Jetz is, wo früher inne Vergangenheit die Zukunft war - Herbert Knebel - E-Book

Jetz is, wo früher inne Vergangenheit die Zukunft war E-Book

Herbert Knebel

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Beschreibung

Herbert Knebel, der voll im Saft stehende Mittsechziger, kennt die Errungenschaften der modernen Welt, denn: «Grade als Mann inne besten Jahre sollte man sich nich vor der Zukunft verschließen.» Also kämpft er mit Pottkasts, Fickipedia und Telefonrobotern. Und es wird klar: Ein bisschen Knebel steckt in uns allen.

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Seitenzahl: 148

Veröffentlichungsjahr: 2013

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Herbert Knebel

Jetz is, wo früher inne Vergangenheit die Zukunft war

Inhaltsverzeichnis

Vorwort von mir selbs

Falsch geklickt

Fahrkartenschalter

Fremde Welt

Parkhaus

Lola (inschpiriert durche Kinks)

Eifersucht

Doch danach gabs nur noch du

Herbert hilft ... im Haushalt

Schlafstellungen

Herberts Lürick-Ecke 1

Ich glaub, ich geh kaputt!

Zwei Jahreszeiten

Herberts Lürick-Ecke 2

Paketsendung

Bestattungen

Meinetwegen

Ehekrach

Rentner-Love

Piraten

Herbert hilft ... im Bett (für ihm)

Mundgeruch

Auswanderer

Herbert hilft ... im Bett (für sie)

Herbert Knebel in Scherscheh Lafamm oder Wo is mein Frau? oder Der vergessene Muttertach

Falscher Fuß

Allein unter Frauen

Spätpubertär

S-Bahn

Herbert hilft ... im Verkehr

Marathon

Motten

Leibwächter

Hautexperiment

Aufzug

Herberts Lürick-Ecke 3

Berghütte

Podcast

Die Welt stand den beiden offen

Herbert hilft ... beim Energiesparen

Rolf Sawitzky

Gebiss

Kreuzworträtsel

Altersgerechte Kleidung

Gartenteich

Stau

Sonnenstudio

Jukebox

Herberts Lürick-Ecke 4

Zelten

Kleintiersterben

Hasenrücken

Tagebuch

Mein Tagebuch

Herbert hilft ... bei kein Übergewicht

Hausmittel

Tür an Tür mit Elli

Kneipe

Herbert hilft ... beim Tappezieren

Nesthocker Emil Kemper

Namensgedächtnis

Herbert hilft ... bei Flugangst

Lebensmittelkontrolle

Klingeltöne

Heimlich rauchen

Herbert hilft ... beim Sparen

Idiotentest

Kleingärtner

Patchwork-Familie

Verfahren

Umtausch

Herbert hilft ... bei de Fitness

Pechvogel

Hobbys

Nachwort

Vorwort von mir selbs

Liebe Lese- und Leserratten,

ich möchte nich wissen, wie oft ihr euch schon gefragt habt, wat soll ich bloß lesen?! Nich schon wieder wat von Winnetou oder Günter Gras! Obwohl die beiden ja Weltliteratur sind. (Nix für ungut, Günter!)

Auf jeden Fall, hier könnte eine mögliche Antwort sein, und zwar in Form von mein Buch, wat se gez von den Verlag, wo dat gedruckt worden is, am Verticken sind. Mein Gott, wat is dat en schönes Buch geworden! En richtiges Superbuch!

Wenn ich die Wahl hätte, auf ne einsame Insel zu müssen, und da nur zehn Bücher mitnehmen könnte, dann würd ich neun direkt zu Hause lassen und nur dat eine von mir mitnehmen. Wat soll ich denn mit zehn Bücher auf ne einsame Insel?! Et sei denn, man kann da wat tauschen mit Eingeborene. Oder man macht mit die zehn Bücher ne Buchhandlung auf, wo se dann von andre einsame Inseln kommen und dat Buch haben wollen. So wat spricht sich ja schnell rum bei so Einsame. Wenn et hart auf hart kommt, kann man auch über ne andere Verwendung von son Buch nachdenken, wat weiß ich, en Tisch wackelt, der Grill geht nich an, Klopapier is alle, und, und, und…

In erster Linie soll son Buch ja aber zum Lesen sein, und ich muss sagen, dat Buch liest sich wie ne Eins! Und zwar bei jede Gelegenheit! Ich hab dat selber an mir ausprobiert. Ich habbet im Urlaub gelesen, beim Zahnarzt, inne Straßenbahn, im Bus, sogar inne S-Bahn oder auch im Bett, in die vielen Nächte, wo ich nich pennen konnte. Mit dem Buch ging dat dann ruck, zuck. Meistens schon bei diesen Vorwort hier. Ich kenn Leute, die sind über dat Vorwort nie rausgekommen.

