Kindersprechstunde bei Doktor Natur - Dorit Zimmermann - E-Book

Kindersprechstunde bei Doktor Natur E-Book

Dorit Zimmermann

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Beschreibung

Natürliche Hilfe und wertvoller Rat bei den gängigsten Beschwerden im Kindes- und Jugendalter: Kinderkrankheiten mit der Kraft der Natur vorbeugen, erkennen und heilen Kinder, die von klein auf mit natürlichen Heil- und Pflegemitteln behandelt werden, sind gesünder und verfügen über ein stärkeres Abwehrsystem. In diesem Ratgeber zeigt die erfahrene Phytotherapeutin und Heilpraktikerin Dorit Zimmermann, wie man mithilfe von über 50 heimischen Kräutern zur gesunden Entwicklung des eigenen Kindes beitragen kann. Egal, ob es sich um einen lästigen Schnupfen handelt, um Zahn-, Hals- oder Ohrenschmerzen – für jedes Wehwehchen Ihres Kindes ist ein Kraut gewachsen. Das Buch enthält 50 Pflanzenporträts heimischer Kräuter, über 90 bewährte Rezepte für Heiltees, Wickel und Auflagen, aber auch für hautschonende Pflegeprodukte, die sich im Handumdrehen selbst herstellen lassen. Dieser Kräuterheilkunde-Ratgeber bietet außerdem ein praktisches Krankheitsregister zum besseren Auffinden des gewünschten Heilrezepts. Altes Heilwissen von der Kräuterheilkunde-Expertin für Kinder von 0 bis 14 Jahren atmosphärisch aufbereitet und vierfarbig gestaltet.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 197

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Dorit Zimmermann

Kindersprechstunde bei Doktor Natur

Mit heimischen Kräutern Kinderkrankheiten vorbeugen und behandeln

Knaur e-books

Über dieses Buch

Kinder, die von klein auf mit natürlichen Heil- und Pflegemitteln behandelt werden, sind gesünder und verfügen über ein stärkeres Abwehrsystem. In diesem Ratgeber zeigt die erfahrene Phytotherapeutin, wie man mithilfe von über 50 heimischen Kräutern zur gesunden Entwicklung des eigenen Kindes beitragen kann. Egal, ob es sich um einen lästigen Schnupfen handelt, um Zahn-, Halsoder Ohrenschmerzen – gegen jedes Wehwehchen ist ein Kraut gewachsen. Das Buch enthält bewährte Rezepte für Heiltees, Wickel und Auflagen, aber auch für hautschonende Pflegeprodukte, die sich im Handumdrehen selbst herstellen lassen.

