Irland fotografieren - Carsten Krieger - E-Book

Irland fotografieren E-Book

Carsten Krieger

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Beschreibung

Irland-Kenner und Fotograf Carsten Krieger, der seit fast 20 Jahren die Grüne Insel mit der Kamera erforscht, zeigt Ihnen die besten Foto-Locations in Irland und verrät dabei auch die versteckten Locations, die die Besucher nicht kennen. Was Irland für Fotografen so interessant macht, ist das weite Spektrum an Motiven, die sie auf relativ kleinem Raum antreffen können. Von einsamen Stränden und dramatischen Klippen ist es oft nur eine kurze Autofahrt und man findet sich inmitten einer wilden Bergwelt wieder. Entlang des Weges bieten sich alte Kirchen und Schlösser als Fotomotive an und auch der nächste traditionelle Pub in einer malerischen Ortschaft ist nie weit entfernt. Die Reise führt von der eher urbanen Ostküste über die Flüsse und Seen des Landesinneren zu der wilden Westküste – dem Wild Atlantic Way – und anschließend nach Nordirland. Neben zahlreichen Bildbeispielen mit Aufnahmedaten und Informationen zur besten Tages- und Jahreszeit fürs Fotografieren erhalten Sie zu jeder Location eine genaue Wegbeschreibung mit Geokoordinaten. Im Vergleich zum gedruckten Fotoscout enthält das E-Book 140 Seiten mehr. So führt Sie der Autor zu 54 zusätzlichen Fotolocations, die in der Druckversion nicht enthalten sind. Sie lernen insgesamt 190 Orte in Irland kennen, die lohnenswerte Fotomotive sind. Außerdem bietet das E-Book weiterführende Informationen über Wildlife-Fotografie in Irland sowie technische Hinweise zur Architekturfotografie. Sicherheitstipps zum Fotografieren an Küsten und Klippen runden das E-Book ab.

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CARSTEN KRIEGER

Carsten Krieger lebt und arbeitet seit 2002 als freiberuflicher Fotograf in Irland. In dieser Zeit hat er eine Reihe von Büchern über Irland veröffentlicht: Ireland’s Wild Atlantic Way (englische und deutsche Version), Ireland’s Ancient East (englische Version), Ireland’s Coast (englische Version) und andere. Zu seinen regelmäßigen Kunden zählen auch lokale und nationale Tourismus-Organisationen (Tourism Ireland, Failte Ireland und andere). Weitere faszinierende Bilder von ihm finden Sie auf seiner Website www.carstenkrieger.photography.

Carsten Krieger

IRLAND FOTOGRAFIEREN

Der Fotoreiseführer zur Grünen Insel

Fotoscout – Der Reiseführer für Fotografen

Carsten Krieger, www.carstenkrieger.photography

Lektorat: Rudolf Krahm

Copy-Editing: Sandra Gottmann, Münster-Nienberge

Satz: Veronika Schnabel

Herstellung: Stefanie Weidner

Umschlaggestaltung: Anna Diechtierow,unter Verwendung von Fotos des Autors

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN:

Print978-3-86490-600-8

PDF978-3-96088-549-8

ePub978-3-96088-550-4

mobi978-3-96088-551-1

Copyright © 2019 dpunkt.verlag GmbH

Wieblinger Weg 17

69123 Heidelberg

Hinweis:

Der Umwelt zuliebe verzichten wir auf die Einschweißfolie.

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Die vorliegende Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung der Texte und Abbildungen, auch auszugsweise, ist ohne die schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und daher strafbar. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzung oder die Verwendung in elektronischen Systemen. Es wird darauf hingewiesen, dass die im Buch verwendeten Soft- und Hardware-Bezeichnungen sowie Markennamen und Produktbezeichnungen der jeweiligen Firmen im Allgemeinen warenzeichen-, marken- oder patentrechtlichem Schutz unterliegen. Alle Angaben und Programme in diesem Buch wurden mit größter Sorgfalt kontrolliert. Weder Autor noch Verlag können jedoch für Schäden haftbar gemacht werden, die in Zusammenhang mit der Verwendung dieses Buches stehen.