Wenn man et doch schaffen sollte, warten aber einige erzählerische Leckerbissen auf ein, wo man denkt, oh, der Knebel, dat is ja manchma en richtigen Erzähler! Der kann einem aber auch manchma viel erzählen! Deswegen hab ich versucht, gez nich nur zu erzählen, sondern die Erzählungen aufzubrechen mit wat anderes, also Fotos zum Beispiel und, und, und…

Nun aber genug der Vorworte und hinein ins Vergnügen!

Falsch geklickt

Boh glaubse, wissen Se, wo ich gez auch schon längere Zeit zu Hause bin? Im Internetz! Ja, ich find, grade als Mann inne besten Jahre sollte man sich nich vor de Zukunft verschließen. Und viele Sachen gehn ja schon gar nich mehr ohne Internetz. Zum Beispiel: Fahrkarte vonne Bahn. Da kommse am Schalter doch gar nich mehr weiter! Die ham doch da selber gar kein Durchblick mehr durch ihre Tarif-, Sonder- und Preisstufenangebote. Die müssen doch selber im Internetz reingehn, um sich fachkundig zu machen. Da hab ich mir gedacht, bevor de da son Bahnheio beim Surfen zukucks, da kannse auch selber surfen!

Ja, jetz hatte mir mein Enkel, der Marzel, der hatte mir dat alles eingerichtet, so mit Brauser und son Virruserkenner, damit der Computer sich nich ein wegholt. Und er hat mir auch son Elektropostfach eingerichtet, dat ich ma ein andern wat schreiben kann, der auch en Computer hat.

Anfangs hab ich mich noch en bissken schwergetan, weil, dat war ja für mich wat völlig Neues. Aber mittlerweile flutscht dat Mäusken wie geölt! Manchma bin ich kurz davor, mir en Wolf zu klicken.

Normalerweise geh ich immer auf so Sportseiten, Fußball hauptsächlich, aber auch Bundesliga oder BVB, die Seite von die. Aber auch Bochum oder Schalke. Man will ja auch kucken, wat die andern für ne Seite haben.

Und ich hab ja sogar en Guggel in mein Computer, wenn mich ma wat wissenschaftlich intressiert, oder auch Fickipedia. Ja, und neulich hatt ich bei mir akut Blasenprobleme. Ich glaub, ich hatt ne Überdosis Granufink genommen. Auf jeden Fall kam nix mehr raus. Und jetz hatt ich bei Guggel als Stichwort «Blasenprobleme» eingegeben und hab ganz viel Treffer gelandet. Ja, jetz hab ich auf ein Treffer draufgeklickt, der mir intressant vorkam, da wollten die wissen, ob ich schon 18 bin. Ja nu, da hab ich natürlich wahrheitsgemäß geantwortet. Dat is ja ne Frage der Höflichkeit, dat man Antwort gibt, wenn man wat gefragt wird. Dann wollten se noch, dat ich «Enter» anklick. Jetz hatt ich bei mir auch «Enter» stehn, da war dat kein Problem.

Wie die Seite aufgeht, seh ich, dat der Guggel unter Blasenprobleme wohlganzwatanderesverstandenhat, weil, die Kandidaten, die da zum Vorschein kamen, die hatten mit Blasen anscheinend überhaupt keine Probleme! Ganz im Gegenteil! Also, wat ne Sauerei! Da bin ich da tatsächlich auf sonne Sexseite gekommen, wo mein Frau mich immer vor gewarnt hatte. Die sachte noch bei den Kauf von den Computer, geh bloß nich aufe Sexseite!

Ja, jetz war ich aber auf eine gelandet. Wat tun?! Ich denk, klick schnell weiter! Da war ich auf einma aufe nächste Sexseite, und da, muss ich sagen, blieb ich en Moment hängen, weil, ich war schon erstaunt, wat sich auf den Sektor inne letzten Jahrzehnte so getan hat. Da waren Sachen dabei, die kannt ich gar nich aus unsre Flitterwochen. Und ich mein, die Guste und ich, wir waren für die Zeit en sehr fortschrittliches Paar gewesen. Wir ham damals schon Sachen ausprobiert, die sich viele andre gar nich getraut haben, zum Beispiel mit Licht an! Aber da hatten wir uns an für sich kein Gefallen mit getan.

