Inked Armor - Dunkler Schmerz - Helena Hunting - E-Book

Inked Armor - Dunkler Schmerz E-Book

Helena Hunting

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Beschreibung

Emotional, düster und so heiß!

Als Tenley Page aus Chicago flieht und Hayden auf sich allein gestellt zurücklässt, versucht Chris alles mögliche, um die unausweichliche Abwärtsspirale anzuhalten, in die Hayden droht hineinzufallen. Aber während er seinen besten Freund davon abhält an seinen Tiefpunkt zu gelangen, entdeckt er bei sich selbst die wachsenden Gefühle für Sarah, eine Kellnerin von einem lokalen Strip Club.

Novella zur erfolgreichen Inked-Armor-Reihe um Helena Huntings sexy Tätowierer!

"Gefühlvoll, sexy, fesselnd und so schön!" Emma Chase, Bestseller-Autorin

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Seitenzahl: 70

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Inhalt

TitelZu diesem BuchWidmungChrisSarahDanksagungDie AutorinWeitere Bücher von Helena Hunting bei LYXImpressum

HELENA HUNTING

Inked Armor

Dunkler Schmerz

Ins Deutsche übertragen von Michaela Link

Zu diesem Buch

Als Tenley Page aus Chicago flieht und Hayden allein zurücklässt, versucht Chris alles, um die unausweichliche Abwärtsspirale anzuhalten, in die Hayden hineinzufallen droht. Aber während er seinen besten Freund davon abhält an seinen Tiefpunkt zu gelangen, merkt er doch, dass seine Gedanken bei jemand völlig anderem sind …

Kat, meine Freundin, ich danke dir. Du inspirierst mich.

Chris

Ich schickte Sarah eine Nachricht und hoffte, dass sie sich bei mir melden würde, wenn sie eine Pause hatte. Sie war kurzfristig zur Arbeit zitiert worden – wieder einmal. In letzter Zeit war es bei ihr immer Glückssache gewesen, mit mehr oder weniger Glück. Abgesehen von einigen kurzen Stippvisiten bei Inked Armor, dem Tattoostudio, in dem ich arbeitete, hatte ich in den vergangenen zwei Wochen nicht viel von ihr gesehen.

»Alles klar?«, fragte Jamie, als er in die Straße unseres Freunds Hayden einbog.

»So klar es nur sein kann, schätze ich.« Ich schob mein Handy zurück in die Tasche.

»Lisa hat mir erzählt, dass Sarah sich wieder was Neues suchen musste«, sagte er.

»Ja. Ihr Boss zitiert sie ständig herbei.«

»Tut mir leid, Mann.«

Ich zuckte die Achseln. »Es ist, wie es ist.«

Sarah hatte vorgehabt, mit Lisa und Tenley zum Yoga zu gehen, aber das war jetzt vom Tisch, dank ihrer Arbeit. Jamie wusste, wie ich zu Sarahs neuem Job im Sanctuary stand. Und Sarah wusste es ebenfalls. Nach all der Scheiße, die nach der Verhandlung passiert war, hatte sie einen Stripklub gegen einen anderen eingetauscht. Sie war diejenige mit den Studiendarlehen, nicht ich, und das Trinkgeld im Sanctuary war zu gut, als dass sie es sich hätte entgehen lassen können. Es war ätzend, aber ich konnte nicht viel machen, da ich es mir nicht leisten konnte, ihre Schulden zu übernehmen.

Ich deutete durch die Windschutzscheibe. »Das Haus ist auf der linken Seite, Nummer Elf.«

Jamie bog in die Einfahrt ein, parkte und starrte dann das zweistöckige Haus mit der angebauten Doppelgarage an. »Wow! Das ist echt krass.«

»Dass H so eine Bleibe hat, macht mir Hoffnung, dass alles möglich ist.«

»Fast alles«, erwiderte Jamie.

