Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Nachdem Marie, alias Alex, nach einer ekstatischen Nacht mit Bernhard verstört ins Castle zurückgekehrt ist, stellt sich 'Unpässlichkeit' ein. Eine Frauenärztin diagnostiziert eine hohe Dosis von weiblichen Hormonen, die dafür sorgen, dass sich der Körper von Alex unaufhaltsam in den einer Frau verwandelt.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 133
Veröffentlichungsjahr: 2025
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Was bisher geschah
Unpässlich
Beates ganz besonderer Coup
Konsequenzen
Dennis und Matilda, Olivia und Archie
Glückliche Mutter
Zorn
Flucht
Stimmen
Moonlight
Hinweise auf weitere Bände der Reihe „Crossdresser-Erzählungen“
Die alte Geschichte: Alex war von seiner Frau erwischt worden, wie er aus reiner Neugier und zum ersten Mal überhaupt ihre Wäsche anprobierte. Was einem diffusen Kitzel entsprungen war, hatte sich zu einem Drama entwickelt. Innerhalb weniger Tage hatte Eva sein Leben völlig umgekrempelt. In Anknüpfung an ihm bisher unbekannte Vorlieben, zu denen sie während ihrer Studienzeit Erfahrungen gesammelt hatte, hatte sie ihn 24/7 in die Rolle des Hausmädchens und zu sexuellen Dienstleistungen genötigt, die weit über das hinausgegangen waren, was noch als Spiel hätte gelten können. Ihr Druckmittel, die Drohung seines Hinauswurfs aus dem gemeinsamen Leben in den kompromittierenden Kleidern, in denen er als ‚Marie‘ leben musste, hatte so durchschlagend gewirkt, dass er so gut wie alles mit sich machen ließ und auf Evas Weisung schließlich sogar in der Anwaltskanzlei ihres Nachbarn Paul als Sekretärin zu arbeiten begonnen hatte. Dabei hatte ‚Marie‘ in ihrem eleganten Kostüm so überzeugend gewirkt, dass niemand das Geheimnis aufgefallen war. Nachdem jedoch Eva provoziert und wohlwollend zugelassen hatte, dass ‚Marie‘ in einem Oktoberfest-Bierzelt von Betrunkenen missbraucht wurde, hatte Alex sich entschlossen, Widerstand zu leisten und die Trennung in Kauf zu nehmen.
In diesem Augenblick hatte sich die finanzielle Abhängigkeit der Firma seiner Frau von der Anwaltskanzlei des Nachbarn Paul in fataler Weise als existenzbedrohend erwiesen. Um den sofortigen Bankrott der Firma seiner Frau aufzuhalten, war ‚Marie‘ gezwungen gewesen, sich in den nicht näher definierten Dienst des Nachbarn zu stellen. Die erste Bedingung Pauls, die sofort auszuführen war, war Maries Übersiedelung auf seinen Wohnsitz in England – wozu nichts weiter nötig gewesen war, als sich en femme in ein Flugzeug zu setzen.
Dort war Alex überraschenderweise eine Aufgabe angetragen worden, die in einem gut bezahlten Gefallen für den todkranken Bruder von Paul bestand. Vordergründig hatte Alex dafür eine Rolle in einer Art inoffizieller Reality-Show spielen sollen: ‚Marie‘ würde zum Schein Tom heiraten und damit einen Herzenswunsch des Kranken erfüllen, solange dieser noch lebte.
Einer der Haken hatte darin bestanden, dass der geistig eingeschränkte Tom nicht wusste, dass es sich nur um ein Schauspiel handelte. Er war von einer wirklichen Heirat mit jener Frau ausgegangen, die zu seiner großen Begeisterung Audrey Hepburn in „Frühstück bei Tiffany“ ähnelte. Außerdem bedeutete die Aufgabe für Alex wiederum einen 24/7-Job: vollständiges Leben als Frau in einem allerdings traumhaften Umfeld, bis Tom seinem Leiden erliegen würde. Der Zeitpunkt indessen, zu dem Toms Tod zu erwarten war, war nicht genau vorauszusagen. Die Ärzte gingen von einigen Wochen oder Monaten aus, die der Kranke noch zu leben hatte. Aber Alex hatte gleich in der ersten Nacht in seinem neuen Bett einen verstörenden Traum gehabt, in dem ihm die Möglichkeit vor Augen geführt worden war, dass Tom seiner Umgebung sein schweres, zum Tod führendes Leiden nur vorspielte. Und so gesund, wie er in dem Traum gewirkt hatte, so lebhaft und ausgefallen waren dort seine sexuellen Vorlieben und Bedürfnisse gewesen, die er an Marie auszuleben gedachte.
