Inspektor Meininger ermittelt - Anita Adam - E-Book

Inspektor Meininger ermittelt E-Book

Anita Adam

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Beschreibung

Inspektor Meininger ermittelt in drei verschiedenen Fällen. Schafft er es alle drei Fälle mit seinem detektivischen Gespür zu lösen?

Das E-Book Inspektor Meininger ermittelt wird angeboten von BoD - Books on Demand und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Krimi Kurzgeschichte, Detektiv, Steinhude, Hannover, Wunstorf

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Inhaltsverzeichnis

Mord in Steinhude

Das Mordkomplott

Tod auf dem Berghang

Schlusswort

Mord in Steinhude

Steinhude ist ein kleiner, jedoch nicht unbekannter und insbesondere bei Fahrradtouristen sehr beliebter Ort in Norddeutschland. Er gehört zum Bezirk Wunstorf, das wiederum zur Region Hannover zählt.

Es war mitten im Juli und es sollte der bislang heißeste Tag des Jahres werden – 35 Grad und mehr waren angesagt und der ungetrübte Sonnenschein sollte dies noch verstärken. Die Bewohner von Steinhude verkrochen sich entweder in ihren Häusern oder suchten sich ein schattiges Plätzchen im Garten oder am Pool.

Die Kinder badeten vergnügt im Wasser - endlich waren die langersehnten Sommerferien da.

Mit diesen verwandelt sich Steinhude Jahr für Jahr zu einer Touristenhochburg mit verkaufsoffenen Sonntagen und dichtem Gedränge im Stadtkern.

Die Fischbrötchen verkaufen sich dann sehr gut und in den Eisdielen kann sich jeder glücklich schätzen, der noch einen Sitzplatz ergattern kann.

An diesem Tag wagten sich sogar ein paar Touristen an die Pflichttour – einmal ums Steinhuder Meer herum. Doch die meisten bevorzugten die Badeinsel, um sich zu erfrischen.

An heißen Tagen verwandelt sich diese zu einem Treffpunkt für hitzegeplagte Städter, aber auch zahlreiche Wassersportfans, denen die geringe Wassertiefe des Binnensees zugutekommt.

An jenem heißen Tag wehte ein leicht süßlicher Geruch durch das gekippte Badezimmerfenster von Familie Paulsen. Die Ehefrau Christiane Paulsen war mit den beiden Kindern seit ein paar Tagen verreist und so fiel es nicht weiter auf, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte.

Der Tod lag buchstäblich in der Luft und mit ihm eine ganz besonders angespannte Atmosphäre. Als Frau Paulsen an jenem Morgen zurückkehrte, merkte sie sofort, dass ihr Mann nicht wie üblich zu Hause anwesend war.

„Hallo Tim“, rief sie in den Raum, als sie eintrat.

„Hallo Papa, wo bist du?“, riefen die beiden Kinder. Doch auch hier blieb die Antwort aus.

Die Familie wunderte sich und ging einmal durchs Haus.

„Tim, bist du da drin? Wir sind wieder da“, sprach Christiane Paulsen durch die verschlossene Badezimmertür.

Als sich nach einer halben Stunde nichts tat, beschloss sie die Tür eigenmächtig zu öffnen.

Der Anblick ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. Ihr Mann lag bewusstlos und zusammengekauert in einer Ecke des Badezimmers. Schnell rannte sie zu ihm hin, doch sie konnte keinen Puls mehr ermitteln.

Er war noch ganz warm und so forderte sie den Rettungswagen an, der nach Ankunft nur noch seinen Tod feststellen konnte. Sie rief mit zittriger Stimme die Polizei.

Als an diesem Tag das Telefon klingelte, wusste Inspektor Meininger instinktiv, dass hitzefrei heute ausfallen musste.

„Polizeikommissariat Wunstorf, Inspektor Meininger?“

„Polizeistation Steinhude, Herr Inspektor, wir haben hier eine Leiche“, hörte er am anderen Ende der Leitung.

Damit waren seine Pläne fürs Wochenende Geschichte und er hätte die nächsten Tage und Wochen ganz andere Probleme als fehlende Bowling-Partner oder die Frage, welchen Last-Minute-Urlaub er nun buchen sollte. Alles Fragen, die ihn die letzten Wochen im Sommerloch beschäftigten. Doch nun spürte er, dass ein ganzer Haufen Arbeit auf ihn zurollte und er sollte damit nicht unrecht behalten.

Inspektor Meininger war ein Mann Mitte vierzig, korpulent und eher kleinwüchsig. Vom Typ her würde man ihn als Südländer einordnen, obwohl er in Wahrheit einfach nur einen etwas dunkleren Teint hatte. Er war ledig und eigentlich auf der Suche nach einer Partnerin, auch wenn es ihm mit der Frauenwelt nicht allzu leicht fiel. Er musste des Öfteren die Erfahrung machen, dass sein unsteter Lebensstil nicht gerade förderlich für eine Beziehung war, und er hatte sich damit weitgehend abgefunden.

Inspektor Meininger stieg also ins Auto und machte sich umgehend auf den Weg zu Familie Paulsen.

„Ausgerechnet in Steinhude. Das ist so ein beschaulicher Ort, wo nie irgendetwas passiert. Das ist schon sehr verwunderlich“, dachte er unterwegs nach.

