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Die Runen sind kraftvolle Impulsgeber, die sich seit Jahrhunderten als Orakel und bei der Gestaltung des Lebensweges bewährt haben. Wenn wir die Energie der Runen im Herzen verinnerlicht haben, sind wir in der Lage, das wertvolle traditionelle Runenwissen auch für uns zu nutzen. Wie das geht, beschreibt Runenexpertin Antara Reimann: Rituale, Übungen und Tipps lassen uns die Kräfte der Runen im Alltag erleben und anwenden. Beschreibungen der Runen runden diesen einzigartigen Ratgeber ab.
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Die Ratschläge in diesem Buch sind sorgfältig erwogen und geprüft. Sie ersetzen keine ärztliche, heilpraktische oder therapeutische Behandlung. Alle Angaben in diesem Buch erfolgen ohne Gewährleistung oder Garantie seitens der Autorin oder des Verlages. Eine Haftung der Autorin bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist daher ausgeschlossen.
ISBN Printausgabe 978-3-8434-1356-5
ISBN E-Book 978-3-8434-6412-3
Antara Reimann:
Runenrituale für die alltägliche Praxis
© 2018 Schirner Verlag, Darmstadt
Umschlag: Elena Lebsack, Schirner, unter Verwendung von Bildern von www.shutterstock.com (siehe Bildnachweis)
Print-Layout: Elena Lebsack, Schirner
Lektorat: Rudolf Scholz, Schirner
E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH, Rudolstadt, Germany
www.schirner.com
1. E-Book-Auflage Mai 2022
Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Funk, Fernsehen und sonstige Kommunikationsmittel, fotomechanische oder vertonte Wiedergabe sowie des auszugsweisen Nachdrucks vorbehalten
Vorwort
Was sind Runen?
Über Rituale und die Arbeit mit Runen
Runen und der Runenbeutel
Die Frage und die Legesysteme
Die drei Nornen und das Ziehen der Runen
Der Altar
Die Runenfamilien – die Aettir
1. Aett, Freyrs Aett – Kräfte des täglichen Lebens
FEHU
URUZ
THURISAZ
ANSUZ
RAIDHO
KENAZ
GEBO
WUNJO
2. Aett, Odins Aett – Naturgewalten
HAGALAZ
NAUDHIZ
ISA
JERA
EIHWAZ
PERTHRO
ALGIZ
SOWILO
3. Aett, Tyrs Aett – der Mensch in seiner Entwicklung
TIWAZ
BERKANA
EHWAZ
MANNAZ
LAGUZ
INGWAZ
DAGAZ
OTHALA
Odins Rune
Danksagung
Über die Autorin
Register nach Runennamen
Quellenhinweis
Bildnachweis
Runenkräfte begleiten uns Menschen schon seit vielen Hundert Jahren. Jedes Volk, jeder Stamm, jede Gruppe hatte einen Runenkundigen, der die Kräfte und Schwingungen der Runen fühlen und für die Menschen übersetzen konnte. Sehr lange wurde das Wissen über die Eigenschaften der Runen nur mündlich weitergegeben und dabei von der Sprache und den Gepflogenheiten der jeweiligen Zeit geprägt. Jede Region, jedes Volk, jede Gruppe hatte ihre eigenen Lebensumstände und Erlebnisse mit den Runen und bildete so ihre eigenen Formulierungen für die Bedeutung jeder einzelnen Rune. Die Essenz der einzelnen Rune blieb gleich, die Beschreibungen dieser Essenz wichen möglicherweise voneinander ab.
