Kiss2You - Guenther Hansen - E-Book

Kiss2You E-Book

Guenther Hansen

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Beschreibung

Neurolinguistisches Programmieren (NLP) zeichnet sich durch seine Nützlichkeit und Effektivität aus und wird daher erfolgreich in verschiedenen Arbeitsbereichen und insbesondere im Coaching eingesetzt. Bestätigungen durch neuere Forschungsergebnisse aus den Neurowissenschaften unterstreichen die Effektivität zahlreicher NLP-Interventionstechniken. Dieses Handbuch präsentiert nicht nur eine Sammlung effektiver NLP-Interventionen, sondern bietet auch zusätzliche methodische Anregungen, mit denen Coaching-Ziele schnell, effizient und nachhaltig erreicht werden können. Das zugrundeliegende Prinzip lautet KISS - keep it short and simple, um die Umsetzung zu vereinfachen.

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Inhalt

Vorwort

1. Coaching mit NLP

2. Die Coaching-Phasen

3. Sechs Rollen im Coaching

4. Das Erstgespräch im Coaching.

5. Klienten kennenlernen und persönliche Daten aufnehmen

6. Vertrauen aufbauen: Rapport, pacen und leaden

7. Denk- und Handlungsmuster des Klienten erkennen und nutzen

8. Zielformulierungen im Coaching

9. Fragen sind Magie

10. Timeline: Gedanken ordnen

11. Hinderliche Glaubenssätze auflösen

12. Umdeuten

13. Coachen mit Submodalitäten

14. Ressourcenaktivierung

15. Verändern - Die (neuro-) logischen Ebenen

16. Mit Kreativität zur Zielfindung.

17. Six-bricks-Strategie.

18. Future Pace am Ende des Coachings

19. Das Wording im Coaching

20. Impact-Techniken

21. Bedürfnis-Check

22. Prozess- und Zustandssteuerung

23. Interaktionelle und intraindividuelle Störungen erkennen

24. NLP-Glosssar

25. Quellenangaben

Vorwort

NLP bietet eine Menge wirkungsvoller Methoden zur Erweiterung kommunikativer Schlüsselqualifikationen, zur Optimierung von Veränderungsarbeit und der Entwicklung von Potentialen.Dabei orientiert sich das Neurolinguistische Programmieren vor allem an Nützlichkeit und Effektivität. Neuere Erkenntnisse aus der Neurowissenschaft bestätigen die Wirksamkeit vieler NLP-Interventionstechniken im Coaching.

So erzeugt die anschauliche und präzise Beschreibung von Zielen im NLP einen positiven Effekt. Werden die Intentionen vorab gemeinsam zwischen Coach und Klienten geklärt, verbessert das die Ausgangslage jedes Coachings. Vorhandene Ressourcen lassen sich danach effektiver einsetzen.

NLP arbeitet überwiegend mit inneren Ressourcen. Diese lassen sich mittels positiver Einstellung zur eigenen Person leichter aktivieren. Es findet dann eine Verstärkung statt. Die Hirnforschung bestätigt heute, dass Klienten dafür Zugang zu ihren Fähigkeiten und positiven Lebenserfahrungen benötigen. Sie erhalten dadurch Rückenwind bei der Bewältigung ihrer Probleme. Damit eine nachhaltige Veränderung eintreten kann, ist zudem die Erlebnisaktivierung der Klienten zwingend notwendig.

Dieses Brevier bietet neben einer kleinen Auswahl wirksamer NLPInterventionstechniken weitere Methodenimpulse, mithilfe derer sich die Ziele im Coaching schnell, effektiv und nachhaltig umsetzen lassen. Die Idee: KISS (2you) - keep it short and simple

»Mein Dank gilt Torsten für seine Geduld mit mir und für die Gestaltung.«

Guenther Hansen, Lehrtrainer DVNLP

1. Coaching mit NLP

Die NLP-Grundannahmen sind Fundament jedes erfolgreichen Coachings. Denn NLP ist nicht nur eine Sammlung wirksamer Werkzeuge und Techniken, sondern stellt auch eine Haltung dar. Um Menschen im Coaching wirkungsvoll unterstützen zu können, braucht es eine innere Grundeinstellung. Jeder Coach ist gefordert, die Grundannahmen des NLP als Ausgangsbasis seiner Arbeit zu achten und bei sich selbst anzuwenden.

Meine Landkarte ist eine unter vielen

Jeder Mensch hat seine eigene innere Vorstellung von der Welt und sich selbst in dieser Welt. Persönliche Landkarten werden nicht nach richtig oder falsch beurteilt. Alle haben ihre Berechtigung. Im NLP ist die Landkarte der Klienten gleichberechtigt mit der des Coachs.

