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Rezension / Literaturbericht aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 1,7, Technische Universität Dortmund, Veranstaltung: Das Goebbels Experiment, Sprache: Deutsch, Abstract: Nahezu die Hälfte seines Lebens hat Joseph Goebbels in Tagebüchern festgehalten. Die Eintragungen zwischen 1923 und 1945 umfassen seine politische Karriere in der NSDAP vom Gauleiter in Berlin (1926) und Reichstagsabgeordneten (1928) zum Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda (1933) und schließlich Generalbevollmächtigten für den totalen Kriegseinsatz (1944). Welche Bedeutung die Tagebücher für Goebbels hatten, belegen nicht nur Zeitspanne und Umfang der Eintragungen, welche der Nationalsozialist bis zum Angriff gegen Russland 1941 handschriftlich verfasst und anschließend bis April 1945 diktiert hatte, sondern auch, dass der Reichsminister sämtliche Eintragungen auf Glasplatten sichern ließ, damit diese über das Kriegsende hinaus erhalten bleiben. Entdeckt wurden die Kopien 1992 im Sonderarchiv in Moskau, das Institut für Zeitgeschichte in München veröffentlichte die Goebbels-Tagebücher. Die bisher 27-bändige Edition ist Grundlage dieser Analyse, welche Goebbels persönliche Sicht auf den Sport und dessen propagandistische Nutzung untersuchen soll. Es werden nur die Tagebuch-Eintragungen zwischen Hitlers Ernennung zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 und dem Kriegsbeginn am 1. September 1939 berücksichtigt, weil im Krieg die sportlichen Wettbewerbe zunehmend ausgesetzt wurden und Goebbels dem Sport aufgrund des Kriegsgeschehens und seiner eigentlichen Betätigungsfelder Kunst und Medien vermutlich kaum Beachtung geschenkt haben dürfte. In der Friedensphase des Nationalsozialismus sind die olympischen Spiele in Garmisch und Berlin sowie zahlreiche Boxkämpfe von Max Schmeling angesiedelt. Die Analyse beschränkt sich auf diese beiden Themen, um die Anzahl der Eintragungen zu begrenzen. In Goebbels Tagebücher finden sich zwar zahlreiche Nennungen von Wettkämpfen und Sportlern, denen aber nur ein bis zwei Zeilen gewidmet sind, welche selten über eine faktische Darstellung mit Ort, Sportart und Ergebnis hinausgehen und somit wenig aussagekräftig sind. Olympia und die Boxkämpfe von Schmeling sind die einzigen Sportereignisse, die von Goebbels in seinen Tagebüchern über einen längeren Zeitraum erwähnt werden und umfangreicher ausfallen. Nicht zuletzt ist die Wahl so ausgefallen, weil die sportlichen Wettkämpfe durch den Nationalsozialismus politisch vereinnahmt und Goebbels Ministerium instrumentalisiert wurden. Wie sich die propagandistische Nutzung des Sports in den Tagebuch-Eintragungen widerspiegelt soll ebenfalls Teil dieser Analyse sein.
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