Auf jeden Fall hab ich dann immer weiter geklickt, weil ich dachte, dat muss doch irgendwo en Ausgang geben aus den Sexbereich! Aber nach en paar Stunden hab ich entnervt aufgegeben und die Kiste einfach ausgemacht. Wat ich nich wusste, is aber, dat der Guggel sich alles merkt, wo er ma gewesen is mit ein, und dat man nur den Anfangsbuchstabe braucht, um dat wiederzufinden.

Tja, am nächsten Tach macht mein Frau den Guggel an und will «Blutdruck» eingeben, weil ich am Morgen mit son hochroten Kopp aufgewacht bin. Und wie die B wie Blutdruck tippt, landet die auch in den Blasbereich. Und ich muss sagen, son schönen Vormittag hatten wir schon lange nich mehr! Ja, und mein Blasenproblem war auf einma… wie weggeblasen!

Fahrkartenschalter

Boh glaubse, die Tage hab ich mir gedacht, Herbert, gez, wo se alle davon reden, lässte ma Taten folgen! Tuse dich ma aktiv einbringen, tuse ma wat für de Umwelt! Ja, jetz hab ich mich gefragt, wat kann ein Mann in mein Alter noch für de Umwelt tun? Beim Regenwaldschutz war ich ja schon aktiv, wie der Günther Jauch damals da seine Aktion hatte mitte Bierkästen. Ich war jeden Abend blau! Alles fürn Urwald.

Und wie ich so überlegt hab, bin ich auf Zugfahren gekommen. Da sagen se ja immer, dat wär ne saubere Sache. Jetz hatt ich aber gar kein konkretes Reiseziel, weil, ich hatte ja – wie schon seit Jahren – gar keine Termine vor de Brust. Da hab ich mir einfach en Termin mit Reiseziel ausgedacht: gez Mittwoch, 18Uhr, nach Oer-Erkenschwick.

Ja, da bin ich ersma mim Auto zum Bahnhof gefahren, um mir ne Fahrkarte zu kaufen. Mein Gott, wie oft musst ich um den Bahnhof rumgondeln, um an en Parkplatz zu kommen! Irgendwann sah ich dann Gott sei Dank, wie en Taxifahrer wegfuhr, und dann bin ich im letzten Moment in die Lücke reingehuscht, bevor en anderer Taxifahrer mir die wegnehmen konnte.

Ja, ich inne Schalterhalle rein und ersma an sonne Schlange drangestellt. Ich denk, kuck an, meine Idee setzt sich durch! Hoffentlich wolln die nich alle nach Oer-Erkenschwick!

Auf jeden Fall, nach 20Minuten war ich anne Reihe. Ich sach, guten Tach, einma Oer-Erkenschwick. Und zurück. Wat macht dat? Da sacht er, kommt drauf an, wann wolln Sie denn fahren? Ich sach, ach so, Mittwoch. Da sacht er, gez Mittwoch? Ich sach, ja. Da meinte er, tja, wärn Se ma gestern gekommen, dat wär nämlich billiger gewesen. Da wär ich in den späten Frühbucherrabatt mit reingekommen. Und ob et denn unbedingt en Mittwoch sein müsste, weil, wenn ich zum Beispiel am Wochenende fahren würd, dann käm ich in den Genuss von den Happy-Weekend-Tarifangebot. Und ich könnt obendrein noch en Kind unter sechs Jahre für lau mitnehmen. Oder noch besser wär für mich ja eigentlich dat Senioren-Zingel-Wochenende mit Aktionsfrühbucherrabatt, wo noch ne Seniorita zum halben Preis mit drinsäß.

Ich sach, dat hört sich ja interessant an, aber am Wochenende is doch in Oer-Erkenschwick gar nix los. Da meinte er, dat wär am Mittwoch au nich besser. Ich sach, da ham aber wenigstens die Geschäfte auf!

Da meinte er, passen Se auf, gez mach ich Sie en Angebot, wat Sie nich ablehnen können! Sie kommen einfach am Mittwoch aum letzten Drücker, und da verpass ich Sie dat XXL-Last-Minute-Sondersparangebot! Ja, weil, mittwochs wär im Zug tote Hose. Statistisch gesehn würd da fast kein Schwein fahren, dat wär ja klassischer Europapokalspieltag. Ich sach, ach du Scheiße! Da geht dat ja bei mir mittwochs gar nich! Weil, der Kurt Harras hat ja jetz Pay-TV auf son schönen Platzma-Bildschirm. Ich sach, nix für ungut, ich muss mir nochma in Ruhe en andern Tach überlegen.

Ja, wie ich so rauskomm und mein Auto aufschließen will, steht da en Taxi. Und der Taxifahrer grinst mich noch so doof an und sacht, Meister, wir wissen, wo dein Auto steht! Und er könnt mich auch dahin fahren. Er wär grad frei. Ja, wat blieb mir andres übrig, als mit dem zum Abschlepphof zu fahren.