Das Beste für sich herausholen

Menschen treffen aus allen Optionen, die ihnen zur Verfügung stehen, die ihrer Meinung nach beste Wahl. Dabei greifen sie auf Erfahrungen und ihre Vorbilder zurück. Das heißt, sie orientieren sich an Verhaltensweisen und Glaubenssätzen, die ihrer Ansicht nach für ihr Leben nützlich sind.

Handlungsspielraum verschaffen

Je mehr Wahlmöglichkeiten Menschen in einer Situation haben, desto flexibler können sie reagieren und desto größer ist ihre Chance, das gewünschte Resultat zu erreichen. Wer in einer Situation bloß eine begrenzte Anzahl von Möglichkeiten zur Auswahl hat, steckt schnell fest und weiß nicht mehr weiter, sobald sich alle Varianten als unbrauchbar herausstellen. Oft wird das Ziel dann aufgegeben. Viele verschiedene Handlungsoptionen ermöglichen es, flexibel auf Einflüsse von außen reagieren zu können und unsere Strategie den Umständen anzupassen.

Bewertung des Erreichten

Jedes Verhalten resultiert aus einer für die jeweilige Person positiven Absicht. Da jedoch stets das Resultat des Verhaltens entscheidend ist, gilt es zu prüfen, ob das Ergebnis auch der Absicht entspricht. Was ist das hinter dem Verhalten liegende positive Ziel? Wurde es durch das gewählte Verhalten erreicht?

Jeder ist sein eigener Problemlöser

Menschen besitzen alle Ressourcen in sich, die sie brauchen, um Probleme selbst zu lösen. Ressourcen können Erfahrungen, Erinnerungen, Wissen oder Bilder sein, die bei einem Problem weiterhelfen. Manch einer kann jedoch nicht darüber verfügen, weil der Zugang zu diesen Ressourcen blockiert ist.

Jede Reaktion ist willkommen

Es gibt keinen Misserfolg, sondern nur Resultate. Ebenso wie es keine Fehler gibt, sondern Ergebnisse. Ein Coach sollte sich nicht durch vermeintliche Kommunikationsfehler bremsen lassen, denn selbst unerwünschte Reaktionen der Klienten sind wertvolle Einblicke in die Welt anderer Menschen.

Im Einklang mit dem Coach

Widerstand bei Klienten bedeutet mangelnde Flexibilität des Coachs. Widerstand ist nicht das Ergebnis von bösem Willen, sondern ein Zeichen dafür, dass entweder das Verhältnis zu den Klienten noch nicht stimmig ist oder innere Prozesse ein Akzeptieren verhindern.

»Das Wertvollste im Leben ist die Entfaltung

der Persönlichkeit und ihrer schöpferischen Kräfte.«

A. Einstein

1.1 Worum geht es beim Coaching mit NLP?

Zunächst geht es darum, sich selbst in eine gute Verfassung zu bringen. Das ist als Einstieg wichtig, damit Klienten eine Situation vorfinden, die positiv auf ihr Befinden wirkt: „NLP ist das, was Du tust, damit es Dir und anderen gut geht.“ So lautet die wohl kürzeste und einfachste Definition.

NLP-Coaching ist sehr liebevoll und elegant und dabei absolut diskret und angenehm. Der hauptsächliche Unterschied von Coaching mit NLP zu anderen Formen der Problembearbeitung, etwa diversen Therapiearten, besteht darin, dass nicht das Problem der Vergangenheit betrachtet, sondern die Lösung für die Zukunft gefunden wird.

NLP vergleicht Zustände. Man schaut auf das Problem, gleicht es mit dem Ziel ab und überlegt, welche Ressourcen der Mensch braucht, um dorthin zu gelangen, wo er gern hinmöchte.

NLP führt zielgerichtet und zukunftsorientiert hin zu einem angenehmen, wünschenswerten Zielzustand. Das kann beruflicher Erfolg sein, Gesundheit oder die Lösung einer Aufgabe.

Im Coaching klären Menschen mithilfe der NLP-Methoden ihre Ziele. Sie entscheiden, wohin sie möchten und welche inneren Zustände sie erleben wollen. Vergleichen sie dann diesen erstrebenswerten, idealen Zielzustand, dem Als-ob, mit ihrem gegenwärtigen, unbefriedigenden Zustand, dann können sie leicht, schnell und sicher feststellen, was ihnen im Hier und Jetzt fehlt. Mit dieser Erkenntnis ist es leicht, dort hinzugelangen, wo man sich so fühlt, wie es für einen gut ist.

