Kleines Klima- und Umweltschutz Manual - Armin von der Werth - E-Book

Kleines Klima- und Umweltschutz Manual E-Book

Armin von der Werth

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Beschreibung

Experten und Forscher aus unterschiedlichen Fachbereichen haben in den vergangenen Jahren wichtige Erkenntnisse erlangt. • Häufige Fragen und Antworten • Randbereiche des Klimawandels • Klimawandel und Umweltschutz für Kinder und Einsteiger • Womit sollten Menschen im Klima- und Umweltschutz beginnen? • Tipps für mehr Klimaschutz im Alltag • Warum ist es wichtig gemeinsam Klimaschutz Maßnahmen durchzuführen? • Von wem, wo und warum werden Klimaschutz Maßnahmen behindert? • Argumente gegen Klima- und Umweltschutz • Wo kann ich mit anderen im Klima- und Umweltschutz aktiv werden? • Warum sind Gesprächskreise für den Klima- und Umweltschutz wichtig? • Wie gelingen Gespräche über den Klimawandel mit Familie, Freunden und Bekannten? • Informationsverhalten, Wissen und Klimamüdigkeit • Woran erkennt man Klimaleugner? • Woran erkennt man Fake-News? • Zahlreiche Tipps • Fachbeiträge • Täglicher Konsum • Zitate bekannter Persönlichkeiten

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      © Herausgeber:

      vdW-Media Redaktion und Webentwicklung

      Armin von der Werth, Berlin

      Kontakt: [email protected]

      Erste Auflage November 2024

      ISBN: 978-3-759-26587-6

      Texte © mit freundlicher Genehmigung der         jeweiligen Autor:innen

      Fotos & Grafiken © mit freundlicher         Genehmigung der jeweiligen         Rechteinhaber:innen

      Umschlaggestaltung © vdW-Media

      Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt

 

Herausgeber vdW-Media Redaktion ~ Armin von der Werth

Armin von der Werth, Jahrgang 1959, lebt in Berlin und arbeitet seit vielen Jahren als akkreditierter Journalist in unterschiedlichen redaktionellen Bereichen. Er besitzt vielfältige Erfahrungen im Online-Marketing, in der Zielgruppen- und Mitbewerberanalyse, den Umgang mit sozialen Netzwerken und CMS-Webentwicklung.

Die vdW-Media Redaktion steht für hochwertige, fundierte und gut verständliche Inhalte durch die Expertise qualifizierter Fachautoren. Seit 2019 ist die Redaktion ein verlässlicher Partner in der Veröffentlichung hochwertiger Inhalte für die Bereiche Klima- und Umweltschutz. Gemeinsam mit dem vdW-Media Netzwerk aus qualifizierten Fachautoren bietet er maßgeschneiderte Texte, die sowohl fachlich fundiert, als auch gut verständlich und zielgruppengerecht sind. Hierbei handelt es sich um wissenschaftliche Artikel, Branchenberichte, Ratgebertexte oder journalistische Beiträge.

Durch Auswahl der Autor:innen und deren Beiträge wird sichergestellt, dass jeder Beitrag höchsten Ansprüchen gerecht wird. Beiträge werden bei Bedarf zielgruppengerecht angepasst. Anspruch ist es, Inhalte zusammen zu stellen, die nachhaltig informieren, inspirieren und den Lesern echten Mehrwert bieten.

 

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Verzeichnis der Autor:innen

 Deutsches Klima Konsortium (DKK) & PartnerDas Deutsche Klima-Konsortium ist ein eingetragener und gemeinnütziger Verein mit Sitz in Berlin. Der Verband ist ein Zusammenschluss deutscher universitärer und außeruniversitärer Forschungseinrichtungen zur Interessenvertretung im Bereich der Klimaforschung und der Klimafolgenforschung.
 PACE ist ein Projekt der Universität Erfurt und des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin unter Beteiligung der Universität Bamberg, des Robert Koch-Instituts, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, des Leibniz-Instituts für Psychologie und des Science Media Centers.
 Parents for Future Germany setzt sich für die Begrenzung der Erderwärmung ein, um die planetaren Lebensgrundlagen zu erhalten.
 Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) e. V.Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V. ist ein 1992 gegründetes wissenschaftliches Forschungsinstitut mit Sitz in der brandenburgischen Stadt Potsdam.
 Sachverständigenrat für UmweltfragenDer Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU), auch bekannt als Umweltrat, ist ein wissenschaftliches Beratungsgremium der deutschen Bundesregierung. Der SRU begutachtet die Umweltsituation in Deutschland und berät die Bundesregierung hinsichtlich ihrer zukünftigen Umweltpolitik.
 Save the Children Deutschland e. V.Save the Children ist die größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt. Sie verbessert das Leben von Kindern weltweit – sofort und dauerhaft.
 vdW-MediaRedaktion und Web-Entwicklung, Armin von der Werth.

