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Eine grausam verstümmelte Leiche wird in der Reithalle der ostfriesischen Kleinstadt Esens gefunden. Hauptkommissar Gerrit Kerkhoff muss feststellen, dass die Vorgehensweise des Täters dieselbe Handschrift trägt wie die des Tierquälers, dem vor Kurzem mehrere Pferde auf der Nordseeinsel Wangerooge zum Opfer fielen. Greift der Täter jetzt nicht nur Tiere, sondern auch Menschen an? Der Ring am Finger des Toten zeigt eine merkwürdige Gravur, mit der zunächst niemand etwas anfangen kann. Erst nach einem Zeitungsaufruf meldet sich der deutsch-argentinische Rechtsanwalt Manuel Ortega. Kann er entscheidende Hinweise zum Mord in Esens geben? Gibt es eine Verbindung nach Argentinien und zu unmenschlichen Verbrechen, die schon Jahrzehnte zurückliegen? Während Kerkhoff mit seinem Kollegen Czerlikowski ermittelt, verschwindet plötzlich dessen Tochter Miriam …
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Seitenzahl: 314
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Titelseite
Impressum
Widmung
Über den Autor
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Glossar
Zum Schluss
Manfred C. Schmidt
Die ostfriesische Stadt Esens, die Umgebung und Institutionen bilden die Kulisse für diesen Kriminalroman. Handlung und Personen sind aber frei erfunden und finden keine Entsprechung in der Realität.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet abrufbar über http://dnb.ddb.de
© 2013 CW Niemeyer Buchverlage GmbH, Hameln
www.niemeyer-buch.de
Alle Rechte vorbehalten
Der Umschlag verwendet ein Motiv von shutterstock.com
Old fashioned red chair . . . eAlisa 2013
eISBN: 978-3-8271-9852-5
EPub Produktion durch ANSENSO Publishing www.ansensopublishing.de
Für meinen Bruder
Heinrich Joachim Schmidt
Über den Autor:
Manfred C. Schmidt, gebürtiger Emder, lebt in Esens/Ostfriesland, studierte als Stipendiat der Hans-Böckler-Stiftung in Köln und Oldenburg.
– Mitglied im VDS und SYNDIKAT
– 2004 Gewinner des Jeverschen Poetry Slam
– 2007 Krimisammlung „Mord im Milieu“
– Lesungen mit Christiane Franke und dem Pianisten Dr. Wolfram Nagel als TrioMortabella
– 2007 TrioMortabella (Hrsg) „MordMordMord“
– 2009 TrioMortabella (Hrsg) „Liebe-Laster-Leichen“
– 2010 Debüt-Kriminalroman „Gut Schuss“
– 2013 Kriminalroman „Kaltblut“
– Veröffentlichungen in zahlreichen Anthologien, Zeitungen und Zeitschriften
www.esens-krimis.de
www.ostfriesland-krimi.de
. . .
Also seid ihr
Verschwunden, aber
Nicht vergessen
Niedergeknüppelt, aber
Nicht widerlegt
Zusammen mit allen unverbesserbar
Weiterkämpfenden
Unbelehrbar auf der Wahrheit Beharrenden
. . .
(Bertolt Brecht)
Escudo Mecánica de la Armada
(Mechanikerschule der Marine)
Buenos Aires 1976
Sein Kopf dröhnte. Mit brutaler Gewalt hatte Francesco zugeschlagen, als er Miguel mit der schwerbewaffneten Gruppe von sieben Soldaten im Haus seiner Mutter gefangen nahm. Obwohl Francesco noch jung war, musste er eine steile Karriere beim argentinischen Militär gemacht haben.
„Halt’ die Schnauze, alte Kommunistensau!“, brüllte Francesco die Mutter auf Deutsch an, die Miguel zu Hilfe kommen wollte und der er mit der rechten Faust brutal an den Kopf schlug, sie blieb regungslos liegen.
Miguel und Francesco kannten sich von früher, als sie im Alter von etwa zehn Jahren kurz in einer Straßenmannschaft zusammen Fußball gespielt hatten. Miguel war dann mit zwölf Jahren zunächst nach Deutschland zu seinem Vater gezogen und hatte nun schon öfter während der Semesterferien in der kleinen Fabrik in Buenos Aires gearbeitet. Dort hatten die Arbeiter eine starke Widerstandszelle gegen die Putschisten organisiert. Mit vielen war Miguel befreundet. Als er vor zwei Tagen gesehen hatte, dass Bewaffnete vor den Werkstoren eine Gruppe von Arbeitern eingekreist hatten, auch Pedro, Carlos und Maria waren darunter, auch sie wurden gefesselt auf einem Lkw abtransportiert, hatte Miguel auf dem Absatz kehrtgemacht und war nach Hause gelaufen. Er dachte, er wäre dort sicher gewesen. Doch nun hatten sie ihn hier erwischt.
