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Seit jeher sind Bäume treue Begleiter der Menschen. Nicht nur, dass sie uns Holz, Nahrung und Sauerstf schenken, wir finden in ihnen auch einen Freund, der uns Geborgenheit gibt und uns mit seinem Wissen und seiner Erfahrung zur Seite steht. Dass Eiche, Weide und Birke uns auf verschiedenen Ebenen berühren, wussten bereits unsere keltischen Vorfahren: Sie verehrten 13 heimische Bäume und waren tief verbunden mit ihnen und dem Kreislauf der Natur. Antara Reimann und Peter Eckel leben seit vielen Jahren im Bewusstsein dieser Gefährten und zeigen uns, wie wir den keltischen Baumkreis auch heute noch für uns nutzen können. Sie bringen uns umfassend die jeweilige Baumart näher, und wir erfahren, wie facettenreich und intuitiv das Erleben und die spirituelle Arbeit mit ihr sein können. Dabei unterstützen uns – im Wald oder zu Hause – inspirierende Rituale und einfache Hilfsmittel wie Runen und Edelsteine. Wir tauchen tief in die Welt der Bäume ein und lernen, mit ihnen zu wachsen, aus ihrem Wissen zu schöpfen und uns dadurch dem Leben zu öffnen.
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Seitenzahl: 185
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Die Ratschläge in diesem Buch sind sorgfältig erwogen und geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für kompetenten medizinischen Rat, sondern dienen der Begleitung und der Anregung der Selbstheilungskräfte. Alle Angaben in diesem Buch erfolgen daher ohne Gewährleistung oder Garantie seitens der Autoren oder des Verlages. Eine Haftung der Autoren bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
ISBN Printausgabe 978-3-8434-1501-9
ISBN E-Book 978-3-8434-6489-5
Antara Reimann & Peter Eckel: Der heilige Baumkreis der Kelten Im Jahreskreis der 13 Kraftbäume Orientierung und Heilung erfahren © 2022 Schirner Verlag, Darmstadt
Umschlag: Elena Lebsack, Schirner, unter Verwendung von # 107324315 (© zizar), # 1373938328 (© EvaAsh), # 711614098 (© artdock) und # 1140239537 (© Hoika Mikhail),www.shutterstock.com
Print-Layout: Simone Fleck, Schirner
Lektorat: Bastian Rittinghaus & Ina Keller, Schirner
E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH, Rudolstadt, Germany
www.schirner.com
1. E-Book-Auflage Mai 2022
Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Funk, Fernsehen und sonstige Kommunikationsmittel, fotomechanische oder vertonte Wiedergabe sowie des auszugsweisen Nachdrucks vorbehalten
Vorwort
von Antara Reimann
Die Bäume –
Faszination der Vielfalt
Esche JANUAR
Mond des Schnees
Erle FEBRUAR
Mond des Todes
Weide MÄRZ
Mond des Erwachens
Weißdorn APRIL
Mond des wachsenden Grases
Eiche MAI
Mond der Aussaat, des Pflanzens
Stechpalme JUNI
Mond der Blüte, Duft der Rosen
Hasel JULI
Mond des Blitzes
Apfelbaum AUGUST
Mond der Ernte
Schlehdorn SEPTEMBER
Mond der Jagd
Holunder OKTOBER
Mond der fallenden Blätter
Eibe NOVEMBER
Mond der Bäume
Birke DEZEMBER
Mond der längsten Nacht
Eberesche ALLE DREI JAHRE IM DEZEMBER
Mond des Lises, der 13. Mond
Resümee
von Peter Eckel
Danksagung
… von Antara Reimann… von Peter Eckel
Über die Autoren
Antara ReimannPeter Eckel
Quellen
Bildnachweis
Widmung
Mein Freund, der Baum
Dieses Buch ist gewidmet dem ewigen Verstehen,
dem Zyklus von Werden und Vergehen.
Werdet so offen wie die Bäume,
überwindet Begrenzungen und Zwischenräume.
Hört ihre Botschaften und ihr leises Tuscheln,
sie sind alt, erfahren und weise.
Traue dich, mit ihnen zu kuscheln,
so wirst du begleitet auf deiner Reise.
Antara & Peter
von Antara Reimann
»Wir leben für das große Ganze, für den natürlichen Plan, für den Austausch und das gegenseitige Nähren und Schützen.