Da hab ich anschließend nochma die ganzen Kosten aufgerechnet. Weiße wat, da hätt ich für den Preis auch genauso gut mim Taxi nach Oer-Erkenschwick fahren können. Und dat hab ich dann auch gemacht! War aber en Taxi mit Hybrid… Russfilter. Oder so.

Fremde Welt

Boh glaubse, wenn ich manchma durche Gegend geh

Geh ich kaputt an dat, wat ich da inne Gegend seh

Ich denk, Herbert, bisse gez etwa schon da

Wo früher inne Vergangenheit die Zukunft war?!

Denn um mich rum, das sind Klamotten, die ich einklich nich mehr schnalle

Und dat geht nich nur mir so, sondern praktisch… alle

Zumindest alle, die ungefähr so alt sind wie ich

Finden diese Klamotten unverständlich

Boh glaubse, nimm zum Beispiel ma en Ticket-Automat

Und zwar ganz konkret ein vonne Bundesbahn

Mit son Bildschirm, woe ersma dranpacken muss

Da is meistens für mich vom Verständnis schomma Schluss

Mensch, früher, da hattesse da son Schalter stehn

Da konnse mit dein Kleingeld an den Schalter gehn

Da sachtesse, hömma, Meister, einma bis zu mir nach Haus!

Und dann rückte der die Fahrkarte raus

Oder anderes Beispiel, so Scannerkassen

Wie die Kassen dat da machen, is für mich kaum zu fassen

Für mich steht da kein Preis, da sind einfach nur so Striche

Aber irgendswann komm ich die Kassen aufe Schliche!

Oder auch en dolles Ding is so Paketstation

Wo aber gar keiner drinsitzt, Sie wissen schon

Und trotzdem komm da die Pakete raus

Aber nur, wenn man alles richtig macht

Internetsurfen, E-Mails und Chat

Flätsrate, digitales Wasserbett

Velan, Bluetooth, Infrarot

Und für jeden Zugriff brauchse deinen Code

Ich fühl mich wie ausgesetzt inne fremde Welt

Und kein Arsch intressiert, ob mir dat überhaupt gefällt

Bin ich Teil von ein Experiment?

Wo dat Ergebnis noch keiner kennt?

Parkhaus

Boh glaubse, die Tage bin ich bald Amok gelaufen oder, genauer gesacht, gefahren. Und zwar im Parkhaus. Eigentlich fahr ich ja in so Buden nich rein. Dat is mir schon seit jeher zu unpersönlich. Der ganze Betonscheiß und die nach Pipi müffelnden Treppenhäuser… und dann musse noch dafür bezahlen! Nee, da war ich immer leidenschaftlicher Freiparker. Ja, jetz war ich aber so unter Zeitdruck, weil, ich war zu spät losgefahren. Und nachdem ich aufe Parkplatzsuche mehrere Stadtrundfahrten durchgemacht hatte, ohne ein zu finden, hab ich dann doch in den sauren Apfel gebissen und bin im Parkhaus gefahren.

Dat fing schon spitze an. Ich fahr da vor die Schranke vor und will mir en Schein ziehen, da ham die Arschgeigen die Ticketsäule viel zu weit von mein Auto weggebaut, dat ich da gar nich drankam. Ich zurückgesetzt und haarscharf am Apperat geparkt. Jetz spuckt die Säule den Ticket aus und spuckt den aber drekt aum Boden. Ich hatte gar keine Changse, den zu ergreifen. Jetz will ich die Tür aufmachen, um an den dranzukommen, aber Arschlecken! Da war die Säule viel zu nah an mein Auto gebaut. Da hab ich die Tür gar nich aufgekricht. Und hinter mir waren schon die Ersten am Hupen. Jetz musst ich durche Beifahrerseite aussteigen und einma um mein Auto rumlaufen, um an den Ticket zu kommen. Ma gut, dat mein Frau nich dabei war, sons wär ich auf die Seite ja au nich rausgekommen. Ja, dat zog sich natürlich, und hinter mir schon ne ganze Schlange am Hupen.

Da bin ich schon mit ne unheimliche Krawatte in dat Parkhaus reingefahren. War aber dann alles frei, dacht ich. Da is meine Krawatte ersma en bissken abgeschwollen. Dann seh ich aber, dat dat alles nur Frauenparkplätze waren. Und da konnt ich ja nich mit dienen. Da is mir die Krawatte fast geplatzt.