Die ersten Tage in der neuen Rolle hatten sich rasant gestaltet, da die Zeit drängte und in dem alten Schloss im Lake District alle Voraussetzungen geschaffen waren für ein angenehmes Leben und eine Traumhochzeit. Allerdings hatte dieses Leben Alex keinen einzigen Moment der Rückkehr in ein Leben als Mann gestattet. Im Gegenzug hatte er langsam einen gewissen, auch erotischen Reiz an dieser Situation entdeckt.
Schon in den ersten Tagen hatte er die Erfahrung gemacht, dass Marie sowohl weibliche als auch männliche Verehrer anzog und dass sie, wenn sie wollte, die Früchte nur zu pflücken brauchte. Die kleinen Gipfel unerwarteter, höchster Genüsse hatte Alex allerdings mit wachsender Verwirrung bezahlen müssen. Am Ende hatte da nicht nur die Erkenntnis gestanden, dass die non-stop-Rolle in Frauenkleidern etwas mit ihm machte, sondern auch die Sorge, dass diese Veränderungen möglicherweise nicht vollständig umkehrbar sein würden.
Alex hatte nicht viel Zeit gehabt, sich in die neue Rolle einzufinden. Er hatte u.a. Tom kennengelernt, einen ausgesprochen liebenswürdigen, immer gutgelaunten Menschen, dessen geistige und körperliche Einschränkung erst im Laufe der Zeit spürbarer werden würden.
In vielen einzelnen Schritten war Alex‘ Feminisierung immer weiter vervollkommnet worden, ohne dass er selbst, der als Schauspieler nur eine Rolle zu spielen hatte, viel Mitspracherecht eingeräumt worden war. So war er immer tiefer in die intimsten Geheimnisse des Frau-Seins hineingedrängt worden.
Schon am vierten Tag war ‚Marie‘ mit Tom verlobt worden, dessen gesundheitlicher Zustand keine längere Vorbereitungszeit zuzulassen schien. Zur Verlobungsfeier waren einige Freunde des Hauses angereist, von denen zunächst niemand das delikate Geheimnis wusste, dass ‚Marie‘ in Wirklichkeit keine Frau war. In der darauffolgenden Nacht hatten es die betörenden, bildschönen Martha und Maria, die eigentlich lesbisch waren, aber herausgefunden – und waren begeistert gewesen.
Mitten in den Hochzeitsvorbereitungen hatte Bernhard, einer der Gäste der Verlobungsfeier, ‚Marie‘ zu einem Date eingeladen. Dieses war mit der aktiven Hilfe von Martha und Marie akribisch vorbereitet worden. Alex hatte ‚Marie‘ Bernhard gegenüber als selbstbewusste Frau erscheinen lassen wollen. Trotzdem war die beiden, nicht nur durch unbedachte Speisen mit aphrodisierender Wirkung erregt, am Ende des Abends im Bett gelandet.
Martha und Maria brauchten keine Erklärung, als Marie erst am ‚Morgen danach‘ von ihrem Date mit Bernhard zurückkehrte. Es war, als würden sie ihr alles an der Nasenspitze ansehen. Ungefragt ließen sie ein warmes, duftendes Bad ein und halfen Marie beim Auskleiden und Abschminken. Als sie in der Wanne saß, seifte Maria sie mit einem großen, weichen Schwamm ein und wusch anschließend die Seife mit einem warmen Waschlappen wieder ab. Alles, was die beiden taten, machten sie zärtlich und sehr sanft.
