Impulskontrolle? Kein Problem! - André Henkelmann - E-Book

Impulskontrolle? Kein Problem! E-Book

André Henkelmann

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Beschreibung

Mehr Gelassenheit und weniger Aufregung im Alltag mit Hund Ihr Hund springt den Postboten oder die Schwiegereltern an, jagt aufgeregt Fahrrädern und Nachbars Katze hinterher – oder beim Spaziergang sogar Hasen und Rehen? Mit dem richtigen Training lässt sich das ganz einfach ändern! Erleben Sie endlich ein stressfreies, harmonisches Zusammenleben mit Ihrem Vierbeiner: In seinem neuen Ratgeber präsentiert der erfahrene Hundetrainer André Henkelmann über 60 einfache Übungen und Aktivitäten zur Verbesserung der Impulskontrolle und Frustrationstoleranz. Mit seiner effektiven 10x10-Methode – nur zehn Minuten Training pro Tag über zehn Wochen – erzielen Sie schnelle und sichtbare Erfolge. Alle Übungen sind so konzipiert, dass sie bequem zu Hause oder im Freien durchgeführt werden können, ohne dass eine große Vorbereitung erforderlich ist oder viel Ausrüstung benötigt wird. Das Buch bietet zudem kreative Beschäftigungs- und Entspannungsideen, um Ihren Hund optimal auszulasten und impulsives Verhalten zu reduzieren. Ein unverzichtbarer Begleiter für alle Hundehalter, die rasch und wirksam die Frustrationstoleranz und Gelassenheit ihres Hundes verbessern möchten. - Einfache Übungen für einen stressfreien Alltag: Über 60 leicht umsetzbare Übungen zur Verbesserung der Impulskontrolle und Frustrationstoleranz Ihres Hundes - Effektive "10x10-Methode": Zehn Minuten Training täglich über zehn Wochen für spürbare Erfolge. Ihr Hund wird ruhiger, selbstbewusster und lernt, sich sich auch in turbulenten Situationen zu beherrschen. - Kreative Auslastungsideen: Vielfältige Beschäftigungs- und Entspannungsideen, um impulsives Verhalten zu reduzieren und die Bindung zu stärken

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
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Seitenzahl: 202

Veröffentlichungsjahr: 2025

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IMPRESSUM

eBook: © 2025 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Grillparzerstraße 12, 81675 München

GU ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Die automatisierte Analyse des Werkes, um daraus Informationen insbesondere über Muster, Trends und Korrelationen gemäß § 44b UrhG (»Text und Data Mining«) zu gewinnen, ist untersagt.

www.gu.de/kontakt | [email protected]

ISBN 978-3-8338-9798-6

1. Auflage 2025

GuU 8-9798 04_2025_01

DIE BÜCHERMENSCHEN HINTER DIESEM PROJEKT

Projektleitung: Jens van Rooij

Lektorat: Gerdi Killer, booklab GmbH, München

Bildredaktion: Petra Ender

Covergestaltung: ki36 Sabine Krohberger, Editorial Design, München

eBook-Herstellung: Liliana Hahn

BILDNACHWEIS

Coverabbildung: West Highland White Terrier, istock (GlobalP)

Illustrationen: Michaela Spatz, Utting

Fotos: Shutterstock (happy.designer); Adobe Stock; Alamy (lantapix); Getty Images (Milan Jovic), (Mike Powell), (Dann Tardif ), (Dougal Waters), (Morsa Images), (Ruben Earth), (Thanasis Zovoilis), (Oscar Wong), (andresr), (Pekic), (Maya Karkalicheva), (Catherine Falls Commercial), (Westend61), (Steven Puetzer), (Kostyazar), (miljko), (Anda Stavri Photography),  (Capuski); Shutterstock

Syndication: Bildagentur Image Professionals GmbH, Tumblingerstr. 32, 80337 München, www.imageprofessionals.com

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WARUM UNS DAS BUCH BEGEISTERT

Wer einen entspannten, kontrollierten Hund möchte, ohne stundenlang zu üben, wird dieses Buch lieben!