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Inhaltsverzeichnis

EINLEITUNG

REISEPLANUNG

• Anreise, Unterkunft und andere Reiseinformationen

IRLAND FOTOGRAFIEREN

• Motivwahl

• Erklärung der Angaben zu den Foto-Locations

• Erklärung zu den Aufnahmedaten

DIE OSTKÜSTE

TOUR

COUNTY MEATH, LOUTH UND KILDARE

• Carlingford und die Halbinsel Cooley

• Castle Roche

• Baltray

• Brú Na Bóinne

• Hill of Tara

• Monasterboice und Mellifont

• Trim

• Port Strand

TOUR

IN UND UM DUBLIN HERUM

• Howth

• Bull Island

• Dun Laoghaire und Forty Foot

• Colliemore Harbour

• Killiney Bay

TOUR

IRLANDS GARTEN

• Bray

• Powerscourt

• Great Sugar Loaf

• Lough Tay

• Cloghlea

• Glendalough

TOUR

DER SONNIGE SÜDOSTEN

• Kilmore Quay und Saltee Islands

• Halbinsel Hook Head

• Tintern Abbey

• Copper Coast

• Ardmore

• Ballysaggartmore

• Youghal Bay

• Ballycotton

• Kilkenny City

• Kells

• Nore Valley/Thomastown

DIE MIDLANDS

TOUR

FERMANAGH LAKELANDS

• Lough Erne

• Lough Oughter

TOUR

DER SHANNON

• Lough Ree

• Clonmacnoise

• Portumna

• Lough Derg

• O'Briensbridge

• Limerick City

• Lough Gur

• Clare Glens

ARCHITEKTURFOTOGRAFIE

TOUR

KIRCHEN, KLÖSTER UND SCHLÖSSER

• Rahan

• Durrow

• Monaincha

• Birr Castle

• Rock of Cashel

• Rock of Dunamese

• Glenbarrow

DIE WESTKÜSTE (WILD ATLANTIC WAY)

TOUR

COUNTY CORK

• Courtmacsherry Bay

• Sands Cove

• Galley Head

• Roscarberry Bay

• Baltimore

TOUR

DIE GROSSEN HALBINSELN DES SÜDWESTENS

• Die Halbinseln Mizen und Sheeps Head

• Die Halbinsel Beara

• Halbinsel Iveragh – »Ring of Kerry«

• Killarney National Park

• Halbinsel Dingle

• Halbinsel Loop Head und West Clare

TOUR

DER BURREN UND DIE CLIFFS OF MOHER

• Cliffs of Moher

• Burren National Park

• Slieve Carran und Eagle's Rock

• Fanore

• Caherdoonerish

• Halbinsel Rine

• Poulnabrone Portal Tomb und andere historische Stätten

TOUR

CONNEMARA UND COUNTY GALWAY

• Galway City/The Claddagh

• Flannery Bridge

• Roundstone

• Roundstone/Errisbeg Bog

• Ballyconneely

• Culfin

• Killary Harbour

• Inagh Valley

• Maum Valley

• Lough Nafooey

TOUR

COUNTY MAYO

• Tourmakeady

• Doolough Pass

• Sheeffry Hills

• Silverstrand

• Old Head

• Crough Patrick

• Westport

• Achill Island

• Halbinsel Mullet

• Benwee Head

• Broadhaven

• Downpatrick Head

• Killala Bay

• Lough Conn und Lough Cullin

TOUR

COUNTY SLIGO UND COUNTY LEITRIM

• Lough Easky

• Knocknarea

• Rosses Point

• Drumcliff Bay

• Lough Gill

• Glencar

• Eagle's Rock

• Gleniff Horseshoe

• Streedagh Point

• Mullaghmore

• Aughris Head

• Enniscrone

TOUR

COUNTY DONEGAL

• Lough Eske

• Slieve League

• Maghera Caves und Essaranka Waterfall

• Portnoo/Tramore Strand

• Arranmore Island

• Bunbeg

• Errigal Mountain

• Poisoned Glen

• Glenveagh National Park

• Horn Head

• Ards Forest Park

• Fanad Head

• Halbinsel Inishowen

NORDIRLAND

TOUR

ANTRIM COAST AND GLENS

• Dunluce Castle

• Giant's Causeway

• White Park Bay

• Ballintoy

• Larry Bane Bay

• Kinbane

• Fair Head und Murlough Bay

• Loughareema

• Glenarriff

• Roe Valley

• Portglenone Forest Park

• The Dark Hedges

TOUR

BELFAST UND STRANGFORD LOUGH

• Titanic Quarter

• Belfast Castle

• Donaghadee und Ballycopeland Windmill

• Reagh Island und Nendrum Monastery

TOUR

MOURNE MOUNTAINS

• Ballyroney – Tierkelly Road

• Silent Valley

WILDLIFE-FOTOGRAFIE

KÜSTENFOTOGRAFIE: TIPPS, TRICKS UND SICHERHEIT

INDEX

Morgendämmerung im Nebel in Ballyroney, County Down, Nordirland.124 mm · ISO 100 · Blende 14 · 1/400 s

Einleitung

Irland wird seit Jahrzehnten als Europas grüne Ferieninsel vermarktet. Wenn man regelmäßige Besucher der Grünen Insel fragt, was ihnen an Irland so gut gefällt, werden die wilde, unberührte Natur und die freundlichen Menschen meist an erster Stelle genannt.

