Kaltohrkater - Jürgen Böhm - E-Book

Kaltohrkater E-Book

Jürgen Böhm

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  • Herausgeber: BookRix
  • Kategorie: Lebensstil
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2017
Beschreibung

Wir erzählen hier Geschichten aus unserem Leben. So unterschiedlich, wie wir drei sind, sind auch alle unsere Geschichten. Wir, das sind Janosch, der Katzenkönig, Maja, der Star, und "Lady", der Kaltohrkater. So wie wir sind, hören auch unsere Geschichten sich sehr unterschiedlich an. Sie erzählen von Freude und Leid, dem man in der Menschenwelt begegnet. Sie erzählen von Freunden, der Suche nach einem neuen Zuhause und einer richtigen Familie. Unsere Geschichten sollen trotzdem Spaß machen, aber auch ein wenig zum Nachdenken anregen, denn es geht nicht allen Vierbeinern so gut wie uns. Uns allen hat es riesig Freude bereitet, in diesem Team zusammenzuarbeiten, hoffentlich macht es euch genauso viel Freunde, unsere Berichte zu lesen, in denen wir aus unserem tiefsten Inneren erzählen.

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Jürgen Böhm

Kaltohrkater

Die Geschichten unserer Katzen

Für meine Eltern Erwin und Margret zur goldenen Hochzeit 2009. Für meine Frau Sabine. Für meine Schwiegereltern Ewald und Inge Kollmann. Für Frau Marianne Henkes, unsere Nachbarin in Köln-Kalk. Für alle Katzenfreunde dieser Welt.BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Vorwort

 

 

Dieses Buch erzählt die Geschichten unserer Katzen vom Jahr 1979 bis in das Jahr 2013. Sicher könnten sie länger und ausgeschmückter sein, doch man sollte dabei auch nicht vergessen, dass sie von ihnen selber erzählt und geschrieben wurden.

Der Eine oder Andere mag nun gar ins Staunen oder ins Grübeln kommen und sagen: „So ein Quatsch. Katzen können doch gar nicht schreiben.“ Dann muss ich demjenigen einfach Recht geben, aber sie können schreiben lassen. Genau wie ein Chef seine Sekretärin schreiben lässt und dieser Brief dann trotzdem von ihm stammt, genauso ist es auch hier geschehen. Die drei Katzen waren jeweils „Chef“ und haben fleißig diktiert und ich habe geschrieben. Das bin ich Ihnen schuldig, für die vielen schönen Jahre gemeinsam mit ihnen.

 

Auch wenn manche Menschen in ihrem Leben eher auf den Hund gekommen sind, einige im wahrsten Sinne des Wortes, so sind Katzen jedoch eine ganz eigene Faszination und das werden sie immer bleiben. Genauso wie Wolf und Hund in der Geschichte des Menschen eine große Rolle gespielt haben, so haben auch Katzen immer wieder Geschichte geschrieben. Ob nun als große böse Raubkatze oder als verehrte Gottheit oder einfach nur als ein Gefährte im Haus und im täglichen Leben.

Erheiternde Episoden aus dem Leben unserer Katzen werden uns ebenso begegnen wie traurige Erlebnisse. Trotz allem sollte aber doch das Schöne, das Positive, überwiegen und uns erhalten bleiben und in mancher Stunde einfach nur etwas erheitern.

Viel Vergnügen mit unseren „Stubentigern“ und ihren Geschichten und Eindrücken aus ihrer Sicht!

 

Janosch

 

Janosch

 

Also bevor ich euch dann meine Geschichte erzähle, möchte ich mich zu aller erst natürlich mal vorstellen, damit jeder weiß mit wem er es zu tun hat.