Jedenfalls musst ich weiterfahren. Erster Stock: nix! Zweiter Stock: wieder nix! Dritter Stock: gar nix! Ja, im vierten Stock bin ich dann fündig geworden. Da war en Platz, aber zwischen zwei so dicke Jeeps. Jetz stand ich da zwischen die Oschis und wollt aussteigen, da war dat gar nich möglich, weil, ich hab die Tür gar nich aufgekricht. Ich denk, wat für ne Blindschleiche hat denn hier die Stellplätze ausgemessen! Dat war aber kein Jeepfahrer! Der hat mehr auf Isetta speckeliert.

Da wollt ich in meine Verzweiflung durche eigene Heckklappe aussteigen. Ich hatte mich schon bis zur Hutablage durchgekämpft, da fiel mir ein, dat ich die Klappe ja von außen hätte aufschließen müssen. Da hab ich versucht, durch mich auf Passanten aufmerksam zu machen, also, dat die dann mein Schlüssel nehmen, um mich aufzuschließen. Aber wie die mich da aufe Hutablage mim Schlüssel am Winken sahen, dachten die wohl, ich wär wat für de geschlossene Abteilung, wat ja im Prinzip auch der Fall war.

Ja, da hab ich den Parkplatz schweren Herzens aufgegeben. Da musst ich wieder bis nach unten runter fahren. Und wie ich dann so unten an die ganzen Frauenparkplätze vorbeikomm, hab ich auf einma meine feministische Ader entdeckt und hab bei de Weibsen eingeparkt. Ich bin kaum ausgestiegen, da kommt der Parkhauswächter und sacht, hömma, Freundchen, dat sind hier Frauenparkplätze! Ich sach, ich weiß, ich bin grad aum Weg nache Geschlechtsumwandlung. Wart ma, bis ich wiederkomm, dann krisse aber Stielaugen! Aber eins sach ich dir gleich: So Schmierlappen wie du lass ich nich ran! Schon gar nich frisch opperiert!

Lola (inschpiriert durche Kinks)

Ich traf sie inne Bar nachts in Altenessen

Und sie saß an ein Tisch ganz allein mit eine Whiskey-Cola

Whis-Whis-Whiskey-Cola

Sie kam auf mich zu, und sie bat ummen Tanz

Ich sach, wer bis du? Und sie brummte mich an, sie wär Lola

L-o-l-a-lola, Lo-lo-lo-lo-lola

Der Discojockey spielte ein Discohit

Wir tanzten aum Parkett alle beide mit, ich und Lola I-i-ich und Lola

Sie packte mich beim Tanz an mein Popo an

Und ich dachte, Mann, die geht ja ran wien Mann, diese Lola

Boh ker, wat ne Lola! Lo-lo-lo-lo-lola

Ja, wir tranken Schnaps und warn bald beide breit

Sie sachte, Mäusken, jetz wird et Zeit!

Ich hab zu Hause noch en Kaffee stehn

Den wollt ich eigentlich nich wegschütten

Wat sollte ich tun, ich ging mit sie mit

Ich war rattendoll und dann dazu noch voll, so wie Lola

Die hatte ja vorher schon die ganzen Whiskeys-Cola

Co-co-co-co-cola, Co-co-co-co-cola

Wir zogen ab

Zu sie nach Haus

Bei sie zu Haus

Zogen wir uns aus

Und sie sah mich an, und ich sah ihn!

Wie er da stand in seine ganzen Pracht

Und da war mir klar, dat is nix für ne Nacht, dieser Lola

Boh ker, wat en Lola!

Ich sachte, du, dat is nix für mich

Und ich glaub auch, ich bin nich gut für dich, leider, Lola

Lei-lei-leider, Lola

Ja, am nächsten Tach hatt ich Mittagsschicht

Und im Förderkorb sah ich ein Gesicht

Und ich dachte noch, woher kennse den?

Dat Gesicht, dat hasse doch schomma gesehn!

Er kam auf mich zu, und er trat an mich dran

Und mit ein süffisanten Lächeln sachte er dann, ich heiß Lothar

Lo-lo-lo-lo-lothar, Lo-lo-lo-lo-lothar…

Eifersucht

Boh glaubse, ich hab en ganz unguten Gefühl seit en paar Tage! Ich muss gez unbedingt ma mit ein drüber reden, sons platz ich! Ich glaub, mein Frau hat wat am Laufen! Ja, echt! Wahrscheinlich, vermute ich ma, mit ein andern Kerl! Ers konnt ich mir dat ja gar nich vorstellen, weil, wat kann ein anderer haben, wat ich nich schon gehabt hab? Tja, aber die Indizien sind mittlerweile erdrückend.