Wir Bäume kennen weder Neid noch Missgunst.
Wir leben miteinander und füreinander.
Wir dienen dem Leben.«
Diese Antwort erhielt ich vor vielen Jahren, als ich eine fast 1000 Jahre alte Eiche besuchte. In dem Moment, als ich sie zum ersten Mal in ihrer ganzen Gestalt sah, begann ich, zu weinen. Es fühlte sich an, als würde ich einer alten Freundin gegenüberstehen, die ich lange nicht mehr gesehen und furchtbar vermisst hatte. Ich lehnte meine Stirn an ihren Stamm, weinte weiter und war gleichzeitig sehr glücklich. Bei diesem ersten Mal redeten wir kaum miteinander, es reichte mir, ihre Energie in mich aufzunehmen. Das Band zwischen uns ist alt und zeugt von ganz tiefer Liebe und viel Achtung. Ich besuche sie seit gut 17 Jahren mehrmals im Jahr und warte nach wie vor immer erst einen Moment mit ein wenig Abstand ab, bis ich weiß, ob sie für einen Kontakt und einen Austausch offen ist. Sie machte mich zur Verbündeten, denn sie spürte, dass ich Bäumen gegenüber sehr fürsorglich bin.
Seit diesem ersten Kontakt konnte ich viele alte Bäume besuchen und erleben. Manchmal hatte ich sogar den Eindruck, die Eiche hätte mich zu ihnen geleitet und bereits angekündigt. Besonders meine Reise nach Cornwall im Jahr 2013 hat mich zu vielen Eiben geführt, die zwischen 280 und 4500 Jahre alt waren. An diesen Orten, an denen alte Bäume immer noch stehen und gehegt werden, herrscht meist eine tiefe, entspannende Stille, getragen von einer starken Kraft. Platz und Baum nähren sich gegenseitig, und wir Menschen werden in diesen Kreis aufgenommen, wenn wir mit der richtigen Wertschätzung und Offenheit darum bitten. Solch ein Treffen läuft bei den meisten Bäumen sehr würdevoll ab. Und doch gibt es Bäume, aus denen sprudeln die Informationen geradewegs heraus. Alles hat seinen Sinn, und auch du wirst an den Baum geführt, der dich in das Wissen einführen kann, das gerade für dich wichtig ist. Du musst ihn nur hören, wenn er dich ruft.
Gerufen haben mich die Bäume bereits in meiner frühen Kindheit, denn ich war schon immer fasziniert von ihnen. Hoch hinauf, die Welt von oben betrachten, mich frei und stark fühlen – das war mein Bestreben. Der Herausforderung, auf dem Weg nach unten die richtigen Äste wiederzufinden oder gar vom untersten Ast zu Boden zu springen, war ich damals nicht immer gewachsen. Zu seinem Leidwesen musste mich mein Vater häufiger aus dem Baum retten, und meine Mutter schimpfte über zerrissene Strumpfhosen und zerkratzte Schienbeine. Aber ich ließ nicht locker und kletterte immer wieder hoch. Denn dort oben im Baum, mit dem Blick in die Ferne, den Wind um die Ohren, konnte ich sie hören – die Baumgeister, die Seelen der Bäume, wie sie wisperten und mir ihre Geschichten erzählten.
Diese Erlebnisse weckten in mir über viele Jahre den Wunsch, sie zu teilen und ein Buch über die Persönlichkeiten unserer Bäume zu schreiben. Du hältst es nun in den Händen. Das Arbeiten mit Bäumen und das Erleben ihrer verschiedenen Eigenschaften sind immer wieder facettenreich. Gerade beim Umgang mit dem Wesen eines Baumes sind Intuition und Empathie wertvolle Hilfsmittel. In den einzelnen Kapiteln stellen wir, Antara Reimann und Peter Eckel, dir die Bäume in ihren Grundstrukturen vor und bringen dir näher, wie du dich mit ihnen entwickeln kannst. Du wirst hier allerdings kein »Rezeptbuch« zum Nachahmen finden, denn jeder Baum ist anders und hat seine eigene Persönlichkeit. Öffne dich, und stelle dir vor, wir gehen gemeinsam auf eine Reise zu den Bäumen, ohne vorher zu wissen, was wir erleben werden. Die Geschenke, das Wachstum und die Erkenntnisse sind um ein Vielfaches größer, wenn du dich frei führen lassen kannst.
