Klein Dorrit. Band Vier - Charles Dickens - E-Book

Klein Dorrit. Band Vier E-Book

Charles Dickens.

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Beschreibung

In London lebt William Dorrit, der als Schuldner inhaftiert ist, seit über zwanzig Jahren im Schuldnergefängnis Marshalsea. Er hat drei Kinder: Edward (bekannt als Tip), Fanny und Amy. Die jüngste Tochter, Amy, wurde im Gefängnis geboren und wird liebevoll Klein-Dorrit genannt. Ihre Mutter starb, als Amy acht Jahre alt war. Tip wurde vor kurzem wegen seiner eigenen Spielschulden inhaftiert, und die ehrgeizige Fanny lebt außerhalb des Gefängnisses bei Williams älterem Bruder Frederick. Sie arbeitet als Tänzerin in der Musikhalle, in der Frederick Klarinette spielt, und hat die Aufmerksamkeit des wohlhabenden, aber faden Edmund Sparkler auf sich gezogen. Die kleine Dorrit, die ihrem Vater treu ergeben ist, unterstützt die beiden durch ihre Näharbeiten und kann frei im Gefängnis ein- und ausgehen. Zur Ehre ihres Vaters, dem es peinlich ist, seine finanzielle Lage anzuerkennen, vermeidet Klein-Dorrit es, ihre Arbeit außerhalb des Gefängnisses oder seine Unfähigkeit, es zu verlassen, zu erwähnen. Mr. Dorrit übernimmt die Rolle des Vaters des Marshalsea und wird von den Bewohnern mit großem Respekt behandelt, als hätte er es sich ausgesucht, dort zu leben. Dies ist der vierte von vier illustrierten Bänden.

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CHARLES DICKENS

 

 

 

 

 

KLEIN DORRIT

 

 

 

 

 

ROMAN

IN VIER BÄNDEN

 

 

 

 

 

 

BAND VIER

KLEIN DORRIT wurde zuerst im englischen Original als Fortsetzungsroman veröffentlicht von Bradbury & Evans, London 1855-57.

 

Diese Ausgabe in vier Bänden wurde aufbereitet und herausgegeben von

© apebook Verlag, Essen (Germany)

www.apebook.de

1. Auflage 2022

 

V 1.0

 

 

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.d-nb.de abrufbar.

 

 

Band Vier

ISBN 978-3-96130-534-6

 

Buchgestaltung: SKRIPTART, www.skriptart.de

 

 

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Charles Dickens

KLEIN DORRIT

 

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Inhaltsverzeichnis

KLEIN DORRIT. Band Vier

Impressum

VIERTER BAND

Erstes Kapitel.

Ein Luftschloß.

Zweites Kapitel.

Der Sturm auf das Luftschloß.

Drittes Kapitel.

Einleitung zum nächsten.

Viertes Kapitel.

Die Geschichte einer Selbstquälerin.

Fünftes Kapitel.

Wer kommt so spät bei Nacht vorbei?

Sechstes Kapitel.

Mrs. Affery macht ein bedingtes Versprechen bezüglich ihrer Träume.

Siebentes Kapitel.

Der Abend eines langen Tages.

Achtes Kapitel.

Der Oberhaushofmeister gibt sein Amtssiegel zurück.

Neuntes Kapitel.

Sturmernte.

Zehntes Kapitel.

Der Zögling des Marschallgefängnisses.

Elftes Kapitel.

Eine Erscheinung im Marschallgefängnis.

Zwölftes Kapitel.

Eine Bitte im Marschallgefängnis.

Dreizehntes Kapitel.

Abschließen.

Vierzehntes Kapitel.

Abgeschlossen.

Fünfzehntes Kapitel.

Zum Ende!

Sechzehntes Kapitel.

Zum Ende.

Siebzehntes Kapitel.

Ende.

Eine kleine Bitte

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Zu guter Letzt

Vierter Band

Erstes Kapitel.

Ein Luftschloß.

Mannigfach sind die Sorgen des Reichtums und Glanzes. Mr. Dorrits Zufriedenheit bei dem Gedanken, daß er sich habe bei Clennam und Komp. nicht zu nennen brauchen und ebensowenig auf die Bekanntschaft mit einer zudringlichen Person dieses Namens hatte anspielen müssen, wurde am Abend, selbst während sie noch frisch war, von einem Kampf getrübt, der in ihm erwachte, ob er nämlich auf dem Rückweg an dem Marschallgefängnis vorbeifahren und sich das alte Tor ansehen sollte oder nicht. Er entschied, es nicht zu tun, und setzte den Kutscher durch seine Heftigkeit in Erstaunen, mit der er seinen Vorschlag zurückwies, über die Londonbrücke und dann auf die Waterloobrücke zurück über den Fluß zu fahren, – ein Weg, der ihn ganz in die Nähe seiner alten Wohnung gebracht hätte. Trotz alledem hatte die Frage einen Konflikt in seinem Innern hervorgerufen, und er war aus irgendeinem schlechten oder gar keinem Grunde unzufrieden mit sich. Selbst bei Tisch am andern Tage in Merdles Hause war er dadurch so verstimmt, daß er beständig wieder die Sache in seinem Innern hin und her wog, was ein Benehmen zur Folge hatte, das die gute Gesellschaft um ihn her verlegen machen mußte. Es überlief ihn heiß, wenn er daran dachte, was wohl die Meinung des Oberhaushofmeisters von ihm sein würde, wenn diese erlauchte Person mit ihrem lästigen Blick den Strom seiner Gedanken ermessen könnte.

Das Abschiedsbankett war prachtvoll und bildete einen höchst glänzenden Schluß seines Besuches. Fanny verband mit den Reizen ihrer Jugend und Schönheit ein gewisses gewichtiges Selbstbewußtsein, als wenn sie schon zwanzig Jahre verheiratet wäre. Er fühlte, daß er es ihr mit ruhigem Gefühl überlassen könne, die Pfade der vornehmen Welt zu betreten, und wünschte – aber ohne Verminderung seines Wohlwollens und ohne Vorurteil gegen die stilleren Tugenden seines Lieblings –, daß er noch eine solche Tochter hätte.

»Meine Liebe«, sagte er beim Scheiden zu ihr, »unsere Familie blickt auf dich – ha –, daß du ihre Würde und – hm – Bedeutung aufrechterhaltest. Ich weiß, du wirst diese Erwartung nie täuschen.«

»Nein, Papa«, sagte Fanny, »darauf darfst du vertrauen. Meine besten Grüße der lieben, lieben Amy, ich werde ihr bald schreiben.« »Soll ich – ha – sonst noch jemandem etwas ausrichten?« fragte Mr. Dorrit mit einschmeichelndem Ton.

