbe

In Zeiten großer Not erinnern wir uns unserer Wurzeln. Was haben wir aus unserer Ahnenlinie mitgenommen, was haben wir von unseren Vorfahren gelernt? OTHALA zeigt auf, welche Stärkendu von deiner Familie bekommen hast. Das umfasst zum einen physische Hinterlassenschaften wie Möbel, Haus oder Hof. Zum anderen weist die Rune dich darauf hin, wie deine Ahnen die dunkle Zeit in Zusammenarbeit mit den geistigen Kräften überstehen konnten. Erkenne das Potenzial des Wissens, das dir überliefert wurde und das dir eine gute Führung sein kann.

NAUDHIZ – Wendung, Bedürftigkeit, Hilfe in der Not

Aus Not und Mangel heraus entsteht die Bereitschaft zur Veränderung. Und doch fällt es in der dunklen, rauen Jahreszeit schwer, sich der Situation zu stellen. Es ist einfacher, den Kopf in den Sand zu stecken und zu hoffen, dass sich Probleme von selbst lösen. Doch die Rune NAUDHIZ legt so lange den Finger in die Wunde, bis du zur Bewegung und damit Entwicklung bereit bist. Stelle dich den täglichen Herausforderungen, und wachse über dich hinaus. Sei gewiss, dass die Runenkräfte dich nie hängen lassen, solange du die Verantwortung für dein Leben übernimmst. Jetzt, zur Samhainzeit, zeigt sich deine Bedürftigkeit besonders. Rufe die Drei Nornen, die Hüterinnen der Runenkräfte, und bitte sie um Hilfe. Öffne dich allem, was kommen mag. Größtmögliche Unterstützung wird für dich bereitstehen. Möglicherweise ist der Weg anders, als es sich dein Ego vorstellt. Doch sei dir sicher: Es ist der für dich richtige Weg.

Die Natur im Jahreskreis

Es rüttelt und schüttelt überall in der Natur. Die Winde fegen durch die Äste der Bäume und Sträucher und reißen auch das letzte verdorrte Blatt ab. Alles ist kahl, und die Pflanzen ziehen ihre Säfte in die Wurzeln zurück. Die Tiere sind entweder in wärmere Quartiere umgezogen oder, wenn das nicht möglich ist, beginnen ihren Winterschlaf. Die wenigen Tiere, die in unseren Breiten überwintern, haben Vorräte angelegt, die sie über die dunkle und magere Zeit bringen. Wer nicht genug vorgesorgt hat, wird nur schwer durch den Winter kommen. Es braucht ein dickes Fell und eine warme Höhle, um sich vor der Kälte zu schützen. Die karge Zeit übernimmt die Herrschaft, und der Tod greift um sich. Rückzug und Abschied schwingt in allem. Die Tage werden immer dunkler. Es gibt nur noch wenige Sonnenstunden, und die Kälte breitet sich aus. Der unwirtliche Spätherbst hat Einzug gehalten.

Traditionelles