Dieses Buch soll ganz praktisch helfen, die Runenkräfte wieder ins alltägliche Leben einzubinden. Ich beschreibe darin, wie ich die Runen und ihre Kräfte in meiner mehr als zwanzigjährigen Runenpraxis erlebt habe und wie ich mit ihnen im täglichen Leben arbeite. Die für jede Rune beschriebenen Rituale sollen anleiten, einen guten und gesunden Kontakt zu den speziellen Kräften der einzelnen Runen sowie Antworten auf zentrale Fragen zu bekommen: »Welche Bedeutung hat die Rune für mein Leben?«, »Welche Auswirkungen hat es, wenn ich diese Runenkraft in mein Leben einlade?«, »Wie fühle ich mich dadurch?«, oder: »Wie macht sie sich bemerkbar?«
Diese Rituale zusammen mit dem Runenwissen machen die Wirkweisen der Runen für uns Menschen der heutigen Zeit zugänglich. Die aufgeführten Deutungen, »Übersetzungen«, mögen sich nicht in allen Bereichen mit den Formulierungen, Sichtweisen und Erfahrungen anderer Runenkundiger decken. Und doch ist es meine Wahrheit, so, wie auch Odin1 seine eigene Wahrheit hatte.
Die Kräfte der Runen drängen zu den Menschen des 21. Jahrhunderts. Die Zeit des Versteckens ist vorbei. Für das Heilen auf allen Ebenen kann es nützlich sein, die Runenkräfte wieder nähergebracht zu bekommen. Mögen wir verstehen, welch wunderbare Unterstützung sie uns auf unserem Lebensweg sein können. Wir leben nicht mehr in Sippen, wir sind keine Wanderer mehr, wir hüten keine Herden mehr, wir jagen kein Wild mehr selbst. Und doch sind wir alle nach wie vor mit dem Wesen der Runen verbunden und stehen vergleichbaren Lebenssituationen gegenüber. Es ist Zeit, diese starken Helfer wieder in unser Bewusstsein zurückzubringen.
Antara Reimann
Neustadt (Wied), November 2018
1Der nordischen Mythologie zufolge hing Göttervater Odin neun Tag kopfüber am Weltenbaum. Um zwischen den Welten die Wahrheit zu sehen, gab er eines seiner Augen hin und erhielt dafür das Wissen um die Runen.
Runen sind, rein oberflächlich betrachtet, alte überlieferte Zeichen unserer germanischen Vorfahren. Dies würde die Bedeutung der Runen aber sehr stark reduzieren. Runen sind mehr als nur Zeichen: Sie bergen das alte Wissen um das Geheimnis des Lebens in sich. In ihnen sind heilsame Schwingungen eingewoben, die den Kreislauf des Lebens begleiten. Sie schenken uns Rat, sie lenken unsere nächsten Schritte, wenn wir bereit sind, uns ihren Kräften zu öffnen. Runen raunen leise. Wir müssen innerlich still werden, damit wir ihre klaren Botschaften empfangen können.
Die ältesten Runenfunde werden auf die Anfänge des 1. Jahrhunderts n. Chr. datiert. Das Kerngebiet der Runenzeichen erstreckte sich in Westeuropa von Österreich und der Schweiz über Deutschland und Polen bis hoch in die nordischen Länder und in Richtung Westen bis nach Großbritannien, Irland und Island. Zwar gibt es Spekulationen, die auf den Mittelmeerraum als ihren Ursprung hindeuten, verbreitet und verankert haben sich diese Runenzeichen allerdings nördlich der Alpen.
Runen bergen weise Kräfte und Erfahrungen aus mehr als zweitausend Jahren kulturellen Miteinanders. Noch heute finden wir sie auf alten Steinen, Werkzeugen oder Waffen. Auffällig ist, dass diese Zeichen keine Rundungen enthalten, was den Rückschluss zulässt, dass es allen Menschen möglich war, sie mit einfachen handwerklichen Mitteln auf einen Gegenstand zu übertragen. Runen waren somit ein »Allgemeingut« und nicht nur gebildeten Schriftkundigen zugänglich. In der Blütezeit der Runen waren die wenigsten Menschen in der Lage, Informationen schriftlich festzuhalten und weiterzureichen. Dies geschah traditionell in Form von Liedern, Sagen und Geschichten.