»Papa«, sagte Fanny, vor der Mrs. General augenblicklich auftauchte, »nein, ich danke Ihnen. Sie sind sehr freundlich, Papa, aber ich muß um Entschuldigung bitten: ich habe niemandem etwas sagen zu lassen, ich danke Ihnen, lieber Papa, nichts, was Ihnen angenehm sein würde.«

Sie nahmen in einem äußern Salon voneinander Abschied, wo nur Mr. Sparkler auf seine Frau wartete und pflichtschuldig des Zeitpunktes harrte, wo er Mr. Dorrit die Hand schütteln konnte. Als Mr. Sparkler zu dieser Schlußaudienz zugelassen war, kam Mr. Merdle hereingeschlichen und machte den Eindruck, als wenn er nicht viel mehr Arme in seinen Ärmeln hätte denn ein Zwillingsbruder von Miß Biffin, und bestand darauf, Mr. Dorrit die Treppe hinabzugeleiten. Da alle Protestationen Mr. Dorrits vergeblich waren, genoß er die Ehre, von diesem ausgezeichneten Mann, der (wie Mr. Dorrit ihm unter Händeschütteln auf der Treppe sagte) ihn wirklich während seines unvergeßlichen Besuchs mit Aufmerksamkeiten und Diensten überhäuft hatte, bis an die Haustür begleitet zu werden. Hier schieden sie, und Mr. Dorrit stieg mit schwellendem Herzen in den Wagen, durchaus nicht unzufrieden, daß sein Kurier, der in den untern Regionen Abschied zu nehmen gekommen war, Gelegenheit erhalten hatte, Zeuge seiner ehrenvollen Abreise zu sein.

Die erwähnte Ehre ergoß noch ihren ganzen Glanz auf Mr. Dorrit, als er vor seinem Hotel abstieg. Von dem Kurier und einem halben Dutzend Bedienten des Hotels aus dem Wagen gehoben, ging er mit heiterem Gepränge durch die Vorhalle, als er ein Schauspiel erblickte, das ihn stumm und bewegungslos machte. John Chivery, in seinen besten Kleidern, mit seinem hohen Hut unter dem Arme, seinen Stock mit der Elfenbeinhand in gentiler Verlegenheit festhaltend und ein Bündel Zigarren in der Hand.

»Sehen Sie, junger Mann«, sagte der Portier. »Das ist der Herr. Dieser junge Mann wollte durchaus auf Sie warten, Sir, indem er behauptete, Sie würden sich freuen, ihn zu sehen.«

Mr. Dorrit stierte den jungen Mann an, würgte und sagte im mildesten Tone: »Ach! Der junge John! Sie sind es, mein lieber John, nicht wahr?«

»Ja, Sir«, versetzte der junge John.

»Ich – ha – dachte es doch, der junge John werde es sein!« sagte Mr. Dorrit. »Der junge Mann kann mit mir heraufkommen«, fuhr er, an die Dienerschaft gewandt, fort, indem er weiterging. »O ja, er soll nur heraufkommen. Der junge John soll mir folgen. Ich will oben mit ihm sprechen.«

Der junge John folgte lächelnd und sehr geschmeichelt. Man hatte Mr. Dorrits Zimmer erreicht. Lichter wurden angesteckt. Die Dienerschaft entfernte sich.

»Nun, Sir«, sagte Mr. Dorrit, indem er sich nach ihm umwandte und ihn am Rockkragen faßte, als sie ganz allein wahren. »Was soll das heißen?«

Das Erstaunen und der Schrecken, die sich auf dem Gesicht des unglücklichen John malten – denn er hatte eher erwartet, umarmt zu werden –, waren von so ungemein ausdrucksvoller Art, daß Mr. Dorrit seine Hand zurückzog und ihn bloß anstierte.

»Wie können Sie das wagen?« sagte Mr. Dorrit. »Wie können Sie sich herausnehmen, hierherzukommen? Wie wagen Sie es, mich zu beleidigen?«

»Ich Sie beleidigen, Sir?« rief der junge John. »Oh!«

»Ja, Sir«, versetzte Mr. Dorrit, »mich beleidigen. Ihr Hierherkommen ist eine Beleidigung, eine Impertinenz, eine Frechheit. Man hat Sie hier nicht verlangt. Wer schickte Sie? Was – ha – zum Teufel haben Sie hier zu tun?«

»Ich dachte, Sir«, sagte der junge John mit so blassem und erschrockenem Gesicht, als Mr. Dorrit je nur eines in seinem Leben gesehen, »ich dachte, Sie würden wohl die Güte haben, dieses Päckchen Zigarren anzunehmen.«

»Verdammt sei Ihr Päckchen, Sir!« rief Mr. Dorrit in nicht zu bezähmender Wut. »Ich – hm – rauche nicht!«

»Ich bitte Sie demütig um Verzeihung, Sir. Sie rauchten früher.«

»Sagen Sie mir das noch einmal«, rief Mr. Dorrit ganz außer sich, »und ich lasse Sie das Schüreisen fühlen.«

John Chivery trat den Rückzug nach der Tür an.

»Halt, Sir!« rief Mr. Dorrit. »Halt! Setzen Sie sich. Still, setzen Sie sich!«

John Chivery sank auf den neben der Tür stehenden Stuhl, und Mr. Dorrit ging im Zimmer auf und nieder: anfangs rasch; dann immer langsamer. Einmal trat er ans Fenster und stand dort mit der Stirn an der Scheibe. Plötzlich drehte er sich um und sagte:

»Was wollten Sie sonst noch hier?«

»Nichts in der Welt sonst, Sir. O Gott, wahrhaftig nicht. Ich wollte nur sagen, Sir, ich hoffe, daß Sie sich wohl befinden, und fragen, ob Miß Amy wohl ist?«

»Was geht das Sie an, Sir?« versetzte Mr. Dorrit.

»Es geht mich freilich von Rechts wegen nichts an. Ich will durchaus die Kluft, die zwischen uns ist, nicht ausfüllen. Ich weiß, daß ich mir etwas herausnehme, aber ich dachte nicht, daß Sie es so übel aufnehmen würden. Auf mein Ehrenwort, Sir«, sagte der junge John bewegt, »trotz meiner Armut bin ich zu stolz, als daß ich hierhergekommen wäre, wenn ich dies gewußt, das versichere ich Ihnen.«

Mr. Dorrit war beschämt. Er ging wieder an das Fenster und lehnte seine Stirn einige Zeit an die Scheibe. Als er sich umwandte, hatte er sein Taschentuch in seiner Hand und trocknete sich die Augen damit und sah angegriffen und unwohl aus. »Mein lieber John, ich bedaure, heftig gegen Sie gewesen zu sein, aber – ha – aber es gibt Erinnerungen, die nicht gerade zu den glücklichen zählen, und – hm – Sie hätten nicht kommen sollen.«

»Ich fühle das jetzt, Sir«, erwiderte John Chivery; »aber ich habe es nicht früher überlegt, und der Himmel weiß, ich habe es nicht böse gemeint, Sir.«

»Nein. Nein«, sagte Mr. Dorrit. »Ich – ha – bin davon überzeugt. Ha. Geben Sie mir die Hand, mein lieber John, geben Sie mir die Hand.«

Der junge John gab sie; aber Mr. Dorrit hatte ihm das Herz herausgeschreckt, und nichts konnte mehr den bleichen, entsetzten Ausdruck seines Gesichts ändern.