ENadja Harzdorf-van Wickeren, Verlagsleitung

Garantie

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wie wunderbar, dass du dich für ein Buch von GU entschieden hast! In unserem Verlag dreht sich alles darum, dir mit gutem Rat dein Leben schöner, erfüllter und einfacher zu machen. Unsere Autorinnen und Autoren sind echte Expertinnen und Experten auf ihren Gebieten, die ihr Wissen mit viel Leidenschaft mit dir teilen. Und unsere erfahrenen Redakteurinnen und Redakteure stecken viel Liebe und Sorgfalt in jedes Buch, um dir ein Leseerlebnis zu bieten, das wirklich besonders ist. Qualität steht bei uns schon seit jeher an erster Stelle – jedes Buch ist von Büchermenschen für Buchbegeisterte gemacht, mit dem Ziel, dein neues Lieblingsbuch zu werden. Deine Meinung ist uns wichtig, und wir freuen uns sehr über dein Feedback und deine Empfehlungen – sei es im Freundeskreis oder online. Viel Spaß beim Lesen und Entdecken! P.S. Hier noch mehr GU-Bücher entdecken: www.gu.de

WICHTIGER HINWEIS

Die Gedanken, Methoden und Tipps stammen vom Autor, wurden nach bestem Wissen erstellt und mit größtmöglicher Sorgfalt geprüft. Weder Autor noch Verlag können jedoch für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen praktischen Hinweisen resultieren, Haftung übernehmen.

ÜBER DEN AUTOR

André Henkelmann ist Hundetrainer, Verhaltensberater, YouTuber und Autor. Mit seinem gewaltfreien Konzept hilft er Hundehaltern, mit ihren Vierbeinern auf Augenhöhe zu kommunizieren. Nach seiner Tätigkeit als Leiter einer Hundeschule in Hamburg gründete er 2016 eine Online-Hundeschule (www.deine-hundeschule.com) mit Lehrvideos und Trainingsplänen. Er lebt mit seiner Familie und zwei Hunden an der spanischen Küste.

Weitere Bücher des Autors:

Hilfe, mein Hund macht, was er will!Wahres Hundeglück im DoppelpackDie Kunst, einen Welpen zu bändigen

Besuche André Henkelmann auf:

So erkennst du, dass dein Hund seine Impulse (noch) nicht unter Kontrolle hat:

•Er zerrt an der Leine, sobald andere Hunde oder Menschen auftauchen.

•Er bellt ununterbrochen, wenn es an der Tür klingelt.

•Er springt freudig Besucher an, sobald sie die Wohnung betreten.

•Er stürmt aufgeregt zur Tür, kaum dass du die Hundeleine in die Hand nimmst.

•Er bettelt am Tisch oder klaut Essen, wenn du nicht hinsiehst.

•Er jagt alles, was sich bewegt – Jogger, Radfahrer oder Wildtiere.

KOMMT DIR DAS BEKANNT VOR?

Keine Sorge, dein Hund ist nicht ungezogen und auch nicht aggressiv – er braucht nur Unterstützung, um sich besser beherrschen zu lernen. Wie das mit etwas Übung und der richtigen Auslastung ganz unkompliziert funktioniert und ihr in Zukunft gemeinsam jede Alltagssituation gelassen meistert, erfährst du in diesem Buch.

VORWORT

Liebe Leserin, lieber Leser!

Das Streben nach innerer Ausgeglichenheit ist nicht nur für uns Menschen wichtig, sondern auch für unsere geliebten Hunde. In einer Zeit, in der unsere vierbeinigen Freunde zu einem festen Bestandteil unserer Familien geworden sind, ist es entscheidend, ihre Bedürfnisse und emotionale Stabilität zu verstehen. Hunde sind wunderbare Wesen mit einem breiten Spektrum an Gefühlen, das von Freude und Zufriedenheit bis hin zu Frustration und Unbehagen reicht.

Als ihre Menschen möchten wir ihnen helfen, ihre innere Balance zu finden. Dieses Ziel erfordert Geduld, Verständnis und eine enge Bindung zwischen Mensch und Hund. In diesem Buch tauche ich mit dir tief in diesen Themenbereich ein. Wir werden erkunden, wie Hunde mit Frustration umgehen, wie sie ihre Impulse steuern können und wie du sie unterstützen kannst, damit sie zur Ruhe kommen. Es geht darum, nicht nur ihre körperlichen Bedürfnisse zu erfüllen, sondern auch ihre geistige und emotionale Ausgeglichenheit zu fördern. Ein ruhiger, ausgeglichener Vierbeiner ist nicht nur ein angenehmer Begleiter, sondern auch ein glücklicherer und gesünderer Hund.