Inhalt

1 Grundlagen

1.1 Häufige Fragen und Antworten zum Klimawandel

1.2 Randbereiche des Klimawandels

1.2.1 Direkte Auswirkungen des Klimawandels auf Gesundheit und Leben

1.2.2 Indirekte Auswirkungen des Klimawandels auf Gesundheit und Leben

1.2.3 Soziale Ungleichheit und gesundheitliche Disparitäten

1.2.4 Biodiversität und Ökosysteme.

1.2.5 Extreme Wetterereignisse und ihre Auswirkungen auf die Biodiversität

1.2.6 Indirekte Auswirkungen auf die Biodiversität

1.2.7 Auswirkungen auf Schlüssel-Ökosysteme

1.2.8 Auswirkungen auf die Wirtschaft

1.2.9 Globale wirtschaftliche Auswirkungen

1.2.10 Kosten der Anpassung und Minderung

1.2.11 Migration und soziale Auswirkungen

1.2.12 Energieinfrastruktur

1.2.13 Wasser- und Abwassersysteme

1.2.14 Kommunikationsinfrastruktur

1.2.15 Bildung und Bewusstsein

1.3 Womit sollten Menschen im Klima- und Umweltschutz beginnen?

1.4 Tipps für mehr Klimaschutz im Alltag

1.5 Warum ist es wichtig gemeinsam Klimaschutz Maßnahmen durchzuführen?

1.6 Von wem, wo und warum werden Klimaschutz Maßnahmen behindert?

1.7 Argumente gegen Klima- und Umweltschutz

1.8 Wo kann ich mit anderen im Klima- und Umweltschutz aktiv werden?

1.9 Warum sind Gesprächskreise für den Klima- und Umweltschutz wichtig?

1.10 Wie gelingen Gespräche über den Klimawandel mit Familie, Freunden und Bekannten?

1.11 Informationsverhalten, Wissen und Klimamüdigkeit

1.12 Woran erkennt man Klimaleugner?

1.13 Woran erkennt man Fake-News?

2 Tipps gegen den Klimawandel

2.1 THERE IS NO PLAN (et) B

2.2 Weiterführende Videobeiträge mit Kurzlinks

2.2.1 Kleine Tipps gegen den Klimawandel

2.2.2 Das kannst Du tun gegen den Klimawandel

2.2.3 Klimawandel, das kannst du tun! 7 Tipps mit großer Wirkung

2.2.4 Was du sofort gegen den Klimawandel tun kannst!

2.2.5 Tipps für einen klimaunempfindlichen Garten

2.2.6 Garten und Klimawandel – Pflanzen für Extremstandorte

2.2.7 Trockenheit im Garten ~ 7 Tipps fürs Gärtnern im Klimawandel

2.2.8 Tipps zum Klimaschutz im Alltag

3 Fachbeiträge

3.1 Was wir heute übers Klima wissen

3.2 Klimagerechtigkeit und Demokratie zusammen denken!

3.3 Umwelt und Gesundheit konsequent zusammen denken

3.4 „Die Fakten alleine sprechen nicht für sich – vom Wissen zum Handeln in der Klimakommunikation“