»So!« sagte Mr. Dorrit, ihm langsam die Hand schüttelnd. »Setzen Sie sich wieder, mein junger John.«

»Ich danke Ihnen, Sir, – aber ich möchte lieber stehen.«

Mr. Dorrit setzte sich statt dessen. Nachdem er seinen Kopf einen Augenblick, als wenn er ihn schmerzte, gehalten, wandte er sich an seinen Besuch und sagte, indem er sich Mühe gab, unbefangen zu erscheinen:

»Und wie geht es Ihrem Vater, lieber John? Wie – ha – geht es ihnen allen, lieber John?«

»Danke Ihnen, Sir. Sie befinden sich alle ziemlich wohl. Sie klagen über nichts.«

»Hm. Sie sind – hm –, wie ich sehe, noch in Ihrem alten Geschäft, John?« sagte Mr. Dorrit mit einem Blick auf das beleidigende Päckchen, das er verwünscht hatte.

»Zum Teil, Sir. Ich bin auch«, John zögerte ein wenig, »in meines Vaters Geschäft.«

»O, so!« sagt« Mr. Dorrit. »Sie – ha, hm – helfen ihm beim – ha –«

»Schließen, Sir? Ja, Sir.«

»Viel zu tun, John?«

»Ja, Sir; wir haben gegenwärtig ziemlich anstrengenden Dienst. Ich weiß nicht, wie es kommt, aber wir haben meistens ziemlich anstrengenden Dienst.«

»Um diese Jahreszeit, lieber John?«

»Beinahe zu allen Zeiten des Jahres, Sir. Ich wüßte nicht, daß die Zeit großen Unterschied bei uns machte. Ich wünsche Ihnen gute Nacht, Sir.«

»Bleiben Sie einen Augenblick, John, – ha – bleiben Sie einen Augenblick. Hm. Lassen Sie mir die Zigarren, John, ich – ha – bitte.«

»Gern, Sir.« John legte sie mit zitternder Hand auf den Tisch.

»Bleiben Sie noch einen Augenblick, lieber John: bleiben Sie noch einen Augenblick. Es würde mir – ha – sehr angenehm sein, eine kleine – hm – Ehrengabe einem so sichern Boten zu übergeben, damit es – ha – hm – unter sie – sie – nach ihrem Bedürfnisse verteilt werde. Hätten Sie etwas dagegen?«

»Durchaus nicht, Sir. Gar viele, bin ich überzeugt, können es gut brauchen.«

»Ich danke Ihnen, John. Ich – ha – will es aufschreiben, John.«

Seine Hand zitterte so, daß er lange dazu brauchte und zuletzt die Anweisung nur ein unleserliches Gekritzel war. Sie betrug hundert Pfund. Er legte sie zusammen, übergab sie dem jungen John und drückte ihm die Hand.

»Ich hoffe. Sie werden – ha – vergessen – hm –, was geschehen ist, John.«

»Sprechen Sie doch nicht mehr davon, Sir. Ich hege durchaus keinen Groll.«

Aber nichts konnte, solange er hier war, Johns Gesicht seine natürliche Farbe und seinen gewöhnlichen Ausdruck wiedergeben oder John seine alle Ungezwungenheit verleihen.

»Und, John«, sagte Mr. Dorrit, indem er ihm die Hand noch einmal drückte und sie dann losließ, »ich hoffe – ha –, wir verstehen uns, daß wir im Vertrauen gesprochen haben; und daß Sie beim Weggehen unterlassen, irgend etwas zu jemand zu sagen, was – hm – auf die Vermutung führen könnte, daß – ha – ich einmal –«

»O, ich versichere Sie, Sir«, versetzte John Chivery, »ich bin trotz meiner Armut zu stolz und zu ehrenhaft, um so etwas zu tun.«

Mr. Dorrit war nicht zu stolz und zu ehrenhaft, an der Tür zu horchen, um sich zu versichern, ob John wirklich geradewegs fortgehe oder vorziehe, unten mit irgend jemandem ein Gespräch anzuknüpfen. Es ließ sich nicht bezweifeln, daß er geradeswegs zur Tür hinaus und raschen Schrittes die Straße hinabging. Nachdem er eine Stunde lang allein geblieben, läutete Mr. Dorrit dem Kurier, der ihn mit dem Stuhl an dem Kamin, den Rücken nach der Tür und das Gesicht dem Feuer zugekehrt, fand. »Sie können dies Bündel Zigarren nehmen und auf der Reise rauchen, wenn Sie wollen«, sagte Mr. Dorrit mit einer gleichgültigen Handbewegung. »Ha – 's ist – hm – ein kleines Geschenk von – ha – dem Sohn eines alten Pächters auf meinen Gütern.«

Die Sonne des nächsten Morgens sah Mr. Dorrits Wagen auf der Straße von Dover, wo jeder rotbejackte Postillion das Schild eines grausamen Hauses war, das dazu eingerichtet worden war, die Reisenden unbarmherzig zu plündern. Da das ganze Geschäft des Menschengeschlechts zwischen London und Dover Freibeuterei war, so wurde Mr. Dorrit in Dartford angefallen, in Gravesend ausgeplündert, in Rochester beraubt, in Sittingbourne gepreßt und in Canterbury marodiert. Da es jedoch die Aufgabe des Kuriers war, ihn aus den Händen der Banditen zu befreien, so kaufte ihn dieser auf jeder Station los; und die Rotjacken ritten heiter glänzend durch die Frühlingslandschaft hin, im Takte zwischen Mr. Dorrit in seiner gemütlichen Ecke und der nächsten kalkigen Anhöhe der staubigen Landstraße auf und nieder humpelnd.

Die Sonne eines zweiten Tages sah ihn in Calais. Und da er jetzt den Kanal zwischen sich und John Chivery hatte, begann er sich sicher zu fühlen und zu finden, daß die fremde Luft sich leichter atmen lasse als die englische Luft.

Nun ging es weiter auf den kotigen französischen Straßen nach Paris. Da er jetzt sein volles Gleichgewicht des Geistes wiederhatte, so beschäftigte sich Mr. Dorrit in seiner gemütlichen Ecke mit Luftschlösserbauen, während er so dahinfuhr. Offenbar hatte er den Bau eines sehr großen Schlosses unternommen. Den ganzen Tag baute er Türme auf, trug er Türme ab, fügte hier einen Flügel an, setzte dort eine Zinne auf, sah nach den Mauern, verstärkte die Verteidigungswerke, brachte Verzierungen im Innern an – und machte in jeder Beziehung ein prachtvolles Schloß daraus. Sein sinnendes Gesicht verriet so deutlich, womit er beschäftigt war, daß jeder Krüppel in den Posthäusern, der nicht blind war und seine kleine verwetterte Zinnbüchse m den Wagen hereinhielt, um im Namen des Himmels, im Namen der heiligen Jungfrau, im Namen aller Heiligen eine Gabe zu erbitten, ebensogut wissen konnte, was in ihm vorging, als ihr Landsmann Lebrun es gewußt hätte, wenn er den englischen Reisenden zum Gegenstand einer speziellen physiognomischen Abhandlung gemacht hätte.