Unsere Vorfahren hatten eine sehr tiefe Verbindung zum Schöpfungszyklus und zur Natur. Sie wussten, dass alles ein Geben und Nehmen ist und einen Ausgleich fordert. Die Runen waren kein Gegenstand des Alltags, sondern sie dienten bei besonderen Anlässen und rituellen Handlungen als Schriftzeichen. Vor, während oder nach einem wichtigen Ereignis, etwa einer besonderen Hochzeit, einer für die Sippe wichtigen Geburt, einer Schlacht, einer Krankheit oder der Ernte, wurden Runensteine, Runenscheiben oder auch Runenstäbe hergestellt und das, worum gebeten bzw. wofür gedankt wurde, in Runenschrift formuliert und dort eingeritzt. Besondere Ehrungen oder Bekanntmachungen wurden bei eigens dafür ausgebildeten Runenkundigen in Auftrag gegeben, damit diese Nachrichten für alle Zeit »in Stein gemeißelt« die Zeit überdauern.
Die Runen repräsentieren die verschiedenen Einflüsse auf den Lebenslauf. Alle zusammen bilden den Kreislauf des Lebens. Sie lassen uns erkennen, was für ein zufriedenes und erfülltes Leben wichtig ist, und sie helfen uns, es entsprechend zu gestalten. Neubeginn, Wachstum, Ernte, Tod und wieder Neubeginn bilden den Kreislauf des Lebens. Jedes einzelne Runenzeichen symbolisiert eine Kraft des Lebens.
Energie folgt der Aufmerksamkeit. Durch intensive Arbeit mit den Energien der Runen und dem überlieferten Glauben an diese Energien sind die Runenzeichen über die Jahrhunderte hinweg immer mehr mit dieser Kraft aufgeladen worden. Ich kann mich auf meinem Weg durchs Leben von der Schwingung der Runen lehren, leiten und tragen lassen, wenn ich die Runenkraft aktiv in mein Leben rufe. »Runen raunen altes Wissen.« Das Wort »Rune« bedeutet in all den verschiedenen Sprachen des Runenverbreitungsgebietes sinngemäß »Geheimnis«, »altes Wissen«, »Raunen«, »Flüstern«, »geheimer Rat«. Das Werfen und Deuten der Runen als Orakel wurde von unseren Vorfahren über viele Jahrhunderte hinweg vor jeder größeren Entscheidung angewandt. Runen steuerten die Geschicke ganzer Sippen und Stämme. Es gab verschiedene Zusammenstellungen von Runen. Eines der verbreitetsten Runensets ist das sogenannte FUTHARK. Der Name FUTHARK ergibt sich aus dem Zusammenschluss der Anfangslaute der ersten sechs Runen: FEHU, URUZ, THURISAZ, ANSUZ, RAIDHO, KENAZ.
Abhängig von Zeit und Ort entstanden FUTHARKs mit einer unterschiedlichen Zahl von Runen. Unabhängig davon, in wie viele Runen der Runenkreis aufgeteilt ist – er stellt immer den Kreis des Lebens mit seinen Einflüssen dar. Somit ist es für die Wirkung der Runen unerheblich, mit welchem Runenkreis wir arbeiten. Das »Ältere Futhark« war am weitesten verbreitet und beinhaltet 24 Runen. Es bildet wegen der größten Verbreitung und des damit verbundenen Bekanntheitsgrads die Grundlage für dieses Buch.
Der Runenkreis bedient drei Bereiche unseres täglichen Lebens. Diese drei Runengruppen werden »Aettir«2 genannt, was »Runengeschlechter« oder »Runenfamilien« bedeutet. Jedes Aett ist für einen Bereich unseres Lebens zuständig: »Einflüsse des täglichen Lebens«, »Die Naturgewalten« und »Der Mensch in seiner Entwicklung und in der Gemeinschaft«. In Bezug auf das Ältere Futhark ergeben sich drei Aettir mit je acht Runen.
Zusätzlich dienten die Runen als Zeichen für Botschaften an die Geistige Welt. Sie wurden etwa in das Fachwerk der Häuser eingearbeitet, wodurch Schutz und Wohlwollen der Geistigen Welt erbeten wurden. Für Schutz, Heilung und Unterstützung bei wichtigen Unternehmungen wurden Amulette hergestellt, in die die unterstützenden Runen entweder eingeritzt oder auf die sie gemalt wurden. Die ersten Runenamulette oder Schutzgegenstände waren keine Scheiben, sondern dünne Stäbe. Auf eine der Schnittflächen wurde die Rune geritzt. In den Anfängen wurden hierzu zumeist Zweige der europaweit verbreiteten Buche genutzt. Die Buche hilft traditionell, das Tor zur Anderswelt zu öffnen und die Verbindung zu den Vorfahren herzustellen. Das Holz der Buche ist willig und eignet sich wegen des geraden Wuchses der Äste sehr gut für die Herstellung von Runenscheiben und Runenstäben. Übrigens: Angelehnt an jene Buchenstäbe nennen wir unsere Schriftzeichen heute »Buchstaben«.