3.5 Klimakrise bedroht Kindergesundheit weltweit

3.6 Kipp-Risiken beim Überschreiten von 1,5°C lassen sich durch rasche Emissionsreduktion minimieren

4 Klimawandel und Umweltschutz für Kinder und Junggebliebene

4.1 CO2, Klimawandel und Lösungen für Kinder einfach erklärt

4.2 Live Schulstunde Klimawandel ~ 2 Grad C. wärmer. Na und?

4.3 Klima & Industrie – erklärt in 3 Minuten

4.4 Wetter, Klima und der menschliche Einfluss

4.5 Klimawandel für Kinder erklärt

4.6 Kleine Tipps gegen den Klimawandel.

4.7 Was hat STROMSPAREN mit KLIMASCHUTZ zu tun?

4.8 Die Klimaschutz Baustelle. Kurzgeschichten zum Vorlesen.

4.9 "Es war einmal … 12 wissenschaftliche Kurzgeschichten"

4.10 Geschichten für Kinder. Von kurz bis lang, von lustig bis gruselig.

4.11 Podcast “Vom kleinen Eisbären, dem es zu warm geworden ist”

4.12 Hitzefrei! - Der Klima-Podcast für Kinder.

4.13 Auf dünnem Eis. Der Polar-Podcast für Kinder.

4.14 Unterrichtsmaterial zum Klimawandel.

5 Täglicher Konsum

5.1 Einweg-Müllflut bei Aldi, Lidl & Co.

5.2 Weiterführende Videobeiträge mit Kurzlinks

5.2.1 Plastik im Meer: Die Sisyphus-Aufgabe

5.2.2 Plastikmüll im Meer: Studie offenbart das schreckliche Ausmaß

5.2.3 Plastik – Die Recycling-Lüge

6 Zitate

1 Grundlagen
1.1 Häufige Fragen und Antworten zum Klimawandel
• Wann wurde das erste Mal vom Klimawandel gesprochen? Wer hat den Klimawandel entdeckt?

Der Mathematiker und Physiker Jean Baptiste Joseph Fourier formulierte 1824 erstmals das Prinzip des Treibhauseffekts in der Atmosphäre und stellte fest, die Erde ist viel wärmer, als sie ohne Atmosphäre sein dürfte.

Die Amerikanerin Eunice Foote experimentierte in den 1850er-Jahren mit Wasserdampf und Kohlendioxid (CO2) und stellte fest, dass letzteres die Temperatur steigen lässt. Sie kam zu dem Schluss, dass "eine Atmosphäre mit diesem Gas unserer Erde eine hohe Temperatur verleiht".

• Ist der menschengemachte Klimawandel bewiesen?

1995 gelingt einem Forscherteam um den deutschen Physiker Klaus Hasselmann der Beweis für den menschengemachten Klimawandel. Die inzwischen bereits gemessene Erderwärmung lässt sich mit einer 95-prozentigen Wahrscheinlichkeit auf den Anstieg der CO2-Konzentration in der Atmosphäre zurückführen.

Über 99,99% der Klimawissenschaftler stimmen der These zu, dass der menschengemachte Klimawandel existiert. Im November 2019 zeigte eine Untersuchung zu über 11.600 Peer-Review-Artikeln, die in den ersten sieben Monaten des Jahres 2019 veröffentlicht wurden, dass der Konsens 100% erreicht hatte.

Außerdem hat eine Überprüfung wissenschaftlicher Arbeiten aus dem Jahr 2019 ergeben, dass der Konsens über die menschliche Ursache des Klimawandels bei 100% liegt. Dieser wissenschaftliche Konsens zum Klimawandel wird durch verschiedene Studien zu Standpunkten von Wissenschaftlern und durch Positionserklärungen von Wissenschaftsorganisationen gestützt, von denen viele ausdrücklich mit den Übersichtsarbeiten des IPCC (Intergouvernemental Panel on Climate Change) übereinstimmen. Siehe hierzu » https://klimanotfall.com/78.

• Ist der Klimawandel menschengemacht oder natürlich?

Der Klimawandel ist menschengemacht. Menschengemachte Treibhausgase sind die Ursache für den aktuellen Klimawandel. Zahlreiche Studien weltweit belegen den Zusammenhang. Der Weltklimarat der Vereinten Nationen (IPCC) legt dazu regelmäßig seine wissenschaftlich fundierten Berichte vor. Siehe hierzu » https://klimanotfall.com/78.

• Was ist am meisten für den Klimawandel verantwortlich?

