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Karma ist wie ein Gefäß, geformt durch das Leben. Jedes Leben ist anders, also auch jedes individuelle Karma. Es ist die Summe unserer Handlungen. Dazu zählen sämtliche Gedanken, die wir je gedacht, jegliche Gefühle, die wir je empfunden, und auch alle Taten, die wir je ausgeführt haben. So umfassend ist Karma zu verstehen. Kein Wunder also, dass sich dabei einiges ansammelt aus diesem und auch aus vergangenen Leben: gutes Karma, weniger gutes, schlechtes. Gutes Karma verleiht uns die Kraft, weniger gutes und schlechtes zu heilen - wenn wir das wollen. Ein konkreter Leitfaden zu mehr Gesundheit, mehr Lebensfreude, mehr Erfüllung!
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Seitenzahl: 74
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Otmar Jenner
Karma Healing
Mehr über den Autor und dieses Buch
Ich wurde 1958 in Hamburg geboren. Seit rund zehn Jahren leite ich das »Zentrum für Energetisches Heilen« in Berlin und arbeite als Heiler eng mit Ärzten zusammen.
Schon als Kind kam ich mit geistigem Heilen in Kontakt, denn mein Vater linderte Krankheiten durch Handauflegen und ermunterte mich, es ihm gleichzutun. Trotzdem wurde ich zunächst Journalist und Kriegsreporter. Bis ein Nahtoderlebnis mein Interesse für Spiritualität und geistiges Heilen neu erweckte. Ich ging bei bekannten Heilern in die Lehre, um nach Jahren intensiven Lernens eine eigene Methode zu entwickeln.
Diese Methode beschrieb ich in meinem Buch »Spirituelle Medizin – Heilen mit der Kraft des Geistes«. Über meine eigene Konfrontation mit dem Tod und die Begleitung einer Sterbenden schrieb ich in »Das Buch des Übergangs – Spirituelle Medizin und Sterbebegleitung«, während mein nächstes, »Das Buch der Ankunft – Der Weg der Seele bis zur Geburt«, sich der Inkarnation widmet.
Wer bin ich? Wohin gehe ich? Woher komme ich? Diesen drei Grundfragen menschlichen Seins widmen sich die drei vorangegangenen Bücher.
Das vorliegende bündelt nun Erkenntnisse aus Antworten auf die drei Grundfragen zu praktischen Methoden und Vorgehensweisen, die Sie, liebe Leserin, lieber Leser, nun anwenden können.
Und das freut mich als Autor sehr!
Ihr
Otmar Jenner
Für weitere Informationen und Kontakt:
www.otmarjenner.de
ISBN 978-3-8434-6067-5
www.schirner.com
1. E-Book-Auflage 2014
Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Funk, Fernsehen und sonstige Kommunikationsmittel, fotomechanische oder vertonte Wiedergabe sowie des auszugsweisen Nachdrucks vorbehalten
Inhalt
Mehr über den Autor und dieses Buch
Alles Karma, oder was?
Déjà-vu und was man sonst noch vom Karma hat
Über den Tellerrand des Daseins
Vom Wollen und vom Sollen
Noch mehr Karma
Methode 1: Dankbar einschlafen
Methode 2: Der Mutter verzeihen
Methode 3: Dank an die Mutter
Methode 4: Dem Vater verzeihen
Methode 5: Dank an den Vater
Methode 6: Was es einigen Menschen zu sagen gilt
Methode 7: Sie sind eine Leuchte
Methode 8: Seien Sie anderen eine Leuchte
Methode 9: Sich selbst in allen anderen sehen – oder alle anderen in einem selbst
Methode 10: Die eigene Wahrnehmung steigern
Methode 11: Gewohnheiten ändern
Methode 12: Wahrnehmung der eigenen Vitalität
Methode 13: Wahrnehmung des zweiten bis siebten Chakras
Methode 14: Reise in den Heiligen Raum. Was will ich wirklich noch lernen?