Die Realität ist wie so oft etwas komplizierter. Die irische Landschaft ist alles andere als wild und unberührt und einige Tausend Jahre menschlicher Besiedlung haben sehr deutliche Spuren hinterlassen. Was Irland aber von anderen Ländern unterscheidet, ist, dass diese Spuren ein Teil der natürlichen Landschaft wurden. Wer kann sich Irland schon ohne Steinmauern und grüne Felder vorstellen?

Die Geschichte des heutigen Irlands beginnt vor etwa 10.000 Jahren, als die eiszeitlichen Gletscher, die fast die gesamte Insel bedeckten, sich langsam zurückbildeten. Pflanzen und Tiere waren die Ersten, die Irland, das damals noch durch eine Landbrücke mit Schottland und Wales verbunden war, besiedelten. Die ersten Menschen, Jäger und Sammler, kamen vor etwa 8000 Jahren nach Irland und fanden eine Insel vor, die sich sehr vom heutigen Irland unterschied. Die gesamte Insel war bewaldet, vorwiegend von Eichen- und Nadelwäldern, von der Küste bis auf die höchsten Bergspitzen. Mit der Ankunft der ersten Bauern vor etwa 6000 Jahren begann die Verwandlung vom wilden Irland in das Irland, das wir heute kennen. Die Neuankömmlinge begannen Häuser zu bauen und Felder anzulegen. Dazu musste der Wald natürlich weichen, zum einen um Platz zu schaffen, zum anderen musste er als Baumaterial herhalten.

Enagh Lough, ein kleiner See im County Armagh, Nordirland.28 mm · ISO 64 · Blende 16 · 1/10 s

Eine Klimaveränderung zu sehr feuchtem und warmem Klima löste die Entstehung der Decken- und Hochmoore aus, die in manchen Gegenden die Wälder regelrecht verschlangen. Das war der Anfang der irischen Landschaft, wie wir sie heute sehen.

Die dokumentierte Geschichte Irlands beginnt um das 5. Jahrhundert herum mit der Ankunft des Christentums in Irland, die dem irischen Nationalheiligen St. Patrick zugeschrieben wird. Das folgende Zeitalter wird oft als das Golden Age beschrieben. Die irischen Kirchen und Klöster wurden Zentren für Bildung und Kunst und zogen Studenten und andere Besucher aus ganz Europa an. Gleichzeitig zogen irische Mönche aus und gründeten Klöster auf dem ganzen europäischen Kontinent.

Während dieser Zeit bestand Irland aus vielen kleinen Königreichen, die sich oft gegenseitig bekämpften. Von Zeit zu Zeit erhob sich ein Hochkönig aus der Masse und versuchte Irland unter einer Krone zu vereinen, diese Episoden dauerten allerdings nie sehr lange. Diese Uneinigkeit machte es Eindringlingen natürlich sehr einfach, Unruhe zu stiften. Wikinger, vorwiegend aus Dänemark, unternahmen regelmäßig Raubzüge zu den reichen Klöstern. Später unterhielten sie feste Standorte entlang der Küste, um ihre Beutezüge zu vereinfachen, und die meisten von Irlands Städten begannen ihr Dasein als Wikingerhäfen: Dublin, Cork, Limerick, Wexford und Waterford. Viele Wikinger wurden sesshaft in Irland und vermischten sich mit der einheimischen Bevölkerung.

Bis zum 12. Jahrhundert fand die irische Geschichte ausschließlich in Irland statt. Die Uneinigkeit des Landes und die Unfähigkeit, einen starken Hochkönig für das ganze Land hervorzubringen, brachte die irische Geschichte allerdings auf eine verhängnisvolle Bahn. Einer der Anwärter auf den Rang des Hochkönigs, Diarmait MacMurchada, wurde im Jahre 1166 aus Irland verbannt und suchte Hilfe in England. Die englische Krone herrschte zu dieser Zeit bereits über Schottland und Wales und McMurchadas Hilfegesuch setzte eine Reihe von Ereignissen in Gang, die Irland für Jahrhunderte unter englische Herrschaft brachte.