Die Verbrennung fossiler Brennstoffe, die Abholzung von Wäldern und die Viehzucht beeinflussen zunehmend das Klima und die Temperatur auf unserer Erde. So erhöht sich die Menge der in der Atmosphäre natürlich vorkommenden Treibhausgase enorm, was den Treibhauseffekt und somit die Erderwärmung verstärkt. Bis 2020 war die CO2-Konzentration in der Atmosphäre auf einen Wert von 48% über dem vorindustriellen Niveau (vor 1750) gestiegen. Andere Treibhausgase werden durch menschliche Tätigkeiten in geringeren Mengen emittiert.

• Ist CO2 wirklich für den Klimawandel verantwortlich?

CO2 trägt daher vor allem zum natürlichen Treibhauseffekt bei. Das Problem ist, dass der Anteil von Wasserdampf in der Atmosphäre von der Temperatur abhängig ist. Mehr CO2 führt zu steigenden Temperaturen, das führt zu mehr Wasserdampf und verstärkt den Treibhauseffekt. Eine positive Rückkopplung, die große Auswirkungen haben kann.

• Warum ist der Klimawandel menschengemacht?

Für Wissenschaftler ist die Antwort eindeutig. Der Mensch hat die Erderwärmung maßgeblich zu verantworten. Das liegt vor allem am Anstieg des klimaschädlichen Kohlendioxids in der Erdatmosphäre, den wir Menschen seit der Industrialisierung um 1850 verursachen.

• Die 10 größten Klimasünder weltweit:

   Platz       Land       Anteil weltweiter CO2-Emissionen in %

   1          China                   32,93

   2          USA                      12,55

   3          Indien                   7,00

   4          Russland                5,13

   5          Japan                   2,87

   6          Iran                      2,02

   7          Deutschland             1,82

   8          Saudi-Arabien          1,81

   9          Indonesien             1,67

   10       Südkorea                1,66

Siehe VDI Verlag GmbH (Stand 13.02.23): https://klimanotfall.com/79

• Was ist der Unterschied zwischen Wetter und Klima?

"Wetter" meint, was heute oder morgen draußen passiert. Es regnet oder die Sonne scheint, es ist neblig oder bedeckt. "Klima" beschreibt, wie das Wetter sich über einen langen Zeitraum darstellt. Wenn es in einer Gegend über viele Jahre regnet, spricht man von einem "feuchten Klima".

• In welchem Jahr wird der Klimawandel gefährlich?

Der IPCC-Weltklimarat geht davon aus, dass die 1,5-Grad-Grenze wohl zwischen 2030 und 2052 überschritten werden wird. Am wahrscheinlichsten scheint es demnach in den frühen 2030er Jahren so weit zu sein. Je nachdem, wie viele Treibhausgase die Welt in den kommenden Jahren noch in die Atmosphäre bläst.

• Ist die Erderwärmung noch zu stoppen?

Nur eine schnelle Umstellung der Energieproduktion auf erneuerbareEnergien und ein drastisches Absenken des CO2-Ausstoßeskann den Klimawandel - vielleicht - noch aufhalten.

Dieses Buch dokumentiert und beschreibt einige Klimaschutz-Ereignisse aus dem Jahr 2023 mit wahrscheinlich gravierenden Folgen für unsere Lebensgrundlagen für die nächsten Jahre bzw. Jahrzehnte. Jeder Mensch kann und muss sich im Großen und Kleinen, in seinem Rahmen und mit seinen Möglichkeiten für den Klimaschutz einsetzen und handeln.

Autor © vdW-Media.com mit KI-Unterstützung.

1.2 Randbereiche des Klimawandels

Es gibt Randbereiche des Klimawandels, die oft übersehen bzw. nicht erwähnt werden. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass der Klimawandel zahlreiche Bereiche unseres Lebens beeinflusst. Sie sind komplex, miteinander verflochten und betreffen verschiedene Bereiche wie die Umwelt, Nahrungsmittelversorgung, Infrastruktur und soziale Ungleichheiten.

Direkte und indirekte Auswirkungen auf Gesundheit und Leben.