Ich wünsche mir, dass dich diese kleine Einführung in die Historie der Runen neugierig macht, dich auf eine tiefergehende Verbindung mit den Runen einzulassen. Mit einem rituellen Kontakt zu den einzelnen Runenkräften öffnet sich für dich ein weiteres Tor zur bewussten Gestaltung deines Lebens.
2 »Aett« ist das nordische Wort für »Familie« und zeigt die Zugehörigkeit zu einer der drei Runengeschlechter eines Runensets. Weitere Informationen dazu im Kapitel »Die Runenfamilien – die Aettir« auf Seite 23.
Ein Ritual ist eine regelmäßig durchgeführte, meist traditionelle Handlung mit vorgegebenen Abläufen. Die Bandbreite von Ritualen reicht von täglichen kleinen Aufsteh- oder Einschlafritualen bis hin zur komplexen Aneinanderreihung von Handlungen im Rahmen einer Zeremonie. Auf die immer gleiche Art, einen Gürtel anzuziehen, ist bereits ein Ritual. Oder auch, jeden Tag den gleichen Weg zur Arbeit zu fahren, im gleichen Geschäft die gleichen Dinge einzukaufen.
Ein Ritual kann aber ebenso eine einmalige Aktion sein, die etwas in Bewegung bringen, etwas verändern oder helfen soll, etwas loszulassen.
Was ist der Nutzen eines Rituals? Rituale helfen uns, uns zu fokussieren, unsere Aufmerksamkeit auf das zu lenken, was gerade wichtig ist, und die Aufmerksamkeit zu halten. In der Planungsphase machst du dir Gedanken über dein gewünschtes Ziel, die Spur wird gelegt. In dem Moment seiner Durchführung wird ein Prozess in Gang gesetzt, die Entwicklung beginnt. Die meisten Menschen verbinden mit einem Ritual viel Vorbereitungsaufwand, Zubehör und Disziplin. Die Wahrheit und das Wichtigste ist jedoch, dass das Herzfeuer, die Inbrunst, mit der das Ritual durchgeführt wird, den ausschlaggebenden Impuls gibt, dass ein Ritual zum Erfolg führt. Die physischen Hilfsmittel dienen lediglich der Unterstützung. Sie sollen dir helfen, die Konzentration zu bündeln und deine Aktion offensichtlich, also sichtbar zu machen.
Neben dem Herzfeuer, das für das Ergebnis brennt, ist die eigentliche Aktion ein weiteres wichtiges Detail eines Rituals. Ein Ritual beinhaltet immer auch eine Handlung, die der Aufgabe des Rituals und dem gewünschten Ergebnis angepasst ist. Die möglichen Aktionen reichen vom Rezitieren ganzer Verse bis hin zum tiefen Ausatmen.
In diesem Buch findest du die Runenkräfte mit Tipps und Anleitungen verbunden, die dich dabei unterstützen, diese Kräfte bewusst in dein Leben einzuladen und individuell zu erleben. Du wirst vergeblich eine Anleitung suchen, die dich anweist, dich mit einem Umhang zu bekleiden, einen Stab in die Hand zu nehmen und mit einem Athame3 schwingend irgendwelche Anrufungen an besonderen Kraftplätzen durchzuführen. Ohne Frage haben auch diese Rituale Sinn und Wirkung, sie sind jedoch eher unüblich, wenn es darum geht, die Runenkräfte im täglichen Ablauf kennenzulernen. Stattdessen bekommst du Tipps und Hinführungen, wie du in deinem alltäglichen Berufs- und Familienleben ein Gespür für die Möglichkeiten entwickeln kannst, die du durch die aktive Arbeit mit den Runen erhalten wirst. Diese Anleitungen dienen dir dazu, Ideen zu entwickeln und den Fokus auf die jeweilige Rune zu richten, damit du sicher einordnen kannst, welche Runenkraft gerade in deinem Leben aktiv ist. Wenn du z. B. eine Tagesrune gezogen hast, findest du in der Beschreibung der Rune eine Anleitung für ein geeignetes Ritual. Es wird dich erleben lassen, was geschieht, wenn du dich bewusst mit dieser speziellen Runenkraft auseinandersetzt. Außerdem ist es ein praktisches Beispiel dafür, wie dich die Runenkraft bei deinen Plänen unterstützen kann.