Ich wünsche mir, dass du dich mit deinem vollen Bewusstsein darauf einlassen kannst und sie ebenfalls hören lernst … unsere Baumfreunde.
Antara Reimann
Waltrop, im Winter 2021/2022
Faszination der Vielfalt
Seit Anbeginn sind Bäume und ihr Holz treue Begleiter der Menschheit. Holz war nicht nur zum Feuermachen und Kochen lebensnotwendig, aus ihm wurden auch Häuser und alle möglichen Werkzeuge erschaffen, die dem Menschen das Leben erleichterten: Wanderstäbe, die Kraft gaben, Räder für die schnellere Beförderung von Waren sowie allerlei Haushaltsgegenstände. Außerdem wurden aus ihren Stämmen Schiffe hergestellt und so die Möglichkeit geschaffen, fremde Länder zu erforschen, ohne die wir heute niemals diese Vielfalt in unserem Leben genießen könnten. Bis zu diesem Tag schenken die Früchte verschiedener Baumarten den Menschen und der Tierwelt Nahrung. Bäume wandeln Kohlendioxid in Sauerstoff um und reinigen und reichern so die Atemluft für uns an. Wenn das Leben eines Baumes zu Ende ist, entsteht aus dem, was er hinterlässt, eine Grundlage für neues Leben. Durch ihre Existenz und ihre einfache Art, zu leben, ermöglichen die Bäume uns das Dasein hier auf diesem wunderschönen Planeten. Sie unterstützen und verbessern unser Leben.
Spirituell betrachtet, nähren die Bäume durch ihr Sein und Wirken unsere Seele. Auf der physischen Ebene ist leicht zu erkennen, wie die Bäume uns unterstützen. Bereits ein kurzer Spaziergang im Wald beruhigt und stärkt Körper, Geist und Seele. Es geschieht eine Berührung auf verschiedenen Ebenen. Dies bemerkten auch unsere Vorfahren, die eine tiefe Verbundenheit mit den Bäumen hatten, denn sie waren dankbar für deren Begleitung. Feinfühlige Menschen erkannten schon immer, an welchen Orten die Bäume fast schon magische Stimmungen erzeugten. Dort trafen sich die Druiden und Priesterinnen und zelebrierten ihre Veranstaltungen und Rituale. Im Kreis der Bäume hielten unsere Vorfahren Rat ab, fällten Gerichtsurteile, heirateten und hielten Totenwache, tauften Neugeborene und übertrugen diesen damit den Segen der Baumwesen.
Die Kelten wussten um die verschiedenen Fähigkeiten und Heilwirkungen der einzelnen Baumgattungen, und durch ihre Traditionen wurde dieses Wissen an die nächsten Generationen überliefert. Jeden Monat lauschten sie einem anderen Baum, und im Laufe eines Jahres hatten sie auf diese Weise den natürlichen Jahreskreis durchlebt. Ein Mondmonat dauert 28 Tage und reicht von Neumond zu Neumond. Immer am Neumond wechselt der Hüterbaum, beginnend mit der Esche zum Neumond im Januar. Durch die unterschiedliche Länge der Monate gegenüber dem in unserer Kultur gültigen gregorianischen Kalender verschieben sich die Mondmonate zum Kalendermonat. Alle drei Jahre (meist im August) fallen dadurch zwei Neumonde in einen Kalendermonat. Es entsteht am Ende des Jahres eine 13. Mondzeit. Diese Zeit bis zum ersten Neumond im nachfolgenden Januar hütet die Eberesche im Dezember. Am Tag vor Neumond bedankten sich unsere Vorfahren bei dem Baum für seine Unterstützung. Sie schenkten ihm Gaben als Zeichen ihrer Wertschätzung und Anerkennung. Am Neumond, möglichst zum exakten Zeitpunkt selbst, wurden der Geist des neuen Hüterbaumes begrüßt und seine Fähigkeiten wertgeschätzt. Auch ihm und seiner Energie wurden Geschenke dargeboten.