1.2.1 Direkte Auswirkungen des Klimawandels auf Gesundheit und Leben
• Hitze und Hitzewellen. Hitzebedingte Erkrankungen. Durch steigende Temperaturen und häufigere Hitzewellen steigt die Gefahr von hitzebedingten Erkrankungen wie Hitzschlag, Dehydratation und Herz-Kreislauf-Problemen. Höhere Sterblichkeit: Vor allem ältere Menschen, Kinder und Menschen mit Vorerkrankungen sind von hitzebedingten Todesfällen bedroht. Beispielsweise führten Hitzewellen in Europa (z. B. 2003) zu zehntausenden von Todesfällen.
• Extremwetterereignisse. Stürme, Überschwemmungen und Dürren. Naturkatastrophen wie Hurricanes, Stürme, Starkregen und Überschwemmungen werden durch den Klimawandel intensiver und häufiger. Diese Ereignisse können Verletzungen, Todesfälle und langfristige Beeinträchtigungen der Gesundheit verursachen. Verletzungen und Traumata: Extremwetterereignisse führen zu direkten Verletzungen (z. B. durch Gebäudeeinstürze) und erhöhen das Risiko für psychische Erkrankungen wie posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS).
• Luftqualität. Zunahme von Atemwegserkrankungen. Der Klimawandel verstärkt Luftverschmutzung (z. B. durch Feinstaub und Ozon), was zu Atemwegserkrankungen wie Asthma und chronischer Bronchitis führt. Höhere Temperaturen können auch die Bildung von bodennahem Ozon fördern, das Lungengewebe schädigt.
• Meeresspiegelanstieg. Verlust von Lebensräumen und Migration. Küstennahe Gebiete sind durch den Anstieg des Meeresspiegels bedroht, was zu Zwangsmigration, Heimatverlust und damit verbundenen gesundheitlichen und sozialen Belastungen führt. Verdrängung und psychische Belastungen. Menschen, die durch Überschwemmungen oder den steigenden Meeresspiegel ihre Heimat verlieren, sind oft psychischen Belastungen, Angst und sozialer Unsicherheit ausgesetzt.
1.2.2 Indirekte Auswirkungen des Klimawandels auf Gesundheit und Leben
• Ernährungssicherheit und Nahrungsmittelknappheit. Ernährungsunsicherheit. Klimawandel beeinflusst die Landwirtschaft durch Dürren, Unregelmäßigkeiten im Niederschlag und Bodenverschlechterung. Dies führt zu Nahrungsmittelknappheit, Ernährungsunsicherheit und Unterernährung, besonders in Regionen, die ohnehin schon anfällig sind. Mangelernährung. Kinder und vulnerable Gruppen sind besonders gefährdet, da die Produktion von Grundnahrungsmitteln wie Weizen, Reis und Mais beeinträchtigt wird.
• Ausbreitung von Infektionskrankheiten. Verbreitung von durch Vektoren übertragenen Krankheiten. Der Klimawandel verändert das Verbreitungsgebiet von Krankheitsüberträgern wie Malaria, Borreliose, FSME, Dengue-Fieber, Krim-Kongo-Hämorrhagisches Fieber, Leishmaniose, Zika-Virus oder Mückenübertragene Erkrankungen. Warme Temperaturen begünstigen die Vermehrung von Insekten und verlängern deren Lebenszyklus. Wassergebundene Krankheiten. Überschwemmungen und höhere Temperaturen können die Ausbreitung von Wasserkrankheiten wie Cholera und Durchfallerkrankungen fördern, insbesondere in Gebieten mit mangelhafter Wasserversorgung und Hygiene.
• Wasserversorgung und Hygiene. Wassermangel. In vielen Teilen der Welt führt der Klimawandel zu veränderten Niederschlagsmustern, was Wasserknappheit zur Folge hat. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Gesundheit, da sauberes Trinkwasser und Hygiene entscheidend für die Vermeidung von Krankheiten sind. Krankheiten durch schlechte Hygiene. Wenn Wasserressourcen knapp sind, können sich wasserbedingte Krankheiten wie Durchfall und Hepatitis A schneller verbreiten.
• Migration und soziale Konflikte. Klimamigration. Der Verlust von Lebensräumen, z. B. durch Meeresspiegelanstieg oder Wüstenbildung, zwingt viele Menschen zur Migration. Dies kann zu sozialen Spannungen und Konflikten führen, was die Lebensqualität und Gesundheit sowohl der Migranten als auch der aufnehmenden Gemeinschaften beeinträchtigt. Psychische Belastungen. Der Stress und die Unsicherheit durch Zwangsmigration und den Verlust von Lebensgrundlagen können Depressionen, Angststörungen und andere psychische Erkrankungen fördern.
• Verlust der Biodiversität. Indirekte Auswirkungen auf Ernährung und Gesundheit. Der Verlust an Biodiversität beeinträchtigt die Ökosystemleistungen, von denen die menschliche Gesundheit abhängt, z. B. durch die Reduktion der Artenvielfalt in der Nahrungsmittelproduktion. Weniger Vielfalt kann zu einer schlechteren Ernährung und einem erhöhten Krankheitsrisiko führen.
1.2.3 Soziale Ungleichheit und gesundheitliche Disparitäten

