1,99 €
Emotional, düster und so heiß!
Nach einer bewegten Vergangenheit hat Tattoo-Künstler Chris Zeltner mit der Eröffnung seines eigenen Studios Inked Armor sein Leben endlich in den Griff bekommen. Zu seinem Glück fehlt ihm nur noch Sara Adamson. Die hübsche Kellnerin versetzt sein Herz schon länger in Aufruhr, wehrt seine Avancen aber bisher hartnäckig ab. Doch ausgerechnet als Sara endlich einwilligt, mit ihm auszugehen, braucht Hayden seine Hilfe: Chris soll mit ihm nach Arden Hills fahren und Tenley zurückholen. Eine Bitte, die Chris seinem besten Freund und Geschäftspartner nicht abschlagen kann - auch wenn dies bedeutet, Sara vielleicht kurz vor dem Ziel endgültig zu verlieren ...
Novella zur erfolgreichen Inked-Armor-Reihe um Helena Huntings sexy Tätowierer!
"Gefühlvoll, sexy, fesselnd und so schön!" Emma Chase, Bestseller-Autorin
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 59
HELENA HUNTING
Inked Armor
Schwarze Tränen
Ins Deutsche übertragen von Michaela Link
Nach einer bewegten Vergangenheit hat Tattoo-Künstler Chris Zeltner mit der Eröffnung seines eigenen Studios Inked Armor sein Leben endlich in den Griff bekommen. Zu seinem Glück fehlt ihm nur noch Sara Adamson. Die hübsche Kellnerin versetzt sein Herz schon länger in Aufruhr, wehrt seine Avancen aber bisher hartnäckig ab. Doch ausgerechnet als Sara endlich einwilligt, mit ihm auszugehen, braucht Hayden seine Hilfe: Chris soll mit ihm nach Arden Hills fahren und Tenley zurückholen. Eine Bitte, die Chris seinem besten Freund und Geschäftspartner nicht abschlagen kann – auch wenn dies bedeutet, Sara vielleicht kurz vor dem Ziel endgültig zu verlieren …
Eine Vibration unterhalb der Taille weckte mich. Ich öffnete ein Augenlid und blinzelte in das fahle Licht des Fernsehers. Eine Dauerwerbesendung für Shamwow-Produkte flackerte bei geringer Lautstärke über den Bildschirm. Ich befand mich halb liegend, halb sitzend auf Sarahs Couch. Sarah lag auf mir. Ihre Stirn ruhte an der Seite meines Halses, und ihr langes hellblondes Haar breitete sich auf meiner Brust aus.
Ich hatte einen steifen Nacken, und mein linker Arm war eingeschlafen. Die Position war höllisch unbequem, aber die Aussicht atemberaubend. Sarah hatte die Hand unter dem Kinn zur Faust geballt und die Lippen leicht geöffnet. Ihr Atem ging langsam und gleichmäßig; sie sah friedlich aus.
Als sich mein schläfriger Dämmerzustand verflüchtigte, kam die Erinnerung zurück, und ich wusste wieder, warum ich mich so unwohl fühlte. Tenley war mit ihrem Arschloch von einem Schwager, oder was zur Hölle er sonst war, verschwunden. Hayden war vollkommen ausgerastet, und nachdem er sich zusammengerissen hatte, war er ihr gefolgt.
Die Vibration und das Summen, das sie begleitete, hörten glücklicherweise auf – es nervte. Ich schloss die Augen und entspannte mich wieder auf der Couch. Oder versuchte es jedenfalls. Jetzt, da ich wach war, fiel es mir schwer, den Schmerz in meinem Nacken oder das taube Gefühl in dem unter Sarah klemmenden Arm zu ignorieren. Eine Minute später ertönte das Summen wieder. Endlich begriff ich, dass es das Telefon in meiner Tasche war.
Ich versuchte wegzukommen, ohne Sarah zu wecken. Sie war ziemlich aufgeregt gewesen, dass Tenley abgehauen war, und sie hatte lange gebraucht, um sich zu beruhigen. Irgendwann war sie eingeschlafen – und ich anscheinend auch, andernfalls wäre ich nicht bis in die Puppen hiergeblieben.
Mein Telefon hörte auf zu klingeln, bevor ich es aus der Tasche angeln konnte, aber ich sah nach, wer angerufen hatte. Es war drei Uhr dreißig, und ich hatte einen Haufen Anrufe von Hayden verpasst. Ich rief zurück.
»Gott sei Dank. Ich dachte schon, ich würde Jamie anrufen müssen.«
»Was gibt’s? Bist du okay?«
»Ich habe ein Problem.« Seine Stimme klang wie ein Reibeisen.
»Was ist los? Ist etwas mit Tee?«
»Nein. Keine Ahnung. Ich meine, ich erreiche sie telefonisch nicht. Es meldet sich nur der Anrufbeantworter, daher weiß ich es nicht.«
»Willst du, dass Sarah und ich es bei ihr versuchen?« Ich konnte ihm nicht sagen, dass Sarah schon dort angerufen hatte, bis sie eingeschlafen war, mit dem gleichen Ergebnis. Trotzdem würde es nicht schaden, es noch mal zu probieren.