Meine Vorfahren kamen aus dem fernen Persien, dem heutigen Iran. Das heißt aber ganz sicher nicht, dass wir Terroristen sind – ganz im Gegenteil. Daher ist es eigentlich auch nicht verwunderlich, das man mir den edlen Namen Yussuf Edler von Morniagh ausgesucht hatte. Demnach müsste ich eventuell aus dem Norden Afrikas und zwar aus Tunesien kommen, wo der gute süffige Nordafrikanische Rotwein herkommt, welcher günstig ist und trotzdem schmeckt. Dem ist aber ganz und gar nicht so. Geboren bin ich nämlich in Köln in einer Großfamilie mit vielen Geschwistern. Wenn ihr dann auch noch den schönen Namen meiner Mutter hört …….ja dann seid ihr so richtig verwirrt. Die hieß nämlich Denise, auch sie ist in Köln geboren, genau wie ich.

 

 

Naja so viel zu meiner Herkunft. Obwohl, ich muss sagen, dass ein solcher Name verpflichtet. Edler von Morniagh, als ob ich ein Österreicher wäre, Edler so hieß ein ein Lehrer Für Physik und Chemie in der Schule meiner junior Bosse. Österreich, vielleicht ein Gesandter von Kaiserin Sissi, oder gar ein Fußballer wie Toni Polster.

Nun, wie schon gesagt, bin ich in diese Großfamilie hineingeboren. Konnte auch nichts dafür, oder könnt ihr euch eure Familien etwa aussuchen? Ganz sicher nicht. Na, also. Meine Geschwister und ich waren kaum sechs Wochen alt, da kamen auch schon die ersten Besucher zu uns. Fragt mal: Warum kommen wohl Menschen zu jungen, kleinen Katzen? Natürlich weil sie so süß und so niedlich sind. Und………weil man uns kaufen will, das hat sich bis heute noch nicht geändert. Typisch Mensch. Fragt sie doch einmal, ob sie ihre Kinder auch so einfach verkaufen – ganz sicher nicht. Mit uns kann man das ja machen, nur weil wir eine andere Sprache sprechen. Das ist die reinste Sklaverei – irgendwen muss der Mensch wohl immer mal verkaufen.

Ihre eigenen Artgenossen dürfen sie ja nicht mehr verkaufen. Da kommen wir Tiere ganz recht, um die Sklaverei wieder aufzufangen. Aber mit drei Monaten von der Mutter und der Familie weg – das ist hart. Die Menschen jammern schon, wenn ihre Kinder mit 21 Jahren oder etwas früher aus dem Haus gehen, um auf den eigenen Füssen zu stehen – ohne verkauft zu werden. Und die sind bei weitem nicht so fit und ausgebildet wie wir.

Obwohl ich auch schon gehört habe, das Menschen ihre Jungen mit einem gewissen Alter einfach auf die Straße setzen, damit sie dann endlich auch auf den eigenen Füßen stehen. Wird dann auch höchste Zeit, sonst bekommen die ja nie was auf die Reihe. Mit 26 noch bei Mama. Wo gibt es denn so was? Sorry, klar bei euch, den Menschen. Was soll aus denen bloß mal werden, wenn die so weiter machen?

Soweit meine Anmerkung zu den für uns komischen Angewohnheiten bei manchen Menschen.

Jetzt aber nicht weiter abschweifen, denn es geht nun wieder bei mir weiter. Wenn wir nun schon verkauft werden sollten, dann müssen wir halt so clever sein, uns selbst auszusuchen, wohin wir verkauft werden. Schließlich sollte man doch auch schon als kleine Katze ein wenig Mitspracherecht haben, und wissen wo man eigentlich hinkommt. Denn manch einer von uns hat es da nicht wirklich gut angetroffen. Andere dagegen haben großes Glück, echtes Glück, so wie ich. Warum ich so viel Glück hatte, das möchte ich euch jetzt erzählen.

 

Nun, ich kam zu einer Familie mit zwei Söhnen, die aber schon, von Menschensicht aus, recht Erwachsen waren.