In Paris angelangt, wo er sich drei Tage aufhielt, wanderte Mr. Dorrit viel allein in den Straßen umher und blieb an den Ladenfenstern, besonders der Juweliere, stehen. Zuletzt ging er in den Laden des berühmtesten Juweliers und sagte, er wünsche ein kleines Geschenk für eine Dame zu kaufen.

Es war eine reizende kleine Frau, zu der er dies sagte – eine muntere kleine Frau, mit vorzüglichem Geschmack gekleidet, die aus einem grünen Samtkäfig hervorkam, um ihn zu bedienen, wo sie mit hübschen kleinen Rechnungsbüchern beschäftigt war, die kaum zum Eintragen eines andern Handelsartikels geeignet erschienen als Küsse, und wo sie vor einem hübschen kleinen und glänzenden Pult saß, das selbst schon wie Zuckerwerk aussah.

Welcher Art soll denn das Geschenk sein, das Monsieur machen wolle? Eine Liebesgabe?

Mr. Dorrit lächelte und sagte: Nun, vielleicht! Was wisse er? Es sei immerhin möglich: das Geschlecht sei so reizend. Ob sie ihm welche zeigen wolle?

»Mit dem größten Vergnügen«, sagte die kleine Frau. Sie fühle sich geschmeichelt und sei entzückt, ihm viele vorlegen zu dürfen. Aber Verzeihung! Zuerst wolle sie bemerken, daß dies Liebesgabe und dies Hochzeitsgeschenke seien. Zum Beispiel diese reizenden Ohrringe und dies prächtig dazu passende Halsband würden eine Liebesgabe sein. Diese Broschen und diese Ringe von so anmutiger und himmlischer Schönheit möchte sie, mit des Herrn Erlaubnis, eine Hochzeitsgabe nennen. »Vielleicht wird es am besten sein«, meinte Mr. Dorrit lächelnd, »beide Sachen zu kaufen und die Liebesgaben zuerst und zuletzt die Hochzeitsgeschenke« zu überreichen?«

»O, Himmel!« sagte die kleine Frau, indem sie die Fingerspitzen ihrer beiden kleinen Hände aneinander legte. »Das wäre wirklich sehr edel. Das wäre eine große Galanterie! Und die Dame, die so mit Geschenken überhäuft würde, müßte Sie sicherlich unwiderstehlich finden.«

Mr. Dorrit war davon nicht überzeugt. Aber die muntere kleine Frau war davon überzeugt, wie sie sagte. So kaufte Mr. Dorrit ein Geschenk von jeder Art und bezahlte eine hübsche Summe dafür. Als er wieder nach seinem Hotel zurückging, trug er den Kopf sehr hoch; denn sein Schloß ragte jetzt offenbar weit höher empor als die beiden viereckigen Türme von Notre-Dame.

Aus allen Kräften fortbauend, aber die Pläne seines Schlosses ganz für sich behaltend, fuhr Mr. Dorrit nach Marseille weiter. Immer bauend, immer bauend, geschäftig und unermüdlich vom Morgen bis in die Nacht. Er schlief ein und ließ große Granitblöcke in der Luft schweben; und wenn er erwachte, machte er sich wieder an die Arbeit und brachte sie an ihren Platz. Unterdessen ließ der Kurier auf dem Bedientensitz, die besten Zigarren des jungen John rauchend, ein kleines Wölkchen dünnen, leichten Rauches hinter sich – vielleicht baute auch er mit einigen verlorenen Stücken von Mr. Dorrits Geld ein Schloß oder zwei.

Keine von den befestigten Städten, durch die sie auf ihrer ganzen Reise kamen, war so stark, keine Kathedralenspitze so hoch wie Mr. Dorrits Schloß.

Weder die Saone noch die Rhone flossen so rasch dahin, wie dieses unvergleichliche Gebäude erstand; auch war das Mittelländische Meer nicht so tief wie seine Fundamente, und die fernen Landschaften auf der Cornichestraße oder die Hügel und die Bucht des stolzen Genua waren nicht so schön.

Mr. Dorrit und sein unvergleichliches Schloß landeten unter den schmutzigen, weißen Häusern Civitavecchias und rumpelten dann, so gut es eben ging, durch den Schmutz, der die Straßen bedeckte.

Zweites Kapitel.

 

Der Sturm auf das Luftschloß.

 

Die Sonne war volle vier Stunden untergegangen, und es war später, als die meisten Reisenden sich gern außerhalb der Mauern von Rom befinden, als Mr. Dorrits Wagen immer noch auf der letzten mühsamen Station über die einsame Campagna hinrollte. Die wilden Hirten und die finster blickenden Bauern, die noch den Weg belebt und bunt gemacht hatten, solange es hell war, waren alle mit der Sonne zur Ruhe gegangen und ließen die Einöde leer. An einigen Ecken des Weges zeigte ein blasser Schimmer am Horizont, gleich einer Ausdünstung aus dem trümmerübersäten Land, daß die Stadt noch weit entfernt war; aber dieser dürftige Trost war selten und kurz. Der Wagen senkte sich wieder in ein Loch des schwarzen, trockenen Meeres, und für lange Zeit war wieder nichts zu sehen als die versteinerte Woge und der düstere Himmel.

Mr. Dorrit, obgleich er mit dem Bau seines Luftschlosses beschäftigt war, fühlte sich doch an diesem Ort nicht ganz behaglich. Er war bei jedem Umbiegen des Wagens und jedem Ruf des Postillions neugieriger als er auf dem ganzen Wege seit London gewesen. Der Kammerdiener auf dem Bock zitterte sichtlich. Dem Kurier Hintenauf war es nicht wohl zumute. Sooft Mr. Dorrit das Fenster herunterließ und sich nach ihm umsah (was sehr oft geschah), sah er ihn allerdings John Chivery rauchen, aber dabei zumeist stehen und sich umschauen wie ein Mann, der seinen Verdacht hat und auf seiner Hut bleibt. Dann zog Mr. Dorrit die Fenster wieder in die Höhe und dachte bei sich, diese Postillione seien mörderartig aussehende Kerle, und er würde besser daran getan haben, wenn er in Civitavecchia übernachtet und beizeiten morgens aufgebrochen wäre. Aber trotzdem baute er immer wieder an seinem Luftschloß.