Methode 15: Lernen, was man noch zu lernen hat
Methode 16: Selbstrespekt und ein gesundes Maß
Methode 17: Mit Selbstrespekt zu mehr Selbstliebe
Methode 18: In den Ozean des Lebens eintauchen
Methode 19: Zur Quelle der Erfahrung
Methode 20: Zur Schönheit des Ichs
Methode 21: Als strahlendes Ich in den Ozean des Lebens
Methode 22: Den Tod als Meister der Transformation anerkennen
Methode 23: Das Leben feiern
Nachwort zur Wiedergeburt und zum wahrhaftigeren Leben
Alles Karma, oder was?
Es war in einer meiner frühen Gruppen.
»So ein Karma, da muss man gar nicht lange drum herumreden, das ist schon eine feine Sache«, erklärte Louise.
»Es wirkt gewissermaßen im Verborgenen, ist aber immer da«, meinte Richard.
»Niemand kann sich seinem Karma entziehen«, merkte Ilona an.
»Vor allem, wenn man einiges auf dem Kerbholz hat«, meldete sich Max.
»Dann kann man sich mehrere Inkarnationen lang daran abarbeiten müssen«, sagte Angela.
»Wenn man es richtig schlimm getrieben hat, reicht ein Leben nicht aus«, meinte Ludwig.
»Dann wird man wieder und immer wieder damit konfrontiert«, sagte Irina.
»Das könnte einem ganz schön Angst machen«, sagte Richard.
»Aber genau darum geht es ja«, sagte Marie mit leiser Stimme, »seine Angst zu überwinden.«
»Und Liebe zu wagen«, ergänzte Sylvia.
»Das ist das größte Wagnis überhaupt«, stimmte Wolfgang mit ein. »In diesem Leben. Und auch in allen Vorleben.« Er schloss für einen Moment seine Augen, als würde er in sich hineinhorchen. »Ich habe da so meine Erfahrungen.«
Das war noch in Hamburg, ein Gespräch über die Lehre von der Wiedergeburt und den im Kreislauf von Leben und Sterben erworbenen Verhaltensmustern, Karma genannt, am Rande eines von mir geleiteten Seminars zum Thema »Geistiges Heilen« – ein Jahr bevor ich »Spirituelle Medizin – Heilen mit der Kraft des Geistes« schrieb, das später ein Bestseller wurde, und zwei Jahre bevor ich nach Berlin kam und in einem Ärztehaus das »Zentrum für Energetisches Heilen« gründete.
Etwa zehn Jahre ist das her. Karma, die Summe all unserer Erfahrungen – dieses Thema begleitet mich schon eine lange Zeit. Vor allem bei meiner Arbeit als Heiler, denn immer wieder habe ich mit der Auflösung von Blockaden zu tun, die »karmisch« sind, also sehr alt, in einem Vorleben erworben.
Umso mehr freue ich mich, wenn Sie, liebe Leserin, lieber Leser, und ich uns dieser Thematik auch praktisch widmen.
Da dieses Buch über Karma Healing ein Arbeitsbuch ist, enthält es Handlungsvorschläge, konkrete Anweisungen. Ich gebe diese in dem Bewusstsein, sämtliche Vorschläge und Anweisungen immer auch auf mich selbst zu beziehen. Vielleicht sogar als Allererstes auf mich selbst. Denn was auch immer ich über Heilung weiß, mir ist klar, ich muss es immer wieder selbst, immer wieder neu lernen und das Gelernte auch wirklich leben. Denn auch das ist Karma Healing:
zu verstehen und aus dem Verständnis zu handeln.
Erkenntnis zu gewinnen und aus der Erkenntnis zu leben.
In diesem Bewusstsein spreche ich als Schüler zu Schülern, nämlich zu Ihnen, liebe Leserinnen, liebe Leser. Ich höre in Liebe auf den großen Lehrer, das Leben. Und mit größtem Respekt möchte ich Ihnen nahelegen, dies nun gemeinsam mit mir zu tun.
Déjà-vu und was man sonst noch vom Karma hat
»Hier war ich schon mal«, sagte Louis.