Was folgte, waren fast 800 Jahre Unterdrückung und Rebellionen. Erst im Jahr 1922 wurde Irland offiziell unabhängig von Großbritannien, Nordirland allerdings zog es vor, Teil des britischen Imperiums zu bleiben. Der irische Freistaat wurde 1949 die Republik Irland und damit komplett unabhängig von Großbritannien.

Die Geschichte Nordirlands ist gekennzeichnet von dem andauernden Konflikt zwischen Loyalists (die vorwiegend protestantische Fraktion, die treu zur britischen Krone ist) und Nationalists (die vorwiegend katholische Fraktion, deren Ziel ein wiedervereinigtes Irland ist). Dieser Konflikt erfuhr seinen Höhepunkt in den Troubles, dem Bürgerkrieg, der zwischen 1969 und 1998 mehr als 3600 Todesopfer forderte.

Seit dem Karfreitagsabkommen (Good Friday Agreement) von 1998 ist Ruhe in Nordirland eingekehrt und heute erinnern nur noch die stark befestigten Polizeistationen und Wandmalereien an den Konflikt.

Diese Geschichte wurde Teil der irischen Landschaft. Von steinzeitlichen Dolmen-Gräbern, frühchristlichen Kirchen und mittelalterlichen Burgen bis hin zu den verlassenen kleinen Häusern, den Cottages oder auch Cabins genannt, die Spuren der irischen Geschichte finden sich überall und sind mit ein Grund, warum Fotografieren in Irland so interessant ist.

Reiseplanung

Irland hat sich in den letzten Jahrzehnten in jeder Hinsicht stark gewandelt. Von dem etwas zurückgebliebenen Land am Rande Europas mit einer sehr relaxten Lebenseinstellung ist nicht mehr viel übrig. Irland ist moderner, aber auch hektischer geworden, was sich vor allem am Straßenverkehr zeigt. Meine ersten Irlandbesuche fanden vor etwa 25 Jahren auf dem Fahrrad statt und es gab damals Tage, an denen ich für Stunden kein Auto sah. Heute ist es fast lebensgefährlich, sich mit dem Fahrrad auf die Straße zu trauen. Auch im Nahrungsmittelangebot hat sich sehr viel geändert und das Angebot in einem irischen Restaurant oder Supermarkt unterscheidet sich kaum noch von dem in anderen europäischen Ländern (besonders seit Aldi und Lidl in Irland Einzug gehalten haben). Ein gutes Beispiel hier ist Kaffee. Das irische Nationalgetränk ist Tea, das ist schwarzer Tee mit Milch und, wer möchte, Zucker. Noch vor 15 Jahren war es unmöglich, in Irland eine gute Tasse Kaffee zu bekommen. Wer damals Kaffee bestellte, bekam eine Mischung aus lauwarmem Wasser und billigem löslichen Kaffee. Heute wird man gefragt: »Latte, Americano, Cappuccino, …?«

Auch das Angebot und die Qualität an Unterkünften haben sich sehr geändert. Das B&B (Bed and Breakfast) wurde von der ursprünglichen Idee, ein Zimmer mit Bett, Frühstück und Familienanschluss, zu einer professionell geführten Unterkunft, die sich heute oft kaum noch von einem Hotel unterscheidet.

Auch das Reisen nach und in Irland ist weitaus einfacher geworden …

ANREISE, UNTERKUNFT UND ANDERE REISEINFORMATIONEN

Anreise per Fähre:

Es gibt direkte Fährverbindungen von Frankreich, von Roscoff nach Cork und von Cherbourg nach Rosslare und Dublin. Etwas umständlicher kann man auch zuerst eine Fähre von Frankreich nach England nehmen; dort stehen dann eine Reihe von Fährhäfen in Wales, England und Schottland zur Auswahl, von denen aus man nach Irland oder Nordirland übersetzen kann.

Anreise per Flugzeug:

Das Flugzeug ist der schnellste und, wenn man die passende Fluglinie wählt, auch der billigste Weg, um von Deutschland nach Irland zu kommen. Für Reisen an die Ostküste und nach Nordirland eignen sich Flüge nach Dublin und Belfast, um die Westküste zu erforschen, sind die Flughäfen in Kerry und Shannon am besten geeignet und für den Süden gibt es auch einen Flughafen in Cork.

Reisen in Irland:

Für Fotografen ist das Auto die einfachste und schnellste Art der Fortbewegung und fast alle der großen Mietwagenanbieter sind an jedem Flughafen vertreten. In Irland herrscht, wie in Großbritannien, Linksverkehr, d. h., man fährt auf der linken Straßenseite und das Lenkrad ist auf der rechten Seite des Autos. Am Anfang ist das etwas verwirrend, man gewöhnt sich aber sehr schnell daran, das alles »falsch herum« ist.

