Inspektor Gino - Marion von Vlahovits - E-Book

Inspektor Gino E-Book

Marion von Vlahovits

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Beschreibung

Mein Name ist Gino und wie man auf den ersten Blick erkennen kann bin ich ein weißer Labrador. Ich lebe mit meinen zweibeinigen Gefährten ein recht gemütliches Leben. Mit meiner Freundin Laila, einer Berner Sennen Hündin streife ich gerne durch die Natur. Doch das ist nicht die ganze Wahrheit. Eigentlich bin ich nämlich ein vielgefragter Detektiv. Mit meinem ausgeprägten Spürsinn und meiner Intelligenz löse ich auch die schwierigsten Fälle. Unterstützt werde ich dabei von meinem zweibeinigen Assistenten Carlo. Marion von Vlahovits berichtet euch in diesem Buch von meinem ersten Fall. Erlebt gemeinsam mit mir, wie ich von der Fürstin Sonja von Rosenstein beauftragt werde, um ihre Lieblingshündin zu retten. Die bildschöne Dalmatinerdame Arabella wurde im Schlossgarten entführt. Nicht einmal der Wachhund der Fürstin konnte dies verhindern und so wurde ich, der berühmte Inspektor Gino, gebeten den Fall zu lösen. Natürlich gelingt es mir die Entführer zu entlarven und Arabella unversehrt wieder zu ihrem Frauchen zurück zu bringen. Nebenbei löse ich auch noch das Geheimnis um ein seltsames Ungeheuer, das in meinem Lieblingswald alle Tiere in Angst und Schrecken versetzt.

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Seitenzahl: 65

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Inhalt

Erfolgreiche Jagd

Gefahr im Wald

Eine unerwünschte Herausforderung

Entführung im Schloss

Erste Hinweise

Gino geht in Deckung

Gino als Lockvogel

Eine überraschende Wendung

Ende gut – alles gut

Vorwort

Verantwortlich für die Entstehung dieser Geschichte ist meine Hündin Laila oder vielmehr ihr vierbeiniger Freund Gino. Den Helden des Buches Gino und seine Freundin Laila gibt es also wirklich, die Handlung der Geschichte dagegen ist erfunden. Dennoch konnten wir bei gemeinsamenStreifzügen mit Ginos treuen zweibeinigen Freunden durch die Natur viele schöne Stunden verbringen und erlebten so manches Abenteuer. Ich widme dieses Buch deshalb unseren vierbeinigen Freunden und ihren zweibeinigen Besitzern. Vielen Dank für Eure Freundschaft und Euer Vertrauen.

Erfolgreiche Jagd

Wie schon gestern und die Tage davor war es auch heute wieder unerträglich heiß. Die Luft war warm und trocken – seit Wochen hatte es nicht mehr geregnet und in den Nachrichten sprach man von einem Jahrhundertsommer.

Gino lag träge auf der Terrasse und döste vor sich hin. Manchmal war das Leben einfach herrlich und Gino wusste einen Tag wie diesen durchaus zu schätzen. War es nicht wunderbar, einfach in der Sonne zu liegen und ohne schlechtes Gewissen in den Tag hinein zu träumen und das Leben zu genießen? Ja, er hatte es wirklich gut getroffen mit seinem Heim. Das Haus war geräumig und mit viel Liebe eingerichtet. Es gab viele kuschelige Plätze, an die man sich zurückziehen konnte, wenn man seinen Gedanken in Ruhe nachhängen wollte.

Zu dem Haus gehörte auch ein großes Anwesen. Gino hatte genügend Auslauf, er konnte sich im Garten erleichtern und so sein Revier markieren und er fand genügend Plätze, an denen er seine Schätze vergraben oder sicher ablegen konnte.

Auch die Zweibeiner hatten etliche Löcher gebuddelt, als sie vor einigen Jahren in dieses Haus gezogen waren. In den Löchern hatten sie aber, zu Ginos Verblüffung, nicht etwa angenagte Knochen oder sonstige Leckerbissen vergraben. Nein, sie hatten Bäume und andere Pflanzen hineingestellt und diese dann täglich mit Wasser begossen. So merkwürdig dies Gino auch zunächst vorkam, so sehr genoss er nun die daraus entstandene Landschaft auf seinem Grundstück. Es gab mehrere Obstbäume, die um diese Jahreszeit schon Früchte trugen, unterschiedliche Sträucher, in denen Vögel zwitscherten, bunte Blumenbeete mit duftendem Lavendel zwischen unangenehm stacheligen Rosen und – und das war vielleicht das Allerbeste, einen kleinen abgegrenzten Bereich, der nur Gino allein zur Verfügung stand. Hier stand auch sein Gartenhäuschen, zu dem niemand außer ihm Zutritt hatte. Daneben wuchs ein schattenspendender Baum mit leckeren, süßen Kirschen. Wenn Gino es wollte, konnte er ohne sich anzustrengen direkt vom Baum naschen. Das tat er auch so bald die ersten Kirschen reif waren. Wurde er dabei beobachtet, erntete er stets Gelächter von überrascht blickenden Zweibeinern. Ein Hund, der Kirschen vom Baum pflückte und sie dann auch noch mit Begeisterung samt Kern herunterschluckte kam ihnen komisch vor.

Am liebsten lag Gino aber auf der erhöhten Terrasse, denn von hier aus konnte er das ganze Anwesen mühelos überblicken.