Inhaltsübersicht

Ein Wort zuvorProbleme mit der HautEin Multitalent mit vielen AufgabenNatürliche Hautpflege von Anfang anNeugeborenenexanthemNeugeborenenakneKopfgneisMilchschorfNeurodermitisHautpflege ist jetzt besonders wichtigWas können Sie sonst noch tun?Windeldermatitis (Windelekzem)Was können Sie sonst noch tun?WindelsoorWas können Sie selbst tun?AkneWas können Sie oder Ihr Kind selbst tun?WarzenWas können Sie selbst tun?Die wichtigsten Heilkräuter für die HautEicheJohanniskrautEchte KamilleKnoblauchRingelblumeSchöllkrautStiefmütterchenGänseblümchenFieber – dein Freund und HelferWelche Körpertemperatur ist normal?Das sollten Sie tun, wenn Ihr Kind fiebertLeichte Nahrung bevorzugenHäufige FieberauslöserWann ist Fieber gefährlich und muss gesenkt werden?Was versteht man unter einem Fieberkrampf?Was Sie tun können, wenn Ihr Kind krampftDie wichtigsten Heilkräuter bei FieberSommerlindeSchwarzer HolunderAbwehrschwächeDas kindliche ImmunsystemWas können Sie für das Immunsystem Ihres Kindes tun?Die wichtigsten Heilkräuter zur AbwehrsteigerungWasserdostSonnenhutSchwarze JohannisbeereErkältungskrankheitenSchnupfenWas können Sie selbst tun?Die wichtigsten Heilkräuter bei SchnupfenZwiebelEchte EngelwurzEntzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis)Woran erkennen Sie eine Sinusitis?Was können Sie selbst tun?Die wichtigsten Heilkräuter bei SinusitisMeerrettichSchlüsselblumeHustenTypische Symptome eines ErkältungshustensWas können Sie selbst tun?Die wichtigsten Heilkräuter bei trockenem HustenEibischKönigskerzeDas wichtigste Heilkraut bei produktivem HustenSeifenkrautDie wichtigsten Heilkräuter bei krampfartigem HustenThymianSpitzwegerichSonnentauHalsschmerzenWas können Sie selbst tun?Die wichtigsten Heilkräuter bei HalsschmerzenSalbeiBlutwurzOhrenschmerzenMögliche KomplikationenWas können Sie selbst tun?Das wichtigste Heilkraut bei OhrenschmerzenZwiebelHarnwegsinfekteTypische Symptome eines HarnwegsinfektsWas können Sie selbst tun?Die wichtigsten Heilkräuter bei HarnwegsinfektenGoldruteBirkePreiselbeereAckerschachtelhalmWenn der Bauch zwicktBlähungenWas können Sie selbst tun?Die wichtigsten Heilkräuter bei BlähungenKümmelFenchelVerstopfungWas können Sie selbst tun?Das wichtigste Heilkraut bei VerstopfungEchte KamilleDurchfallWas können Sie selbst tun?Die wichtigsten Heilkräuter bei DurchfallBrombeereHeidelbeereBlutwurzÜbelkeit und ErbrechenWas können Sie selbst tun?Die wichtigsten Heilkräuter bei Übelkeit und ErbrechenEchte KamillePfefferminzeMadenwürmerWas können Sie selbst tun?Die wichtigsten Heilkräuter bei WurmbefallKnoblauchStrahlenlose KamilleKopfschmerzenDie wichtigsten Heilkräuter bei KopfschmerzenWeideMädesüßMutterkrautProbleme mit den AugenWas können Sie selbst tun?Die wichtigsten Heilkräuter bei AugenbeschwerdenEuphrasiaCalendulaProbleme mit Zähnen, Zahnfleisch und MundschleimhautZahnungsbeschwerdenWas können Sie selbst tun?AphthenWas können Sie selbst tun?MundsoorWas können Sie selbst tun?Die wichtigsten Heilkräuter bei Beschwerden im MundraumEchte KamilleBlutwurzWachstumsschmerzenWas können Sie selbst tun?Das wichtigste Heilkraut bei WachstumsschmerzenArnikaSchlafstörungenWelche Schlafstörungen gibt es?Woran kann es liegen, wenn ein Kind schlecht schläft?Was können Sie selbst tun?Die wichtigsten Heilkräuter für einen erholsamen SchlafMelisseHopfenErste Hilfe bei leichteren VerletzungenBeulen, Prellungen und BlutergüsseSchürfwundenBlutende WundenNasenblutenDie wichtigsten Heilkräuter bei BlutungenHirtentäschelSchafgarbeVerbrennungen und VerbrühungenSonnenbrandDie wichtigsten Heilkräuter bei Verbrennungen und VerbrühungenJohanniskrautLavendelInsektensticheZeckenbisseWoran erkennen Sie eine FSME-Infektion?Was können Sie selbst noch tun?Die wichtigsten Heilkräuter bei Insektenstichen und ZeckenbissenSpitzwegerichSchwarzkümmelService-TeilDas sollten Sie beim Sammeln von Wildkräutern beachtenWie gefährlich ist der Fuchsbandwurm?Auf die Menge kommt es anSo trocknen und lagern Sie Ihre KräuterBezugsquellenLiteratur
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Ein Wort zuvor

Nach 9 Monaten absoluter Sicherheit und Geborgenheit verlässt das Kind den Schutz der mütterlichen Gebärmutter und begibt sich auf die Reise in eine Welt voller fremder Eindrücke und Einflüsse. Anders als wir Erwachsenen ist das kleine Wesen völlig offen für alles, was ihm begegnet und widerfährt: Angenehmes und Unangenehmes. In den ersten Lebensjahren ist ein Kind noch nicht dazu in der Lage, sich gegenüber seiner Umwelt abzugrenzen. Wie ein Schwamm saugt es alle Erfahrungen in sich auf und speichert sie ab. Das gilt nicht nur für die ersten Tage und Wochen, sondern für die gesamte Kleinkindzeit. Daher ist es so wichtig, Kinder in dieser ersten, sensiblen Phase liebevoll und einfühlsam, aber auch sanft und möglichst natürlich zu begleiten.