Runen sind Überbringer von Botschaften aus den Geistigen Reichen. Meist werden sie als Orakel genutzt, um Tagesimpulse, Antworten auf konkrete Fragen oder auch »Große Übersichten«, bei denen die energetische Einwirkung auf die gesamten Bereiche des Lebens betrachtet wird, zu erhalten.
Im Grunde wirken die Runen durch ihre Bestimmung und somit aus sich selbst heraus. Das Material, auf das sie »geschrieben« werden,4 reicht von einfachen Holzscheiben und kleinen -stäben über Papierkarten, gebrannte Tonscheiben bis hin zu Flusskieseln und Edelsteinen. Die ersten Runen wurden vermutlich auf das eine Ende von dünnen Holzstäben geritzt. Wichtiger als die Optik und die Haptik ist aber stets die Intention, mit der du die Runen für dich weihst und auf dich einstimmst.
Je mehr du mit deinen Runen arbeitest, desto stärker wird die Verbindung zwischen euch. Deine Runen solltest du immer in einem nur für sie genutzten Beutel aufbewahren. Vielleicht fertigst du dir sogar einen ganz persönlichen Beutel für deine Runen an.5
Bevor du die Runen als Orakel befragst, musst du dir genau über die Frage im Klaren sein. Nur wenn du eine klare Frage stellst, wirst du eine Antwort mit eindeutig zuzuordnenden Hinweisen erhalten. Ich empfehle dir daher, dir die exakte Frage stets zu Beginn auf einem Zettel oder in einem Büchlein zu notieren.
Und mache dir klar, welche Antworten du benötigst. Reicht dir die Antwort der Tagesrune, die dir aufzeigt, welche unterstützenden Kräfte dir an jenem Tag zur Verfügung gestellt werden? Oder möchtest du wissen, welche Kräfte der Vergangenheit zur aktuellen Situation führten und wie diese sich weiterentwickeln wird?
Alle Legesysteme, die du aus der Arbeit mit Orakelkarten kennst, kannst du ebenso für die Arbeit mit Runen anwenden. Anstelle der Karten ziehst du einfach Runen aus deinem Beutel und legst sie auf die entsprechenden Positionen des genutzten Legesystems.
Die drei Nornen Urd, Verdandi und Skuld sind die Hüterinnen der Runenkräfte. Die mythologische Überlieferung besagt, dass sie seit Menschengedenken am Fuße der Weltenesche Yggdrasil an einem Brunnen sitzen und dort die Geschicke eines jeden Menschen in das alles mit allem verbindende Netz weben.
Urd, die Alte, ist die Ahnin, die das Gewordene hütet, das, was aus der Vergangenheit kommt. Verdandi, die Gebärende, knüpft die Fäden für das, was gerade entsteht, das Werdende, die Gegenwart. Skuld, die Jugendliche, lenkt das Kommende, das, was aus dem gerade Gewordenen heraus entstehen wird, die Zukunft.
Wenn du die Runen befragen möchtest, dann nimm deinen Runenbeutel in eine Hand, halte die andere Hand mit der Handfläche nach oben vor dich, und schlage drei Mal den Runenbeutel in die geöffnete Hand. Rufe dabei in deinen Worten die drei Nornen an, und bitte sie um klare Antworten auf deine Frage. Lies die Frage am besten 1:1 von einem Notizzettel ab. Greife dann in den Runenbeutel, ziehe nacheinander die Runen für dein gewähltes Legesystem, und lege sie entsprechend aus.