Und jetzt zeigten Bruchstücke verfallener Einfassungen, gähnende Fensteröffnungen und morsche Mauern, öde Häuser, lecke Brunnen, geborstene Zisternen, gespenstische Zypressen, Büsche verschlungener Weinreben und der Übergang des Geleises in eine lange, unregelmäßige, unordentliche Gasse, wo alles im Verfall war, von den unansehnlichen Gebäuden bis zu dem holperigen Weg – all dies zeigte, daß sie sich Rom näherten. Und jetzt flößte ein plötzliches Ausbiegen und Anhalten des Wagens Mr. Dorrit die Besorgnis ein, daß nun der Straßenräuberaugenblick gekommen sei, um ihn in einen Graben zu schleppen und auszuplündern; bis er das Fenster wieder herunterließ und sah, daß ihm nichts Schlimmes den Weg versperrte als eine Leichenprozession, die ein undeutliches Schauspiel von schmutzigen Kleidern, flackernden Fackeln, geschwungenen Weihrauchpfannen und einem großen, vor einem Priester hergetragenen Kreuze entfaltete, mit mechanischer Gleichgültigkeit an ihm vorüberzog. Jener Priester war ein häßlicher Mann, wenn man ihn so bei Fackellicht sah, von finsterem Aussehen, mit vorstehender Stirn, und als seine Augen denen von Mr. Dorrit begegneten, der entblößten Hauptes zum Wagen heraussah, schienen die vom Singen bewegten Lippen diesem bedeutenden Reisenden zu drohen, auch die Bewegung seiner Hand, die nichts als die Erwiderung des Grußes des Reisenden war, schien diese Drohung zu unterstützen. So kam es wenigstens Mr. Dorrit vor, dessen Phantasie durch das ermüdende Bauen und Fahren aufgeregt war, als der Priester an ihm vorüberzog und die Prozession mit ihrer Leiche sich entfernte. Einen ganz andern Weg schlug Mr. Dorrit mit seinem Gefolge ein; und bald klopften sie mit ihrer Wagenladung von Luxuswaren aus den beiden großen Hauptstädten Europas (gleich umgekehrten Goten) an die Tore von Rom.

Mr. Dorrit wurde von seinen Leuten nicht mehr diese Nacht erwartet. Man hatte auf ihn gewartet, hatte es aber endlich bis zum andern Morgen verschoben, da man glaubte, er werde zu so später Nachtzeit nicht mehr in einem solchen Lande unterwegs sein. Als daher sein Wagen vor der Tür seines Hauses hielt, erschien niemand zu seinem Empfang als der Portier. Ob Miß Dorrit nicht zu Hause, fragte er. Doch, sie sei zu Hause. Gut, sagte Mr. Dorrit zu den herbeikommenden Dienern, sie sollten bleiben, wo sie wären, und den Wagen abladen helfen, er wolle Miß Dorrit selbst aufsuchen.

Er ging langsam und müde die große Treppe hinauf und blickte in verschiedene Zimmer, die leer waren, bis er Licht in einem kleinen Vorzimmer bemerkte.

Es war ein verhangener Raum wie ein Zelt, hinter dem sich zwei Zimmer befanden; er sah warm und hellfarbig aus, da er durch den dunklen Gang geschritten kam.

Der Eingang hatte eine Portiere, aber keine Tür, und als er hier stehenblieb und ungesehen hineinschaute, fühlte er einen Stich im Herzen. Wohl nicht aus Eifersucht? Warum auch Eifersucht? Es waren ja nur sein Bruder und seine Tochter drinnen; er hatte den Stuhl an den Kamin gerückt und genoß die Wärme des abendlichen Holzfeuers; sie saß an einem kleinen Tischchen und war mit einer Stickerei beschäftigt. Wenn man den großen Unterschied in der Umgebung des Bildes zugibt, so bleibt doch eine große Ähnlichkeit in den Personen, denn sein Bruder sah ihm ähnlich genug, um ihn für einen Augenblick vorstellen zu können. So hatte er manchen Abend an einem Steinkohlenfeuer in der alten Heimat gesessen, so hatte sie gesessen, ganz nur seinem Dienst geweiht. Und doch war in der alten, elenden Armut nichts, worauf man hätte eifersüchtig sein können. Woher dann dieser Stich im Herzen?

»Weißt du, Onkel, ich glaube, du wirst wieder jung.«

Ihr Onkel schüttelte den Kopf und sagte: »Seit wann, meine Liebe, seit wann?«

»Ich glaube«, versetzte Klein-Dorrit, fleißig mit der Nadel fortarbeitend, »daß du schon seit Wochen immer jünger wirst. So heiter, Onkel, und so munter und so teilnehmend an allem, was vorgeht!«

»Mein liebes Kind – das tust du mir alles.«

»Ich alles, Onkel?«

»Ja, ja. Du hast unendlich wohltätig auf mich eingewirkt. Du warst so rücksichtsvoll gegen mich und gingst so zart mit mir um und suchtest so zart mir deine Aufmerksamkeiten zu verbergen, daß ich – ja, ja, ja! Ich habe es in treuem Herzen bewahrt, gutes Kind, in treuem Herzen bewahrt.« »Aber, lieber Onkel, das phantasierst du dir nur alles so zusammen«, sagte Klein-Dorrit heiter.

»Ja, ja, ja!« murmelte der Alte. »Gott sei Dank!«

Sie hielt einen Augenblick mit ihrer Arbeit inne, um ihn anzusehen, und ihr Blick machte, daß der Stich in ihres Vaters Brust wieder schmerzte: in seiner armen, schwachen Brust, die so voll von Widersprüchen, Ungereimtheiten und Schwankungen, so voll von den kleinen armseligen Verlegenheiten dieses dunklen Lebens war, Nebeln, die der Morgen ohne Nacht allein verscheuchen kann.

»Ich konnte mein Herz offner vor dir ausschütten, mein Täubchen«, sagte der alte Mann, »seit wir allein sind. Ich sage allein, denn ich zähle Mrs. General nicht: ich kümmere mich nicht um sie: sie hat nichts mit mir zu schaffen. Aber ich weiß, Fanny hat keine Geduld mit mir. Und das wundert mich nicht, auch klage ich nicht darüber, denn ich fühle wohl, ich muß im Wege sein, obgleich ich mich so viel wie möglich seitab halte. Ich weiß, ich passe nicht in unsre Gesellschaft. Mein Bruder William«, sagte der alte Mann ganz von Bewunderung voll, »würde ein Umgang für Fürsten sein: aber mit deinem Onkel ist's etwas anderes, mein Kind. Frederick Dorrit mehrt das Ansehen William Dorrits nicht, und er weiß es ganz wohl. Ach! Wie, da ist ja dein Vater, Amy! Mein lieber William, sei willkommen! Mein geliebter Bruder, ich freue mich herzlich, dich wiederzusehen!«

Als er sich während des Sprechens umgewandt, hatte er ihn auf der Schwelle stehen sehen.

