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The Sound of Music, die Festspiele und jede Menge Kirchtürme. Das alles ist Salzburg - aber nicht nur! Surfen Sie auf der Almwelle, kraxeln Sie am Klettersteig über den Dächern der Mozartstadt und spazieren Sie durch verwunschene Gärten. Entdecken Sie Salzburg und die Umgebung abseits der ausgetretenen Pfade vom versteckten Altstadtgässchen bis zum Lieblingsbierlokal der Einheimischen, vom finsteren Hexenloch bis zur luftigen Himmelspforte. Nach Ihrem Besuch werden Sie Salzburg mit neuen Augen sehen. Und gerne wiederkommen!
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Seitenzahl: 146
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Lieblingsplätze
zum Entdecken
In und um Salzburg
Matthias Gruber / Eva Krallinger-Gruber
Sofern hier nicht anders verzeichnet, stammen alle Bilder vom Autor Matthias Gruber: berriesandpassion.com 78, Tobias Neugebauer 112, Tourismusverband Grödig 160, Tourismusverband Hallein 162, Aqua Salza 184
Alle Seitenangaben beziehen sich auf die Seitenzahlen in der gedruckten Ausgabe
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Alle Rechte vorbehalten
1. Auflage 2019
Lektorat: Anja Kästle
Satz/E-Book: Mirjam Hecht
Bildbearbeitung/Umschlaggestaltung: Benjamin Arnold
unter Verwendung eines Fotos von Matthias Gruber
Kartendesign: maps4news.com / ©HERE
Druck: AZ Druck und Datentechnik GmbH, Kempten
Printed in Germany
ISBN 978-3-8392-6108-8
Impressum
Karte
Servus in Salzburg
Lassen Sie sich überraschen!
1 Der Mann auf der Mozartkugel
Kunstwerk »Sphaera«
2 Eine Reise zu den Wurzeln der Stadt
Friedhof St. Peter
3 Eine Salzburger Legende
Gasthaus Pauli Stubm
4 Retro-Möbel zum Mieten
Vintage-Laden »Jetlag«
5 Von feigen Erzbischöfen und bunten Kühen
Festung Hohensalzburg
6 Die Bohne, die Salzburg interessiert
220 Grad Café
7 Ein Hauch von Revolution
Kulturzentrum »ARGEkultur«
8 Uni mit Aussicht
Dachterrasse im Unipark Nonntal
9 Nach dem Ausschlussprinzip
Restaurant »The Green Garden«
10 Spazieren, wo sonst Wasser fließt
Stiftsarmstollen
11 Ein Buddhist am Mönchsberg
Stupa Salzburg
12 Das Gefühl von Macht
Rundgang im »DomQuartier«
13 Norwegische Bohne am Kai
Kaffeehaus »Kaffee-Alchemie«
14 Wer hat den Größten?
Salzburger Residenzbrunnen
15 Der Kurt Cobain der Lyrik
Museum Traklhaus
16 Zum Feiern in Den Keller gehen
Soliman’s Bar im Elefant
17 Musikalische Hass-Liebe
Mozarts Geburtshaus
18 Wunderland im Untergeschoss
Herbert’s Bar
19 Salzburger Kultimbiss
Balkan Grill Walter
20 Wo die Natur ein Dach überm Kopf hat
Museum für Natur und Technik »Haus der Natur«
21 Afrika in Salzburg
»Afro Cafe«
22 Kunst am Berg
Museum der Moderne Salzburg
23 Salzburger Gegensätze
Gasthaus Stadtalm
24 Wenn Wissenschaftler schwärmen
Humboldtterrasse
25 Das liebste Bier der Salzburger
Augustiner Bräu Kloster Mülln
26 Sehen lernen
Galerie Fotohof
27 Lesen am Fußballplatz
»Stadt:Bibliothek« Salzburg
28 Abendessen im Einkaufszentrum
Restaurant »Yaoyao«
29 Wie in alten Zeiten
Ökohof Feldinger im Rochushof
30 Dem Bier auf den Zahn fühlen
Stiegl-Brauwelt
31 Mit Flamingos chillen
Tierpark Leopoldskron
32 Der stille Musicalstar
Hotel Schloss Leopoldskron und Weiher Leopoldskron
33 Auf einer Welle mit dem Almkanal
Salzburger Almwelle
34 Eine Bühne der Natur
Steintheater Hellbrunn