Jedes Wesen hat eine Seele, und der Geist eines Baumes wird als Dryade bezeichnet. Dryaden gehören zu den Waldnymphen. Im Gegensatz zu Devas, die fest mit einer Pflanze verbunden sind, können Dryaden den Baum verlassen, um sich mit anderen Dryaden zu treffen. Eine Dryade trägt für den gesamten Baumkreis, dem sie sich zugehörig fühlt, die Fürsorge. Im Unterschied zu Devas haben Dryaden außerdem die Möglichkeit, vor dem Tod des Baumes einen neuen Baum zu beziehen. Devas beenden mit dem Tod ihres Baumes ebenfalls ihre Existenz in dieser Welt. Wenn bei einem Sturm Äste von einem Baum abbrechen, kann ein Anteil der Dryade in ihnen zurückbleiben. Diese Äste haben besonders magische Fähigkeiten. Wenn du wissen möchtest, ob dies bei einem Ast der Fall ist, vergleiche sein Gewicht mit weiteren Ästen in ähnlicher Größe und Dicke. Der Ast mit der Dryade ist merklich schwerer und unter Druiden und Priesterinnen ein hohes Gut. Dass die Dryade einen Teil ihres Wesens mit diesem Ast gehen lässt, ist als besonderes Zeichen anzusehen. Findest du einen solchen Ast, so zeigt dir die Dryade, dass sie dir vertraut, mit ihrer Energie wohlwollend umzugehen.
Jede Gattung von Bäumen hat ein gemeinsames Feld, über das alle einzelnen Bäume miteinander verbunden sind. Es wirkt wie die Familienbande bei Menschen. Erlebnisse und Erfahrungen eines Baumes oder einer Gruppe von Bäumen dieser Gattung werden an alle anderen Vertreter dieser Baumart weitergereicht. Diese Weitergabe erfolgt zum einen über die Weitergabe an das Wasser, in das ihre Wurzeln reichen, und zum anderen über den Flug ihrer Pollen und die Bewegung ihrer Blätter. Bäume erzeugen ihre eigene Sprache, indem sie mit ihren Blättern rascheln und sie bewegen. Wenn du also mit einem Baum kommunizierst, achte auf seine Blätter oder Nadeln. Schaue, wie der Wind sie schaukeln lässt und zum Tanzen bringt. Für viele Beobachter ist es nur eine vom Wind verursachte Bewegung. Doch auf der energetischen Ebene hörst du dadurch die Stimmen der Bäume und kannst, wenn du dich dafür öffnest, die Bedeutung verstehen. Selbst über große Entfernungen können sich die Bäume auf diese Weise miteinander verständigen.
Bevor du einen Baum berührst, prüfe, ob er das auch möchte. Bäume sind niemandes Eigentum, auch wenn manche Wald- und Forstbesitzer das anders sehen. Sie sind Wesen mit einer Seele. Du möchtest ebenso wenig ungefragt von einem Fremden berührt werden, selbst wenn dieser seine Absichten als gut befindet. Auch wenn dir der Baum vertraut ist und du ihn bereits mehrmals besucht hast, sei trotzdem offen und achtsam. Bleibe ein paar Meter entfernt stehen, betrachte den Baum, und öffne dich, damit er dich sehen und erfühlen kann. Ein Baum kommuniziert telepathisch über Bilder in deinen Gedanken. Sende ihm per Gedankenkraft deine Absicht, z. B. ein Bild, wie du ihn umarmst oder wie du zu seinen Wurzeln sitzt. Dann warte ruhig, und achte darauf, wie sich das Gefühl in dir verändert. Ohne Worte sollst du sein, damit du seine manchmal sehr subtilen Botschaften überhaupt hörst. Wenn du ein klares »Ja« verspürst, tritt näher und berühre den Baum, sprich zu ihm.
Möglicherweise fühlst du dich schon länger zu einer bestimmten Baumart hingezogen oder erkennst während des Lesens der Baumbeschreibungen eine besondere Vertrautheit mit den Charaktereigenschaften einzelner Bäume, weil du bei der Baumart und dir ein übereinstimmendes Verhalten erkennst. Solche Gemeinsamkeiten findest du beschrieben als z. B. Esche-Menschen oder Weide-Typen. Veränderungen deiner Persönlichkeit und deines Verhaltens können dazu führen, dass du dich zu einer anderen Baumgattung hingezogen und von ihr verstanden fühlst. Wisse, dass dich immer der Baum anzieht, der zur aktuellen Zeit am besten als Lehrer für dich geeignet ist und mit dem eine fruchtbare Kommunikation möglich ist.