Ich lade dich ein, mit mir auf diese Reise zu gehen – eine Reise, die nicht nur deinem Hund helfen wird, seine innere Mitte zu finden, sondern auch dir als Menschen an seiner Seite ein tieferes Verständnis für die Bedürfnisse deines treuen Gefährten vermitteln wird. Wenn du die Welt durch die Augen deines vierbeinigen Lieblings sehen kannst, öffnet sich ein Fenster zu einer unermesslich reichen und bereichernden Erfahrung, die euch in vielerlei Hinsicht näher zusammenbringt.

Dein André

Hundetrainer & Verhaltensberater

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THEORIE UND VORBEREITUNG

Ein gelungener Start ist der erste Schritt zum Erfolg – das gilt auch für die Beziehung zwischen dir und deinem Hund. Bevor wir mit den Praxisübungen beginnen, lohnt es sich, die Grundlagen zu stärken. Dieses Kapitel zeigt, wie du Vertrauen aufbaust, eine klare Kommunikation etablierst und den Weg für eine tiefe Partnerschaft ebnest.

DEM GEHEIMNIS DER IMPULSKONTROLLE AUF DER SPUR

Hunde sind unsere besten Freunde und begleiten uns treu durch den Alltag. Doch wie nehmen sie die Welt wahr? Für sie ist die Umwelt voller intensiver Reize: der Geruch einer Wiese, ein raschelndes Blatt, Fußgänger und Radfahrer um sie herum. Sie erleben ihre Umgebung durch Sinne, die um ein Vielfaches schärfer sind als unsere eigenen – Probleme entstehen meist dann, wenn sie jedem Impuls ungehemmt folgen.

Gerade aus diesem Grund ist es entscheidend, dass ein Hund frühzeitig lernt, seine Impulse zu kontrollieren. Diese Fähigkeit ist nicht nur für ein harmonisches Miteinander unerlässlich, sondern legt auch den Grundstein für ein friedliches Zusammenleben im Alltag. Ein Hund, der seine Impulse kontrollieren kann, erlebt die Welt gelassener und sicherer. Die Fähigkeit, Reize in der Umgebung wahrzunehmen, ohne von ihnen übermannt zu werden, erlaubt es ihm, in den unterschiedlichsten Situationen ganz entspannt zu bleiben – sei es beim Spaziergang in einem belebten Park, beim Aufenthalt in einem Restaurant oder zu Besuch bei unbekannten Leuten in fremder Umgebung. Diese Selbstkontrolle stärkt seine Selbstsicherheit und macht ihn weniger anfällig für Stress oder Ängste. So entwickelt sich der Hund zu einem angenehmen Begleiter, der auch in unbekannten oder herausfordernden Umgebungen stets ruhig und verlässlich bleibt – eine Wohltat für seine Menschen.

Geduld ist eine Tugend – für Mensch und Hund

Was genau versteht man nun unter der Impulskontrolle bei Hunden? Es geht darum, dass der Vierbeiner seine spontanen Reaktionen auf einen Reiz unterdrücken und stattdessen ein überlegtes Verhalten an den Tag legen kann. So kommt es im Alltag immer wieder zu den unterschiedlichsten Situationen, in denen der Hund seinen natürlichen Instinkten und Trieben widerstehen können sollte. Eine gut etablierte Impulskontrolle hilft ihm, sich in solchen stressreichen Momenten zu beherrschen. Allerdings ist diese Fähigkeit nicht angeboren, sondern muss gezielt erlernt und gefördert werden.

Viele Hundehalter unterschätzen die Bedeutung dieser Fähigkeit und gehen davon aus, dass Hunde von Natur aus wissen, wann und wie sie sich beherrschen müssen. Doch genau wie uns Menschen fällt es auch unseren Vierbeinern in bestimmten Situationen schwer, ruhig zu bleiben. Daher ist es unsere Aufgabe, ihnen diese Selbstregulation Schritt für Schritt beizubringen und sie auf ihrem Entwicklungsweg zu begleiten. Geduld ist dabei unser größter Verbündeter. Wenn wir uns darauf einlassen, Impulskontrolle mit Ruhe und Liebe aufzubauen, schenken wir unseren Hunden die Zeit, die sie brauchen, um zu lernen und zu wachsen.