Das Straßennetz in Irland wurde in den letzten zehn Jahren kräftig ausgebaut und man schafft es nun von der Ost- an die Westküste in unter zwei Stunden. Alle Straßen sind mit einem Nummernsystem versehen: M steht für Autobahnen (teilweise gebührenpflichtig), N für Landstraßen, R für regionale Straßen und L für (fast) alles andere. Geschwindigkeitsbegrenzungen sind an die jeweilige Straßenart gebunden: 120 km/h für Autobahnen, 100 km/h für Landstraßen und 80 km/h für regionale Straßen. Da die Qualität der Straßen alles andere als konstant ist, erscheinen diese Geschwindigkeitsbegrenzungen allerdings manchmal unsinnig. So gibt es z. B. Landstraßen, die mehr einer Autobahn gleichen, aber auch andere, die mehr wie ein Feldweg aussehen …

Unterkunft:

Das klassische Bed & Breakfast ist immer noch die preiswerteste und beste Unterkunft in Irland und die meisten Häuser bieten mehr Komfort und Qualität als ein Hotel, das oft deutlich mehr kostet. In der Hauptsaison (Juni, Juli und August) empfiehlt es sich, im Voraus zu buchen, den Rest des Jahres kann man sich mehr spontan einquartieren.

Sprache:

Die offizielle Landessprache ist Irisch, eine Form des Gälischen, das auch in Schottland und Wales gesprochen wird. Die allgemeine Umgangssprache allerdings ist Englisch und außerhalb der Gaeltachts wird man selten jemanden irisch sprechen hören. Gaeltachts sind vorwiegend irisch sprechende Gebiete in den Countys Kerry, Galway, Mayo, Donegal, Cork, Waterford und Meath.

Elektrizität/Stromversorgung:

In Irland werden Steckdosen vom Typ G verwendet, ein Adapter ist also notwendig, um Akku, Laptop etc. aufzuladen.

Klima und Jahreszeiten:

Böse Zungen behaupten, der einzige Unterschied zwischen dem irischen Sommer und Winter ist, dass der Regen im Sommer etwas wärmer ist. Irlands Klima wird stark vom Atlantischen Ozean beeinflusst. Das warme Wasser des Golfstroms, der direkt an der Westküste entlang fließt, hält die Temperatur relativ konstant und starke Temperaturschwankungen wie auf dem Kontinent sind in Irland sehr selten. Sommertemperaturen halten sich um die 15 Grad (alles ab 20 Grad ist in Irland eine Hitzewelle), Wintertemperaturen sind um die 10 Grad. Am mildesten ist es an der Westküste, die Ostküste erfährt oft stärkere Temperaturschwankungen und im Winter sind die Chancen für Frost und Schnee im Osten weitaus größer als im Westen.

Die statistisch trockensten Monate sind April und Mai im Frühling und September und Oktober im Herbst. Der irische Winter zeichnet sich durch regelmäßige Stürme und Orkane mit jeder Menge Regen aus, der irische Sommer ist in der Regel ebenfalls eher feucht.

Für den Fotografen die beste Reisezeit ist Frühling und Herbst. Abgesehen davon, dass die Chancen, ein paar trockene Wochen zu erwischen, dann am höchsten sind, präsentiert sich die Insel in den besten Farben. Frühling bringt jede Menge frisches Grün, das weitaus fotogener ist als das dunkle, etwas abgestandene Grün des Sommers. Herbst bringt sehr warme Gelb- und Brauntöne, die sich auf Bildern auch sehr gut machen. Der Winter ist ein zweischneidiges Schwert in Irland: Die Chancen für dramatisches Wetter sind dann am besten und von Oktober bis März hat das Licht eine besondere Qualität. Außerdem erlaubt die niedrig stehende Sonne Landschaftsfotografie den ganzen Tag. Auf der anderen Seite kann man auch Pech haben und einige Wochen mit Dauerregen verbringen.

Was man für einen Irland-Trip also auf alle Fälle einpacken sollte, ist wasserfeste Kleidung: Jacke, Hose und Schuhe.

Kosten:

Irland ist eines der teuersten Länder Europas. Das macht sich vor allem bei Nahrungsmitteln bemerkbar und man kann im Vergleich zu Deutschland bis zu 30 % Mehrkosten rechnen.