Die Mitbewohner, mit denen er sein Zuhause teilte, hatten sich um die Mittagszeit alle ins schattige Haus zurückgezogen. In der Regel kam Gino gut mit ihnen aus, auch wenn er sich über manche ihrer Angewohnheiten nur wundern konnte. Aber, das musste er zugeben, sie erleichterten ihm das Leben doch sehr. Tessa, eine blonde, lebhafte Person sorgte dafür, dass er regelmäßig zu essen bekam und begleitete ihn auch oft auf seinen Spaziergängen. Diese sportliche Betätigung war Gino zu einer liebgewonnenen Gewohnheit geworden und wenn möglich kam er ihr dreimal täglich nach. Dabei versuchte er, einen möglichst exakten Zeitplan einzuhalten. Ein geregelter Tagesablauf vermittelte Gino ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Natürlich musste er dabei die Bedürfnisse seiner Hausgenossen berücksichtigen und so geriet sein Tagesablauf manchmal etwas aus den Fugen. Aber Gino hatte gelernt, sich dadurch nicht allzu sehr aus der Fassung bringen zu lassen. Schließlich fühlte er sich in der Gegenwart dieser Menschen außerordentlich wohl und war deshalb gerne bereit, Kompromisse einzugehen, um weiterhin bei ihnen leben zu dürfen.

Auch Luca, der Mann, der erheblich schweigsamer war als seine lebhafte Frau, unternahm gerne ausgedehnte Wanderungen mit Gino. Manchmal schien er Gino wie besessen davon, querfeldein durch den Wald zu stürmen, aber in der Regel machte es Gino Spaß, neben ihm die nähere Umgebung zu durchforsten.

Tessa und Luca hatten zwei Kinder, die auch im Haus lebten. Das Mädchen, eine zierliche, aber sehr energische kleine Person namens Antonia war häufiger anwesend als ihr Bruder, der verträumte Giovanni. Beide gingen in der nahegelegenen Stadt zur Schule, was bedeutete, dass es morgens immer recht hektisch zuging. Zudem hatte Tessa vor kurzem angefangen wieder zu arbeiten. Gino hatte diese Veränderung zwar mitbekommen, aber nicht ganz verstanden, was es damit auf sich hatte. Schließlich hatte er nicht den Eindruck, dass sie bisher nur faul herumgelegen hätte. Seit Tessa nun außer Haus arbeitete, hatte Gino vormittags für mehrere Stunden das Haus für sich. Lediglich die beiden Katzen, die ebenfalls zur Familie gehörten, streunten manchmal um ihn herum. Meistens ließen sie ihn jedoch in Ruhe.

Momentan war zumindest keine von beiden zu sehen. Benno, der dicke Kater, lag bestimmt im Haus und wartete darauf, wann er wieder etwas zu fressen bekommen würde und Lilli, die Katzendame, war wahrscheinlich in einem der nahegelegenen Felder auf Mäusejagd. Sie war sehr sprunghaft und hielt es nicht lange an einem Fleck aus.

So hatte Gino die Terrasse ganz für sich. Er räkelte sich zufrieden und blinzelte gelegentlich in die Sonne. Lediglich eine Fliege, die sich immer wieder auf seiner Nase niederlassen wollte, trübte seine Stimmung ein wenig. Schon hörte er, wie das Brummen wieder lauter wurde. Er versuchte es wirklich, das Geräusch zu überhören, aber die Fliege war einfach zu dreist. Immer wieder schwirrte sie um ihn herum. Er gab ein warnendes Knurren von sich, in der Hoffnung, die Fliege so zu vertreiben, aber sie schien die Warnung nicht besonders ernst zu nehmen, wechselte lediglich ihre Angriffsposition von links nach rechts und landete dann direkt zwischen seinen Augen. Gino schüttelte missmutig seinen Kopf, was zumindest kurzfristig dazu führte, dass die Fliege abschwirrte. Doch gerade als er zufrieden die Augen schloss und sich wieder seinen Träumen hingeben wollte, landete das freche Ding schon wieder. Diesmal genau vorne auf der Spitze seiner Nase. »Na, warte, dir werde ich´s zeigen«, dachte Gino.

Er verhielt sich vollkommen ruhig und nur das Zucken seiner Ohren verriet, dass er angespannt darauf wartete, was die Fliege als nächstes tun würde. Es schien ihr hier zu gefallen, denn sie fing in aller Seelenruhe an, ihre Flügel zu putzen. Obwohl es fürchterlich kitzelte, zeigte Gino keine Schwäche. Er blieb vollkommen starr und wartete weiter. Irgendwann würde die Fliege wieder starten und dann wäre er bereit zuzuschlagen. Die Fliege ahnte nicht, dass ihr letztes Stündlein bereits geschlagen hatte, aber bald würde sie wissen, dass mit Gino nicht zu spaßen war.

Gino war achtsam und so entging ihm auch nicht der entscheidende Moment, als die Fliege ihre Putzaktion beendete und sich mit einem leichten Flügelschlag zum Weiterflug bereitmachte. Sie hatte keine Chance. In dem Augenblick, als ihre Beine den Kontakt zu Ginos Nasenspitze verloren, schnappte die Falle zu und sie fand sich zwischen reißenden Zähnen im Maul eines Hundes wieder.

Gino war sichtlich zufrieden mit sich und seinen Instinkten. Er kratzte sich kurz hinterm Ohr und blickte stolz umher. Leider war niemand in der Nähe, sodass sein Jagderfolg unbemerkt blieb.