Impulskontrolle versus Frustrationstoleranz

Im Zusammenhang mit der Impulskontrolle taucht häufig auch ein weiterer Fachbegriff auf: die Frustrationstoleranz. Beide Begriffe sind eng miteinander verbunden, beziehen sich jedoch auf unterschiedliche Aspekte im Verhalten eines Hundes. Während die Impulskontrolle die Fähigkeit beschreibt, spontane Reaktionen zu zügeln, geht es bei der Frustrationstoleranz darum, mit Enttäuschungen umzugehen.

Ein Beispiel soll dies verdeutlichen: Ein Hund, der gelernt hat, ein Signal wie »Platz« trotz verlockender Ablenkungen auszuführen, zeigt eine gute Impulskontrolle. Frustrationstoleranz beweist der Vierbeiner hingegen, wenn er auf einem Spaziergang ganz ruhig bleibt, obwohl er nicht zu einem Artgenossen hinlaufen darf, der ihm gerade besonders interessant erscheint. Beide Fähigkeiten ermöglichen es dem Hund, auch in stressigen Situationen entspannt zu bleiben und nicht in übermäßige Aufregung oder Frustration zu verfallen.

Dabei zeigt sich die Frustrationstoleranz besonders in alltäglichen Situationen, die nicht immer den Erwartungen des Hundes entsprechen. Ein Vierbeiner mit guter Frustrationstoleranz bleibt beispielsweise gelassen, wenn er warten muss, bis er beim Spielen oder Füttern an der Reihe ist. Diese Geduld hilft ihm, sich besser an den menschlichen Alltag anzupassen, und fördert ein harmonisches Zusammenleben.

Hunde mit fehlender Impulskontrolle handeln oft unüberlegt. Mit dem richtigen Training können sie jedoch lernen, gelassen und kontrolliert auf Reize zu reagieren.

Woran erkennt man mangelnde Impulskontrolle?

Ist bei einem Hund die Impulskontrolle nicht gut oder gar nicht ausgeprägt, so äußert sich dies in typischen Verhaltensweisen. Im besten Fall sind sie nur lästig, im schlechtesten Fall aber auch richtig gefährlich:

→Anspringen von Personen: Häufig tritt dieses Verhalten in Begrüßungssituationen auf, etwa wenn Familienmitglieder oder Besucher ins Haus kommen oder der Hund beim Spaziergang auf fremde Menschen trifft.

→Unruhe an der Leine: Von verlockenden Reizen überwältigt, zerrt der Hund ständig an der Leine – sei es, weil es am Wegrand etwas Spannendes zu erschnüffeln gibt, ein Artgenosse vorbeigeht oder in der Nähe Kinder mit einem Ball spielen.

→Unkontrolliertes Bellen bei Reizen: Es klingelt an der Haustür, der Nachbarshund läuft am Gartentor vorbei, die Müllabfuhr leert klappernd die Tonnen, der Fernseher läuft – Hunde ohne Impulskontrolle bellen fast bei jedem Anlass. Auch wenn ihre Wünsche nicht erfüllt werden, äußern manche Vierbeiner dies häufig durch anhaltendes Bellen, Jaulen oder Winseln.

→Jagen von Joggern und Radfahrern: Alles, was sich bewegt, wird verfolgt – das kann gefährlich werden: für den Hund, wenn er plötzlich über die Straße springt, und für Jogger oder Radfahrer, wenn sie möglicherweise sogar gebissen werden. Entspannte Spaziergänge im Park einer belebten Stadt sind so unmöglich.

Das Training zur Verbesserung der Impulskontrolle ist in diesen Fällen besonders wichtig, um solche Verhaltensweisen abzubauen und sowohl dem Hund als auch seiner Umwelt mehr Sicherheit und Ruhe zu vermitteln. Das Schöne daran ist, dass ein entsprechendes Training auf vielen Ebenen wirkt: Wer die Impulskontrolle seines Vierbeiners beispielsweise am Futternapf erfolgreich verbessert, arbeitet gleichzeitig auch an der Kontrollfähigkeit im Freien, etwa beim Spaziergang.

Welche Ursachen kommen dafür infrage?