35 Vom Aufschwung und Fall
Bürglstein
36 Wein und Schlager
Andreas Hofer Weinstube
37 Wildromantisches Stadtwandern
Basteiweg am Kapuzinerberg
38 Ganz großes Kino
Filmkulturzentrum »Das Kino«
39 Auf einen Kaffee mit Marlene Dietrich
Café Bazar
40 Wo die Puppen tanzen
Salzburger Marionettentheater
41 Auf der Suche nach zwei Zwergen
Salzburger Zwergerlgarten
42 Tropisches Feeling im Regenmantel
Palmenhaus im Mirabellgarten
43 Der Markt der Salzburger
Wochenmarkt Schranne
44 Bieriges Bermudadreieck
Bierlokal »Alchimiste Belge«
45 Familie Mozarts letzte Ruhestätte
Friedhof St. Sebastian
46 Burgerpioniere
Restaurant »BioBurgerMeister«
47 High Fidelity
Musikladen Salzburg
48 Kraxeln über den Dächern der Stadt
Klettersteig City Wall
49 Willkommene Lärmbelästigung
Weißbierbrauerei »Die Weisse«
50 Ruhestörung mit Folgen
Rockhouse Salzburg
51 Ein Paradies für Vintage-Fans
Concept Store »wohnkram«
52 Von großen Träumen
Kaffeehaus Schweiger Deli
53 Ort der Andacht und Aussicht
Bergheim: Wallfahrtsbasilika Maria Plain
54 Auszeit vom Alltag
Bergheim: Hotel Gmachl
55 Schmausen auf der Burgruine
Nussdorf am Haunsberg: Wirtshaus Schlössl
56 Ein Wunder, das keines war
Oberndorf: Stille-Nacht-Kapelle
57 Der Biergarten Eden
St. Pantaleon: Stiegl-Gut Wildshut
58 Was für ein Ausblick!
Mattsee: Schlosscafé
59 Nachts im Wald
Seeham: Teufelsgraben
60 Wanderquickie vor den Toren der Stadt
Koppl: Nockstein
61 Sonnenuntergang auf 1.300 Metern
Gaisbergspitze
62 Von Illuminaten und Aberglauben
Salzburg: Hexenloch im Aigner Park
63 Salzburger »Jurassic Park«
Elsbethen: Glasenbachklamm
64 Abenteuerbadeplatz Natur
Faistenau: Felsenbad
65 Fisherman’s Friends
Hof bei Salzburg: Schlossfischerei Fuschl
66 Sonnenuntergang, erste Reihe fußfrei
Fuschl am See: Ellmaustein
67 Frisch vom Feuer
St. Gilgen: Steak-Restaurant Angusta
68 Sagenhaftes Seeplatzerl
St. Gilgen: Ochsenkreuz
69 Wo der Kaiser nicht zu Fuß hingeht
Schafberg: Himmelspforte
70 Wo die Weihnacht noch echt ist
Strobl: Adventmarkt an der Schiffsanlegestelle
71 Die Welt von Gestern
Großgmain: Salzburger Freilichtmuseum
72 Gruseliger Burgbesuch
Großgmain: Burgruine Plainburg
73 Ein Bad zwischen Bäumen
Anif: Waldbad
74 Kaiser Karl im Untersberg
Gartenau: Salzburger Hochthron
75 Steinerne Wächter
Hallein: Kleiner Barmstein
76 Kulinarisches Familienabenteuer
Hallein: Bistro Genusskrämerei
77 Pralinen von der Oma
Hallein: Confiserie Braun
78 Eisdealer der Kelten
Hallein: Eisdiele »GelatOK«
79 Hochprozentiges in der Keltenstadt
Hallein: Schnapsbrennerei Guglhof
80 Baden in der Wildnis
Bad Vigaun: Tauglbach
81 Das Moor im Tennengau
St. Koloman: Seewaldsee
82 Der Treffpunkt für Holzwürmer
Kuchl: Café Kubus
83 Die Kühe ihrer Majestät
Kuchl: Bio-Hofkäserei Fürstenhof
84 Tosender Wildbach
Golling: Wasserfall
85 Das Kaffeehaus der Locals
Golling: Café Maier
86 Gesundes Schwitzen
Golling: Aqua Salza Wellness
87 Ausflug nach Alaska
Golling: Bluntautal
88 Die mächtigen Fluten
Golling: Erlebnisschlucht Salzachöfen
Klein, katholisch, konservativ. Diese drei Eigenschaften kommen vielen Österreichern als Erstes in den Sinn, wenn sie an Salzburg denken. Ganz von der Hand zu weisen ist das ja nicht. Denn wer seinen Blick von einem der Stadtberge über die Altstadt schweifen lässt, der sieht in erster Linie eines: Kirchtürme.