Immer mehr Eltern haben den Wunsch, einfache Beschwerden ihrer Kinder selbst zu behandeln, die Pflanzenheilkunde bietet dazu den optimalen Rahmen. Das vorliegende Buch enthält zahlreiche Tipps und Behandlungsvorschläge zu den häufigsten »Wehwehchen« in den ersten Lebensjahren, aber auch für ältere Kinder und Jugendliche. Egal, ob es sich um einen Magen-Darm-Infekt handelt, um eine Erkältung mit Husten, Schnupfen und Halsschmerzen, um Hautbeschwerden oder kleinere Unfälle, für fast alles ist das richtige Kraut gewachsen. Die heimische Natur hält eine wahre Apotheke hochwirksamer Pflanzen für Sie und Ihr Kind bereit. Auf den folgenden Seiten erfahren Sie, wie Sie diese zum Wohle Ihrer Familie einsetzen können. Sämtliche Rezepturen sind vielfach erprobt und beruhen auf den Erfahrungen mehrerer Jahrhunderte. Sie sind ohne großen Aufwand auch für Anfänger der Pflanzenheilkunde anwendbar.

 

Dorit Zimmermann

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Probleme mit der Haut

In der Natur gibt es einige sehr wirkungsvolle Pflanzen zur innerlichen oder äußerlichen Behandlung von Hautbeschwerden aller Art.

Was uns an kleinen Kindern so gut gefällt, ist ihre zarte, weiche Babyhaut. Einen Säugling zu streicheln, ihn zu liebkosen, ist ein wunderbar wohliges Gefühl. Leider müssen viele Eltern das Gegenteil erleben: Die Haut ihres kleinen Lieblings fühlt sich rau und kratzig an, ist übersät von kleinen roten Pickelchen oder von einem nässenden, juckenden Ekzem befallen. Das kann verschiedene Ursachen haben. Die meisten von ihnen sind harmlos und lassen sich mit etwas Geduld und liebevoller Pflege relativ schnell beheben. Andere dagegen sind recht therapieresistent und begleiten das Kind über viele Jahre. Auch wenn eine Heilung zunächst nicht möglich ist, können Sie mit sanfter Pflege eine deutliche Besserung des Hautbildes erzielen. Das Allerwichtigste sind ohnehin die liebevolle elterliche Zuwendung und die tägliche Bestätigung, dass das Kind willkommen ist, so, wie es ist: mit oder ohne Pfirsichhaut.

Ein Multitalent mit vielen Aufgaben

Die Haut ist unser größtes Organ. Beim Erwachsenen misst sie 1,5 bis 2 Quadratmeter und bringt ein Gewicht von rund 10 Kilogramm auf die Waage, bei Kindern entsprechend weniger. Sie besteht aus drei Schichten, die jeweils unterschiedliche Funktionen erfüllen. Die Oberhaut ist unser natürlicher Schutzmantel und wird im Vier-Wochen-Rhythmus erneuert. Hier werden auch die Farbpigmente gebildet. Darunter liegt die Lederhaut, die neben den Schweiß- und Talgdrüsen auch die Blutgefäße beherbergt, die die Hautzellen mit wichtigen Nährstoffen und Sauerstoff versorgen. Die Nervenfasern befinden sich ebenfalls in der mittleren Hautschicht. Deren Rezeptoren reagieren auf bestimmte Umweltreize wie Berührung, Druck, Wärme oder Kälte und leiten diese Signale über das Rückenmark direkt ans Gehirn weiter, wo sie verarbeitet und beantwortet werden. In der Unterhaut schließlich, der tiefsten Schicht, sind zahlreiche Fettzellhäufchen eingelagert, die als Stoßdämpfer und Kältepuffer fungieren, aber auch als Energiespeicher.

Alles in allem dient die Haut als Schutzhülle, Kommunikations- und Kontaktorgan sowie als Sinnesorgan. Über die Haut nehmen wir so gegensätzliche Empfindungen wie Wohlgefühl und Schmerz, Wärme und Kälte, aber auch Nähe und Distanz wahr. Zudem ist die Haut das Abbild unseres seelischen Befindens: Wir erröten vor Scham und erblassen vor Schreck – unwillkürliche Reaktionen, die wir nicht bewusst steuern können.

Natürliche Hautpflege von Anfang an

Um den kindlichen Organismus nicht unnötig zu belasten, sollte die Haut Ihres Kindes nur mit unbedenklichen, natürlichen Substanzen in Berührung kommen. Viele Pflegeprodukte enthalten Paraffin, ein Abfallprodukt der Erdölindustrie. Es verstopft die Poren und hindert die Haut am Atmen. Schonender sind pflanzliche Pflegeprodukte wie Calendulaöl, -salbe oder -lotion.

In diesem Kapitel behandeln wir die häufigen Hautprobleme im Kindes- und Jugendalter.

Neugeborenenexanthem

Bei vielen Babys ist die Haut in den ersten Tagen nach der Geburt von kleinen Bläschen übersät, die mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt und von einem roten Hof umgeben sind. In der Regel ist dieser vorübergehende Ausschlag harmlos, der Grund für sein Auftreten ist die natürliche Hormonumstellung nach der Entbindung. Solange sich die Bläschen nicht entzünden, ist keine Behandlung erforderlich. Im Falle einer bakteriellen Infektion betupfen Sie die betroffenen Partien vorsichtig mit verdünnter Calendula-Urtinktur (im Verhältnis 1:5 mit abgekochtem Wasser). Falls diese Maßnahme in wenigen Tagen keine deutliche Besserung bringt, müssen Sie allerdings einen Kinderarzt aufsuchen, der eventuell ein Antibiotikum verordnet.

Neugeborenenakne

Im Alter von 4 Wochen, manchmal auch etwas früher, tritt bei einigen Babys eine sogenannte Neugeborenenakne auf. Auch sie hat mit der Hormonumstellung nach der Geburt zu tun. Vor allem im Gesicht sprießen unzählige rote Pickelchen, die ebenfalls unbedenklich sind und keiner Behandlung bedürfen. Sie heilen innerhalb kurzer Zeit von allein ab. Sollte sich der eine oder andere Pickel wider Erwarten entzünden, betupfen Sie ihn vorsichtig mit verdünnter Calendula-Urtinktur (im Verhältnis 1:5 mit abgekochtem Wasser).

Wichtig!

Drücken Sie nicht an den Pickeln herum, sonst besteht die Gefahr einer Entzündung.

Kopfgneis

Die seborrhoische Dermatitis, der Kopfgneis, wird irrtümlich oft als Milchschorf bezeichnet. Letzterer sieht zwar ähnlich aus, ist aber ein gänzlich anderes Phänomen. Der Kopfgneis ist harmlos und bereitet dem Kind keine oder nur wenige Beschwerden – ganz im Gegensatz zum Milchschorf, der oft stark juckt und als Vorstufe des atopischen Ekzems (Neurodermitis) gilt. Grund für die gelblichen Schuppen, die einen mehr oder weniger dicken Belag auf der Kopfhaut vieler Säuglinge bilden, ist die überschüssige Talgproduktion in den ersten Lebenswochen oder -monaten.

Im Allgemeinen besteht kein Behandlungsbedarf, nur wenn die Schuppenschicht zu üppig ist und unangenehm riecht, können Sie den Kopf Ihres Kindes mit Olivenöl einreiben, dieses 30 Minuten einwirken lassen und die Schuppen anschließend behutsam ablösen. Sollte die Haut unter der Schuppenschicht wund oder gerötet sein, behandeln Sie die betroffenen Partien dünn mit Calendulacreme.

Milchschorf

Das atopische Ekzem des Säuglingsalters, umgangssprachlich Milchschorf genannt, erscheint im Gegensatz zum Kopfgneis selten vor dem 3. Lebensmonat und tritt meist im Bereich von Scheitel und Wangen auf. Zunächst ist die Haut stark gerötet und entzündet, später bilden sich gelbe, nässende Krusten. Eine Ausdehnung auf Rumpf und Extremitäten ist möglich. Während sich der Kopfgneis in der Regel nach 3 Monaten zurückbildet, kann der Milchschorf über mehrere Jahre bestehen bleiben und in eine chronisch-entzündliche Form übergehen (siehe »Neurodermitis«).

Neurodermitis

Die atopische Dermatitis (Neurodermitis) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Haut, die zum atopischen Formenkreis gezählt wird. Erste Anzeichen machen sich oft bereits im Säuglings- oder Kleinkindalter bemerkbar (siehe »Milchschorf«). Die genauen Ursachen sind bislang noch ungeklärt, vermutlich handelt es sich um ein multifaktorielles Geschehen. Die Forschung geht von einem Immundefekt aus. Neben der genetischen Disposition spielen auch Umweltfaktoren eine Rolle. Die Rede ist von übertriebener Hygiene, häufigen Antibiosen, frühen Impfungen sowie industriell veränderten Nahrungsmitteln. Höchstwahrscheinlich gibt es auch einen psychischen Anteil.

Seriöse Studien haben ergeben, dass Präbiotika einen heilenden Einfluss auf die Haut haben, indem sie sich günstig auf das Immunsystem auswirken. Als besonders hilfreich erwies sich dabei Lactobacillus rhamnosus. Dieses Milchsäurebakterium verhindert Entzündungsreaktionen und bekämpft krank machende Keime im Darm. Bei entsprechender Disposition wird die Einnahme bereits während der Schwangerschaft empfohlen.

Hätten Sie’s gewusst?

Sind beide Elternteile von Neurodermitis betroffen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass auch deren Kinder erkranken, deutlich erhöht. In einschlägigen Studien ist von mindestens 50% die Rede.

Die Haut der betroffenen Kinder ist trocken und schuppig, gefolgt von entzündlichen, stark juckenden Hautveränderungen. Diese treten im Säuglingsalter vornehmlich im Gesicht auf: im Bereich von Wangen, Kinn und Stirn, aber auch hinter den Ohren, am Hals und am Oberkörper. In späteren Jahren sind vor allem Handgelenke, Fußrücken, Ellen- und Kniebeugen betroffen. Typischerweise tritt die Neurodermitis in Schüben auf. Rund ein Drittel der Säuglinge und Kleinkinder leidet zusätzlich an einer Nahrungsmittelallergie. Problematisch sind vor allem Milch, Eier, Weizen und Soja. Im Vorschulalter kommen Allergien gegen Tierhaare, Hausstaubmilben und Pollen hinzu. Nicht selten entwickeln die Kinder zusätzlich ein allergisches Asthma.

Neurodermitis ist häufig ein Familienthema: Großeltern, Eltern und Geschwister sind oft auch betroffen. Aufgrund der anhaltenden oder in Wellen auftretenden Entzündungsherde ist die Haut besonders anfällig für bakterielle Infekte. Der starke Juckreiz führt bei vielen Kindern zu innerer Unruhe und Schlafstörungen. Aber nicht nur die Kinder, auch die Eltern leiden unter der chronischen Erkrankung. Wenn Sie selbst zu den Betroffenen gehören, werden Sie wissen, wovon ich rede: Ohnmachtsgefühle, Hilflosigkeit und Verzweiflung, aber auch Erschöpfung aufgrund anhaltenden Schlafmangels sind an der Tagesordnung.

Hautpflege ist jetzt besonders wichtig

Aufgrund der sehr trockenen Haut ist es entscheidend, auf eine sanfte, aber nachhaltige Hautpflege zu achten. Geeignet ist ein Pflegeprodukt mit den Wirkstoffen der Calendula. Das kann ein Öl, eine Creme oder eine Lotion sein. Solange die Haut nur trocken und schuppig, aber nicht offen ist, eignet sich ein natürliches Öl, zur Behandlung des nässenden Ekzems ist eine Lotion das Mittel der Wahl. Da die Haut nicht nur trocken, sondern auch empfindlich ist, rate ich zur Zurückhaltung mit Harnstoffsalben, die die betroffene Haut oft zusätzlich reizen. Schulmedizinisch wird häufig zu Cortisonpräparaten gegriffen. Das mag gerechtfertigt sein, um einen akuten Schub abzufangen, für die Dauerbehandlung ist Cortison allerdings nicht geeignet.

Im Fachhandel werden zahlreiche Pflegeprodukte zur Behandlung von Neurodermitis angeboten. In der Regel können diese die Symptomatik zwar etwas lindern, heilen werden sie sie jedoch nicht. Um zu verhindern, dass sich die trockene, gerötete Haut entzündet oder dass es zu einer Superinfektion kommt, können Sie die betroffenen Stellen mit Rotöl betupfen. Dieses antibakterielle Öl aus den Wirkstoffen des Johanniskrauts fördert die Wundheilung und wirkt entzündungshemmend.

Da Leitungswasser die Haut austrocknet, sollten Sie Ihr Kind nicht zu oft baden, und wenn, dann geben Sie dem Badewasser etwas Mandelöl bei, aber kein Schaumbad. Bei einem akuten Schub verzichten Sie auf die Badewanne und reinigen Ihr Kind mit klarem Wasser oder körperwarmem Stiefmütterchentee. Diesen können Sie auch in die Wanne oder ins Waschbecken geben und Ihr Kind darin baden.

Was können Sie sonst noch tun?

Nach meiner persönlichen Erfahrung mit Neurodermitis-Kindern lässt sich die atopische Disposition am besten mit dem passenden homöopathischen Mittel in den Griff bekommen. Dazu sind allerdings Erfahrung und Geduld erforderlich. Von einer Behandlung in Eigenregie rate ich dringend ab. Zusätzlich kann es sich als günstig erweisen, bestimmte Nahrungsmittel zumindest vorübergehend wegzulassen, auf eine gesunde Darmflora zu achten (siehe weiter oben), Impfungen zu reduzieren bzw. hinauszuzögern und für ein ruhiges, entspanntes Umfeld zu sorgen. Bekleidung aus Wolle sollte nie direkt auf der Haut getragen werden; besser verträglich sind Baumwolle, Seide, Hanf oder Leinen. Im akuten Schub ist es wichtig, die Kinder vor allem nachts am Kratzen zu hindern. Dazu ziehen Sie Ihrem Kind am besten dünne Baumwollhandschuhe an. Tagsüber achten Sie darauf, die Fingernägel Ihres Kindes immer kurz und sauber zu halten, um die Infektionsgefahr durch Bakterien zu reduzieren. Da viele Neurodermitis-Kinder eine Besserung am Meer erleben, kann es günstig sein, zumindest die Urlaube dort zu verbringen. Auch Mutter-Kind-Kuren an Nord- oder Ostsee können für zumindest vorübergehende Entspannung des Hautbildes sorgen.

Einschlägigen Studien zufolge soll Stillen in den ersten 6 Lebensmonaten einen gewissen Schutz vor Neurodermitis darstellen. Doch darauf können Sie sich leider nicht verlassen. Auch mütterliche Diäten, wie der Verzicht auf Kuhmilch und Sojaeiweiß, bringen nicht immer den gewünschten Erfolg.

Während der Pubertät werden Neurodermitis-Schübe häufig durch seelischen Stress wie Liebeskummer, Mobbing, zwischenmenschliche Probleme, Überforderung in der Schule und dergleichen ausgelöst. Innere Konflikte und emotionale Spannungszustände suchen sich ein Ventil über die Haut. Hier rate ich neben der Klassischen Homöopathie zu einer Psychotherapie, um Spannungen zu lösen und Belastungen dauerhaft zu reduzieren.

Hätten Sie’s gewusst?

In den westlichen Industrienationen sind rund 20% aller Schulkinder von Neurodermitis betroffen, etwa 80% erkranken bereits im 1. Lebensjahr, und bei 60% bilden sich zwar die Hautsymptome im Erwachsenenalter zurück, das Risiko einer atopischen Folgekrankheit wie Asthma oder allergische Rhinitis bleibt jedoch bestehen.

Windeldermatitis (Windelekzem)

Auch bei der gewissenhaftesten Pflege bekommt fast jedes Baby irgendwann einmal einen wunden Po. Der Grund sind Verdauungsenzyme im Stuhl und Ammoniak im Urin, die auf die Haut einwirken. Je länger das Kind nicht gewickelt wird, desto stärker ist die Hautreizung. Die beste Prophylaxe ist daher ein häufiger Windelwechsel, das einfachste Gegenmittel: frische Luft. Wenn es die Jahreszeit erlaubt, lassen Sie Ihr Baby oder Kleinkind so oft wie möglich unten ohne strampeln oder herumlaufen. Zur Reinigung beim Windelwechsel verwenden Sie Mandel- oder Calendulaöl statt Wasser. Geeignet ist auch das antibakterielle Rotöl. Anschließend tragen Sie Calendulasalbe dünn auf die gerötete Haut auf. Auch Umschläge mit Stiefmütterchentee können hilfreich sein. Heilt der Ausschlag trotz liebevoller Pflege nicht ab, könnte eine Pilzinfektion (siehe »Windelsoor«) dahinterstecken. In diesem Fall kontaktieren Sie bitte einen Kinderarzt.

Was können Sie sonst noch tun?

Wenn Ihr Kind zu Windelausschlägen neigt, vielleicht ohnehin eine empfindliche Haut hat, ist die sorgfältige Pflege besonders wichtig. Manche Kinder reagieren auch auf bestimmte Nahrungsmittel mit einem roten Po, wobei Tomaten, Paprika und Zitrusfrüchte zu den Hauptverdächtigen zählen. Bei Stillkindern kann es bereits ausreichen, wenn die Mutter Tomatensoße oder einen Obstsalat gegessen hat. Das ist individuell unterschiedlich, und Sie müssen durch Ausprobieren herausfinden, was Sie der Haut Ihres Kindes zumuten können und was nicht. Manchmal liegt es auch am Waschmittel oder an der Windelsorte. Auch hier rate ich zur Trial-and-Error-Methode.

Windelsoor

Wenn der Kinderarzt einen Soor diagnostiziert, hat Ihr Kind eine Pilzinfektion, hervorgerufen meist durch den Hefepilz Candida albicans (nur ganz selten sind andere Hefepilze verantwortlich). Besonders betroffen sind Neugeborene, die sich bereits während der Geburt bei der Mutter infiziert haben, oder auch Kleinkinder, die häufig Antibiotika verordnet bekommen haben. Wie der Name schon sagt, tritt der Windelsoor im Gesäß- und Genitalbereich auf. Ist die Haut bereits vorgeschädigt, beispielsweise durch eine Windeldermatitis (siehe oben), haben Hefepilze leichtes Spiel, und es entwickelt sich ein oft recht hartnäckiger Soor. Die Haut ist stark gerötet, und es bilden sich punktförmige, nässende Effloreszenzen (Hautveränderungen), die sich rasch ausbreiten. Der Rand ist scharf begrenzt und weist einen feinen Schuppenkranz auf. Oft liegt dem Soorbefall eine Fehlbesiedelung des Darms mit Candida albicans zugrunde. Schulmedizinisch wird in der Regel ein lokales oder orales Antipilzmittel (Antimykotikum) eingesetzt.

Nicht selten tritt der Soor auch im Bereich der Mundschleimhaut (siehe »Mundsoor«) auf. Bei Stillkindern ist das Risiko groß, dass der Pilzbefall auf die mütterliche Brustwarze übergeht. Ein Teufelskreis von Infektion und Reinfektion beginnt.

Was können Sie selbst tun?

Da Pilze ein feuchtwarmes Milieu lieben, besteht die erste Maßnahme darin, es ihnen möglichst unbequem zu machen. Wickeln Sie Ihr Kind häufiger als sonst, mindestens aber nach jedem Stuhlgang, lassen Sie es so oft wie möglich ohne Windel herumlaufen oder unter der Wärmelampe strampeln und verwenden Sie luftdurchlässige Baumwollwindeln. Um den Pilzen die Lebensgrundlage zu entziehen, helfen Sitzbäder oder Auflagen mit gerbstoffhaltigen Pflanzen wie Hamamelis, schwarzem Tee oder Eichenrinde. Bereiten Sie beispielsweise einen starken schwarzen Tee zu, lassen Sie ihn auf Körpertemperatur abkühlen und führen Sie 2-mal täglich Sitzbäder mit Ihrem Kind durch oder tränken Sie eine Kompresse in dem Tee und machen Sie ebenfalls 2-mal täglich Auflagen damit (siehe »Kamillen-Auflage«). Alternativ können Sie auch feuchte Kompressen mit Kamille oder schwarzem Tee durchführen und diese einwirken lassen, bis die Kompresse getrocknet ist.

Pilzfeindlich ist auch Knoblauch. Auflagen mit einem Brei aus frischem Knoblauch treiben nicht nur Vampire in die Flucht, sondern auch Hefepilze. Es kann allerdings sein, dass der frische Knoblauchsaft die wunde Haut zu sehr reizt oder dass Sie und/oder Ihr Kind den starken Geruch unangenehm finden. In diesem Fall können Sie alternativ den »Knofel« homöopathisch in einer Tiefpotenz verabreichen: Allium sativum D2 (3-mal täglich 3 Globuli pur bis zum Abklingen der Beschwerden).