Nur mühsam öffnete er die Augen und blieb weiter regungslos auf dem Bauch liegen. Ein kleines, rechteckiges Loch gewährte einem dünnen Lichtstrahl den Eintritt in den ansonsten fensterlosen Raum. Nur schemenhaft waren die Umrisse zu erahnen. In der Ecke blätterten weiße Kalkreste von der schmierigen Wand, an der Abdrücke der Schalbretter zu erkennen waren. Es stank nach Kot, Urin und Blut.
Einem Impuls folgend drehte Miguel sich mühsam auf die Seite, worauf eine Ratte quiekend die Flucht ergriff. Nur langsam gelang es ihm, seine rechte Hand zum Gesicht zu heben. Sich damit auf dem verdreckten Zementboden abzustützen, gelang nicht. Die Hand schien völlig gefühllos zu sein. Er betastete vorsichtig sein Gesicht. Die Verletzungen waren mit Schlagringen zugefügt worden. Der Schmerz der aufgeplatzten Lippen ließ ihn zurückzucken. Er horchte. Schritte schwerer Armeestiefel waren zu hören. Sie kamen näher. Beim Vorbeigehen hämmerten Schlagstöcke auf Holztüren. Dong! Dong! Sie wollten sich bemerkbar machen! Dong! Dong! Vielleicht bist du dran oder du oder du. Dong! Dong! Psychologische Kriegsführung! Angstproduktion im schmutzigen Krieg!
Jetzt hörte Miguel die Schritte ganz nah. Dong! Dong! Er schlotterte, stöhnte leise auf und entleerte seine Blase. Das dünne, warme Rinnsal floss über seine Oberschenkel und brannte in den leichten Hautabschürfungen und tiefen Wunden, ehe es den Boden fand. Dong! Dong! Es donnerte gegen seine Tür. Harte Stimmen. Nun dröhnten die Schlagstöcke vom Ende des Ganges. Dong! Dong! Markerschütterndes, angstbesetztes Schreien drang in Miguels Kerkerraum. Sie holten eine Frau. Der Trupp kam zurück. Dong! Dong! Bald bist du dran, riefen die Schlagstöcke, bald bist du es. Dong! Dong!
Wenn er Francesco alleine sprechen könnte, . . . ohne die anderen Soldaten; er musste sich Francesco zu erkennen geben. Sie waren Freunde gewesen, . . . Fußballkollegen, in einer Mannschaft . . .
Die Soldaten zogen jetzt direkt an seiner Tür vorbei. Die weibliche Stimme bittend und flehend: Schläge, Befehle, Schluchzen, Schreie . . . Dong! Dong! Die Schlagstöcke hämmerten weiter! Dong! Dong!
Was war nur mit Maria, Pedro, Carlos und den anderen geschehen?
Es donnerte gegen seine Tür! Dong! Dong! Harte Stimmen im Befehlston begleitet vom Weinen, Schreien, Flehen!
Oh Gott, lass sie vorbeigehen! Nicht schon wieder. Francesco würde ihn sicher herausholen . . .
Miguel drückte sich mit aller Kraft auf die Knie und Ellenbogen, er schleppte sich vorwärts. Er setzte sich und lehnte mit dem Rücken an der Wand. Es gelang ihm, die Augenbinde etwas hochzuschieben. Die Kälte, die vom Boden in ihn hineinkroch, spürte er trotz der Schmerzen, die seine Sinne betäubten. Er zitterte. Seine Zunge suchte sich den Weg zu den unteren, ausgeschlagenen Schneidezähnen. Er bemerkte den metallenen Geschmack des Blutes. Miguel setzte sich aufrechter hin, stützte sich auf die rechte Hand und hielt die linke vors Gesicht.
Francesco, der Schlächter, hatte ihm brutal mit der Drahtschere ein Glied vom kleinen Finger abgetrennt, während Miguel auf einer fahrbaren Bahre festgebunden war.