Der Klimawandel trifft ärmere und sozial schwächere Bevölkerungsgruppen oft besonders hart. Sie haben oft schlechteren Zugang zu Gesundheitsdiensten, weniger Ressourcen zur Anpassung und sind in stärker gefährdeten Gebieten ansässig. Soziale Ungleichheiten werden durch den Klimawandel weiter verschärft, was zu Ungerechtigkeiten in der Gesundheitsversorgung führt.

Fazit:

Der Klimawandel stellt eine wachsende Bedrohung für die menschliche Gesundheit dar, indem er die Umwelt, die Nahrungsmittelversorgung, die Wasserverfügbarkeit und die allgemeine Lebensqualität beeinträchtigt. Direkte Auswirkungen wie Hitzewellen und Extremwetterereignisse gefährden unmittelbar Leben, während indirekte Effekte durch verschärfte soziale und wirtschaftliche Probleme langfristige Gesundheitsrisiken mit sich bringen. Anpassungsmaßnahmen und eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen sind entscheidend, um die negativen Auswirkungen zu mildern.

1.2.4 Biodiversität und Ökosysteme.

Verlust von Lebensräumen, ArtenverschiebungenOzeanversauerung. Der Klimawandel hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Biodiversität und Ökosysteme, da er natürliche Lebensräume, Nahrungsnetze und die Artenvielfalt verändert. Diese Veränderungen betreffen alle Ebenen der biologischen Vielfalt, von Genen über Arten bis hin zu Ökosystemen.