Als er am Haus angekommen war, sah er bereits die schluchzende Ehefrau und die beiden Kinder an der Tür stehen. Es handelte sich also um eine Familie mit Kindern. So etwas war immer richtig bitter. Er musste der Sache einfach auf den Grund gehen.

Die Ehefrau des Verstorbenen empfing ihn bereits an der Haustür mit verweinten Augen.

„Danke, Herr Inspektor, dass Sie so schnell kommen konnten. Es ist ganz schrecklich. Mein Mann liegt im Bad. Ich habe versucht, das Ganze von den Kindern fernzuhalten, leider vergeblich. Sie sind schon komplett verstört“, führte Frau Paulsen aus.

Sie führte ihn ins Badezimmer, wo die Leiche lag. Er konnte auf den ersten Blick erkennen, dass der Mann nicht eines natürlichen Todes gestorben war. Darauf deuteten die zahlreichen, neben ihm liegenden Tabletten hin. Die Details mussten die Gerichtsmediziner klären. Er verständigte die Spurensicherung, dass sie den Tatort sichern sollten, und benachrichtigte die Gerichtsmedizin vom baldigen Eintreffen des Verstorbenen.

Seine Aufgabe bestand nun darin, die Umstände des Todes zu identifizieren und die möglichen Tatverdächtigen zu ermitteln.

Nachdem er schon hier war, würde er als erstes Frau Paulsen befragen.

„Frau Paulsen, ich hätte ein paar Fragen an Sie. Wäre es möglich, dass wir uns kurz ungestört unterhalten?

Oder soll ich lieber ein anderes Mal noch mal kommen?“

Sie nickte ihm zu und schickte die Kinder mit ihrer Mutter raus in den Garten. Frau Paulsen wirkte sehr erschöpft.

„Soweit ich das richtig verstanden habe, waren sie zuvor alleine mit den Kindern verreist. Wo waren Sie und wie lange waren sie weg?“, fragte Inspektor Meininger.

„Ich war mit den Kindern bei meiner Mutter im Sauerland. Ich wollte sie abholen, dass sie uns ein paar Tage hier unterstützt. Ich bin vor vier Tagen weggefahren, da war hier alles noch in Ordnung. Zumindest dem Anschein nach.“

„Wie genau darf ich das verstehen?“

„Nun ja, mein Mann und ich lebten faktisch in Trennung, seitdem mein Mann mich mit der Haushälterin von Frau von Stein, dieser Annette, betrogen hat.“

Inspektor Meininger notierte sich alles wortgetreu.

„Das kann ich verstehen. Ist Ihnen sonst noch irgendetwas aufgefallen, bevor Sie weggefahren sind, dass eventuell auf die aktuellen Umstände schließen lassen könnte?“

„Nein, ansonsten ist mir nichts aufgefallen. Mein Mann hatte zuletzt ziemliche Schlafprobleme, aber jetzt weiß ich ja, was ihm die schlaflosen Nächte bereitete“, erklärte Frau Paulsen.

„Und als Sie zurückkamen, fanden Sie ihn bereits leblos im Badezimmer vor?“

„Genau. Das Eigenartige war nur, dass die Badezimmertür abgeschlossen war. Wenn jemand alleine ist, dann braucht er normalerweise nicht abzuschließen, oder? Na ja, vielleicht wollte er ganz sicher ungestört sein bei … na ja, Sie wissen schon.“

„Sie denken, dass er sich selbst umgebracht hat?“, entgegnete Meininger.

„Ich war es jedenfalls nicht, auch wenn ich nach all dem jeden Grund dazu gehabt hätte. Aber um Ihre Frage zu beantworten, ja, ich denke, dass er sich selbst gerichtet hat. Nur warum, darauf kann ich mir nicht recht einen Reim machen.“

Inspektor Meininger hatte an dieser Stelle alles gehört, was er wollte, und verabschiedete sich von Frau Paulsen. Er war nun gespannt, was die pathologische Untersuchung ergeben würde. Die Obduktionsergebnisse würde es allerdings frühestens in ein paar Tagen geben. Die Auswertung der Spurensicherung hatte leider nicht viel ergeben, außer dass tatsächlich mehrere Packungen Schlaf- und Beruhigungsmittel mit dem klingenden Namen „Tavor“ neben ihm gefunden wurden. Somit verdichteten sich die aktuellen Anzeichen auf Selbstmord. Inspektor Meininger hatte sich zum Ziel gesetzt, am nächsten Tag Frau von Stein und ihr Personal zu befragen. Wenn die Haushälterin von ihr eine Affäre mit Herrn Paulsen hatte, könnte sein Tod eventuell in einem Zusammenhang mit ihr stehen. Dem musste er nachgehen.

Er klingelte dreimal an der Haustür, ehe eine junge Dame die Tür öffnete.

„Ja bitte, was kann ich für Sie tun?“, fragte sie den in Zivil erschienen Polizisten.

„Guten Tag, Inspektor Meininger, Polizeikommissariat Wunstorf. Bin ich hier richtig an der Adresse von Frau von Stein?“

Er hatte nicht ein so junges Gesicht erwartet, auch wenn eine unbekannte Traurigkeit dieses im Augenblick verdunkelte.