1.2 Die beste Lösung für alle suchen

Der ganzheitlich-ökologische, respektvolle Ansatz von NLP ist ein entscheidendes Kriterium für ein erfolgreiches Coaching. Es geht nicht darum, befriedigende Situationen nur für einen kurzen Zeitraum herbeizuführen, sondern dem Menschen zu helfen, eine dauerhafte Lösung, für ihn, sein Umfeld und damit für das gesamte System zu finden. Es sollten also immer alle Betroffenen von Lösungen profitieren.

1.3 Die Selbsthilfekräfte beleben

Zu den wichtigsten NLP-Grundannahmen gehört die Überzeugung, dass jeder Mensch über alle Ressourcen verfügt, die er braucht, um Herausforderungen zu meistern und seine Ziele zu erreichen. Jeder ist selbst der beste Problemlöser für die Lernsituationen in seinem Leben. Diese Vorannahme des Coachs erleichtert es Klienten, sowohl den Glauben an ihre eigenen Fähigkeiten und Stärken zu entwickeln als auch die benötigten Fähigkeiten und Fertigkeiten bei sich selbst zu entdecken, zu entwickeln und zu stärken. NLP stärkt das Vertrauen in die eigenen Möglichkeiten und zum eigenen Selbst.

Die Erfahrung lehrt: „Ein Problem lösen Sie am besten, indem Sie sich vom Problem lösen.“

Daher gilt für jede Aufgabe, sich zunächst von allem freizumachen, was schlechte Gefühle erzeugt! Von einer neutralen Beobachterposition aus analysiert der veränderungswillige Mensch, was er braucht, um an sein Ziel zu gelangen. Aus dieser Distanz werden Aspekte und Lösungswege sichtbar, die mitten im Problem nicht erkannt werden können. Dazu reicht oft eine Veränderung des räumlichen, zeitlichen, oder wertemäßigen Standortes. Mit zunehmendem Abstand zur Ausgangsposition vergrößert sich der Lösungsraum deutlich.

Bewusst sehen, hören, fühlen und innovativ denken, können Menschen am besten, wenn sie nicht in belastenden Gefühlen gefangen sind.

1.4 Menschen in gute Zustände führen

Sobald den Klienten klar ist, welche Ressourcen sie benötigen, um ihr Ziel zu erreichen, besteht die Aufgabe des Coachs darin, sie in genau diese ressourcenvollen inneren Zustände zu führen und darin zu halten. Das erfordert zwar oft viel Phantasie und Kreativität, ist aber bei einiger Erfahrung und genauer Beobachtung der Klienten, oder besser: der sich selbst erforschenden Menschen, meist relativ leicht.

Wenn sich der gegenwärtig unbefriedigende Zustand z. B. durch Zweifel und Unsicherheit auszeichnet, der wünschenswerte, ideale Zielzustand dagegen durch Sicherheit und Selbstvertrauen, dann sollte man den Klienten helfen, sich an die Situationen in ihrem Leben zu erinnern, in denen sie sicher und voller Selbstvertrauen richtige Entscheidungen getroffen haben.

1.5 Positive Erinnerungen mit den klassischen fünf Sinnen speichern

Ist die Erinnerung an den angenehmen Zustand wieder in allen Sinnesorganen präsent, d.h. sieht, hört, fühlt, riecht und schmeckt der Klient die Situation des damaligen erfolgreichen Zustands, speichert der Coach diesen Zustand in dessen Unbewusstes. Dazu setzt er am Körper des betreuten Klienten einen sogenannten Anker, einen für ihn später wieder aufrufbaren Reiz. Dieser kann für ihn entweder hörbar, sichtbar oder spürbar sein.

Lösen Klienten diesen Anker später durch Wiederholung erneut aus, erinnern sich Körper und Unbewusstes an den gewünschten Zustand erneut. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die innere Bereitschaft vorhanden sein muss, den Anker wirken zu lassen. Bewusst gesetzte Anker wirken nach bisherigen Erkenntnissen nicht gegen den Willen eines Menschen.

Je öfter ein bestimmter Reiz mit einem bestimmten inneren Empfinden verbunden wird und je intensiver die inneren Eindrücke in diesem Moment sind, umso stärker wirkt der Anker. Am besten geeignet zum Ankern sind die Hände und die Vorderseiten der Oberschenkel, weil diese Stellen im Stehen, im Sitzen und im Liegen jederzeit unauffällig berührt werden können. Im geeigneten Moment wird das Gehirn darüber stimuliert, sich der angenehmen Empfindungen zu erinnern und sie im Körper spürbar werden zu lassen.