Klein-Dorrit schlang mit einem Freudenschrei die Arme um ihres Vaters Hals und küßte ihn wieder und wieder. Ihr Vater war etwas ungeduldig und mißgestimmt. »Ich freue mich, dich endlich wiederzusehen, Amy«, sagte er. »Ha. Wirklich, ich freue mich, endlich – hm – irgend jemand zu finden, der mich empfängt. Ich scheine so wenig – ha – erwartet worden zu sein, daß ich wahrhaftig – ha – hm – zu glauben begann, es werde nötig sein, mich zu entschuldigen, daß ich – ha – mir die Freiheit nahm, überhaupt zurückzukommen.«

»Es war so spät, mein lieber William«, sagte sein Bruder, »daß wir die Hoffnung für heute nacht aufgegeben hatten.«

»Ich bin stärker als du, lieber Frederick«, versetzte sein Bruder mit einer gemachten Brüderlichkeit, in der mehr Strenge lag, »und ich hoffe, ich kann ohne Nachteil für meine Gesundheit – ha – zu jeder Stunde, wenn ich will, reisen.«

»Gewiß, gewiß«, versetzte der andere, besorgt, er möchte Anstoß gegeben haben. »Gewiß, William.«

»Ich danke dir, Amy«, fuhr Mr. Dorrit fort, während sie ihm die Schals abnehmen half, »ich kann es schon allein machen. Ich will – ha – dir keine Mühe verursachen, Amy. Könnte ich ein Stückchen Brot und ein Glas Wein haben, oder – hm – würde es zu viele Umstände machen?«

»Lieber Vater, du sollst dein Abendessen in wenigen Minuten haben.«

»Ich danke, mein liebes Kind«, sagte Mr. Dorrit mit vorwurfsvoller Kälte; »ich – ha – fürchte zu viele Umstände zu veranlassen. Hm. Mrs. General ganz wohl?«

»Mrs. General klagte über Kopfweh und Müdigkeit; sie ging deshalb zu Bett, als wir glaubten, du kämst nicht mehr, mein lieber Vater.«

Vielleicht dachte Mr. Dorrit, Mrs. General habe recht gehabt, wenn sie durch die Täuschung, die durch ein Nichtankommen verursacht worden, sich gedrückt gefühlt. Jedenfalls heiterte sich sein Gesicht auf, und er sagte mit offenbarer Befriedigung: »Bedaure außerordentlich zu hören, daß Mrs. General nicht wohl ist.«

Während dieses kurzen Gespräches hatte ihn seine Tochter mit etwas mehr als gewöhnlichem Interesse betrachtet. Es hatte den Anschein, als wenn er ihr verändert und schlechter aussehend vorkäme: er bemerkte es und nahm es empfindlich auf: denn er sagte, mit neuer Verdrießlichkeit, als er sich seines Reiserocks entledigt hatte und an das Feuer getreten war:

»Amy, wonach siehst du? Was siehst du an mir, das dich veranlaßt, deine – ha – besorgte Teilnahme mir in – hm – so eigentümlicher Weise zuzuwenden?«

»Ich wußte es nicht, Vater: ich bitte um Entschuldigung. Es beglückte meine Augen, dich wiederzusehen: das ist alles.«

»Sage nicht, das ist alles, weil – ha – das nicht alles ist. Du – hm – glaubst,« sagte Mr. Dorrit mit einer Emphase, in der eine Anklage lag, »daß ich nicht gut aussehe.«

»Ich dachte, du sähest etwas ermüdet aus, lieber Vater.«

»Dann täuschest du dich«, sagte Mr. Dorrit. »Ha, ich bin nicht müde. Ha, hm. Ich bin frischer, als ich war, als ich wegging.«

Er war so nahe daran, in Zorn auszubrechen, daß sie nichts mehr zu ihrer Verteidigung sagte, sondern ruhig neben ihm stehenblieb und seinen Arm umschlungen hielt. Als er so dastand, wahrend sein Bruder von der andern Seite ihn ansah, versank er in eine Träumerei von kaum einer Minute, aus der er plötzlich auffuhr.

»Frederick«, sagte er, sich zu seinem Bruder umwendend, »ich empfehle dir, augenblicklich zu Bett zu gehen.«

»Nein, William, ich will aufbleiben und dich zu Nacht speisen sehen.«

»Frederick«, versetzte er, »ich bitte dich, zu Bett zu gehen. Tue es mir zu Gefallen und gehe zu Bett. Du solltest schon lange zu Bett sein. Du bist sehr schwach.«

»Ha!« sagte der alte Mann, der keinen andern Wunsch hatte, als ihm zu Gefallen zu leben. »Ja, ja, ja! Das bin ich wohl.«

»Mein lieber Frederick«, versetzte Mr. Dorrit mit erstaunlicher Überlegenheit über die schwachen Kräfte seines Bruders, »es kann kein Zweifel darüber sein. Es ist sehr schmerzlich für mich, dich so schwach zu sehen. Ha. Es macht mir großen Kummer. Hm. Ich finde nicht, daß du wohl aussiehst. Du bist nicht für dergleichen Dinge gemacht. Du solltest ängstlicher auf deine Gesundheit bedacht sein, weit mehr auf deine Gesundheit bedacht sein.«

»Soll ich zu Bett gehen?« fragte Frederick.

»Lieber Frederick«, sagte Mr. Dorrit, »tue es, ich beschwöre dich! Gute Nacht, Bruder. Ich hoffe, du wirst dich morgen kräftiger fühlen. Dein Aussehen gefällt mir ganz und gar nicht. Gute Nacht, lieber Junge!« Nachdem er seinen Bruder auf diese freundliche Weise fortgeschickt, versank er wieder in ein träumerisches Sinnen, ehe der alte Mann noch zum Zimmer hinaus war; und er wäre über die Schwelle gestolpert, wenn seine Tochter ihn nicht gehalten hätte.