Kamera und Zubehör:

Je nachdem was man fotografieren und wie viel man mitschleppen möchte, sind der Auswahl der Ausrüstung keine Grenzen gesetzt: Vom extremen Weitwinkel bis zum Supertele lässt sich alles einsetzen. Für die meisten Situationen ist die Standardkombination 24–70 mm und 70–200 mm mehr als ausreichend.

Was nicht fehlen sollte, ist ein Wetterschutz, kleines Handtuch und Reinigungsutensilien, besonders, wenn man plant, viel an der Küste zu fotografieren (siehe »Küstenfotografie: Tipps, Tricks und Sicherheit«).

Der Blick vom Hill of Tara nach Westen an einem Spätsommermorgen.185 mm · ISO 64 · Blende 16 · 1/5 s

Irland fotografieren

Dieses Buch ist in vier Hauptteile aufgeteilt: Die Ostküste (einschließlich der Südostküste), die Midlands (das Landesinnere), die Westküste und Nordirland. Jedes dieser Teile ist in weitere Gebiete unterteilt, die sich jeweils gut in einigen Tagen erforschen lassen.

Dieses Buch umfasst natürlich nicht alles, was man sehen und fotografieren kann. Zum einen würde das einfach den Rahmen sprengen, zum anderen gibt es in Irland kein »Right to Roam« (das Recht, auf manchem Privatland abseits von offiziellen Wegen wandern zu gehen) wie in Großbritannien. Da große Teile der Küste und der Berge in Irland in Privatbesitz sind und landwirtschaftlich genutzt werden, stellt der Mangel eines »Right to Roam« für Wanderer als auch für Fotografen ein Problem dar. Die meisten Landbesitzer drücken ein Auge zu, solange man alle Tore hinter sich schließt, seinen Müll mit nach Hause nimmt und die Kühe und Schafe in Ruhe lässt. Allerdings könnte man für unerlaubtes Betreten rechtlich belangt werden, sobald man über einen Zaun oder ein Tor klettert. Solche Foto-Locations wurden nicht in dieses Buch eingeschlossen.

MOTIVWAHL

Die meisten Foto-Locations in diesem Buch beschäftigen sich mit Landschaften oder historischen Monumenten. Gute Motive findet man allerdings fast überall: Die alten verlassenen Cottages und Schuppen mit rostigen Toren oder Türen, von denen die Farbe abblättert. Mit Efeu überwucherte Mauern und bunte Läden sind typisch irische Motive, die man in jeder Ortschaft findet.

Im Allgemeinen ist die Ostküste am besten für Sonnenaufgänge, die Westküste am besten für Sonnenuntergänge geeignet. Für Sonnenuntergänge an der Nordküste sollte man seinen Besuch im Sommer planen (am besten um die Sommersonnenwende im Juni), Sonnenuntergänge an der Südküste fotografiert man am besten in den Wintermonaten. Wie immer in der Landschaftsfotografie bringen die frühen Morgen- und Abendstunden das beste Licht. Sollte das Licht ausbleiben, bietet die irische Wolkenlandschaft oft eine gute Entschädigung. Die irischen Wolken kommen in vielen dramatischen Variationen daher und bringen häufig die notwendige Dynamik in ein Landschaftsbild.

In den Wicklow Mountains.24 mm · ISO 200 · Blende 10 · 18 s · Polfilter

In den Siebzigern und Achtzigern des letzten Jahrhunderts waren die irischen Charaktere, wettergegerbte irische Bauern, ein beliebtes Porträtmotiv. Man fand sie häufig in Erwartung der Touristen an Mauern lehnend, und für ein paar »Punds« (das irische Pfund, die alte irische Währung) durfte man Bilder von ihnen machen. Heute sieht man diese Herrschaften kaum noch. Sollte man dennoch ein potenzielles Model erspähen, bitte immer erst um Erlaubnis fragen.

ERKLÄRUNG DER ANGABEN ZU DEN FOTO-LOCATIONS

BESTER STÜTZPUNKT/NÄCHSTE STADT

Gibt einen oder mehrere Vorschläge, welche Stadt oder Dorf man als Basis wählen könnte.

ENTFERNUNG

Gibt die Entfernung von einem offiziellen Parkplatz oder einer Parkmöglichkeit (Straßenrand etc.) bei der Location bzw. beim Aufnahmestandort an. Falls kein offizieller Parkplatz vorhanden ist, bitte immer so parken, dass der Verkehr nicht behindert oder Einfahrten (auch auf Felder) nicht geblockt werden.

