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Mehrere Murmeltierfamilien leben in ihrem eigenen kleinen Reich hoch oben in den Bergen. Ein friedliches Miteinander verbindet sie mit den übrigen Bewohnern der Alpen. Bis eines Tages etwas Unvorhergesehenes passiert. Ein geheimnisvolles Wesen wurde gesichtet und ein Murmeltierkind verschwindet. Große Aufregung herrscht unter den Tieren. Alle sind geschockt. Sie beginnen einen Plan zu schmieden.
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Seitenzahl: 25
Eine illustrierte Geschichte zum Vorlesen und Selbstlesen mit Bildern zum Ausmalen
Für meine Enkel und alle anderen Bücherwürmer
Wer oder was bin ich?
Murmeltier
Alpendohle
Schneehase
Schneehuhn
Steinadler
Braunbär
Alpensalamander
Auflösung der Fragen
Es ist April.
Die Natur erwacht in den Bergen.
Die Sonne scheint und an den Bäumen kann man erste Knospen
entdecken. Mit aller Macht will es Frühling werden.
Im Reich der Murmeltiere herrscht emsiges Treiben.
Die kleinen kuscheligen Tiere haben ihren Winterschlaf beendet.
Alle Familien sind nun mit dem Frühjahrsputz beschäftigt.
Sie schrubben ihre Höhlen, räumen Steine und Erdbrocken beiseite
und widmen sich ausgiebig der Körperpflege.
Decken und andere Wäschestücke hängen an
langen Wäscheleinen. Der Wind weht sanft.
Das quirlige Leben im Murmeltierreich kann beginnen.
»Aaaaah!«
Ein lautes Gähnen schallt weit über die Berge.
Die Sonne geht gerade auf und der Himmel leuchtet in Rot, Gold und Violett.
Es ist Sonntagmorgen.
Ein Frühlingstag im April.
Waldemar, der Murmeltierpapa, sitzt vor seinem Bau auf einem mächtigen Berg in einer wunderschönen Landschaft.
Die Menschen nennen sie Alpen.
Die Murmeltiere nennen sie ihr Zuhause.
Es ist noch ganz still und Waldemar zieht genüsslich an seiner riesengroßen Pfeife. Der Rauch steigt in vielen lustigen Kringeln zum blauen Himmel empor. Von dort nähern sich zwei schwarze Punkte. Er erkennt seine Freunde, die beiden Dohlen Fred und Franz.
»Guten Morgen, guten Morgen!«, krächzen sie um die Wette.
»Guten Morgen«, brummt Waldemar. »Was gibt es Neues?«
»Du wirst es nicht glauben!«, beginnt Fred.
»Ja, du glaubst nicht, was wir entdeckt haben«, wiederholt Franz
und flattert nun aufgeregt auf und nieder.
»Macht es doch nicht so spannend, sagt schon. Was
ist los?« Waldemar wird ganz unruhig.
»Es war so groß wie eine Kuh.«
»Ja, aber es war keine Kuh!«
»Es war auch kein Schaf und kein Pferd!«
»Im kleinen Wäldchen hinter dem langen Tal haben wir es gesehen.«
»Und es hat schlimme Geräusche gemacht.«
Ratlos blicken Fred und Franz zu Waldemar.
Beunruhigt blickt Waldemar zurück.
Hinter ihm ertönt ein aufgeregtes Pfeifen.
Waldemar dreht sich um und erblickt seine Frau Annabell.
Sie reckt den Kopf aus dem Bau und ruft:
»Komm frühstücken! Die Kinder sind schon wach.«
»Macht’s gut Freunde!«, ruft Waldemar den beiden Dohlen hinterher, die davonflattern.
Noch immer ist er beunruhigt.
Zu viert sitzt Familie Murmeltier am Frühstückstisch in ihrer kleinen gemütlichen Küche.
Schalen, gefüllt mit Klee, Nesseln und Ampfer, stehen bereit und aus der knallroten dickbauchigen Kanne dampft frischer Löwenzahntee.
Annabell verteilt gerade das Hirsemüsli, als ein Schrei ertönt.
»Klirrr!« Ein Teller fällt zu Boden und der Morgenkaffee von Annabell ergießt sich über den gesamten Tisch.
Ben und Pauline, die beiden Murmeltierkinder, streiten schon wieder. Wie so oft.
»Den Klee habe ich gestern gesammelt, also darf ich ihn zuerst nehmen!«, schreit Pauline und drängelt ihren Bruder Ben weg. Der lässt sich das nicht gefallen und schubst seine Schwester.
»Die Schüssel gehört aber mir! Die hat mir Tante Milli geschenkt.«
Ein Stuhl kippt um und Tränen fließen.
Papa Waldemar schimpft.