»Dein Onkel ist sehr verwirrt, Amy«, sagte er, als er aus seinem Sinnen erwachte. »Er spricht weniger zusammenhängend, und seine Konversation ist – hm – gebrochener, als ich es je – ha – hm – an ihm gekannt. Ist er unwohl gewesen, seit ich fort war?«

»Nein, Vater.«

»Du – ha – findest ihn doch auch sehr verändert. Amy?«

»Ich habe nichts bemerkt, Vater.«

»Er ist ganz gebrochen«, sagte Mr. Dorrit. »Ganz gebrochen. Mein armer liebevoller, schwacher Frederick! Ha. Wenn ich namentlich bedenke, was er früher war, so ist er jetzt – hm – traurig gebrochen.«

Sein Nachtessen, das ihm nunmehr gebracht und auf dem kleinen Tisch aufgestellt wurde, an dem er sie hatte arbeiten sehen, lenkte seine Aufmerksamkeit von dem bisherigen Gesprächsgegenstand etwas ab. Sie saß an seiner Seite wie in jenen früheren Tagen, zum ersten Male, seit jene Tage ihr Ende genommen. Sie waren allein, und sie reichte ihm die Speisen und schenkte ihm den Wein ein, wie sie es im Gefängnis zu tun gewohnt gewesen war. All dies geschah jetzt zum ersten Male, seit sie reich geworden. Sie fürchtete sich, ihn viel anzusehen, nachdem er Ärgernis daran genommen; aber sie beobachtete zweimal während des Essens, daß er sie ganz plötzlich ansah und sich dann umschaute, als wenn die Ideenverbindung so stark wäre, daß er sich durch seinen Gesichtssinn versichern müsse, sie seien nicht in dem alten Gefängnis. Beide Male legte er seine Hand an seinen Kopf, als vermißte er seine alte schwarze Mütze – obwohl diese schmählicherweise im Marschallgefängnis weggeschenkt und bis zu dieser Stunde nicht frei geworden, sondern noch immer auf dem Kopfe seines Nachfolgers im Hofe sich umhertrieb.

Er nahm sehr wenig zu sich, aber verweilte sehr lange beim Essen und kehrte oft auf den schwachen Zustand seines Bruders zurück. Obwohl er das größte Mitleid mit ihm aussprach, war er doch beinahe ärgerlich auf ihn. Er sagte, der arme Frederick – ha, – hm – fasle. Es gebe kein andres Wort dafür: fasle. Der arme Junge! Es war ein trauriger Gedanke, wenn man bedächte, was Amy von der unendlichen Langweiligkeit seiner Gesellschaft ausgestanden haben mußte – von der Gesellschaft dieses Mannes, der immerfort schwätze und fasle, der arme, gute, liebe Mensch, der immerfort fasle und schwatze – wenn sie nicht in Mrs. General eine Aufheiterung gefunden. Er bedauere sehr, wiederholte er dann mit der früheren Zufriedenheit, daß diese – ha – herrliche Frau unpäßlich sei.

Klein-Dorrit mit ihrer aufmerksamen Liebe würde sich des Geringsten, was er in jener Nacht sagte und tat, erinnert haben, obgleich sie später keinen Grund hatte, jene Nacht sich ins Gedächtnis zurückzurufen. Sie erinnerte sich immer, daß wenn er unter dem starken Einfluß der Ideenverbindung des Jetzt und Ehemals umherblickte, er ihr und vielleicht sich selbst den Gedanken fernzuhalten suchte, indem er augenblicklich wieder von dem großen Reichtum und der vornehmen Gesellschaft sprach, mit der er während seiner Abwesenheit verkehrt, und von der hohen Stellung, die er und seine Familie zu behaupten hätten. Auch erinnerte sie sich deutlich, daß durch das ganze Gespräch und das ganze Benehmen ihres Vaters zwei Strömungen durchliefen, nämlich, daß er zeigen wollte, wie gut es ihm ohne sie gegangen, und wie unabhängig er von ihr sei, und daß er sich auf eine passende, zart andeutende Weise beklagte, es wäre möglich, sie hätte ihn, während er fortgewesen, vernachlässigt.

Seine Schilderung von der großartigen Stellung, die Mr. Merdle einnehme, und von dem Hofe, der sich vor ihm beuge, brachte ihn natürlich auf Mrs. Merdle. So natürlich, daß, obgleich ungewöhnlicher Mangel an Folgerichtigkeit in dem größern Teil seiner Bemerkungen sichtlich war, er plötzlich auf sie überging und fragte, wie sie sich befände.

»Sie ist ganz wohl. In nächster Woche geht sie fort.«

»Nach Hause?« fragte Mr. Dorrit.

»Nachdem sie sich einige Wochen unterwegs aufgehalten habe.«

»Sie wird ein großer Verlust für die hiesige Gesellschaft sein«, sagte Mr. Dorrit. »Ein großer Gewinn für die Heimat. Für Fanny und – hm – die übrige – ha – große Welt.«

Klein-Dorrit dachte an den Wetteifer, der nun beginnen sollte, und stimmte außerordentlich sanft zu.

»Mrs. Merdle will eine große Abschiedsgesellschaft geben, lieber Vater, der ein Diner vorangehen soll. Sie drückte ihre Besorgnis aus, du möchtest nicht mehr zur rechten Zeit eintreffen. Sie hat dich und mich zu ihrem Diner eingeladen.«

»Sie ist – ha – sehr freundlich. Wann soll es stattfinden?«

»Übermorgen.«

»Schreibe ihr morgen und sage, daß ich zurückgekehrt sei und mich sehr – hm – freue.«

»Darf ich dich die Treppe hinauf in dein Zimmer begleiten, lieber Vater?«

»Nein!« antwortete er, ärgerlich sich umsehend: denn er ging weg, als wenn er das Abschiednehmen vergäße. »Du sollst nicht, Amy! Ich brauche keine Hilfe. Ich bin dein Vater, nicht dein gebrechlicher Onkel!« Er unterbrach sich ebenso plötzlich, als er diese Antwort gegeben hatte, und sagte: »Du hast mich nicht geküßt, Amy. Gute Nacht, liebes Kind! Wir müssen dich nun verheiraten – ha – dich verheiraten.« Mit diesen Worten ging er langsam und müde die Treppe hinauf nach seinen Zimmern, und beinahe sofort, als er dort angekommen, entließ er seinen Kammerdiener. Die nächste Sorge war, nach seinen Pariser Einkäufen zu sehen und, nachdem er ihre Kapseln geöffnet und sie genau in Augenschein genommen hatte, sie unter Schloß und Riegel zu legen. Darauf sank er, halb dösend, halb Schlösser bauend, auf lange Zeit in träumerisches Sinnen, so daß bereits ein leichter Morgenschimmer den östlichen Rand der öden Campagna umsäumte, als er in das Bett kroch.

Mrs. General ließ sich am nächsten Tag frühzeitig nach seinem Befinden erkundigen: sie hoffe, er habe nach seiner anstrengenden Reise wohl geruht. Er ließ ihr danken und bat Mrs. General zu versichern, daß er vortrefflich geschlafen und sich außerordentlich wohl befinde. Nichtsdestoweniger verließ er seine Zimmer erst spät am Nachmittag, und obgleich er sich für eine Fahrt mit Mrs. General und seiner Tochter prachtvoll ankleiden ließ, reichte doch seine äußere Erscheinung nicht an die Beschreibung, die er von sich machte.

Da die Familie an diesem Tage keine Besuche hatte, speisten die vier Familienmitglieder allein zusammen. Er führte Mrs. General mit ungeheurer Zeremonie an den Platz zu seiner Rechten, und Klein-Dorrit bemerkte unwillkürlich, als sie mit ihrem Onkel folgte, daß er wieder mit ausgesuchtem Geschmack gekleidet, und daß sein Benehmen gegen Mrs. General ganz eigentümlicher Art war. Die vollendete Bildung des Äußern dieser vollkommenen Dame machte es schwierig, ein Atom von ihrer feinen Politur zu verrücken, aber Klein-Dorrit glaubte in einer Ecke ihres frostigen Auges ein flüchtiges Auftauen des Triumphes zu gewahren.