»Glaubst du, die beiden werden es jemals offiziell machen?«

»Du meinst heiraten?«

»Ja.«

»Ich bezweifle es. Nicht nach dem, was sie durchgemacht haben.« Er schaltete den Motor aus und öffnete die Tür.

Hayden lehnte am Kofferraum seines Camaros, Telefon in der Hand, Grinsen im Gesicht. Wahrscheinlich schrieb er gerade seiner Freundin Tenley.

Ich betrachtete den gepflegten Rasen und die Blumenbeete samt Blumenkästen, die den steinernen Gehweg zur Haustür säumten. Das Haus hätte auch ein Cover von Schöner Wohnen zieren können. Hayden machte keine halben Sachen, das war schon immer eins seiner größten Probleme gewesen. Er ging ständig aufs Ganze. Doch jetzt schien es zu funktionieren, da seine jüngsten Entscheidungen keine verheerenden Folgen hatten, anders als einige von früher.

Ich folgte Jamie die Einfahrt hinauf, und Hayden führte uns durch die Garage ins Haus. Durch sie gelangte man in eine riesige Dreckschleuse, die penibel sauber war. Auf der rechten Seite stand ein Schrank. Er öffnete ihn. Darin befanden sich zahlreiche Schuhe und Jacken. Auf der rechten Seite hingen neben seinen Sachen Wintermäntel, auf der linken waren Tees Sachen. Haydens Schuhe standen in perfekten gleichmäßigen Reihen nebeneinander. Tenleys waren weniger wohlgeordnet.

»Ihr könnt eure Schuhe hier hinstellen.« Hayden zeigte auf eine Matte auf dem Boden.

Jamie platzierte seine ordentlich neben Tenleys. Ich schleuderte meine Schuhe in den Schrank, wo sie auf den Seiten landeten. Hayden schaute auf sie hinab, und sein Kiefer und seine Finger zuckten, aber er stellte die Schuhe nicht ordentlich hin, wie ich es erwartet hatte. Stattdessen warf er mir einen verärgerten Blick zu, als wisse er, dass ich es absichtlich getan hatte, und bedeutete uns, ihm durch den Flur zu folgen. Es war eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu seinen früheren Reaktionen. Durch Tee war er eindeutig lockerer geworden.

Das Licht ging an, sobald wir die Küche betraten, und ich blinzelte gegen den grellen Schein der Deckenbeleuchtung an. Ich erhaschte einen Blick auf dunkle Holzschränke, Granittheken und Fliesen aus gebürstetem Stahl. Modern mit einem Hauch Klassik. Es war typisch Hayden. Ich war kein großer Koch. Ich konnte gelegentlich sogar eine Tiefkühlpizza vermasseln, aber selbst ich sah, wie umwerfend Haydens Küche war.

Jamie stieß einen leisen Pfiff aus. »Beeindruckend.«

»Oh ja«, stimmte ich ihm zu.

»Danke, mir gefällt es.« Er lächelte – etwas, was wir in den letzten Monaten nicht oft gesehen hatten.

Ich war vor der Renovierung in Haydens Bude gewesen. Einige Zimmer waren restlos entkernt worden. Das fertige Produkt war der Beweis für die Veränderungen, die Hayden und Nate vorgenommen hatten. Nicht nur im Haus, sondern auch in seinem Leben. Nachdem Tenley nach Arden Hills zurückgekehrt war, hatte Hayden verzweifelt nach einer Möglichkeit gesucht, zu verhindern, dass er wieder etwas Unüberlegtes tat. Also hatte er seine Zeit, wenn er nicht bei Inked Armor oder in Tees Wohnung war, wo er nach ihr geschmachtet hatte, hier investiert.

Er und Tee waren erst vor wenigen Wochen eingezogen, und Hayden wurde unruhig, wenn Dinge nicht seinem Ordnungssinn entsprachen. Infolgedessen hatten wir nicht vorbeikommen dürfen, bis das Haus fix und fertig war. In letzter Zeit hatte er bei der Arbeit deswegen viel herumgemeckert. Das ganze Chaos in seiner Privatsphäre machte ihn zu einer echten Nervensäge. Schließlich hatten sie sie so weit eingerichtet, dass sie uns einladen konnten.

