Kein Weg durch den Sturm - René Bote - E-Book

Kein Weg durch den Sturm E-Book

René Bote

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Beschreibung

Wegen des Sturms gibt es nach der vierten Stunde frei, aber für Emily ist das schon zu spät. Weil überall Bäume auf den Gleisen liegen, fahren keine Züge mehr. Wie soll Emily nach Hause kommen? Scheint so, als müsste sie sich an der Schule unterstellen, bis ihre Eltern sie abends mit dem Auto abholen können. Da erweist sich Björn als Retter in der Not. Emily hält nicht viel von ihm, aber ihr bleibt kaum etwas anderes übrig, als sein Angebot anzunehmen, das Ende des Sturms bei ihm abzuwarten. Und wenn er ihr hilft, dann kann er ganz so übel ja auch nicht sein, oder?

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Seitenzahl: 22

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Kein Weg durch den Sturm

SturmfreiNichts geht mehrTropfnassUnerwartet gemütlichSchon vorbei? Schade!Läuft da was?Leseprobe: Im Regen gestanden - oder auch nichtImpressum

Sturmfrei

Mitten in der vierten Stunde hallte der Gongton durch die Klassen, der sonst die Pausen einläutete und beendete. Danach knackte es im Lautsprecher über dem Schrank neben dem Waschbecken. „Achtung, eine Durchsage an alle Schülerinnen und Schüler!“ Das war die Stimme der stellvertretenden Schulleiterin. „Der Deutsche Wetterdienst hat seine Unwetterwarnung ab mittags noch einmal verschärft“, ging die Durchsage weiter. „Damit alle Schülerinnen und Schüler trotzdem sicher nach Hause kommen, endet der Unterricht heute für alle Klassen nach der vierten Stunde. Ich wiederhole...“

Der Rest wurde vom Jubel der Jungen und Mädchen in der Klasse übertönt. Der Sturm, der schon seit der Nacht über dem Ruhrgebiet tobte, schien den meisten keine Sorgen zu machen. Dass deswegen unverhofft die fünfte und sechste Stunde ausfiel, nahmen sie aber gerne mit. Noch lauter war der Jubel in der Parallelklasse, die ihren Klassenraum direkt nebenan hatte, das hörte man bei den dünnen Zwischenwänden recht deutlich. Eingeweihte wussten, dass der Sturm der 7c das Englisch-Diktat ersparte, das in der fünften Stunde hätte geschrieben werden sollen. Natürlich würde das Diktat nachgeholt werden, aber daran dachte im Moment wahrscheinlich nur der Lehrer.

Am Fensterplatz in der zweiten Reihe atmete Emily auf. Sie hatte schon die ganze Zeit mehr auf das Wetter draußen geachtet als auf den Unterricht und sich gefragt, ob sie wohl noch nach Hause kommen würde. Sie hatte schon überlegt nachzufragen, ob sie früher gehen durfte, aber sie hatte sich auch davor gefürchtet. Erdkundelehrer Schnipp galt allgemein als streng, und sie hatte immer das Gefühl, dass er sie ganz speziell nicht mochte. Warum, das wusste sie nicht, sie konnte sich nicht entsinnen, ihm etwas getan zu haben.

Nichts geht mehr

Als es zum Ende der Stunde klingelte, holte Emily als Erstes ihr Handy aus dem Rucksack, um sich die Bahnverbindungen anzeigen zu lassen. Sie hatte von allen Kindern in der Klasse den längsten Heimweg, wohnte nämlich anders als die anderen nicht in Gelsenkirchen, sondern in Castrop-Rauxel. Bis vor einem Dreivierteljahr hatte sie gar nicht so weit von der Schule entfernt gewohnt, war dann aber mit Eltern und Geschwistern umgezogen. Ihre Eltern hatten ihr die Entscheidung überlassen, ob sie auf der alten Schule bleiben oder wechseln wollte. Emily hatte sich entschieden, zu bleiben, trotz der Fahrtzeit, weil sie in ihrer Klasse gute Freundinnen hatte und befürchtet hatte, nur schwer neue Freunde zu finden, wenn sie neu in eine Klasse kam, die so schon seit zwei Jahren zusammen war. Ihre Geschwister dagegen besuchten Schulen in Castrop-Rauxel, ihr Bruder ging in die Elfte, wo es eh keine Klassen mehr gab, die jüngere Schwester noch zur Grundschule.