Auf diese leichte und spielerische Art einer physischen Eselsbrü-cke ist es möglich, verschiedene positive Zustände mit wertvollen Ressourcen zu speichern und schnell abrufen zu können. Ist der Coach in der Lage, das gestische Vokabular seiner Klienten bis ins Kleinste wahrzunehmen und richtig zu deuten, kann dies zum Erreichen des Zielzustandes genutzt werden. Wir nennen das: Die physiologischen Muster kalibrieren.

1.6 Gute Zustände erkennen

Der Coach kann alsbald seine Aufmerksamkeit genau darauf richten, inwieweit die vorhandenen aktivierten Ressourcen seiner Klienten ausreichend sind, um diese in einen von ihnen selbst gewünschten Zielzustand zu führen und dort zu halten.

Die Befindlichkeit der Klienten lässt sich an ihrer Physiologie, also am Atemrhythmus, an einer Veränderung der Hautfarbe oder der Pupillen sowie ihrer Mimik und weiterer ideomotorischer Signale erkennen. Auch die Melodie der Stimme, Satzbau und Wortwahl vermitteln treffsicher, wie weit sich die Klienten von ihrem ursprünglichen Problemzustand entfernt haben und wie nahe sie ihrem erwünschten Zielzustand bereits gekommen sind.

Dabei ist es oftmals noch nicht einmal erforderlich, dass Klienten dem Coach über ihre eigene Ausgangssituation inhaltlich viel mitteilen. Manchmal ist es sogar wesentlich effektiver, wenn der Coach nicht allzu viel weiß über die zu verändernden Erfahrungen und Erlebnisse seiner Klienten, da er ohne diese Informationen eine neutrale und mitfühlende Beobachterfunktion behalten kann.

Selbst wenn ein Mensch artikulieren kann, weshalb in ihm beispielsweise negative Reaktionen auf das Verhalten seiner Vorgesetzten oder Kunden aufkommen, ist durch diese kognitive Erkenntnis das eigene Verhalten nicht automatisch aufgelöst.

1.7 Warum halten Menschen oft am Leid fest?

Deutlich wird dies an einem Beispiel: Angenommen, Sie hatten entdeckt, dass Ihre spontane negative Reaktion oder ähnlich unerwünschtes Verhalten im Zusammenhang steht mit einem prägenden Erlebnis als Kind im Alter von drei Jahren. Dass es also eine früh erlernte Reaktion auf ein bestimmtes Verhalten Ihres Vaters oder Ihrer Mutter darstellt. Könnten Sie deshalb eine Veränderung herbeiführen? Noch lange nicht! Was nutzt es Ihnen schon, wenn Sie wissen, wieso Sie so reagieren, solange Sie Ihr Verhalten nicht ändern können?

Sekundär- oder Folgegewinne aus einem Problemverhalten oder einer Krankheit sind oft die Ursachen dafür, dass Menschen unbewusst daran festhalten, obwohl sie sich rational gerne davon trennen würden. Dazu ein Beispiel:

Eine junge Architektin, die ihr Leben bisher überwiegend am Heimatort in den Bergen verbracht hat, wird aufgrund von häufigen Infektions- oder Erkältungskrankheiten vom Arzt mehrfach zwecks Abhärtung zur Kur ans Meer geschickt. Durch vollständige Genesung von ihren Erkältungskrankheiten würde sie diesen Bonus einbüßen. Vom Verstand her möchte sie gesund sein. Ihr Unbewusstes bekommt aber rasch mit, dass sie damit auf einen entscheidenden Vorteil an Lebensqualität verzichten würde. Auf dem Spiel steht der Genuss eines zusätzlichen, für sie arbeits- und kostenfreien Aufenthaltes an der Küste. Daher hält dieser unbewusste Teil an der Krankheit fest. Das ist nur ein Beispiel für Tausende ähnlicher, oft irrationaler Gründe für hartnäckige Leiden.

Anderen Menschen mögen die Gründe für das Festhalten am Gewohnten unlogisch erscheinen, doch hier gelten folgende Lebensweisheiten: Zum einen handeln Menschen überwiegend gefühlsorientiert und unbewusst. Zum anderen basieren Gefühle nicht auf einer allgemein gültigen Logik, sondern auf sehr spezifischen, individuellen Überzeugungen.

1.8 Die positive Absicht suchen

Eine der entscheidenden Aufgaben im NLP-Coaching ist es daher, sowohl die positive Absicht eines zu verändernden Symptoms oder Verhaltens zu verstehen, als auch alle direkten, indirekten und meist unbewussten Vorteile klar zu erkennen, die es Menschen ermöglichen, auf ihre Mitmenschen und deren Umwelt Einfluss zu nehmen.

1.9 Die positive Absicht würdigen