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Essay aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,3, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Positionen der Modernen Politischen Philosophie, Sprache: Deutsch, Abstract: John Rawls ist wohl einer der bedeutendsten Vertreter der politischen Philosophie des Zwanzigsten Jahrhunderts. Seine intensive Auseinandersetzung mit dem politischen Liberalismus resultierte nicht nur in dem Aufblühen des egalitären Liberalismus, sondern auch in einer kritischen Debatte über die Leistungsfähigkeit, Gerechtigkeit und den normativen Wert liberaler Konzeptionen und spezifischer Gesellschaftsmodelle dieser Tradition, die noch bis heute anhält und äußerst fruchtbare Erkenntnisse hervorbringt. Rawls politische Konzeption kann zunächst einmal als die Antwort, auf eine der fundamentalen Frage der politischen Philosophie (vor allem der Gegenwart) verstanden werden, nämlich: Wie ist eine stabile, effiziente und gerechte Gesellschaft möglich, wenn deren Mitglieder (Bürger) durch teils konträre oder einander ausschließende Lehren und Weltanschauungen (d.s. Religionen, Philosophien oder Moralsysteme) voneinander getrennt sind? Rawls Antwort auf diese Frage lautet: Durch eine spezifische, liberale Ordnung, in der das Fundament des gesellschaftlichen Kooperation mittels Grundsätzen geregelt ist, die von allen Bürgern (trotz der Pluralität ihrer Weltanschauungen) anerkannt werden – eine politische Gerechtigkeitskonzeption. Die Idee, dass sich Menschen mit teils widersprechenden Überzeugungen dennoch in den grundlegenden Fragen der politischen Interaktion bzw. der Beschaffenheit ihrer Institutionen einig werden können (d.h. einen „übergreifender Konsens“ finden), resultiert nach der Auffassung Rawls, aus dem sog. „Faktum des vernünftigen Pluralismus“. Dieses „Faktum“ artikuliert eine grundlegende Annahme des politischen Liberalismus, nämlich dass es eine Vielzahl von Weltanschauungen (Lehren) gibt, für die gute Gründe sprechen und die somit rational nachvollziehbar sind. Ferner wird jener Pluralismus, als das Ergebnis eines kontinuierlichen, praktischen Vernunftgebrauches von Individuen erachtet, die unter freien Institutionen (d.h. liberale Ordnungssysteme) leben und bringt demgemäß die Subjektivität ihrer Evaluationen zum Ausdruck.
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