In den einzelnen Kapiteln findest du Runen beschrieben, deren Eigenschaften die Arbeit mit der Baumkraft unterstützen. Um die Wirkung der Runen zu nutzen, male sie an die passende Stelle auf deinen Körper. Es muss keine sichtbare Zeichnung sein, es reicht, wenn du das Symbol mit dem Finger und vielleicht etwas Wasser nachfährst. Deine Absicht zählt. Wenn du möchtest, kannst du aber auch einen ungiftigen Stift nehmen und die Runen aufzeichnen. Es entsteht schon mal die Idee, diese Runen dauerhaft auf den Körper zu tätowieren. Du bist frei in deinen Überlegungen und Handlungen, nur sei dir der Auswirkungen bewusst. Solch eine Tätowierung wirkt wie eine Dauer-Akkupunkturnadel und triggert ununterbrochen die Schwingung in deinem Körper. Einmal gestochen, lässt sich dieser Energiefluss nicht mehr stoppen. Selbst wenn du die Tätowierung entfernen lässt, bleibt ein energetischer Rest der Programmierung in deinem Zellbewusstsein erhalten.
Die im jeweiligen Kapitel aufgeführten Mineralien fördern mit ihren Schwingungen die Eigenarten und Persönlichkeiten der Bäume. Nimm diese Heilsteine mit zum Baum, und lege sie zu seinen Wurzeln hin. Lasse sie während deines Besuchs mit der Qualität des Baumes aufladen. So hast du dessen Energie auch bei dir, wenn du gerade nicht vor Ort sein kannst.
Jahreszeitliche Betrachtung – welche Zeit hütet die Esche?
Die Esche ist der erste Baum des keltischen Baumkreises. Sie wird durch den ersten Neumond des Jahres repräsentiert, wobei hier der heute gültige gregorianische Kalender gemeint ist. Dieser erste Neumond, auch Schneemond genannt, startet im Januar den heiligen Zyklus der Natur. Die Esche symbolisiert Ruhe und Stille und das Lauschen auf den Sekundenzeiger der Natur. Nicht Aktivität ist wichtig in diesen Tagen, sondern Innehalten und Verharren. Das Sein zeigt sich nicht im Außen, sondern im Innern, im Glauben, in einem ausbalancierten Geist.
Biologische und physikalische Betrachtung der Esche
Gemeine Esche, Fraxinus excelsior
Die stolze Esche wächst bis zu 40 Meter hoch. Im unteren Bereich des Stamms ist sie oft kahl und bildet die Krone erst in der oberen Hälfte aus. Diese ist rundlich/oval, fast zylinderförmig.
Die Esche fühlt sich an Flüssen, Bächen und in Auen sowie Schluchten wohl und bevorzugt einen nährstoffreichen Ton- und Lehmboden. Sie schlägt oft erst im Juni als einer der letzten Bäume aus und gehört zu den wichtigsten Nutzhölzern. In Europa wird sie gern als Straßen- oder Alleebaum gepflanzt. Ihre Wuchsform zeigt häufig eine Gabelung im unteren Bereich, und der Hauptstamm wird paarig nach oben weitergeführt. Sie kann nicht nur sehr hoch, sondern auch sehr alt werden: 200 bis 300 Jahre ist das durchschnittliche Alter. Die Esche hat ein stattliches Erscheinungsbild und bildet nicht selten einen Stammdurchmesser von bis zu einem Meter.
Überliefertes – Mythologie, Volksheilkunde, Handwerkliches, Magisches
Die bekannteste Vertreterin der Eschen ist Yggdrasil – die Weltenesche. Für die Kelten war die Esche der heiligste aller Bäume. Sie betrachteten sie als Baum der Vernunft und des Ehrgeizes. Im Kontakt mit ihr suchte der Göttervater Odin Erkenntnis und Verständnis im Geist und hing der Überlieferung nach neun Tage lang kopfüber in der Weltenesche. Auf diesem Weg gelangte er zu Weisheit und erhielt das Wissen um die Runen.