Aber keine Sorge, das ist nur die halbe Wahrheit. Spätestens, wenn im Juli die weltberühmten Salzburger Festspiele beginnen, verwandelt sich das sonst so verschlafen wirkende Nest in eine mondäne Bühne für große Kunst. Da trifft man schon einmal einen bekannten Theaterstar abends am Würstelstand oder sitzt Arm an Arm mit einem Staatsoberhaupt im Jedermann. So trägt es sich zu, dass Salzburg sich vor allem im Sommer viel größer anfühlt, als es eigentlich ist. Dabei zählt die Stadt gerade etwas mehr als 150.000 Einwohner. Im gesamten Bundesland leben um die 500.000 Menschen.
Dass die Salzburger sich immer schon etwas größer und wichtiger gefühlt haben, als sie eigentlich sind, liegt vielleicht auch an der besonderen Geschichte des Landes. Im Gegensatz zum Rest des heutigen Österreichs regierte hier bis ins 19. Jahrhundert nicht der Kaiser aus Wien. Stattdessen lag alle geistliche und weltliche Macht in den Händen der Fürsterzbischöfe, die durch den Salzhandel reich wurden. Sie waren es auch, die aus dem mittelalterlichen Örtchen im Laufe der Jahrhunderte eine prächtige Barockstadt nach italienischem Vorbild errichteten. Bis heute trägt Salzburg deshalb den stolzen Beinamen Rom des Nordens. Wenn da nur nicht dieser ewige Regen wäre! Nirgendwo weint der Himmel so oft wie in Salzburg. »Schnürrlregen« nennen die Salzburger dieses Wetterphänomen, das auch im Sommer viele Tage andauern kann und schon so manchen Campingurlauber in die Verzweiflung getrieben hat.
Gäste aus aller Welt kommen trotzdem immer wieder nach Salzburg. Das liegt an der einmaligen Kombination aus Kultur und Natur, die Salzburgs DNA geradezu ausmacht. An keinem Ort sonst gelangt man schneller von einem weltberühmten Konzertsaal zu einer blühenden Almwiese. Und nirgendwo sonst liegen Skipisten und Sehenswürdigkeiten näher beisammen. Da nimmt man gerne in Kauf, dass man als Salzburger in Restösterreich ab und an belächelt wird. Wer hat, der hat.
Unter dem etwas biederen und abgehobenen Ruf Salzburgs litten lange Zeit vor allem die jungen Menschen der Stadt. Wer nicht zur Festspiel-Society oder zum Landadel gehörte – so schien es –, der musste spätestens nach dem Schulabschluss nach Wien, Berlin, Paris oder London ausweichen, um nicht am Provinzmuff zu ersticken. Diese Zeiten sind zum Glück vorbei. Immer mehr junge Menschen bleiben in Salzburg oder kehren hierher zurück, um ihre Träume zu verwirklichen. Damit verändern sie auch die Stadt. Die Rückkehrer bringen frische Ideen mit und sorgen dafür, dass auch das »andere« Salzburg prächtig gedeiht: So entstehen Concept Stores, hippe Cafés und junge Kulturinitiativen. Man muss nur wissen, wo man sie findet. Die gute Nachricht: Mit diesem Buch halten Sie den Schlüssel in der Hand.
Die Idee hinter diesem Band ist es, Ihnen die enorme Vielfalt und Widersprüchlichkeit von Salzburg und seiner Umgebung näherzubringen. Wie lebt es sich in einer Weltstadt der Hochkultur, umgeben von Naturwundern? Wo finden sich im altehrwürdigen Pflaster junge, bunte Pflänzchen? Und was treiben die Einheimischen, wenn ihre Stadt im Sommer fest im Griff der Festspielgäste ist? Besuchen Sie mit uns die mal mehr und mal weniger geheimen Lieblingsplätze der Salzburger, ergänzen Sie Ihre Sightseeingtouren und Ausflüge durch ungewöhnliche Einblicke und lernen Sie Salzburg etwas anders kennen, als Sie es erwartet haben. Wenn Sie nach Hause fahren, werden Ihnen viele Adjektive einfallen: Die drei Worte »klein, katholisch, konservativ« werden nicht darunter sein.
