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Ulla Heise, Kaffee-Expertin aus Leipzig, lädt ein zum puren Kaffeevergnügen. Nach einem kurzen Ausflug in die Geschichte des Kaffees erfährt der Leser alles Wissenswerte rund um Anbau, Ernte und Verarbeitung der begehrten Kaffeebohnen. Die Autorin entführt uns in die Kaffeehäuser der Welt und lässt Espresso, Latte Macchiato, Irish Coffee, Capuccino, Cafe au lait, Türkischen Mokka und manche andere verführerische Kaffeespezialität servieren. Was Böttger, Bach und Beethoven mit Kaffee zu tun haben, verrät Ulla Heise ebenso wie vergnügliche Anekdoten und Legenden, die sich um den beliebten Türkentrunk ranken. Ein Büchlein aus unserer Minibibliothek, die im kleinen Westentaschenformat auf 128 Seiten kurzweilig über verschiedenste Themen informiert.
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Seitenzahl: 32
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Die beste Methode, das Lebenangenehm zu verbringen,ist, guten Kaffee zu trinken.Und wenn man keinen habenkann, so soll man versuchen,so heiter und gelassen zu sein,als hätte man guten Kaffeegetrunken.
Jonathan Swift
mitUlla Heise
ISBN 978-3-89798-304-5
eISBN 978-3-89798-602-2
2. Auflage 2015
© BuchVerlag für die Frau GmbH,
Leipzig 2010
Einband, Satz und Typographie: Uta Wolf
Fotos: Archiv der Autorin (S. 25, 27, 31, 45, 51, 59, 63, 65, 70/71, 73, 79); Deutscher Kaffeeverband, Hamburg (S. 11, 19, 37); The Food Professionals (Fuchs Gewürze, S. 95, 103; Goldpuder, S. 113, 116/117); fotolia.com (Titelfoto, S. 7, 15, 23, 41, 55, 89, 109), Kathrin Francik (S. 2, 33, 85)
www.buchverlag-fuer-die-frau.de
Die „Primadonna“ unter den Kulturpflanzen
Rösten und Mahlen – Von der Pfanne in die Mühle
Das vergnüglichste Kulturgeschenk des Orients
Vom Mode- zum Alltagsgetränk
Kurzweil im Kaffeehaus
Die Kaffeesachsen
Kaffee ist „in“
Kaffeespezialitäten
Kaffeegebäck & Desserts
Rezeptverzeichnis
Wann und wem die Kaffeebohne ihr eigentliches Geheimnis – den wunderbaren Duft und das Aroma – zuerst preisgegeben hat, liegt bis heute im Dunkel der Geschichte. Ein brennender Kaffeestrauch, aus dem ein betörender Duft entstieg, soll im 14./15. Jahrhundert in Äthiopien jemanden darauf gebracht haben, den zweigeteilten Kirschkern (Bohne) über Feuer zu rösten, abzukühlen, zu mörsern, mit heißem Wasser zu übergießen und als Muntermacher zu genießen.
Phantasievolle Geschichten ranken sich um die „Entdeckung“ der wilden Kaffeepflanze. Alle beschreiben das große Vergnügen, das durch den Kaffeegenuss ausgelöst wird. Am bekanntesten ist die 1671 aufgeschriebene Legende, nach der die Wirkstoffe im Kaffee durch das äußerst seltsame Verhalten einer Ziegenherde entdeckt worden seien.
Die Tiere, die in der Nähe eines Klosters grasten, sprangen, hüpften, ja tanzten gar – und das mitten in der Nacht. Der Hirte beklagte sich bei den Mönchen, dass das vergnügte Vieh keine Nachtruhe hielte und sogar noch am siebenten Tag keinerlei Anzeichen von Müdigkeit zeigte. Der Prior kam zu der Überzeugung, dass der Grund für dieses Gebaren wohl im Futter der Tiere zu finden sei. Schnell entdeckte man eine bisher unbeachtete strauchartige Pflanze, die gleichzeitig weiße Blüten und dunkelrote Früchte trug. In der Klosterküche wurde damit nun „experimentiert“. Mutig tranken die Mönche den „Saft“. Das Ergebnis war verblüffend. Ohne das geringste Bedürfnis nach Schlaf verbrachten die Mönche die ganze Nacht in angeregtem Gespräch und einer Art glücklichem Seelenzustand. Seither wurde in der Klosterküche das wirkungsvolle Kirschgetränk hergestellt, um den Mönchen die Einhaltung ihrer strengen Ordensregeln – nämlich nachts mehrmals zum Gebet aufzustehen – zu erleichtern.
Auch offenbarte die Wunderpflanze noch ein anderes Geheimnis – der bitter schmeckende Absud aus den Kirschkernen zeigte heilende Wirkung. Es wundert daher wenig, dass all diese erfreulichen Eigenschaften die Aufmerksamkeit von Kaufleuten erregten, die sogleich mit den Fruchtkernen zu handeln begannen.
Neben mehreren Legenden gibt es nur wenige Quellen, die dem Anspruch echter Historizität genügen. Und auch diese sind eher vage. Aus Salerno – der bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts berühmtesten medizinischen und pharmazeutischen Ausbildungsstätte des Mittelalters – hören wir nichts vom Kaffee. Und auch den Kreuzfahrern, in deren Begleitung Drogenkundige reisten, soll in all den Jahren der Kaffee nirgendwo im Orient begegnet sein. Selbst die arabischen Ärzte – von denen wir in Hülle und Fülle medizinische oder pharmazeutische Literatur kennen – schweigen sich über die wachhaltende Droge bis zum 14. Jahrhundert aus.