Man nahm mich wie ein neues Familienmitglied auf. Alle kümmerten sich um mich, alle betatschten mich. Ich musste aber erst einmal schauen, wo sie mich da hingebracht hatten. Nach etwa zwei Tagen kannte ich mein eigenes Revier. War eigentlich auch gar nicht so schlecht, denn es war eigentlich recht groß für mich alleine. Man könnte es sogar echten Luxus nennen. Ich bekam meinen eigenen Essplatz und meine eigene Toilette. Wer von den Menschen hat das schon, jeder seine eigene Toilette? Und ich bekam auch für mich einen eigenen Schlafplatz.

Doch die meisten Menschen denken nicht daran, dass wir Katzen anders sind als sie. Unsere Herrchen und Frauchen, wie sie sich selber nennen, müssen das aber recht schnell lernen. Habt keine Angst, wir bringen es ihnen schon bei. Aber dazu später mehr.

 

 

Eigentlich haben wir Katzen schon ein gutes Gefühl oder ein gutes Näschen dafür, wer zu uns passt. Gut, manchmal können selbst wir uns täuschen. Wie sagt ihr schließlich: Man kann nicht jedem hinter die Stirn schauen. Ich habe es heute noch in den Ohren, wie mein neues Frauchen gesagt hat:

„Den nehmen wir. Drei Mal sind wir hier gewesen und immer ist er gleich zu mir gekommen.“

Puh, das war auch ein gutes Stück Arbeit, obwohl ich mich so ganz wirklich doch nicht mehr erinnern kann, dass es so war. Ich war halt noch ein Kind.

Nach menschlichem Ermessen war ich ja noch keine zwei Menschenjahre alt. Doch habe ich ganz schnell eingelebt, in meinem neuen Zuhause. Die Familie hätte alles für mich getan, damit es mir gut geht.

Ein kleiner Spaß an dieser Stelle. Hätte ich gerufen: „Miau, Popo putzen.“ Dann hätten sie das sicher auch gemacht. Aber man muss es auch nicht übertreiben. Gut hatte ich es alle male angetroffen, im Gegensatz zu meinem Bruder, dem Joschi. Der arme Kerl wurde verkauft und wieder zurückgebracht, wieder verkauft und wieder zurückgebracht. Nur weil er einen ganz kleinen, angeborenen Fehler an seinen Hinterbeinen hatte. Aber das mussten die Menschen doch vorher gesehen haben, die haben doch Augen im Kopf und seine Beine verstecken konnte er doch auch nicht.

Meine Leute wollten nun, das er zu uns kommt. Doch wir waren noch sehr jung und ich wollte ihm zeigen, wer der Herr im Hause ist. Und, na ja, wie soll ich sagen? Wir haben uns einfach gefegt. Die Folge war, dass er nach knappen zwei Wochen doch wieder weg musste. Meine Familie hatte ihn gut nach Frankfurt am Main vermittelt. Dort bekam er jetzt seine eigene Familie. Da war er der King und alles lief bestens für ihn. Wie man mir sagte, war er ein richtiger kleiner Star geworden. Alles drehte sich um ihn. So weit zu Joschi, meinem Bruder. Andere von meiner großen Sippschaft habe ich nie mehr gesehen.

 

 

Meine Leute fanden meinen Namen irgendwie blöd oder kompliziert. Keine Ahnung.Vielleicht wollten sie mich auch nicht immer wieder „Yussuf Edler von Morniagh“ rufen und Yussuf gefiel der Mehrheit halt auch nicht wirklich. Hört sich so Al Khaida mäßig an. So wurde ich dann in „Janosch“ umbenannt, wie so eine Computerdatei, die man halt einfach umbenennt.

Schlimm war für mich am Anfang, dass mich meine neue Familie nicht bei ihnen schlafen ließ. Die haben einfach die Türen zu gemacht und mich dann im Flur alleine gelassen. Doch das habe ihnen ganz schnell ausgetrieben.