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Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 2,3, Universität Mannheim (Romanisches Seminar), Veranstaltung: Proseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ ist eine von vielen bekannten Redewendungen, welche darauf zu verweisen scheinen, dass jenen Fähigkeiten, welche im Kindesalter nicht oder nur unzureichend beziehungsweise bruchstückhaft ausgeprägt und sich angeeignet wurden, ein höheres Maß an Beherrschung jener in einem fortgeschrittenem Alter verwehrt bleibt. Gewöhnlich ist hier die Rede von einer kritischen Phase, welche vertritt, dass bestimmte Eigenschaften, Fähigkeiten oder Verhaltensweisen nur in einem biologischen Zeitfenster erworben werden können. „Ihren wissenschaftlichen Niederschlag findet die Problematik der Entwicklung bzw. der Alterung des Menschen bezüglich der Ausprägung der Ausprägung der Sprache in der […] Critical Period Hypothesis (CPH)“ (Molnár 2010), welche als einer der ersten der Linguist und US-Neurologe Eric H. Lenneberg aufgriff: „Hinsichtlich der Sprache haben wir als Grenzen der kritischen Periode zerebrale Unreife – an ihrem Beginn –und Abschluß [sic!] eines Stadiums der Plastizität der Hirnorganisation, verbunden mit einer Lateralisation der Funktion – an ihrem Ende – angenommen“(Lenneberg 1972). Diese Annahme unterlag wiederum kontroversen Diskussionen in der Sprachwissenschaft und begründete gleichzeitig die fast gegensätzliche Forschungsmeinung, welche die generelle Annahme der sprichwortartigen Kurzformel ‚je jünger, desto besser‘ zu relativieren versucht. Für diese stellvertretend könnte unter anderem Prof. Dr. Rüdiger Grotjahn, pensionierter Professor für Sprachlehrforschung, angeführt werden. Auch dieser kritisiert, dass die Verfechter einer critical period hypothesis selten kennzeichnen, „was sich hinter dem Qualitätskriterium „besser“ verbirgt: eine höhere Lerngeschwindigkeit, ein höheres abschließend erreichtes Kompetenzniveau oder gar eine höhere Kompetenz und Motivation weitere Sprachen zu lernen“ (Schmelter 2010). Eine wissenschaftliche Forschungsfrage und -durchführung wird im Hinblick darauf, sprichwortartige Kurzformeln ‚je jünger, desto besser‘ oder ‚je später, desto schlechter‘ quantitativ und qualitativ zu beweisen oder zu wiederlegen unter anderem deshalb verkompliziert, weil die Forschung zum Faktor Alter eine Präzisierung des Begriffs benötigt, und sich globale Angaben wie ‚Kinder‘ und ‚Erwachsene‘ als zu unpräzise gestalten.
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