Viel Spaß beim Entdecken wünschen Ihre beiden Autoren
Eva Krallinger-Gruber & Matthias Gruber
Wo schaut er denn so sehnsüchtig hin, der einsame Beobachter auf seiner gigantischen, goldenen Kugel? Diese Frage muss sich jeder selbst beantworten, der über den Kapitelplatz spaziert und einen Blick auf den riesigen Ball wirft. Denn der Künstler Stephan Balkenhol gibt darauf keine Antwort. Bloß so viel verrät er uns: Bei dem Mann auf der goldenen Kugel handelt es sich nur um die eine Hälfte seines Kunstwerkes, das den Titel Sphaera trägt. Die zweite versteckt sich einige hundert Meter weiter im Toscaninihof. Ganz unscheinbar bewohnt dort eine zierliche Frauenfigur die Felsnische über dem Eingang zur Mönchsberggarage.
Ob die mächtige Präsenz des Mannes gegenüber der unscheinbaren Frau ein Seitenhieb auf die Rollenverhältnisse in unserer Gesellschaft ist? Wer weiß. Nur in einer Sache sind sich die meisten Salzburger einig: Dass es sich bei dem großen, goldenen Ball eigentlich nur um eine Mozartkugel handeln kann. Wie dem auch sei: Die Figur auf dem Kapitelplatz ist seit ihrer Entstehung im Jahr 2007 zu einem der beliebtesten Fotomotive der Salzburger Altstadt geworden.
Das können nicht alle Kunstwerke von sich behaupten, die im Zuge des Projektes Walk of Modern Art im Stadtzentrum aufgestellt wurden. Eine moderne Büste Wolfgang Amadeus Mozarts im Frauenkörper wurde von einem wütenden Kritiker sogar geteert und gefedert. Und auch Erwin Wurms Essiggurken im Furtwänglerpark sorgen immer wieder für Kopfschütteln. Böse Zungen behaupten ja, im Umgang mit moderner Kunst offenbare sich eine typisch salzburgerische Eigenschaft: Sie besteht darin, alles Neue genau so lange zu verteufeln, bis es alt genug ist, um es zu lieben – weil es immer schon da war.
Tipp: Sphaera ist Teil des Walk of Modern Art. Jeden Sommer bietet die Sammlung Würth kostenlose Stadtführungen zu den insgesamt 13 Werken an. Über die Termine informiert die Website.
Kunstwerk »Sphaera« /// Kapitelplatz /// A-5020 Salzburg ///
Nähere Informationen erteilt die Sammlung Würth ///
kunst.wuerth.com ///
Wer den uralten Friedhof am Fuße des Festungsberges betritt, der spürt sofort die besondere Geschichte des weltvergessenen Ortes. Herzlich willkommen in St. Peter, der Wiege Salzburgs. An dieser Stelle gründete ein Mönch Namens Rupert im Jahr 696 sein Kloster, das er dem heiligen Petrus widmete. Heute ist St. Peter das älteste noch bestehende Stift im deutschsprachigen Raum und die Salzburger feiern den heiligen Rupert als ihren Landespatron. Wegen seines malerischen Umfeldes und der vielen romantischen Winkel war der Friedhof im 19. Jahrhundert ein beliebtes Motiv in Malerei und Dichtung. Wer heute über den Klosterfriedhof schlendert, bewundert historische Grabsteine und wundervoll umwucherte Kreuze. Während auf der anderen Seite der Klostermauern hektisches Treiben herrscht, ist St. Peter ein Ort der Stille im Alltag. Vor allem amerikanische Touristen kennen den Friedhof als Kulisse des weltbekannten Musicalfilms The Sound of Music. Hinter einem der Gräber versteckt sich im Film die Familie Trapp auf ihrer Flucht vor den Nazis. In einer anderen Gruft des Friedhofs wurden beispielsweise Mozarts Schwester Nannerl und Mozarts Freund Michael Haydn beigesetzt.
