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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Universität des Saarlandes, Sprache: Deutsch, Abstract: „Jörg Wickram, der seine Werke fast alle ausdrücklich in den Dienst von Erziehung stellt“, hat mit seinem Knabenspiegel eine neue Art von Roman geschaffen, der vor allem lehrreich sein soll. „Wir haben es also mit einem Erziehungsroman zu tun, als dessen Publikum nicht nur junge Leute, sondern auch die Kreise der Erzieher, vorab die Eltern angesprochen sind.“ Bei genauerer Betrachtung ging Wickram sogar noch einen Schritt weiter, indem er nicht nur Kinder, Eltern und Erzieher im Text anspricht. Tatsächlich möchte er beim Leser und Bürger des 16. Jahrhunderts etwas erreichen: In Zeiten großer und vieler Veränderungen in Religion, Bildung und Gesellschaft versucht er, die Menschen dazu zu bewegen, nach vorne zu schauen und nicht nur an den alten (Standes-)Ordnungen festzuhalten. Die wichtigsten Botschaften dazu im Roman sind einerseits, die Tugenden den Lastern vorzuziehen und Einigkeit und Zusammenhalt in Familie und Erziehung andererseits. Nach genauerer Untersuchung ist Der Jungen Knaben Spiegel in so ziemlich jeder Hinsicht ein lehrhafter Erziehungsroman. Damit schließe ich mich der Meinung des Autors dieses Romans an und übergebe das Schlusswort an ihn: „Es ist aber diß mein Buechlein / allein euch vnd jenigen gemachet / so mein wolmeynung verston vnd zů gůt anemmen / […] dann gewisß bin ich / das dis mein ringes Buechlein / wiewol das niemant zů nachteil schand oder schaden reychen wirt / es doch von etlichen vngetadlet nicht moegen hingon / wenig gedencken / so man das etwann in teütschen schůlen braucht vnd die jungen darauß lesen leren / […] Gott geb gnad / das sich die juget besser vnd in der forcht auffwachs […].“
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