»Warst du nicht«, sagte seine Freundin Marie.
»Ich weiß«, erwiderte Louis. »Aber es fühlt sich an, als wär ich schon mal hier gewesen. So unglaublich vertraut.«
Das war vor Jahren in Arles, Südfrankreich, und mir ist es damals genau so wie Louis gegangen. Diese wunderschöne, morbide Stadt, so unglaublich vertraut – bereits beim ersten Besuch.
Oder Menschen, die einander kennen, obwohl sie einander zum ersten Mal begegnen. »Déjà-vu« nennt man das – »schon gesehen« auf Französisch. Und es gibt wissenschaftliche Erklärungsversuche für diese Déjà-vu-Erlebnisse. Es handle sich um falsches Wiedererkennen, eine Bewusstseinstäuschung, behaupten Neurologen. Manche sehen Erschöpfungszustände oder den Einfluss von Alkohol und anderen Drogen als die eigentliche Ursache.
Mag sein, dass Déjà-vu-Erlebnisse manchmal tatsächlich so ausgelöst werden, doch die meisten eher nicht. Das meine ich durch meine Arbeit als spiritueller Heiler zu wissen. Viele Menschen erzählen mir von den Sonderbarkeiten ihres Lebens, und Déjà-vu-Erfahrungen gehören sehr häufig dazu, weil sie den Blick des Betroffenen geradezu automatisch über den Tellerrand seines Daseins heben.
Über den Tellerrand des Daseins
Was liegt hinter dem Tellerrand des Daseins?
Im Leben gibt es seltsame Grenzen. Gedächtnisgrenzen beispielsweise. Menschliche Erinnerung scheint auf eine natürliche Weise begrenzt zu sein. Die meisten Menschen können sich daran erinnern, was sie an den vergangenen Tagen gemacht haben, was in den Wochen zuvor geschah, wie sie die letzten Monate und das vergangene Jahr erlebten. Sie erinnern sich an verflossene Jahrzehnte, Phasen ihres Berufslebens, glückliche und weniger glückliche Zeiten der Partnerschaft und Momente großer Einsamkeit. Sie können sich die Zeit ihrer Ausbildung in Erinnerung rufen und haben die Schulzeit zumindest bruchstückhaft im Gedächtnis bewahren können. Manche Perioden ihrer Kindheit sehen sie so lebendig vor ihrem geistigen Auge, als wären sie gestern geschehen, andere sind im Nebel des Vergessens versunken. Sogar an Szenen aus ihrer frühen Kindheit können manche Menschen sich erinnern, doch wenn sie weiter zurückliegende Winkel ihrer frühesten Erinnerung erkunden wollen, so stoßen sie bald auf eine Art Vorhang. Dieser Vorhang lässt sich mit viel Ruhe, Konzentration und jeder Menge guter Absicht etwas lüften, und man erlebt sich in seiner Erinnerung womöglich sogar noch als Kleinkind. Doch will man sich noch weiter in seiner Erinnerung zurückbewegen, so stößt man auf den nächsten Vorhang, der sich auch mit dem besten Willen kaum lüften lässt, denn er verdeckt die Wand der Amnesie.
Mit Nachdenken und dem Versuch der bewussten Erinnerung gibt es hier kein Durchkommen, denn an diesem Punkt endet das verbale Gedächtnis. Wie hinter einer Wand verborgen liegt in einen dichten, undurchdringlichen Nebel entrückt der weite vorsprachliche Erfahrungsraum.
In diesen Weiten, sagt die Hirnforschung, geht eigentlich nichts verloren. Doch weil wir in der vorsprachlichen Phase noch über keine Wörter verfügen, um unsere Erfahrungen zu benennen, werden Erinnerungen aus diesen Zeiten in späteren, sprachkundigen Perioden nicht mehr von den Sieben unseres sprachlich organisierten Erinnerungsrasters erfasst, sondern fallen gewissermaßen durchs Netz. Unsere Gedächtnisleistung vermag nach nonverbaler Erinnerung kaum zu greifen.