Hayden ging um die massive Granitinsel herum und rückte dabei die Obstschale in der Mitte stirnrunzelnd zwei Zentimeter nach links. Ich betrachtete die endlosen Schrankreihen. Ich hatte insgesamt sechs Schränke in meiner Küche.

»Wo ist dein Kühlschrank?«, fragte ich und hielt Ausschau nach einem gastronomiegerechten Edelstahlmonster.

»Sieh dir das an.« Haydens Grinsen wurde breiter, als er etwas öffnete, das aussah wie ein Vorratsschrank und hinter dem das unfassbar gut organisierte Innere eines Kühlschranks zum Vorschein kam.

»Nett«, bemerkte Jamie anerkennend.

Hayden nahm aus einer Schublade im oberen Teil drei Bierflaschen. Er zog die Deckel ab und reichte eine Jamie und eine mir. Wir stießen an, bevor wir den ersten Schluck nahmen. Bei seinen umfangreichen Renovierungsarbeiten hatte Hayden mit nichts geknausert; er hatte eine unbekannte Summe Geld geerbt, die er ausgeben konnte. Seine Eltern waren ermordet worden, und er hatte alles geerbt. Nicht dass dadurch der Verlust für Hayden irgendwie leichter geworden wäre. Die Sache hatte ihm lange schwer zu schaffen gemacht.

Er kam jetzt besser klar und spülte sein Geld nicht mehr die Toilette hinunter, wie er es gleich nach ihrem Tod getan hatte. Ich war stolz auf das, was er aus dem Haus gemacht hatte, und wie weit er im vergangenen Jahr gekommen war. Er verdiente das, was er hatte. Aber manchmal wünschte ich, mir würde ebenfalls so was passieren.

Wenn ich ehrlich war – was ich ihm gegenüber nicht sein würde –, fiel es mir schwer, nicht neidisch zu sein. Ich hatte keine solchen extremen Erlebnisse gehabt; nicht diesen schweren Verlust oder auch den gewaltigen Gewinn, den die Begegnung mit Tee für ihn bedeutete. Bei mir war immer alles ein stetiges Auf und Ab zwischen beschissenen und mittelmäßigen Phasen. Sarah war das Beste, was mir seit Jahren passiert war, aber sie arbeitete so viel, dass ich sie nicht oft zu sehen bekam. Allerdings fand ich es jetzt noch schlimmer, allein zu sein. Vor allem, da Hayden auch nicht mehr solo war.

»Wollt ihr eine komplette Führung?«, fragte Hayden, nachdem er uns all die coolen Sachen in seiner Küche gezeigt hatte.

»Na klar«, antwortete Jamie, und ich nickte und ging mit.

Das Erdgeschoss war als offener Raum konzipiert. Links von der Küche lag das Esszimmer, das Wohnzimmer befand sich geradeaus. An einer Wand hing Haydens riesiger Flachbildfernseher.

»Da musst du später mal einen Blick drauf werfen.« Hayden deutete auf die Unterhaltungstechnik darunter.

Ich blieb stehen und betrachtete das Kabelgewirr, das zwischen die Geräte und die Wand gestopft war.

»Was ist da los?«

Hayden warf kaum einen Blick in Richtung Fernseher, aber ich sah, dass sein Kiefer wieder zuckte. »Tenley hat versucht zu helfen. Kommt weiter.«

Jamie und ich wechselten einen Blick, aber keiner von uns sagte ein Wort. Es musste Hayden in den Wahnsinn treiben. Dass er so lange gewartet hatte, bevor er mich bat, das Gewirr in Ordnung zu bringen, zeigte, wie ungeheuer wichtig ihm Tenley war.