Gründe für einen Mangel an Impulskontrolle gibt es viele – sie können sowohl auf genetischen als auch auf umweltbedingten Faktoren beruhen. Einerseits spielen die Anlagen des Hundes eine wichtige Rolle, denn bestimmte Rassen und individuelle Wesenszüge neigen eher zu einem impulsiven Verhalten. Andererseits kann auch die Erziehung und Sozialisierung Einfluss nehmen. Hunde, die nicht frühzeitig und konsequent lernen, ihre Reaktionen zu kontrollieren, haben später oft Schwierigkeiten, dies in Alltagssituationen zu meistern. Auch Stress, Angst und ein Mangel an Auslastung können das impulsive Verhalten verstärken.

Um die Impulskontrolle erfolgreich zu fördern, ist daher ein ganzheitlicher Ansatz gefragt, der sowohl die Bedürfnisse als auch die individuellen Veranlagungen des Hundes berücksichtigt. Betrachten wir uns daher zunächst die Faktoren genauer, die die Fähigkeit bzw. Unfähigkeit zur Impulskontrolle beeinflussen:

Mangelndes Training: Der Hauptgrund für eine schwache Impulskontrolle ist oft fehlendes oder unzureichendes Training. Hunde brauchen regelmäßige Übungen, damit sie lernen, ihre Impulse im Zaum zu halten. Ohne gezieltes Training fehlt ihnen die nötige Erfahrung und Selbstbeherrschung, um in aufregenden oder stressigen Situationen ruhig und entspannt zu bleiben.

Alter: Junge Hunde haben oft wenig bis keine Impulskontrolle und benötigen unsere Hilfe, um diese Fähigkeit im Lauf der Zeit zu entwickeln. Ältere Hunde hingegen können durch Einschränkungen wie beispielsweise Seh- oder Hörverlust ihre Impulskontrolle ganz oder teilweise verlieren.

Rasse und Temperament: Manche Rassen sind impulsiver und energischer, was sie anfälliger für impulsives Verhalten macht. Typische Beispiele sind Hütehundrassen wie etwa der Border Collie und der Australian Shepherd. Diese Hunde sind besonders reizempfänglich und reagieren entsprechend impulsiv.

Erfahrungen aus dem Tierschutz: Hunde, die aus unsicheren Verhältnissen stammen, haben oft größere Schwierigkeiten, ihre Impulse zu kontrollieren. Schon kleine Auslöser können bei ihnen starke Überreaktionen hervorrufen.

Krankheiten: Erkrankungen wie Epilepsie oder Angststörungen können die Fähigkeit zur Impulskontrolle stark beeinträchtigen. In solchen Fällen ist es häufig zwingend nötig, unterstützend mit Hundetrainer:innen und Tierärzt:innen zusammenzuarbeiten und den Hund gegebenenfalls medikamentös einzustellen.

Erhöhtes Stresslevel: In stressigen Umgebungen zeigen Hunde häufiger impulsives Verhalten. Stress kann durch Überforderung, intensive Umweltreize, plötzliche Veränderungen oder die Anwesenheit unbekannter Menschen und Tiere ausgelöst werden. Hier ist es besonders wichtig, dass Hundehaltende vorausschauend und aufmerksam handeln.

Wie lässt sich die Impulskontrolle verbessern?

Impulskontrolle ist eine wichtige Fähigkeit, die jeder Hund für ein entspanntes und harmonisches Zusammenleben lernen sollte. Sie lässt sich durch gezielte Übungen und positive Verstärkung trainieren. Hier erfährst du, welche Techniken dabei zum Einsatz kommen.

Durch das Training einfacher Grundsignale wie »Sitz« und »Platz« lernt der Hund, in herausfordernden Situationen ruhig zu bleiben. Sie eignen sich hervorragend als Wartesignale, mit denen der Vierbeiner selbst anspruchsvolle Situationen mühelos meistern kann. Diese Signale sind leicht zu erlernen und auszuführen. Ein Beispiel: Ein Hund, der gelernt hat, im »Sitz« auf seine Futterschüssel zu warten, springt nicht impulsiv an der Küchenzeile oder an seinem Menschen hoch.

Belohnungen für ruhiges Verhalten stärken die Impulskontrolle enorm und fördern die Fähigkeit des Hundes, geduldig abzuwarten. Eine wertvolle Belohnung vermittelt dem Vierbeiner, dass ruhiges Verhalten erwünscht ist. In vielen Situationen eignen sich Kauartikel besonders gut, da sie zusätzlich die positive Eigenschaft haben, Stress zu reduzieren.