BESTE TAGESZEIT

Falls eine gewisse Tageszeit besondere Fotomöglichkeiten bietet, ist diese hier angegeben. Für Locations an der Küste (außer Steilklippen) gilt Ebbe immer als erste Voraussetzung für einen erfolgreichen und sicheren Fotoshoot, auch wenn es nicht ausdrücklich erwähnt ist.

BESTE JAHRESZEIT

Falls eine gewisse Jahreszeit besondere Fotomöglichkeiten bietet, ist diese hier angegeben.

AUSSTATTUNG

Sollte eine besondere Ausstattung, abgesehen von festem Schuhwerk, notwendig sein, wird diese hier angegeben.

KOORDINATEN PARKPLATZ BZW. LOCATION

nach X/Ostwert und Y/Nordwert für mobile Navigationssysteme oder http://irish.gridreferencefinder.com/

ERKLÄRUNG ZU DEN AUFNAHMEDATEN

24 mm:

Angabe der Brennweite. Es wurden sowohl Zoomobjektive als auch Festbrennweiten, inklusive Tilt&Shift-Objektive, eingesetzt.

ISO 100:

Angabe der ISO-Einstellung

Blende 22:

Angabe der Blende. Aufmerksame Leser werden feststellen, dass der Großteil der Landschaftsbilder entweder mit Blende 22 oder Blende 16 gemacht wurde. Die Blende-22-Bilder sind ältere Aufnahmen, die mit Kameras mit geringerer Auflösung gemacht wurden, die Blende-16-Bilder wurden mit neueren, hochauflösenden Kameras gemacht. Der Grund für den Blendenwechsel ist Diffraktion: Jedes Objektiv bringt die beste Qualität um Blende 8, jenseits von Blende 16 setzt ein Schärfeverlust ein, d. h., was man an Tiefenschärfe durch eine kleine Blende wie Blende 22 gewinnt, verliert man gleichzeitig an Detailschärfe. Bei den älteren Kameras mit 12 MP oder 16 MP fiel das nicht so auf, bei den 42 MP einer Sony 7 R II & III sieht man allerdings schon einen großen Unterschied.

1/25 s:

Angabe der Belichtungszeit

Grauverlaufsfilter:

Angabe, ob ein Grauverlaufsfilter zum Belichtungsausgleich eingesetzt wurde. Da ich nie Buch geführt habe, kann ich leider keine Angabe zur Stärke des benutzten Filters machen.

ND-Filter:

Angabe, ob ein Graufilter zur Verlängerung der Belichtungszeit eingesetzt wurde.

Polfilter:

Angabe, ob ein Polfilter zur Eliminierung von Reflexionen/ bzw. zur Kontrastverstärkung eingesetzt wurde.

Sowohl der verwendete Kameratyp als auch der Einsatz eines Stativs wurde in den Aufnahmedaten nicht dokumentiert. Die Bilder in diesem Buch wurden mit einer Reihe von Kameras gemacht, z. B. Canon EOS 5D Mk II & III, Nikon D810 und Sony Alpha 7R II & III. Bei so gut wie allen Landschaftsaufnahmen wurde ein Stativ eingesetzt, sodass ich mit langen Belichtungszeiten verwacklungsfrei fotografieren und eine optimale Schärfentiefe erzielen konnte. Lediglich die Tierfotos im Wildlife-Kapitel wurden aus der freien Hand fotografiert.

Trim, eine der vielen historischen Städte im Osten Irlands.24 mm Tilt & Shift · ISO 64 · Blende 16 · 0,5 s

Die Ostküste

Die Provinz Leinster umfasst die Countys der irischen Ostküste von dem an Nordirland grenzenden County Louth (als Irlands kleinstes County auch als »Wee County« bekannt) bis zum County Wexford im Südosten. County Waterford gehört zwar zur Munster-Provinz, wird aber der Einfachhalt halber hier mit behandelt.

Die Landschaft und Siedlungen entlang Irlands Ostküste haben einen mehr kontinentalen Charakter als die wilde und einsame Westküste. Das Land ist meist flach und landwirtschaftlich genutzt. Die einzige nennenswerte Erhebung sind die Wicklow Mountains südlich von Dublin. Die Küste ist eine Mixtur von Felsküste (die Klippen sind allerdings kein Vergleich zu dem, was die Westküste bietet), Sandstränden und kleineren und größeren Städten und natürlich Dublin, Irlands Hauptstadt.

Was an dramatischer Landschaft fehlt, machen geschichtliche Denkmäler wieder wett: Der Hill of Tara (der Sitz der frühen irischen Könige), Newgrange (eine immer noch von Geheimnissen umrankte steinzeitliche Grabstätte), Burgen und zahlreiche frühchristliche Kirchen und Klöster bieten unzählige fotografische Möglichkeiten.