»Ich glaube nicht, dass das etwas bringt. Sie geht wahrscheinlich nicht ran, weil sie nicht will. Aber das ist nicht mein einziges Problem. Ich bin zu schnell gefahren und erwischt worden. Der Polizist hat meinen Führerschein für vierundzwanzig Stunden einkassiert und meinen Wagen beschlagnahmt.«
»Ah, Mist, H. Wie schnell bist du gefahren?«
»Verdammt schnell. Was für eine Scheißnacht! Ich bekomme meinen Wagen nicht vor Dienstagmorgen zurück.«
Eigentlich war jetzt Montagmorgen. Hayden, wo auch immer er sich befand, ganz auf sich allein gestellt und in dieser Verfassung, bedeutete eine schlechte Nachricht. »Wo bist du? Ich komme dich holen.«
»Tu das nicht. Du musst nur meinen Termin am Dienstag verschieben …«
»Scheiß drauf, Alter. Sag mir, wo du bist. Ich hole dich ab. Dann können wir Tenley auflesen und sie nach Hause bringen.«
»Du hast nicht mal einen Wagen.«
»Tees Wagen steht zufälligerweise immer noch auf dem Parkplatz. Wenn der Schlüssel nicht in ihrer Wohnung ist, schließe ich das Auto kurz. Wenn das nicht funktioniert, leihe ich mir Sarahs Klapperkiste aus.«
Am anderen Ende der Leitung war ein Rascheln zu hören, dann ein tiefer Seufzer von Hayden. »Ich bin in einer Fernfahrerkneipe südlich der Wisconsin Dells auf der 94. Es dauert drei Stunden bis dahin, wenn man nicht rast wie ein Verrückter.«
»Ich komme, so schnell ich kann.«
Ich beendete das Gespräch, bevor er Einwände erheben konnte. Sarah seufzte, drehte sich und befreite meinen Arm. Jetzt kribbelte es in dem Arm wie von zornigen Nadelstichen. Ich legte ihn auf die Rückenlehne der Couch und bog die Finger durch, während das Gefühl langsam zurückkehrte. Dann drehte ich den Kopf und drückte die Lippen auf ihr Haar. Gierig atmete ich den sauberen, frischen Duft ihres Shampoos ein. Sie benutzte eine Marke, die leicht nach Pfefferminz roch – und auch noch nach etwas anderem. Was es auch war, es gefiel mir.
Als die Taubheit fast restlos aus meiner Hand verschwunden war, schob ich sie unter Sarahs Haar und legte die andere auf ihren Rücken. Sie murmelte im Schlaf vor sich hin, aber das war alles.
»Hey, Süße«, flüsterte ich und massierte in kreisförmigen Bewegungen ihren Rücken.
Ich fühlte mich mies dabei, sie zu wecken, da sie höchstens eine Stunde geschlafen haben konnte, aber ich wollte nicht weggehen, ohne ihr zu sagen, was los war. Sie grub das Gesicht in meine Brust und stöhnte unglücklich.
Eine Sekunde später hob sie den Kopf. »Wie viel Uhr ist es?«
Ihre Augen waren rot und geschwollen. Mein Hemd hatte Spuren auf ihrem Gesicht hinterlassen, und ich hatte eine feuchte Stelle auf der Brust, wo sie mich vollgesabbert hatte. Aber es war mir scheißegal.
»Kurz nach drei Uhr morgens.«
Sie rieb sich die Augen, stieß sich von meiner Brust ab und hockte sich auf die Knie. »Es tut mir leid. Ich muss eingeschlafen sein …«
»Zerbrich dir darüber nicht den Kopf, ich bin auch eingeschlafen. Ich wollte dich nicht wecken, aber Hayden hat angerufen.«
Sie richtete sich auf, plötzlich ein wenig wacher. »Hat er Tenley abgeholt? Geht es ihr gut?«
»Es hat einen kleinen Rückschlag gegeben.«
»Was? Ist er okay? Wo ist er? Hat Trey, dieser Arsch, irgendetwas getan?«
»Nein, nichts in der Art. Er hat einfach irgendwelche Autoprobleme. Ich werde ihn abholen, und dann holen wir Tenley.«
»Oh. Er hat also mit Tenley gesprochen?«
»Noch nicht, aber es ist mitten in der Nacht. Ich bin mir sicher, dass er sie bald erreichen wird.« Ob das wahr war oder nicht, ich wollte Sarah nicht noch mehr aufregen. Nach dem Ausdruck auf ihrem Gesicht zu schließen, bezweifelte ich jedoch, dass sie es glaubte.
Ich stieß mich vom Sofa ab und verzog wegen meines steifen Rückens und Nackens das Gesicht. Wie anders wäre die Nacht wohl verlaufen, wenn diese Sache mit Hayden und Tee nicht passiert wäre?