„Erzähl, was du weißt! Nenn uns Namen!“, flüsterte Francesco ihm mit krächzender Stimme ins Ohr, während er mit der langen geschwungenen Klinge des Yatagan vor seinem Gesicht herumfuchtelte. Seine Billigwhiskyfahne flatterte ihm voran. „Ich bin Francesco, du weißt, Francesco, der Schlächter!“ Dann schlug er mit der Faust zu. „Und jetzt will ich Namen hören, Namen von deinen Scheißgenossen!“, brüllte er und rammte Miguel das Messer in den Oberschenkel. Da Miguel keine Namen nennen konnte, verfiel der Schlächter in Raserei. Mit den drei anderen Männern drehte er die Bahre immer schneller im Kreis und ließ sie mit voller Wucht gegen die Wand fahren. Miguel schlug das Herz bis zum Hals und zerrte an den Gurten.
„Sing’!“, schrie Francesco, während er den Elektroschocker ansetzte. „Singe! Namen will ich hören!“ Als ein anderer Folterer Miguel mit beiden Händen gleichzeitig massiv auf die Ohren schlug, verlor er das Bewusstsein.
Wie lange saß er jetzt in diesem Raum? Miguel hatte die zeitliche Orientierung verloren. Das Ziehen in der Magengegend erinnerte ihn daran, dass er lange nichts gegessen hatte. Aber noch schlimmer als der Hunger war sein Durst. Seine Zunge war angeschwollen und pelzig, der eigene Mundgeruch unangenehm. Dazu schmerzten die Wunden. Plötzlich kehrten die harten Stiefelschritte zurück. Ohne Begleitgeräusche wurde die schwere Tür aufgestoßen.
„Los, aufstehen, Bastard!“ Schon griffen ihn zwei kräftige Soldaten und zerrten ihn hoch. Sie nahmen ihn in die Mitte. Er konnte ihrem schnellen Schritt kaum folgen.
Der Schlächter ging voran. Zielsicher dirigierte er die Gruppe durch die dunklen Kellergänge. Vor einer doppelflügeligen Tür stoppte er kurz, griff die Klinke und trat ein. Miguel sah etwa zwölf Gefangene, darunter auch vier Frauen und Maria, mit erhobenen Händen an den Wänden stehen. Die Soldaten schleuderten Miguel gegen die Wand. Neben ihm erkannte er Carlos. Sein rechtes Auge war dick angeschwollen. Ein kleines eingetrocknetes Blutrinnsal zeichnete sich auf der Wange ab. Eine der Frauen wimmerte. Der Schlächter schlug mit einem Ochsenziemer zu: „Schnauze halten!“
Dann sagte er: „Ihr werdet verlegt. Dazu bekommt jeder eine Impfung, verstanden? Wir wollen ja nicht, dass ihr vorher krepiert“, lachte er zynisch.
Als letztem wurde Miguel eine Spritze in den Arm gejagt. Anschließend fanden sich die Gefangenen auf einem Laster wieder, umringt von schwerbewaffneten Soldaten. Miguel sah, dass die meisten seiner Leidensgenossen ohnmächtig geworden waren. Dann verlor auch er das Bewusstsein.
Irgendwann wachte er wieder auf. Er fror, die Umgebung nahm er nur undeutlich wahr, er versuchte, sich zu orientieren. Er blickte mühsam zur Seite und hörte die gedämpfte Stimme eines Paters. War er in Sicherheit? Aber der Pater sprach nicht mit ihm: Er sprach nur mit Francesco und segnete den Schlächter. Es war zugig und Miguel erkannte, dass er sich in einem Flugzeug mit geöffneter Ladeluke befand. Miguel sah kurz auf, als der Pfaffe das Kreuz schlagend ins Cockpit stieg. Dann beugte sich Francesco über ihn. Miguels Lippen versuchten Worte zu formen: . . . Francesco, du kennst mich! Ich bin’s, Miguel. Aber kein Laut kam heraus.
Francescos Yatagan blitzte auf.