Trotz des prunischen und prismatischen Charakters des Familienbanketts, wie wir jenen in diesem Roman bezeichnen wollen, schlief Mr. Dorrit mehrere Male im Verlauf des Diners ein. Seine Anfälle von Schlummer waren so plötzlich, als sie es in der Nachtzeit vor Schlafengehen waren, und auch so kurz und tief. Als ihn zum erstenmal ein solcher Schlummer überfiel, war Mrs. General etwas erstaunt, aber bei jeder Wiederholung dieses Symptoms betete sie ihren höflichen Rosenkranz, der aus den Worten: Papa, Potateos, Poultry, Prunes und Prism bestand: und indem sie äußerst langsam dieses unfehlbare Mittel anwandte, schien sie mit ihrem Rosenkranz beinahe im selben Augenblick zu Ende zu kommen, als Mr. Dorrit aus seinem Schlafe auffuhr.

Er bemerkte wieder eine Neigung zur Schlafsucht bei Frederick (die außerhalb seiner Phantasie jedoch nicht existierte) und entschuldigte nach dem Diner, als Frederick weggegangen, im Vertrauen den armen Mann bei Mrs. General. »Der ehrenwerteste und liebevollste Bruder, den man sich denken kann«, sagte er, »aber –- ha, hm – ganz gebrochen. Ein großes Unglück, er wird immer schwächer.«

»Mr. Frederick, Sir«, sagte Mrs. General, »ist gewöhnlich abwesend und gedrückt, aber lassen Sie uns hoffen, daß es nicht so schlimm mit ihm steht.«

Mr. Dorrit war jedoch entschlossen, ihn nicht aufkommen zu lassen. »Er wird sichtlich schwächer. Ein Wrack. Eine Ruine. Er fällt vor unsern Augen zusammen. Hm. Der gute Frederick.«

»Sie haben hoffentlich Mrs. Sparkler wohl und glücklich verlassen?« sagte Mrs. General, nachdem sie Frederick einen kühlen Seufzer gewidmet.

»Umgeben«, versetzte Mr. Dorrit, »von allem – ha –, was die Sinne erfreuen und – hm – den Geist erheben kann. Ganz glücklich, meine Verehrte, im Besitze eines – ha – Gatten.«

Mrs. General wurde etwas verlegen; sie schien das Wort zart mit ihren Handschuhen wegzuschieben, als wenn sie nicht wüßte, wie man dazu kommt.

»Fanny«, fuhr Mr. Dorrit fort, »Fanny, Mrs. General, hat bedeutende Eigenschaften. Ha. Ehrgeiz – hm –, festen Charakter, Bewußtsein – ha – ihrer Stellung, Entschlossenheit, diese Stellung zu wahren – ha, hm –, Anmut, Schönheit und angeborene Noblesse.«

»Ganz gewiß«, sagte Mrs. General mit einer kleinen Extrasteifheit.

»In Verbindung mit diesen Eigenschaften, Madame«, sagte Mr. Dorrit, »hat Fanny – ha – einen Fehler an den Tag gelegt, der mir sehr – hm – unangenehm war und – ha –, ich muß hinzufügen, mich ärgerlich machte; der jedoch als abgemacht zu betrachten sein dürfte, sogar was sie selbst betrifft, und unzweifelhaft auch – ha –, was andere betrifft – getilgt ist.«

»Worauf, Mr. Dorrit«, versetzte Mrs. General, während ihre Handschuhe wieder etwas in Aufregung kamen, »worauf können Sie anspielen? Ich weiß nicht –«

»Sagen Sie das nicht, meine Verehrte«, unterbrach sie Mr. Dorrit.

Mrs. Generals Stimme erstarb in den Worten: »Ich weiß nicht, was ich mir denken soll.«

Mr. Dorrit überkam wieder ein Schlummer von ungefähr einer Minute, aus dem er mit krampfhafter Schnelligkeit erwachte.

»Ich meine, Mrs. General, jenen – ha – starken Oppositionsgeist, oder – hm – ich möchte sagen – ha – jene Eifersucht bei Fanny, die bisweilen gegen dieses Gefühl – ha – aufgetaucht, das ich von den Ansprüchen hege, die die Dame, mit der ich jetzt zu sprechen die Ehre habe, machen könnte.«

»Mr. Dorrit«, versetzte Mrs. General, »ist stets zu gütig gegen mich, schlägt meine Verdienste stets zu hoch an. Wenn es Augenblicke gab, wo ich mir einbildete, Miß Dorrit sei ungehalten über die günstige Meinung, die Mr. Dorrit von meinen Diensten habe, so fand ich eben in dieser nur zu hohen Meinung meinen Trost und Lohn.«

»Meinung von Ihren Diensten, Madame?« sagte Mr. Dorrit.

»Von meinen Diensten«, wiederholte Mrs. General in zarter und eindrucksvoller Weise.

»Von Ihren Diensten allein, meine Teure?« sagte Mr. Dorrit.

»Ich denke wohl«, versetzte Mrs. General in ihrer früheren eindrucksvollen Weise, »von meinen Diensten allein. Denn wem sonst«, sagte Mrs. General mit einer flüchtig fragenden Bewegung ihrer Handschuhe, »könnte ich die Schuld geben –?«

»Ihnen selbst, Mrs. General. Ha, hm. Ihnen selbst und Ihren Verdiensten«, lautete Mr. Dorrits Antwort.

»Mr. Dorrit wird mir verzeihen«, sagte Mrs. General, »wenn ich die Bemerkung mache, daß jetzt nicht die Zeit und dies nicht der Ort ist, dieses Gespräch fortzusetzen. Mr. Dorrit wird mich entschuldigen, wenn ich ihn daran erinnere, daß sich Miß Dorrit im anstoßenden Zimmer befindet, und daß ich sie sehen kann, während ich ihren Namen ausspreche. Mr. Dorrit wird mir verzeihen, wenn ich bemerke, daß ich aufgeregt bin und daß ich finde, es gibt Augenblicke, wo die Schwache, die ich überwunden zu haben glaubte, sich mit verdoppelter Kraft wieder geltend macht. Mr. Dorrit wird mir erlauben, mich zu entfernen.«

»Hm. Vielleicht nehmen wir ein andermal diese – ha – interessante Unterhaltung wieder auf«, sagte Mr. Dorrit: »wenn sie nicht etwa, was ich nicht hoffe, irgendwie Mrs. General – ha – unangenehm wäre.«

»Mr. Dorrit«, sagte Mrs. General, ihre Blicke niederschlagend, während sie mit einer Verbeugung aufstand, »wird mich stets zu seinen Diensten finden.«