Weil das Kloster St. Peter im Laufe seiner langen Geschichte nie geplündert wurde, ist es bis heute ein Hort an Kunstschätzen und in der wunderschönen Klosterbibliothek schlummern jahrhundertealte Schriften. Die Bibliothek ist jedoch nur selten für Besucher zugänglich. Ganzjährig zu besichtigen sind dagegen die Katakomben des Friedhofes. Der Name täuscht, denn es handelt sich dabei nicht um Grabstätten, sondern um uralte Einsiedeleien in der Felswand über dem Friedhof. Ein Besuch lohnt sich auf alle Fälle, besonders für Fotografen, die dort oben die beste Perspektive auf die Ruhestätte finden.
Tipp: Direkt neben dem Friedhof St. Peter befindet sich die dazugehörige Stiftsbäckerei. Bis heute wird hier im Holzofen köstliches Natursauerteigbrot gebacken und verkauft.
Friedhof St. Peter /// Sankt-Peter-Bezirk 1 /// A-5010 Salzburg ///
00 43 / 6 62 / 8 44 57 60 /// www.stift-stpeter.at ///
Stiftsbäckerei St. Peter /// Kapitelplatz 8 /// A-5020 Salzburg ///
00 43 / 6 62 / 84 78 98 /// www.stiftsbaeckerei.at ///
Touristen, die zum ersten Mal durch die Herrengasse spazieren, bleiben oft ratlos vor dem Haus mit der Nummer 16 stehen. Hineingehen oder lieber weiterziehen? Zugegeben: Wer sich von Äußerlichkeiten gerne abschrecken lässt, wird es nicht in den ersten Stock des alten Gebäudes schaffen. Wer sich aber traut, der erreicht einige Stufen später eines der urigsten Lokale Salzburgs, das mit unkomplizierter Gastfreundlichkeit und einem gemütlichen Biergarten begeistert.
Die Pauli Stubm ist eine Salzburger Legende. Seit 1930 kommen hungrige Menschen in das rustikale Lokal im mittelalterlichen Gässchen. Damals hieß die Stubm noch Gasthaus Edelweiß. Die Speisekarte dürfte sich im Laufe der Jahre aber nicht großartig verändert haben. Vor allem Deftiges wie »Kasnockn«, Schweinsbraten und Schnitzel lassen jedes hungrige Herz höherschlagen und sind ein zeitloser Kulinarik-Klassiker im Lokal. Ein Besuch in der Pauli Stubm ist eine willkommene Abwechslung zu den meist hochpreisigen und modern eingerichteten Restaurants in der Altstadt.
Ein Abend in der St. Paul Stube, wie sie auch genannt wird, ist außerdem eine Reise durch die Zeit. Die Herrengasse war immer schon etwas verrufen. So spaziert man hier an jenem Haus vorbei, in dem der letzte Henker Salzburgs wohnte. Es ist kein Geheimnis, dass Henker auch Bordelle betrieben haben – eines der ältesten seiner Art befindet sich bis heute gleich neben der Pauli Stubm.
Übrigens: Das Gasthaus hat der Herrengasse zu ihrem inoffiziellen Namen verholfen. Der Geruch von »Kasnockn« oder Käsespätzle weht seit Jahrzehnten aus der Gastro-Küche durch die Gasse, weshalb sie von ihren Bewohnern liebevoll in »Kasnockngasse« umbenannt wurde.
Tipp: In der Pauli Stubm werden Mutige belohnt. Gerichte, die man nicht kennt, entpuppen sich oft als kulinarischer Hochgenuss.
Gasthaus »Pauli Stubm« /// Herrengasse 16 ///
A-5020 Salzburg /// 00 43 / 6 62 / 84 32 20 /// www.paul-stube.at ///
Auf den ersten Blick versteckt sich das Geschäft Jetlag in einer unscheinbaren Lage – und trotzdem finden die Salzburger problemlos hin. In der Herrengasse, abseits des touristischen Getümmels der Altstadt, hat sich der Vintage-Möbelladen niedergelassen. Seit Dezember 2007 hat das kleine Retro-Paradies seine Pforten geöffnet. Im Inneren zeigt der Shop seine Schätze: Stücke aus den 50er- bis 80er-Jahren werden hier liebevoll präsentiert. Neben Lampen, Couches, Tischen, Uhren und Bildern warten auch dazu passende Musik und Schallplatten. Zeitreise gefällig? Ein Streifzug durch den Laden macht’s möglich!