Fahrradweg nach Bensersiel
Nina fuhr plötzlich schneller. „Na, los! Halt dich ran, alter Mann!“
Hauptkommissar Kerkhoff war überrascht. Nina konnte so sprunghaft sein. Gerade noch fuhren sie gemütlich auf dem Radweg nebeneinander her und von jetzt auf gleich raste sie los. Sie forderte ihn zur Wettfahrt. Nicht nur das: ,Alter Mann‘ hatte sie ihm hinterhergerufen. So eine Frechheit, dachte Gerrit Kerkhoff, lächelte und trat vehement in die Pedalen. So ohne Weiteres würde er sich nicht abhängen lassen. Er nahm die Herausforderung an. Ninas Vorsprung war zwar schon recht groß, doch das müsste zu schaffen sein. Gerrit strengte sich an. Lange, tiefe Atemzüge füllten seine Lungen. Das Rad kam in Schwung. Die Beinmuskulatur spannte sich und übertrug die Kraft von den Pedalen über die Kette auf das große Ritzel, das er mit der Gangschaltung gewählt hatte. Doch die Kraftanstrengung fiel ihm schwerer, als er zunächst gedacht hatte. Trotzdem verringerte sich der Abstand etwas. Nina schaute zurück und lachte ihm übermütig zu. Sie schien gut in Form zu sein, denn so sehr er sich auch mühte, die Distanz nahm nicht ab. Fünfhundert Meter hatten sie nun schon zurückgelegt. Kerkhoff legte noch einmal auf. Er schaltete hoch. Der Fahrtwind strich ihm durchs lichte Haar. Der Ehrgeiz hatte ihn gepackt. Jetzt lief das Rad gut. Die gefettete Kette schnurrte über die Ritzel. Er wurde schneller, er kam näher heran. Nina ging aus dem Sattel. Sie hielt dagegen. Doch ganz langsam schob sich Kerkhoff vor. Jetzt lagen nur noch etwa fünf Meter zwischen ihnen. Sein Vorderrad schob sich heran. Konnte er überholen? Nina fuhr auf die Mitte des Radweges, um das zu verhindern. Sein Vorderrad reichte jetzt an ihr Hinterrad heran. Er blickte voraus.
Gegenverkehr. Ein älteres Ehepaar kam ihnen gemächlich auf ihren Hollandrädern entgegen, gerade so schnell, dass sie nicht umfielen.
Touristen, dachte Kerkhoff und musterte verächtlich ihr Outfit. Sie waren in voller Radfahrermontur unterwegs, und zwar im Partnerlook: gleicher rot-weißer Helm, gleiches rot-weißes Radlertrikot, schwarze Radlerhose mit Einlage und gleiche rot-weiße Fahrradhandschuhe mit gekappten Fingerspitzen. Gerrit schüttelte sich. Die Klamotten hatte es vor ihrem Urlaub sicher günstig in einem Discounter gegeben, mutmaßte er. Wahrscheinlich fanden sie sich todschick, sahen aber aus wie die Wurst in der Pelle. Oh ha.
Bislang fuhren die Touristen noch nebeneinander, doch als Nina bis auf zehn Meter heran war, fädelte der Mann hinter seiner Frau ein, um passieren zu können. Als sie vorbei waren, sah Kerkhoff seine Chancegekommen. Er wollte soeben zum Überholen ansetzen, als Nina urplötzlich und für ihn ohne ersichtlichen Grund abrupt abbremste. Gerrit Kerkhoff war so überrascht, dass er ihr nur mit einem gewagten Lenkmanöver ausweichen konnte, um sie nicht umzufahren. Dabei kam er vom Asphalt ab, geriet auf die Berme und steuerte geradewegs auf den Schlot, einen der vielen Entwässerungsgräben, zu.
Oldenburg/Bremen
Er hatte wieder dieses Kribbeln verspürt und wusste sofort, es würde wieder losgehen. Er konnte sich nicht dagegen wehren. Die Unruhe wuchs. Er faltete die Finger ineinander und drehte die Hände so, dass sie beim Dehnen den Unterdruck in den Gelenken knackend ausglichen. Mit der rechten Hand bewegte er den breiten Ring nervös hin und her, steckte ihn an den Finger der anderen Hand und wieder zurück. Seine Nervosität wandelte sich in kinetische Energie. Er lief rastlos umher, musste sich einfach bewegen. Dabei zitterten die Hände vor Erregung und seine Fantasien meldeten sich wieder. Lange hatten sie Ruhe gegeben, aber jetzt waren sie wieder da: Er sah zappelnde Leiber, Blut, vor Angst weit aufgerissene Augen, stumme Schreie, Panik . . . Er musste etwas tun.