• Artenvielfalt. Artenwanderung. Da sich die Temperaturzonen verschieben, müssen viele Arten neue Lebensräume suchen, um geeignete klimatische Bedingungen zu finden. Dies gilt besonders für kälteangepasste Arten in Polarregionen oder Hochgebirgen, die zunehmend an den Rand ihrer Lebensräume gedrängt werden. Rückgang der Artenvielfalt. Nicht alle Arten können schnell genug migrieren oder sich anpassen. Arten mit geringem Verbreitungsgebiet, schlechter Mobilität oder spezifischen Habitatansprüchen (z. B. Korallen) sind stärker gefährdet und könnten aussterben.
• Veränderung der Phänologie. Veränderung von Jahreszyklen. Klimaveränderungen beeinflussen die saisonalen Zyklen vieler Organismen. Pflanzen blühen früher, Tiere migrieren oder brüten zu anderen Zeiten. Diese Verschiebungen können zu "Phänologie-Mismatches" führen, z. B. wenn Bestäuber nicht zur Blütezeit der Pflanzen vorhanden sind, was zu einem Rückgang von Pflanzenpopulationen und Nahrungsquellen führt.
• Erhöhtes Aussterberisiko. Aussterben von Arten. Arten, die nicht in der Lage sind, sich schnell genug anzupassen, können aussterben. Besonders gefährdet sind Arten in sensiblen Lebensräumen wie Korallenriffen, der Arktis, den Tropen und alpinen Ökosystemen. Studien schätzen, dass bis zu 20-30 % aller Tier- und Pflanzenarten weltweit vom Aussterben bedroht sein könnten, wenn die Temperaturen weiter steigen.
• Verlust von Lebensräumen. Habitatverlust: Steigende Temperaturen und Extremwetterereignisse wie Dürre und Überschwemmungen zerstören und verändern Lebensräume. Korallenriffe, Regenwälder, Mangroven und Feuchtgebiete sind besonders anfällig. Der Verlust von Korallenriffen, die durch die Ozeanerwärmung und Versauerung beeinträchtigt werden, gefährdet Tausende von Meerestieren, die dort ihren Lebensraum finden.
• Fragmentierung von Lebensräumen. Wenn sich Lebensräume aufgrund des Klimawandels verändern oder schrumpfen, werden sie fragmentiert. Dies erschwert Tieren und Pflanzen die Migration und verringert die genetische Vielfalt, was sie anfälliger für Krankheiten und andere Bedrohungen macht.
• Veränderungen in Ökosystemfunktionen. Störung von Nahrungsnetzen. Da sich Arten unterschiedlich schnell an den Klimawandel anpassen, kann dies Nahrungsnetze destabilisieren. Beutetiere könnten verschwinden oder weniger verfügbar sein, was wiederum Auswirkungen auf Raubtiere hat. In marinen Ökosystemen haben sich beispielsweise durch das Absterben von Korallen und Algen grundlegende Nahrungsnetze verändert. Verschiebung von Ökosystemen. Ganze Ökosysteme können sich in neue Regionen verschieben. Zum Beispiel wandern viele Pflanzen- und Tierarten in höhere Lagen oder breitere Breitengrade, um kühlere Bedingungen zu finden. Diese Verschiebung kann neue Artenkonkurrenzen und Interaktionen erzeugen, die bestehende Gemeinschaften destabilisieren.
• Verlust von Ökosystemdienstleistungen. Schwächung der Ökosystemfunktionen. Der Klimawandel beeinträchtigt wichtige Ökosystemdienstleistungen wie Bestäubung, Wasserreinigung, Bodenschutz und Kohlenstoffspeicherung. So bedroht der Verlust von Bestäuberinsekten, der durch steigende Temperaturen und den Verlust von Lebensräumen begünstigt wird, die Nahrungsmittelproduktion. Ebenso können Wälder und Feuchtgebiete weniger Kohlenstoff binden, was den Klimawandel weiter beschleunigt.
• Versauerung der Ozeane. Kohlenstoffdioxid und Meeresversauerung. Durch die Aufnahme von Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre nehmen die Ozeane an Säuregehalt zu. Diese Versauerung gefährdet Kalk bildende Organismen wie Korallen, Muscheln und bestimmte Planktonarten, die das Fundament vieler mariner Ökosysteme bilden. Der Verlust dieser Arten könnte verheerende Auswirkungen auf die marinen Nahrungsnetze und die Fischerei haben.
1.2.5 Extreme Wetterereignisse und ihre Auswirkungen auf die Biodiversität
• Dürren und Wassermangel. Stress auf Pflanzen und Tiere. Längere und intensivere Dürren setzen Pflanzen und Tiere unter extremen Stress. In vielen Regionen führt Wassermangel zu einer Degradation von Wäldern und Savannen und bedroht wasserabhängige Arten wie Frösche, Fische und Feuchtgebietspflanzen. Auch landwirtschaftliche Nutzpflanzen sind von Wassermangel betroffen, was sowohl die Ökosysteme als auch die menschliche Nahrungsmittelproduktion beeinflusst.
• Waldbrände. Der Klimawandel erhöht die Häufigkeit und Intensität von Waldbränden. Dies betrifft vor allem trockene und boreale Wälder. Waldbrände zerstören nicht nur große Flächen von Lebensräumen, sondern setzen auch große Mengen an Kohlenstoff frei und tragen so weiter zur Erderwärmung bei. Langfristige Erholung. Nach Waldbränden benötigen Ökosysteme lange Zeit, um sich zu erholen. Arten, die auf alte Wälder spezialisiert sind, können ihren Lebensraum dauerhaft verlieren.
• Stürme und Überschwemmungen. Zerstörung von Lebensräumen. Tropische Stürme und Überschwemmungen verursachen direkte physische Schäden an Land- und Meeresökosystemen. Wälder, Küstengebiete und Feuchtgebiete werden durch Sturmschäden beeinträchtigt, was das Überleben vieler Arten gefährdet. Einfluss auf aquatische Systeme. Stürme und Überschwemmungen können Flüsse und Meere mit Sedimenten und Schadstoffen belasten, was aquatische Ökosysteme beeinträchtigt.
---ENDE DER LESEPROBE---