Gezielte Übungen und Spiele zum Aufbau von Impulskontrolle machen Spaß und fördern die Fähigkeit des Hundes, gelassen zu reagieren und nicht sofort jedem verlockenden Reiz zu folgen.

Der gezielte Einsatz von Bewegungsübungen, die eine langsame, kontrollierte Bewegung erfordern – wie etwa das »Langsamgehen« an der Leine oder das Balancieren auf geeigneten Plattformen –, schulen den Hund in der Selbstbeherrschung. Diese Übungen lenken seine Aufmerksamkeit auf kontrollierte Bewegungen und helfen ihm, fokussiert zu bleiben, anstatt sich von Impulsen leiten zu lassen. So lernt er, auch in aufregenden Situationen ruhig und konzentriert zu bleiben.

Ab wann beginnt das Training?

Das Training der Impulskontrolle kannst du bereits mit deinem Welpen durchführen, da gerade junge Hunde schnell lernen und neue Verhaltensweisen besser verinnerlichen. Wichtig ist jedoch: Je jünger der Hund und je geringer sein Trainingsstand, desto leichter sollte ihm die zu bewältigende Herausforderung gemacht werden.

Natürlich können auch ältere Hunde von einem strukturierten Training profitieren. Sie benötigen möglicherweise etwas mehr Zeit, um die Übungen zu verinnerlichen, aber mit Geduld und einem durchdachten Trainingsplan lernt auch ein älterer Hund, seine Impulse besser zu kontrollieren. Die Erfolgsaussichten hängen jedoch stark von der Persönlichkeit und den bisherigen Erfahrungen des Hundes ab – und natürlich auch von seinem Trainer oder der Trainerin. Grundsätzlich gilt: Wer nachhaltig, konsequent und liebevoll mit seinem Hund übt, öffnet ihm die Tür zu einem ausgeglichenen Verhalten.

Gut zu wissen

In Kapitel 2 dieses Buches (ab >) findest du detaillierte Anleitungen und Übungen zu den oben genannten Methoden, die du ganz leicht umsetzen kannst.

PARTNERSCHAFT IM FOKUS – BINDUNG ALS BASIS

Eine solide Bindung zwischen dir und deinem Hund bildet das Fundament für ein effektives Training und eine harmonische Beziehung. Sie bereichert und erleichtert nicht nur euer Zusammenleben, sondern ist der Schlüssel, der die Tür zu einer erfolgreichen Übungsausführung öffnet. Doch wie gelingt es, dass man diese tiefe Bindung zu seinem Hund aufbaut, und wie lässt sie sich gezielt stärken?

Bindung entsteht nicht über Nacht. Sie wächst mit jeder gemeinsamen Erfahrung, mit jeder positiven Interaktion und mit jeder achtsamen Geste, die du deinem Hund gegenüber zeigst. Sie verlangt von dir nicht nur Geduld und Einfühlungsvermögen, sondern auch das Wissen darüber, wie Hunde kommunizieren und welche Bedürfnisse sie haben. Lass uns daher gemeinsam die Geheimnisse einer starken Bindung ergründen und herausfinden, wie du die Basis für eine lebenslange, bereichernde Partnerschaft mit deinem Hund legen kannst.

So viel mehr als nur Nähe

Eine starke Bindung zwischen dir und deinem Hund schafft Nähe und ist das Fundament für Vertrauen und Sicherheit – zwei wesentliche Pfeiler, die das Wohlbefinden deines Vierbeiners erheblich beeinflussen. Ein Hund, der sich sicher fühlt und dir vertraut, zeigt weniger Stress in neuen Situationen und kann besser mit Unbekanntem umgehen. Diese Sicherheit ermöglicht es ihm, ruhig und gelassen zu reagieren, selbst wenn er mit Herausforderungen konfrontiert wird. Die emotionale Ausgeglichenheit wiederum fördert das Immunsystem des Vierbeiners und trägt zu einem langen, glücklichen Leben bei. Eine gute Bindung ist also nicht nur für das Training wichtig, sondern ein grundlegender Baustein für die Gesundheit und Lebensqualität deines Hundes.