Er war weit gefahren, um seine sexuelle Erregung abzureagieren. In Bremen hatte er die junge Prostituierte angesprochen und war mit ihr nach kurzer Verhandlung in ihre Wohnung verschwunden. Er ließ ihr gar keine Chance, sondern stürzte sich gleich auf sie, riss ihr die Klamotten vom Leib. Sie wehrte sich, doch gegen seine Kraft kam sie nicht an.
Tu es! Seine innere Stimme forderte ihn. Tu es!
Als er in sie eindrang, schlossen sich seine Hände um ihren Hals, fester, immer fester. Tu es!
Er war wie von Sinnen.
Tu es! Er drückte zu.
In diesem Zustand hätte er sie wahrscheinlich fertiggemacht. Daher musste er fast von Glück sprechen, dass ihr Zuhälter hereingestürmt war. Der Loddel hatte sich gleich auf ihn gestürzt. Ein Riesenkerl war das, eine richtige Kante. Es gab einen harten Kampf, in dessen Verlauf er jedoch die Lanzenspitze aus der Innentasche seiner Weste ziehen konnte. Er schlitze seinem Kontrahenten damit den rechten Arm auf. Der Zuhälter ließ sich aber erst nach einem gezielten Wurf mit der scharfen Waffe von einem weiteren Angriff abhalten.
Dann war er draußen, war getürmt, musste aber sein Langmesser zurücklassen. Solch eine Lanze müsste er wieder herstellen, so eine Lanze würde er wieder dringend benötigen, denn damit konnte er umgehen wie kein Zweiter. Dazu musste er jedoch zunächst die kleine Werkstatt, die vom Umzug nach Oldenburg noch voller Krempel lag, aufräumen und die Drehbank und alle anderen Werkzeuge einrichten.
Er steuerte den grauen Golf mit den abgedunkelten Scheiben von der Autobahn in Richtung Oldenburg City. Den Wagen hatte für seine Zwecke entsprechend verändert. In einer Landschaft fällt nichts mehr auf als ein grüner Gegenstand. Aus diesem Grund hatte er den Golf umgespritzt. Beifahrersitz und ein Teil der Rückbank ließen sich so umlegen, dass er bequem imFahrzeug schlafen konnte. Zur besseren Überbrückung von Entfernungen zierte das Heck ein Fahrradhalter mit dem Mountainbike. Das Auto konnte er also immer in größerem Abstand abstellen.
„Moin!“ Der Nachbar vom Haus gegenüber, ein Schwarzafrikaner, nickte freundlich und hob zum Gruß zwei Finger an die imaginäre Mütze.
Er drehte sich mürrisch weg, wollte keinen Kontakt, schon gar nicht zu Schwarzen. Er ging die Treppe zur Wohnung hinauf. Der Schlüssel bewegte das Schloss.
In der Küche schnappte er die Bierflasche, riss den Kronkorken herunter und setzte sie an. Dabei stierte er aus dem Fenster. Der Gedanke wich nicht.
Er war da. Allgegenwärtig. Er bemächtigte sich seiner Sinne, er ließ ihn nicht los.
Auch wenn er sich noch so sehr wehrte und versuchte, den Gedanken zu verdrängen, er war präsent: Wie wäre es, wenn er wieder einen Menschen aufschlitzte?
Rational wusste er, dass es sein Untergang sein würde: Ein Mord wäre zu gefährlich, aber dennoch . . .
Fahrradweg nach Bensersiel
„Gerrit, alles klar?“ Ein Polizist beugte sich über ihn. Es war der Kollege Peters.
„Äh . . .“, Kerkhoff stotterte. Völlig durchnässt klebten die Hosen an seinen Beinen, als wollten sie ihn packen und hin und her zerren. Kerkhoff sah an sich herunter; er war mit Antjeflott, mit Entengrütze, bedeckt und stank nach Jauche.
„So ein Fahrradhelm kann doch sehr nützlich sein, oder?“ Der Kollege Peters machte einen auf Schlaumeier.
„W . . . was ist passiert?“ Kerkhoff setzte sich an den Grabenrand und zog seine Füße aus dem Wasser. Seine Schuhe hatten eine schwarze Farbe angenommen und aus ihnen tropften wahre Sturzbäche zurück auf die aufgewühlte Wasseroberfläche. Er blickte an sich herunter. Seine Jeans und die Jacke waren ebenfalls schlammbedeckt und nass, sein Fahrrad lag zwei Meter neben ihm am Rand des Radweges. Das Vorderrad zierte eine gewaltige Acht und war auch verdreckt.
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