Nicht nur Odin schätzte die inspirierende Eigenschaft der Esche. Zu Füßen von Yggdrasil sollen die Götter Rat abgehalten haben, denn die Esche fördert einen scharfen und klaren Geist. Sie symbolisiert uraltes, tief verwurzeltes Wissen, das von gelebter Erfahrung über alle Zeitlinien hinweg durchwoben
ist. Wer sich in Kontakt mit der Esche begibt, erhält Einblick in das Wissen der Vergangenheit, um es in die Gegenwart zu übertragen und es bei der Lösung von Problemen nutzen zu können.
Die Esche stellt die Verbindung zwischen Mikro- und Makrokosmos dar, zwischen denen der Mensch als Spiegelfläche steht. In der mythologischen Betrachtung schaffte die hohe Esche eine Verbindung zwischen Himmel (Krone) und Unterwelt (Wurzeln). Sie hat sehr tiefdringende Wurzeln, und ihr Blätterdach überspannte in der Vorstellung unserer Ahnen die bekannte Welt (Erde), wobei ihre Äste und Zweige den Himmel stützten.
Ein Sud aus den Blättern der Esche dient als Abführmittel, zur Entwässerung und Regulierung der Ausscheidungsorgane Darm und Niere sowie der Harnwege. Auch gegen Parasiten und Fieber kann er verwendet werden. Schon in der Antike wurde der Eschetee auf diese Weise eingesetzt, und auch Hildegard von Bingen empfiehlt seine harntreibende Wirkung. Das Trinken des Tees und das Auflegen von Rindenstücken auf den Körper sollen gegen Muskelrheuma und Gicht helfen. Die Bestandteile der Esche sind geeignet, den Blutfluss von Wunden zu stillen. Aus diesem Grund erhielt sie den Beinamen »Wundbaum«. Eschenrinde ist die europäische Variante der Chinarinde, die fieberhemmend und adstringierend/zusammenziehend wirkt. Ein regelmäßiger Austausch und die Beratung mit der Esche helfen uns, Vergangenes loszulassen und Energiestau und Wasseransammlungen wieder in Fluss zu bringen. Sogar die Auflösung von Steinbildung ist möglich.
Eschenholz ist biegefest und bricht selten. Die Druiden stellten ihre Zauberstäbe daraus her, ebenso die Stiele der Ritualbesen. Auch der Stiel des Besens, mit dem man Hexen angeblich des Nachts am Himmel fliegen sah, wurde aus Eschenholz gefertigt.
Die Esche gibt Schutz vor der zerstörerischen Kraft des Wassers und steht daher oft am Rand von Feuchtgebieten. Der Überlieferung nach soll aus Eschenholz Hergestelltes auch vor dem Ertrinken bewahren. Dem Glauben der Fischer nach waren sie in Booten aus Eschenholz sicher gefeit vor dem Tod in den Wellen.
Ein Eschenblatt unterm Kopfkissen fördert luzide Träume bei gleichzeitig tiefem Schlaf.* Amulette aus Eschenholz sollen einen verstärkten Schutz bieten, besonders gegen Verwünschungen und böse Absichten. Mit Kraft aufgeladene Anhänger aus Eschenholz helfen uns, den Fokus auf unser Ziel zu halten.
Die Römer und Griechen stellten ihre Speere aus Eschenholz her, und Pfeile aus ihm, so sagt man, fliegen geradlinig zum Ziel. Das Eschenholz ist nicht so spröde wie anderes Holz, auch heutzutage wird es wegen seiner Elastizität gern für die Herstellung von Furnier für Möbeloberflächen verwendet.
Die Esche wurde von unseren Vorfahren auch als Feuerholz geschätzt. Ihr schneller Wuchs und die Tatsache, dass das geschlagene Holz schnell trocknet, machten es begehrt, denn es lässt sich gut lagern. Ebenso war und ist auch heute noch die Esche ein beliebter Hofbaum im landwirtschaftlichen Umfeld. Sie spendet Schatten, ihr Laub ist beliebt bei Ziegen und Schafen, die sich durch den Verzehr nährstoffhaltig ernähren und selten krank werden. Das trockene Laub eignet sich zudem gut als Stallstreu.