Ein enger Bindungsaufbau fördert zudem die Kommunikation und das Verständnis zwischen euch. Je vertrauter dein Hund mit dir ist, desto aufmerksamer wird er deine Signale wahrnehmen und besser darauf reagieren können. Er entwickelt eine Art intuitives Verständnis, das für den Alltag und das Training enorm wertvoll ist. Und das wirkt sich positiv auf die Erziehung aus. Dein Hund wird Signale besser akzeptieren und bereitwilliger kooperieren, weil er weiß, dass er sich auf dich verlassen kann und nichts zu befürchten hat. Er sieht dich als sicheren Rückhalt und orientiert sich stärker an dir, was den Umgang in herausfordernden Situationen erleichtert und ihm hilft, auf eine entspannte Weise zu lernen.

Faktoren für eine starke Partnerschaft

Den Aufbau einer tiefen Bindung zum Hund kann man sich wie das Wachstum einer jungen Pflanze vorstellen: Genau wie sie braucht auch eure Bindung Zeit, Pflege und die richtige Umgebung, um zu gedeihen. Jede positive Interaktion, jede gemeinsame Aktivität und jedes Verständnis füreinander stärkt das unsichtbare Band zwischen euch. Doch wie gelingt das im Alltag und was gilt es dabei zu beachten?

Eine der besten Möglichkeiten, eine enge Bindung aufzubauen, ist die bewusste gemeinsame Zeit. Hierbei geht es nicht nur um Spaziergänge oder ein schönes Spiel, sondern um echte »Qualitätszeit«, in der ihr beide Spaß habt und euch aufeinander konzentriert. Gemeinsame Aktivitäten wie Suchspiele, Spaziergänge an neuen Orten oder das spielerische Erkunden unbekannter Umgebungen können Wunder wirken. Diese gemeinsamen Erlebnisse prägen deinen Hund positiv und lassen ihn erleben, dass er dir vertrauen kann.

Neben der Qualität der gemeinsamen Zeit ist positives Training ein zentraler Aspekt. Hunde lernen am besten, wenn sie über Belohnungen bestärkt werden. Fehler werden nicht bestraft, sondern als Lernmöglichkeiten betrachtet. Diese positive Herangehensweise schafft Vertrauen und lässt deinen Hund sicherer in deinen Umgangsmethoden werden. Wichtig dabei: Geduld und Konsequenz. Es ist oft schwer, immer wieder das Gleiche zu wiederholen und konsequent zu bleiben, doch genau diese Beständigkeit hilft deinem Hund, sich auf dich einzustellen und zu verlassen und deine Signale leichter zu verstehen.

Auch die Körpersprache spielt eine große Rolle: Hunde reagieren stark auf nonverbale Signale. Indem du lernst, die Körpersprache deines Hundes zu verstehen und selbst ganz bewusst einzusetzen, stärkst du die Kommunikation zwischen euch (siehe auch > ff.). Ein sanfter Blick, eine ruhige Handbewegung oder das Vermeiden hektischer Bewegungen zeigen deinem Liebling, dass er dir vertrauen kann.

Zusätzlich sind Routinen und Verlässlichkeit für den Vierbeiner essenziell. Hunde sind Gewohnheitstiere, die sich in klar strukturierten Tagesabläufen besonders wohlfühlen. Feste Rituale wie Fütterungszeiten, regelmäßige Spaziergänge und Ruhephasen geben ihm ein Gefühl der Sicherheit. Genauso wichtig ist es, die Ruhephasen des Hundes zu respektieren. Ein Vierbeiner, der weiß, dass er ungestört entspannen darf, wird sich in eurer Beziehung besser aufgehoben fühlen.

All diese Faktoren – von der gemeinsamen Qualitätszeit über positives Training bis hin zu Routinen und Ruhephasen – bilden das Fundament für eine tiefe und stabile Bindung. Sie lassen Vertrauen wachsen, sorgen für gegenseitiges Verständnis und machen deinen Hund zu einem glücklichen Begleiter an deiner Seite.

Gut zu wissen: Eine tiefe Bindung …

→ erleichtert das Training

→ verbessert die Kommunikation

→ sorgt für ein harmonisches Zusammenleben

Gute Bindung entsteht durch gemeinsame Rituale, klare Kommunikation und das Gespür füreinander. Dein Hund sucht Schutz bei dir und reagiert auf deine Stimmung.