Aber das ist nicht alles. Immer wieder veranstaltet das Jetlag handverlesene DJ-Partys, die in dem Ambiente zwischen Möbeln der Vergangenheit und Beats der Gegenwart richtig gute Laune machen. Bei der Event-Reihe Club Analog und bei Filmabenden kommen die Möbel als Sitzgelegenheit oder einfach nur als passendes Accessoire zum Einsatz. Es muss nicht immer eine Party sein: Während der Öffnungszeiten verwandelt sich das Jetlag in ein Café, in dem man guten Kaffee trinken, lässige Musik hören und seine Lieblingsmöbel probesitzen kann. Der Besitzer hat das Geschäft eigenhändig restauriert und ist immer für einen Plausch zu haben. Er beantwortet auch gerne Fragen rund um seine Schätze und gibt Tipps, wo und wie man selbst Vintage-Mobiliar findet. Verliebt man sich in eines seiner Ausstellungsstücke, kann man dieses gleich einpacken und mitnehmen. Alle Möbel und Accessoires, die Wolfgang im Jetlag ausstellt, hat er selbst ausgesucht. Mieten kann man übrigens sowohl das Lokal an sich als auch die darin befindlichen Stücke für besondere Veranstaltungen. Aber bitte nicht vergessen, alles wieder zurückzubringen!
Tipp: Besitzer Wolfgang ist selbst oft auf Vintage-Möbel-Suche. Deswegen zahlt sich ein Blick auf die Öffnungszeiten des Ladens aus, bevor man sich auf den Weg macht.
Vintage-Laden »Jetlag« /// Herrengasse 28a ///
A-5020 Salzburg /// 00 43 / 6 62 / 84 01 30 /// www.jetlag.at ///
Manche meinen, es sei dem diplomatischen Geschick der Salzburger Fürsterzbischöfe zu verdanken. Andere sagen, es liege an ihrer Feigheit. Egal, welche Erklärung man bevorzugt, eines ist gewiss: Die Festung Hohensalzburg wurde in ihrer fast tausendjährigen Geschichte nie angegriffen. Deshalb thront Salzburgs Wahrzeichen heute noch in seiner vollen Pracht über der Mozartstadt.
Nur während der Bauernaufstände wurde es für die Erzbischöfe eng. Aus dieser Zeit stammt die Legende der »Stierwascher«. Während einer Belagerung soll in der Stadt das Essen knapp geworden sein. Also bedienten sich die Eingesperrten einer List: Jeden Tag strichen sie den letzten verbliebenen Stier in unterschiedlichen Farben an und trieben ihn gut sichtbar für die Belagerer über die Festungsmauer. Dadurch erweckten sie den Eindruck, mit genug Nahrung versorgt zu sein. Glaubt man der Legende, wirkte die List und die Angreifer zogen zermürbt ab. Obwohl in Wahrheit natürlich alles ganz anders war, ist den Salzburgern der Spitzname »Stierwascher« geblieben.
Wer aus der Altstadt nach oben zur Festung schaut, erblickt die mächtige Steilwand der Kuenburgbastei. Sie wurde im 17. Jahrhundert von Erzbischof Max Gandolf gebaut und sollte im Falle einer drohenden Türkenbelagerung schützen. Zu dieser kam es zum Glück der Salzburger nie und bis heute ist die Kuenburgbastei einer der wohl schönsten Aussichtspunkte in ganz Salzburg. Daran ändern auch die Massen an Besuchern nichts, die sich in den Sommermonaten auf der Festung tummeln. Wer es gerne ruhiger hat, dem sei ein Besuch in der Früh oder – noch besser – in den Abendstunden ans Herz gelegt. Echte Salzburger fahren übrigens nicht mit der Bahn hinauf, sondern nehmen den schweißtreibenden Fußweg.
Tipp: Auch die kürzlich restaurierten Fürstenzimmer der Festung sind einen Besuch wert. Die neu gestaltete Ausstellung vermittelt einen lebhaften Eindruck, wie die Herrscher der Stadt im Mittelalter lebten.
Festung Hohensalzburg /// Mönchsberg 34 ///
A-5020 Salzburg /// 00 43 / 6 62 / 84 24 30 11 ///
www.salzburg-burgen.at ///