ANREISE UND UNTERKUNFT

Per Flugzeug nach Dublin oder Fähre von England nach Rosslare (County Wexford) oder Dublin.

Unterkünfte gibt es genügend von einfachen Hostels über traditionelle Bed-&-Breakfast-Häuser bis zu Hotels in verschiedenen Preisklassen.

TIPP

In der Hauptsaison (Juni bis August) empfiehlt es sich, einige Nächte im Voraus zu buchen, vor allem in Dublin und County Wicklow. Dublin ist außerdem deutlich teurer als die umliegenden Gebiete, wer Geld sparen möchte, sollte sich lieber außerhalb der Hauptstadt einquartieren.

Bäume und Nebel in der Nähe von Trim.140 mm · ISO 100 · Blende 22 · 1/20 s

Der Boyne im Herbst in der Nähe von Bective und Connells Cross.210 mm · ISO 200 · Blende 14 · 1,3 s

COUNTY MEATH, LOUTH UND KILDARE

TOUR 1

Die Countys Meath und Louth liegen nördlich und County Kildare westlich von der Hauptstadt Dublin. Die Hauptattraktion der Gegend ist das Boyne Valley, die Wiege der irischen Zivilisation. Einige der wichtigsten irischen Denkmäler befinden sich entlang des Flusses Boyne, der sich 112 km durch Irlands Osten schlängelt. Die Küste bietet einige malerische Fischerdörfer und Sandstrände, während im Landesinneren die typisch irische Kulturlandschaft vorherrscht: Weiden, Felder, Hecken und Baumreihen.

Die folgenden Foto-Locations sind alle nur wenige Kilometer von der Autobahn M1 entfernt, die von Dublin aus in nördliche Richtung verläuft.

Kulturlandschaft östlich von Tallanstown, County Louth entlang der R166.90 mm · ISO 100 · Blende 22 · 1/4 s

Der Hafen von Annagassan, County Louth.24 mm · ISO 100 · Blende 22 · 1/25 s

COUNTY MEATH, LOUTH UND KILDARE

TOUR 1

CARLINGFORD UND DIE HALBINSEL COOLEY

CASTLE ROCHE

BALTRAY

BRÚ NA BÓINNE

HILL OF TARA

MONASTERBOICE UND MELLIFONT

TRIM

PORT STRAND

CARLINGFORD UND DIE HALBINSEL COOLEY

Bester Stützpunkt/nächste Stadt: Carlingford Town, Dundalk

Entfernung: Sowohl das Stadtzentrum als auch der Strand sind nur einige Schritte von den jeweiligen Parkplätzen entfernt. Zum Proleek Dolmen sind es etwa fünf Minuten Fußmarsch über den Golfplatz.

Beste Jahreszeit: Ganzjährig gute Fotomöglichkeiten. Weihnachtsbeleuchtung bringt allerdings das gewisse Extra zum Stadtbild.

Koordinaten Parkplatz:

54.039863/–6.1850955 (Stadt)

54.030862/–6.1296924 (Strand)

54.032443/–6.3539879 (Proleek Dolmen)

Koordinaten Location:

54.040039/–6.1857178 (Stadt)

54.030862/–6.1296924 (Strand)

54.037144/–6.3485591 (Proleek Dolmen)

Die Stadt Carlingford und die Halbinsel Cooley liegen an der Grenze zu Nordirland und sind noch immer ein Geheimtipp. Die Stadt selbst ist eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Siedlungen in Irland: Das originale Stadttor (The Tholsel) und Teile der Stadtmauer, ein Stadthaus (The Mint), ein Kloster und das direkt am Hafen erbaute Schloss (King John's Castle) geben Carlingford eine besondere Atmosphäre und bieten einige Fotomöglichkeiten. Die Küste außerhalb der Stadt bietet Ausblicke über den Carlingford Lough zu den Mourne Mountains im County Down in Nordirland.

Einen Abstecher wert ist auch der Proleek Dolmen, eine steinzeitliche Grabstätte, die heute, etwas fehl am Platz, auf dem Golfplatz des Ballymascanlon Hotels steht.

Das mittelalterliche Stadtzentrum mit The Mint (linke Straßenseite hinter dem gelben Haus).24 mm Tilt & Shift · ISO 64 · Blende 16 · 0,3 s

Die typische Landschaft der Halbinsel Cooley.40 mm · ISO 100 · Blende 18 ·0,4 s · Polfilter

Der Proleek Dolmen mit Golfplatz als Hintergrund im Winter.