So zeigt sich eine starke Bindung

Eine gute Bindung zu deinem Vierbeiner ist nicht nur spürbar, sondern auch sichtbar – sie zeigt sich in vielen kleinen, aber bedeutsamen Verhaltensweisen. Ein Hund, der sich eng mit dir verbunden fühlt, bringt dies durch zahlreiche Zeichen von Vertrauen, Nähe und Kooperationsbereitschaft zum Ausdruck. Woran erkennst du diese tiefe Bindung?

Ein besonders deutlicher Hinweis ist die Bereitschaft deines Hundes, dir in ungewohnten Situationen zu folgen und an deiner Seite zu bleiben. Ob im dichten Trubel oder an einem unbekannten Ort – ein Hund, der eine starke Bindung zu dir hat, sucht deinen Schutz und orientiert sich an dir. Du wirst merken, dass er in deiner Nähe entspannter wirkt und sich schneller beruhigt, wenn etwas Aufregendes passiert.

Auch ein Zeichen tiefer Bindung zu dir ist seine Freude, in deiner Nähe zu sein. Er sucht aktiv deine Nähe, indem er sich an dich anlehnt, dir folgt oder auch einfach ruhig neben dir liegt. Diese Nähe ist ein Ausdruck von Vertrauen und Wohlbefinden. Außerdem wirst du feststellen, dass dein Vierbeiner aufmerksam auf deine Stimmungen reagiert. Hunde mit einer starken Bindung zu ihren Menschen nehmen selbst kleine Veränderungen in der Stimme oder Körpersprache wahr und passen sich oft intuitiv an, indem sie freudig reagieren, wenn ihr Mensch gut gelaunt ist, oder sich zurückhalten, wenn er Ruhe braucht.

Auch die Bereitschaft zur Kooperation im Training ist ein Hinweis auf eine enge Bindung. Ein Hund, der sich dir emotional verbunden fühlt, ist motivierter, deine Signale umzusetzen und an gemeinsamen Aufgaben Spaß zu haben. Er lernt mit Freude und fühlt sich durch deine positive Rückmeldung bestätigt.

Drei einfache Übungen für eine stärkere Bindung

Eine enge Bindung zu deinem Hund entsteht nicht nur durch große Abenteuer oder besondere Erlebnisse. Auch kurze, gezielte Übungen im Alltag tragen entscheidend dazu bei, das Band zwischen euch zu vertiefen. Diese kleinen Momente, in denen du ganz bewusst mit ihm interagierst, sind wie wertvolle Bausteine für eure Beziehung.

Im Folgenden stelle ich dir drei einfache, aber sehr effektive Übungen vor, die ihr jederzeit praktizieren könnt, um die Bindung zu stärken. Jede davon erfordert nur wenige Minuten Zeit, kann aber, wenn sie regelmäßig durchgeführt wird, eine große Wirkung entfalten. So helfen diese Übungen deinem Hund, sich auf dich zu konzentrieren, dir zu vertrauen und die Nähe zu dir als etwas Positives zu empfinden. Und so festigt sich die Bindung zwischen euch Tag für Tag.

1. DER »BLICKKONTAKT-BOOSTER«

Blickkontakt ist eine der intensivsten Formen der Kommunikation zwischen dir und deinem Hund. Wenn sich eure Blicke treffen, wird bei ihm, wie auch bei dir, das Bindungshormon Oxytocin ausgeschüttet, das Vertrauen und Nähe fördert. Vertrauen durch Augenkontakt aufzubauen, ist daher besonders leicht in den Alltag einzubauen und äußerst effektiv.

So geht’s:

Setz dich in einer ruhigen Umgebung hin und nimm dir bewusst einen Moment Zeit für deinen Hund. Schau ihn sanft an und warte, bis er ebenfalls Blickkontakt aufnimmt. Sobald er dir in die Augen sieht, lobe ihn leise und belohne ihn mit einem Leckerli oder einer ruhigen, freundlichen Geste. Wiederhole dies immer wieder, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet, aber ohne Druck – lass es natürlich geschehen. Diese Übung stärkt das Vertrauen deines Hundes in dich und hilft ihm, sich besser auf dich zu fokussieren, was im Alltag und Training wertvoll ist.

Mein Tipp: