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„Bitte kräftig blasen!“ „Den harten Schlagknüppel, den würde ich gerne mal anfassen.“ „Verhaftest du mich jetzt? Ich war unartig.“ Moritz hat genug von den ganzen dummen Sprüchen, nur weil er Polizist ist. Außerdem würde er viel lieber jemanden zum küssen haben, als ans Bett fesseln. Leider war er da bisher eher erfolglos. Und dann trifft er Deniz, der ein ganz anderes Klischee zu erfüllen scheint. Oder auch nicht. Diese Story entstand für den Wettbewerb der Gay Kiss Gruppe Thema: Fuck the police!
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Seitenzahl: 25
„Ein Bulle? Mann, das macht mich tierisch an.“
„Du bist echt Polizist?“
„Hast du deine Handschellen dabei?“
„Ich mag gefährliche Männer.“
„Den harten Schlagknüppel, den würde ich gerne mal anfassen.“
„Ficken? Aber nur, wenn du die Uniform dabei anziehst.“
„Oh, ich stehe ja total auf Kerle mit Waffenschein.“
„Verhaftest du mich jetzt? Ich war unartig.“
Ich verdrehe genervt die Augen. Wenn ich heute Abend noch einen solchen Spruch bekomme, kotze ich. Jedes Mal dasselbe, egal in welchem Club oder welcher Bar ich meinen wohlverdienten Feierabend verbringe, sobald einer der potenziellen Kandidaten für ein wenig Spaß meinen Beruf erfährt, werden die Augen groß und gierig und sie verfallen ins Klischeedenken. Ich könnte ein ganzes Strafbuch mit diesen dämlichen Sprüchen füllen.
Klar, ich habe Handschellen, ja, ich weiß, wie man mit Waffen umgeht, sowohl meiner Dienstwaffe als auch der in meiner Hose. Wenngleich letztere weit weniger lang und weit weniger scharf ist, wenn ich andauernd diese Sprüche hören muss. Geladen ist sie meist auch und … Seufz, sie kommt ebenso selten zum Schuss wie die dienstliche. Außer zu regelmäßigen Übungszwecken. Eine echte Handfeuerwaffe eben.
Oh Mann echt, ich hasse dieses Klischee vom harten Bullen, der jeden schwulen Pornotyp flachlegt, der ihm nahekommt. Gucken die auch mal andere Filme? Die, wo das Küssen nicht als Pflichtprogramm im Drehbuch steht, sondern mehr Bedeutung als den Austausch geflüsterter: „Fuck me!“ Aufforderungen ist?
Aber was beschwere ich mich? Ich bin doch im Grunde eher zum Ficken hier, nicht zum Küssen. Die Chancen bei Ersterem was einigermaßen passables zu finden sind auf jeden Fall statistisch höher, als für das Zweite. Vielleicht mit einem Knebel? Wobei mir gerade eigentlich wirklich viel mehr nach Küssen der Sinn steht.
Oh ja, ich liebe es zu küssen. Lange, innig, mit Zunge und allem Drumherum. Nein, offen gesagt bin ich nicht zum Ficken in diesen Gayclub gekommen, sondern in der sinnlosen Hoffnung, unter diesen aufgegeilten Hormonspritzen würde sich einer finden, der mich mag und nicht meine Uniform. Okay, Sex darf er auch mögen, soll ja nicht zu kurz kommen. Aber nicht ausschließlich mit meinen Handschellen.
Die mag ich auch. Und ja, ich finde es geil, damit ans Bett gefesselt zu werden. Viel mehr, als den anderen zu fesseln. Und da hört es auch schon auf. Weder stehe ich auf abgedroschene: „Fuck the police“ Sprüche, noch auf Dinge wie Schlagstöcke in mir.
Oder in anderen. Nichts geht schließlich über das Original. Außer eben … echt gutes Küssen.
Ja, ich bin ein schwuler Bulle. 32, braun gebrannt, hellbraune Haare, hellgrüne Augen und mit einer ganz passablen Figur. Okay, so ein wenig Speck habe ich schon angesetzt, aber das liegt nur daran, dass ich höchst gefrustet mit der aktuellen Situation bin. Und das Training vernachlässigt habe, seit ich abservierter Single bin.
Reumütig betrachte ich mein Bierglas. Die Kalorien darin grinsen mich hämisch an, verstecken sich smarterweise hinter dem Alkohol, der mich eher hochmütig betrachtet. Siehste, ich wusste, wir begegnen uns unter anderen Umständen wieder, scheint er mir zuzuraunen. Ich möchte ihm gerne eine lange Nase drehen, mache mich stattdessen schnell an die Vernichtung. So bin ich: ein braver Gesetzeshüter, der gegen jeden Alkoholmissbrauch ist. Beseitigen wir das Übel an der Wurzel. Also dieses, nicht, was irgendjemand sonst jetzt wieder denkt.