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Essay aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Einführung in die Politische Philosophie, Sprache: Deutsch, Abstract: Worin besteht für John Rawls Gerechtigkeit und ist seine Konzeption überzeugend? Dieser Frage wird in diesem Essay nachgegangen. Grundlage ist Rawls Aufsatz "Justice as Fairness". Dispute über Gerechtigkeit sind wahrscheinlich so alt wie die Kooperation unter vernunftbegabten Menschen selbst, was sich besonders in der Tradition der politischen Philosophie beobachten lässt, in der die Gerechtigkeit einen elementaren Bestandteil des menschlichen Zusammenlebens formuliert. Doch obwohl der Terminus im Laufe der Zeit immer wieder Bedeutungswandel erfahren hat und ihm eine Vielzahl unterschiedlicher Auffassungen zugrunde liegen, so ist die normative Essenz des Begriffes bis in die Gegenwart erhalten geblieben. In dieser Ausarbeitung wird eine Dimension der Gerechtigkeit untersucht, die aus heutiger Sicht eine besonders wichtige Rolle in der politischen Philosophie und dem öffentlichen Diskurs einnimmt – die Gerechtigkeit sozialer Institutionen. Am Beginn dieser Untersuchung erfolgt zunächst eine Rekonstruktion der Gerechtigkeitskonzeption von John Rawls, im weiteren Verlauf wird diese dann der zeitgenössischen Position von Robert Nozick gegenübergestellt, um zu verdeutlichen was ihre Stärken und Schwächen sind. Letztendlich werde ich im Schlussteil dieser Ausarbeitung erörtern warum ich Rawls Konzeption der Gerechtigkeit als besonders fruchtbar erachte. Der amerikanische Philosoph John Rawls gilt als einer der wohl einflussreichsten Denker der politischen Philosophie der Gegenwart und war maßgeblich an der Begründung der philosophischen Strömung des egalitären Liberalismus beteiligt. Vertreter dieser Strömung erachten den Aspekt der Gleichheit als elementaren Bestandteil für das gerechte Zusammenleben von Menschen. In seinem Aufsatz “Justice as Fairness“ entwickelt Rawls erstmals eine Konzeption, welche den Aspekt der Fairness als fundamentale Idee der Gerechtigkeit auffasst. In dieser Konzeption wird Gerechtigkeit explizit als eine Tugend sozialer Institutionen verstanden, die die Grundnorm der menschlichen Kooperation artikuliert. Demnach ist sie konstitutiv für die Struktur sozialer Interaktion und balanciert somit die Distribution von Macht, Verbindlichkeiten, Rechten und Pflichten.
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