Die Esche wächst oft sehr hoch. Dies macht sie nicht nur zu einem einzigartigen Wesen, das über alle anderen hinausragt. Sie erhält gleichzeitig einen Überblick über ihre Umgebung. Wenn man Fragen nach Zusammenhängen von Ursache und Wirkung hat, ist die Esche eine gute Ratgeberin. Allerdings ist sie auch ein wenig eigen und reagiert nicht sofort auf eine Ansprache. Sie möchte gesehen und gewürdigt werden. Hat sie dem Kontakt jedoch einmal zugestimmt, fließt ihr Wissen wie ein Wasserfall. Da sie so viel mitbekommt, kann es allerdings sein, dass sie manche Dinge durcheinanderbringt. Eine sorgfältige Überlegung und Prüfung, ob die Zeit der Kommunikation nun die richtige ist und ob du zentriert genug für die Begegnung bist, ist bei der Arbeit mit der Esche besonders wichtig. So ist sichergestellt, dass du auf klare Fragen auch gute Antworten erhältst. (Wahrscheinlich brauchte Odin deshalb neun Tage!)
Die Esche lässt, sobald sie Freude daran hat, ihre Energie nur so aus sich herausfließen. Diese sprudelnde Eigenschaft hilft bei festgefahrenen Strukturen, Verhärtungen und Verbitterung. Sie bringt sie wieder in den Fluss und löst sie sogar auf. Die Esche ist intelligent, ehrgeizig und begabt. Oft ist sie eine schillernde Persönlichkeit – leider auch manchmal im Ego verhaftet. Im Grunde ist ihr Naturell kameradschaftlich und freundlich gesinnt, sie will eine vertrauensvolle und treue Ratgeberin sein. Vertraue dich ihr an, dann genießt du ihren Schutz, und selbst wenn es stürmt oder schneit – sie wird dich behüten. Ihr Verstand ist manchmal etwas dominant und drängt die Emotionen zurück, aber einmal entschieden, ist sie standhaft und bleibt bei ihrer Meinung.
Wie nutze ich die Persönlichkeit der Esche für mich?
Die Esche ist der Schlüssel zwischen Mikro- und Makrokosmos, zwischen Oben und Unten, zwischen Innen und Außen. Betrachte dein Leben unter diesem Aspekt, und gewinne durch den Einfluss der Esche ein tiefes Verständnis des Zusammenhangs zwischen Problemstellungen, möglichen Fragen und den Antworten. Ihre schlüsselförmigen Früchte schließen uns neues Wissen auf und bestärken unseren Glauben, damit wir standhaft bleiben. Die Esche fordert uns auf, auf den Erfahrungen der Vergangenheit aufbauend im Hier und Jetzt stabil zu sein, um angstfrei nach vorn zu blicken. Nimm deine Aufgaben an! Die Esche steht für die Verbindung der drei Welten (obere, mittlere und untere Welt), die drei Nornen (die weiblichen Wesen, die die drei Kräfte des Schicksals, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, hüten), den Zyklus von Gewesen, Sein und Werden.
Eine bereits in Erdbodennähe geteilte Esche symbolisiert durch ihre zwei Stämme den Lebenswillen und den Zusammenhalt von (Ehe-)Paaren. Sie regt zum Nachdenken über die Möglichkeiten einer Partnerschaft an. Das doppelte Aufwärtsstreben verleiht unbändige Energie. Menschen, die sich intensiv mit der Esche beschäftigt und deren Wesen in sich aufgenommen haben, sind oft von beeindruckender Erscheinung, keine Tagträumer, sondern sich in ihrer Ruhe ihrer Kraft bewusst. Menschen mit der Struktur einer Esche werden in ihrem weiteren Leben über eine stabile Gesundheit verfügen und die Natur lieben. Wenn sie zu sehr dem geistigen Aspekt folgen, sind ihre Nerven schnell überlastet, was in der Folge zu Burn-out und schweren gesundheitlichen Problemen führen kann. Menschen und Paare in der Energie der Esche gehen bei Konfrontationen und Problemen zweck- und zielorientiert vor. Sie nutzen ihre geistige Kraft und haben dabei durch ihre festen Wurzeln einen unerschütterlichen Siegeswillen. Sie sind zäh und unnachgiebig wie das Eschenholz und behalten ihre Ziele stets im Blick. Eschen als Partner an der Seite sind verlässlich, belastbar und manchmal etwas verkopft, weil gern alle Aspekte beleuchtet werden wollen, wodurch sie oft kühl und beherrscht wirken. Werden sie aber einmal tätig, ist der Eschencharakter unterstützend und hilfsbereit.