Aber Alex fühlte sich nicht besser dadurch. Tatsächlich fühlte er sich, während er in der Wanne an sich hinabsah, nicht einfach nur psychisch schlecht, so wie er es für seine Situation für natürlich gehalten hätte: wenig Schlaf, ein kleines ‚über-die-Stränge-Schlagen‘ in einer rauschhaft verbrachten Nacht, darauf folgende moralische Zerknirschung und der übliche, morgendliche Katzenjammer. Vielmehr fühlte er sich auch körperlich unwohl. Er spürte ein Ziehen im Rücken, seine Beine begannen zu schmerzen, er hatte Kopfschmerzen und die Übelkeit, die ihn im Auto überwältigt hatte, kehrte zurück. Er musste sich ein zweites Mal übergeben. Je länger er in der Wanne saß und die liebevolle Pflege genoss, desto mehr fühlte sich sein Körper an, als wenn ein Fieber sich darin ausbreitete. Sein Kopf begann zu glühen und schmerzte, ihm wurde heiß, heißer als dass es das angenehm warme Wasser verursacht haben konnte. Schließlich legte Martha eine Hand auf seine Stirn und machte ein bedenkliches Gesicht.
Alex sah sie an. „Werde ich krank?“
Martha rang sich ein feines Lächeln ab. „Nun“, begann sie zögerlich, „wenn du nicht dieses kleine Detail zwischen deinen hübschen Beinen hättest …“ Sie zeigte auf seinen Schoß mit einem Penis, der sich gerade fast vollständig entspannt hatte, und hielt inne.
„Ja?“
„Also, wenn ich nicht absolut sicher wäre, dass du keine richtige Frau bist, stattdessen im Vollbesitz deiner männlichen Kraft – und davon konnte ich mich ja selbst überzeugen …“
Sie stockte erneut.
„Dann?“
„Dann würde ich sagen, dass lediglich geschieht, was mit einer Frau eben einmal im Monat geschieht.“
Alex sah sie mit aufgerissenen Augen an. Dann fing er an zu lachen.
„Ich habe meine Periode?!?“
Nun lachte auch Martha. „Ja, also: nein, das ja sicher nicht, oder? Ich meine, dafür fehlen dir alle – oder sagen wir: fast alle körperlichen Voraussetzungen.“
Trotz des Kopfschmerzes und der Übelkeit musste Alex weiter schmunzeln. „Da bin ich aber erleichtert.“
„Aber die Symptome gleichen dem doch … ein wenig.“
Alex lehnte sich in der Wanne zurück und überließ sich seinem Grübeln. Je länger er nachdachte, desto unglaublicher schien es ihm. Noch vor wenigen Stunden hatte er den durchaus nicht diffusen Eindruck gehabt, dass etwas mit ihm geschieht, noch dazu etwas, dessen Konsequenzen für ihn nicht absehbar zu sein schienen. Eigentlich hatte er diesen Verdacht rein psychisch gemeint. Aber wenn er sie richtig verstanden hatte, dann deutete Martha jetzt eine Veränderung seines Körpers an, die in genau diese Richtung gehen würde!
„Das kann natürlich nicht sein!“ Martha hatte die Gedanken in seinem Kopf verfolgt und in seinen Augen das aufsteigende Erstaunen bemerkt. Sie bemühte sich, zu beschwichtigen und lachte erneut. „Wie gesagt, ich weiß ja ganz genau, dass du körperlich keine Frau bist. Dir fehlt einfach alles, was du für die Periode brauchen würdest. Es muss sich also um einen Zufall handeln, um die zufällige Verkettung von Symptomen, die einen Fachmann sicher zu einer anderen Diagnose führen würden. Schließlich treten Rückenschmerzen, Kopfschmerzen und Übelkeit auch bei ganz normalen Männern auf, nicht nur bei Frauen, die gerade ihre Tage haben.“ Wieder lachte Martha. „Oder hast du etwa auch Unterleibsschmerzen und angeschwollene Brüste?“
Alex bemühte sich, ebenfalls zu lachen, brachte es aber nur bis zu einem unsicheren Grinsen. Denn in dem Augenblick, als Martha ihm die Frage gestellt und er sich auf jenen Bereich seines Körpers konzentriert hatte, an dem er außerhalb der Badewanne und des Betts normalerweise einen BH mit feinen, weichen Silikoneinlagen trug, hatte es sich für einen Augenblick durchaus so angefühlt, als wenn die Haut um seine Brustwarzen herum spannen würde.
Autosuggestion!
Es war interessant, wie vollkommen das funktionierte!
Denn anders konnte Alex sich dieses Gefühl nicht erklären. Natürlich, er hatte schon immer zur Hypochondrie geneigt. Wenn er in einem Klinischen Wörterbuch geblättert oder eine ungewohnte Krankheit gegoogelt hatte, hatte er regelmäßig einen Großteil der dort beschriebenen Symptome an sich selbst wiedererkannt und schon diverse Male unter der Furcht gelitten, diese oder jene mehr oder weniger abstruse, nicht erkannte Krankheit zu haben, an der er unweigerlich zugrunde gehen würde.
So musste es auch in diesem Fall sein. Autosuggestion: Er fantasierte Menstruationsbeschwerden in seinen männlichen Körper hinein! Und das so intensiv, dass sie sich körperlich wirklich zeigten. Immerhin schien das Fieber messbar und also keine Einbildung zu sein.
Nur dass er weder im Pschyrembel gelesen noch gegoogelt noch mit irgendjemandem über Menstruationsbeschwerden gesprochen hatte. Das war für ihn bisher nie ein Thema gewesen, mit dem er sich beschäftigt hatte. Er hatte diese Beschwerden im Detail nicht gekannt! Er konnte aber nicht auf psychischem Weg herstellen, was er kognitiv gar nicht kannte!
Wieder hatte Martha ihn aufmerksam beobachtet. „Oder hast du angeschwollene Brüste?“
Alex sagte nichts. Was hätte er auch sagen sollen. Er schämte sich. Schließlich räusperte er sich.
„Nun“, begann er und versuchte, seine Stimme in den Griff zu bekommen, „ich fürchte, dass die Natur sich mit mir gerade einen kleinen Spaß erlaubt. Sie will offenbar ein bisschen mit mir spielen. Eine Laune der Natur …“
Martha und Maria sahen ihn skeptisch an und versuchten dann, unter dem Badeschaum Alex‘ Brust zu erkennen. Maria setzte sich auf den Wannenrand und fuhr mit ihrer Hand über seinen unter Wasser liegenden Oberkörper. „Also, hast du oder hast du nicht?“
Alex zögerte. „Also, Brüste habe ich ja nicht, denke ich.“
„Und fühlt sich da trotzdem etwas angespannt an?“
Wieder zögerte, dann nickte er.
„Unterleibsschmerzen und angeschwollene Brüste?“
„Na ja, von ‚angeschwollenen Brüsten‘ kann bei mir ja nicht unbedingt die Rede sein.“
Marie fuhr mit ihrer Hand sanft darüber.
Alex durchlief ein Schauer. „Aber … doch, ja: ich habe.“
Und er fühlte sich, als hätte er gerade zugegeben, schwanger zu sein und den ersten Tritt des Kinds gegen seine Bauchdecke gespürt zu haben.
Maria konnte nicht anders: Sie lachte aus vollem Hals. „Ist es von mir?!“, rief sie dann und hielt die Hände wie zum Gebet vor die Brust. „Oh, bitte sag‘, dass es von mir ist! Ich will so gern Vater werden!“
Währenddessen strich Martha den Badeschaum zur Seite und betrachtete eingehend Alex‘ Brust.
„Es ist schon eigenartig“, sagte sie, nachdem Maria sich wieder beruhigt hatte, „aber es könnte einem so scheinen, als ob deine Nippel irgendwie vergrößert sind.“
Den ganzen Vormittag über hatte Alex im Bett gelegen. Martha, Maria und Edith hatten sich hingebungsvoll um ihn gekümmert. Den größten Teil der Zeit hatte er allerdings geschlafen.
Als er erwachte und Edith ihm ein leichtes Mittagessen brachte, lehnte er jedoch ab: allein die Vorstellung, zu essen, erweckte Übelkeit in ihm. So verhielt es sich noch am Abend. Zu all dem anderen waren inzwischen noch Schwäche und Schwindel gekommen. Er schaffte es kaum, ins Bad oder zur Toilette zu kommen, ohne dass er sich festhalten oder gestützt werden musste. Also blieb er im Bett und schlief weiter. In den Zeiten, in denen er wach war, plagten ihn heftige Unterleibsschmerzen, die sich anfühlten, als würde dort alles von Krämpfen zusammengezogen.
Für den nächsten Vormittag hatte Edith, die sich ernsthaft um Alex‘ Gesundheit sorgte, einen Arzttermin ausgemacht. Er stand mühsam auf und ließ sich beim Waschen und Anziehen von Martha und Maria helfen. Martha gab ihm frische Wäsche.
Alex stutzte. Er wollte zum Arzt eigentlich nicht in Damen-Unterwäsche und in Leggins gehen. Doch Martha blieb unnachgiebig.
„Du kennst die Vereinbarung. Paul hat vorhin noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen. Immerhin besteht die Gefahr, dass Tom irgendetwas mitbekommt oder sieht, zum Beispiel wenn wir losfahren. Deshalb besteht er darauf.“
Alex war zu schwach, um zu protestieren. Also zog er den Sport-BH und das dazu passende Höschen an ebenso die rosafarbenen Leggins und ein weißes Oversized-T-Shirt, Söckchen und leichte Leinenschuhe und schließlich einen bequemen Kapuzenpulli. Maria frisierte und schminkte ihn zurückhaltend.
Unterdessen hatte Martha ein paar Sachen in Maries Handtasche gepackt, und so gingen sie langsam die Treppe hinunter und zum Haupteingang hinaus zum Wagen. Alex war noch blasser als am Tag zuvor, ihm war übel und er war unsicher auf seinen Beinen, die sich anfühlten, als wollten sie jeden Moment einknicken. Daher war er dankbar, dass er sich bei Maria einhaken konnte. Edith stieg ebenfalls in den Wagen ein.
Sie fuhren in die Stadt. Die Schaukelei auf den kurvigen Straßen tat Alex alles andere als gut. Aber der Weg war nicht weit und Maria, deren Kleidungsstil an diesem Morgen irgendwie burschikos wirkte, unterhielt sich und die anderen damit, dass sie über ‚Mama Marie‘ und ‚Papa Maria‘ fantasierte und darüber, wie sie sich das Würmchen vorstellte, das aus dieser Verbindung hervorgehen sollte. Während sie Namen aufzählte, die für sie in die engere Wahl kommen würden und von denen sie hoffte, dass auch die – mühsam lächelnde – ‚Mama‘ dem zustimmen würde, fuhren sie in einen Hof und hielten an einer kleinen Privatklinik in altertümlichem, britisch-neugotischem Stil an, die in einem ähnlichen Park lag wie das Castle. Alex konzentrierte sich auf seine Beine, die ihn noch immer nicht recht tragen wollten, und sah daher nicht das Schild an der Tür der Station, die sie betraten.
Er musste nicht erst in ein Wartezimmer, sondern wurde nach einem kurzen Aufenthalt bei der Anmeldung gleich in ein Behandlungszimmer geführt. Er nahm auf einem Stuhl Platz, Edith setzte sich neben ihn, Martha und Maria warteten im Gang vor dem Raum.
Für einen Moment ließen die Unterleibskrämpfe nach und Alex konnte sich auf seine Umgebung konzentrieren. Er hob den Kopf – und augenblicklich wich das Blut aus seinem Kopf. Sein Blick war auf einen gynäkologischen Stuhl gefallen, der an zentraler Stelle des Untersuchungszimmers stand. Er starrte ihn an und versuchte sich darüber klar zu werden, was hier geschah. Wenn dies ein Gyn-Stuhl war, befand er sich beim Frauenarzt!
Was machte er bei einem Frauenarzt?!
Er wandte sich an Edith, flüsterte: „Edith, was mache ich hier? Warum bin ich bei einem Gynäkologen?“
„Einer Gynäkologin“, antwortete sie, „es ist eine sehr nette und kompetente Frau.“
„Ja, aber: was mache ich hier?“
Sie legte ihm beruhigend eine Hand auf seinen Arm. „Sie begleitet eine ganze Reihe von Transsexuellen auf ihrem Weg.“
„Aber ich bin doch gar kein …“
„Nein, natürlich nicht. Aber für sie ist es nicht überraschend, dass sie einen Mann in Frauenkleidern untersucht. Oder eine Frau mit männlichen Geschlechtsorganen, ganz wie du willst.“ Sie sah ihn aufmerksam an. „Bei jedem anderen Arzt hätten wir umständlich erklären müssen, warum du Frauenkleider trägst, oder nicht?“
Alex nickte. Das leuchtete ein.