Hätten Sie’s gewusst?

In Form von Kompressen oder Sitzbädern wirkt schwarzer Tee adstringierend (zusammenziehend) und damit entzündungshemmend. Er entzieht krank machenden Keimen oder Pilzen die Existenzgrundlage.

Bei Schnuller- und Flaschenkindern ist es wichtig, Schnuller und Sauger regelmäßig auszukochen: mindestens 1-mal täglich. Pilz und Darm sind eng miteinander verbunden, daher ist es ratsam, auf ein gesundes Darmmilieu zu achten. Das gilt vor allem, wenn Ihr Kind wegen eines bakteriellen Infekts ein Antibiotikum einnehmen musste. Lassen Sie sich vom Kinderarzt ein geeignetes Darmtherapeutikum verschreiben. Pilze und Kinder haben eines gemeinsam: Beide mögen es gerne süß. Daher lege ich Ihnen ans Herz, den Zucker vorübergehend vom Speiseplan zu streichen, wenn Ihr Kind an einer Pilzinfektion leidet. Als stillende Mutter sollten Sie ebenfalls auf eine pilzfeindliche Ernährung achten und auf Zucker, Weißmehl sowie hefehaltige Nahrungsmittel verzichten.

Wichtig!

Immer wenn Pilze im Spiel sind, ist Hygiene entscheidend, sonst gibt es einen ständigen Pingpong-Effekt. Waschen Sie sich nach dem Wickeln gründlich mit Seife die Hände oder desinfizieren Sie diese. Wenn Sie noch stillen, gilt das auch für die Brustwarzen. Handtücher, Waschlappen und dergleichen müssen nach Gebrauch bei einer Temperatur von 60°C gewaschen werden.

Akne

Viele Jugendliche leiden während der Pubertät unter Akne vulgaris. Dabei handelt es sich um eine Entzündung der Talgdrüsen, die hormonell bedingt hyperaktiv sind (Hyperseborrhö). Mitbetroffen sind die Haarfollikel (Hyperkeratose). Eine genetische Disposition ist wahrscheinlich, aber auch die Psyche und das Ernährungsverhalten spielen eine Rolle. Erst wenn die Komedonen, Mitesser genannt, mit Bakterien in Berührung kommen, entzünden sie sich und bilden Eiter. Die Rede ist dann oft von Eiterpickeln, die von den Jugendlichen gerne ausgedrückt werden. Das ist verständlich, führt aber zur Verstärkung der Entzündung, da die Finger nicht immer sauber sind, und hinterlässt oft unschöne Narben.

Was können Sie oder Ihr Kind selbst tun?

Legen Sie Ihrem Kind nahe, die Pickel möglichst nicht auszudrücken, und wenn doch, dann nur mit sorgfältig gereinigten Fingern und einem Kosmetiktuch. Anschließend sollte die betroffene Stelle mit Calendula-Urtinktur desinfiziert werden. Wenn Ihr Kind zu Akne neigt, ist es ratsam, die Pickel sachgemäß öffnen und versorgen zu lassen. Da Ernährung und Lebensstil eine nicht unwesentliche Rolle bei der Ausprägung der Akne spielen, wäre es sinnvoll, statt Chips, Pommes und Fertigpizza lieber Obst, Gemüse und Vollwertkost zu sich zu nehmen. Auch Softdrinks sind bei Akne kontraindiziert. Das kommt daher, dass starke Blutzuckerschwankungen einen massiven Einfluss auf den Hormonspiegel haben. Das gilt vor allem für Androgene, männliche Hormone, die maßgeblich an der Entstehung der Akne beteiligt sind. Um zu vermeiden, dass die Pickel unter Androgeneinfluss sprießen, ist es wichtig, Nahrungsmittel mit hohem glykämischen Index (GI) zu reduzieren. Doch das sind leider genau die, die Jugendliche besonders gerne konsumieren: Weißmehlprodukte, zuckerhaltige Speisen und Getränke sowie Alkohol. Erlaubt sind Gemüse, Salat, frische Früchte, Nüsse, Mandeln, Sprossen, Algen und Eier sowie Vollkornprodukte. Auch Nikotin und ein Mangel an frischer Luft wirken sich negativ auf das Hautbild aus.