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Knallesel ist ein großer Hütehund und hat in seinem langen Hundeleben schon sehr viele Abenteuer erlebt. Er wohnt gemeinsam mit seinen tierischen Freunden in einem riesigen Wald, wo sie auch bisher in Frieden leben konnten. Doch jetzt fangen die Menschen an das Gebiet der Tiere immer mehr zu verkleinern. Sie fällen Bäume, um Straßen und Häuser zu bauen. Viele Tiere verlieren dadurch ihre Nester und Höhlen und somit ihr Zuhause. Knallesel fühlt sich für die Tiere verantwortlich und muss nun versuchen, eine neue Heimat für sie alle zu finden. Von einem befreundeten Fuchs hat er einmal von dem "Baum der Wünsche" gehört. Gibt es ihn wirklich und kann er ihnen helfen? Doch sie haben keine Wahl. Etwas muss geschehen. Also machen sie sich auf den Weg, um ein großes Abenteuer zu erleben.
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Seitenzahl: 95
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Knallesel ist ein großer Hütehund und hat in seinem langen Hundeleben schon sehr viele Abenteuer erlebt. Er wohnt gemeinsam mit seinen tierischen Freunden in einem riesigen Wald, wo sie auch bisher in Frieden leben konnten.
Doch jetzt fangen die Menschen an das Gebiet der Tiere immer mehr zu verkleinern. Sie fällen Bäume, um Straßen und Häuser zu bauen. Viele Tiere verlieren dadurch ihre Nester und Höhlen und somit ihr Zuhause.
Knallesel fühlt sich für die Tiere verantwortlich und muss nun versuchen, eine neue Heimat für sie alle zu finden.
Von einem befreundeten Fuchs hat er einmal von dem ›Baum der Wünsche‹ gehört. Gibt es ihn wirklich und kann er ihnen helfen?
Doch sie haben keine Wahl. Etwas muss geschehen.
Also machen sie sich auf den Weg, um ein großes Abenteuer zu erleben.
E.S. Duncan wurde in einem kleinen Dorf in Hessen geboren.
Schon als kleines Kind liebte sie es, spannende Geschichten vorgelesen zu
bekommen und in eine gänzlich andere Welt abzutauchen.
Bereits in ihrer frühen Jugend schrieb sie dann selbst ihre ersten Kurzgeschichten und Gedichte, die jedoch nur der Familie und sehr engen Freunden vorbehalten waren.
Ihr bereits von Kindheit an sehr stark ausgeprägtes Interesse an mystischen Dingen und die damit verbundenen vielfältigen Erlebnisse inspirierten sie zu
ihrer ersten Zeitreisen Trilogie ›Morgaine und Petrik‹
Mit dem 1. Teil „Tor ins Schicksal“ feierte sie ihr Debüt als Schriftstellerin.
Nach einer beruflichen Veränderung wagte sie den Sprung und hat ihren langjährigen Traum verwirklicht. Sie machte ihr ursprüngliches Hobby zum Beruf und widmet sich seitdem mit großer Leidenschaft der Schriftstellerei.
Dies ist der 1. Teil ihrer 6-teiligen Kinderbuchreihe, mit der sie sich jetzt auch an die kleinen Leser wendet oder die, die es genauso lieben wie sie, spannende Geschichten vorgelesen zu bekommen.
E.S. Duncan hat einen erwachsenen Sohn und lebt gemeinsam mit zwei Hunden am schönen Niederrhein.
Der Weihnachtsmann war da
Wie Knallesel und Weinerle sich kennenlernten
Hoppelpoppel
Kullerauge
Die Versammlung
Findeline
Das Abenteuer beginnt
Das Reich der Schnagingilies
Die königliche Familie
Rabenschreck
Baumhüter
Der Baum der Wünsche
HO HO HO liebe Kinder. Stellt euch nur vor mir ist doch tatsächlich der Weihnachtsmann begegnet.
Auf seinem blauen Rentierschlitten ist er in Windeseile an mir vorbeigesaust. Dabei wackelte seine rote Zipfelmütze.
Der Schlitten war mit vielen bunt verpackten Geschenken beladen und der große gelbe Sack, den er in der Hand hielt, war ebenfalls prall gefüllt.
Was wohl alles darin sein mag?
Der Weihnachtsmann liebt es, Geschichten vorzulesen, aber er ist im Moment ganz schrecklich beschäftigt, da er ja all die vielen Geschenke austragen muss.
Und wie ich sehe, hat er auch schon bei euch vorbeigeschaut und mein Kinderbuch gebracht, welches ich mit sehr viel Freude für euch geschrieben habe.
Das ist klasse, denn jetzt könnt ihr den Weihnachtsabend mit einer wunderschönen Geschichte verbringen.
Ich schreibe nämlich unheimlich gern Geschichten für Kinder.
Diese hier handelt von einem gütigen großen Hund und seinen treuen Freunden.
Und stellt euch nur vor, die Tiere in meiner Geschichte können sogar sprechen und sind immer füreinander da.
Ist das nicht toll?
Nun macht es euch auf dem Sofa bequem, wickelt euch in eine warme, kuschelige Decke und reist mit mir gemeinsam in ein verwunschenes Märchenland, in dem ihr auch Hexen und Zauberern begegnen werdet.
Vielleicht könnt ihr sogar schon selbst lesen. Wenn nicht, sind bestimmt Mama, Papa, Oma oder Opa bereit, euch die Geschichte vorzulesen.
Und nun wünsche ich euch ganz viel Spaß mit Knallesel und seinen Freunden.
Raschel, raschel, raschel……
Der große Laubhaufen begann sich zu bewegen.
Wild stoben die vielen bunten Blätter auseinander.
Erst erschien ein großer, wuscheliger Kopf.
»Puh ist das noch frisch«, sagte Knallesel und gähnte herzhaft.
Dabei entblößte er weiße und sehr kräftige Zähne.
Mit einem Satz sprang er aus dem Haufen, der diese Nacht seine Schlafstätte gewesen war.
Noch ganz verschlafen streckte er alle viere von sich und schüttelte sich dann erst einmal kräftig.
Der Rest der Blätter, die sich in seinem Fell verfangen hatten, flog dabei in einem hohen Bogen durch die Luft.
Die Sonne ging gerade auf und der Wald erwachte so langsam zum Leben.
Die ersten Vögel fingen an zu zwitschern und hier und dort sah man kleinere Tiere, die sich auf Nahrungssuche machten.
Knallesels langes und ziemlich zotteliges Fell hatte ganz unterschiedliche Farben.
Es war rötlich, braun, hellbeige und dunkelbeige gecheckt und machte ihn zu einer sehr imposanten Erscheinung.
Die großen Fledermausohren und der dicke, sehr lange und buschige Schwanz, der wie ein Fuchsschwanz aussah, waren seine ganz besonderen und unvergleichlichen Markenzeichen.
Man hätte ihn niemals mit einem anderen Hund verwechseln können.
Knallesel
»Guten Morgen Knallethel«, ertönte es leise von oben und der riesige Hütehund hob seinen Kopf.
»Guten Morgen Weinerle«, grüßte Knallesel zurück. »Hast du gut geschlafen?«
Weinerle
»Ach eth geht tho. Ith habe diethe Nacht tho furthbar thlecht geträumt, Knallethel«, erwiderte das Eichhörnchen.
»Und dann bin ith wach geworden, wuthe erth gar nicht, wo ith bin und muthe thofort weinen.«
Weinerle hatte einen kleinen Sprachfehler und lispelte. Er saß auf einem stabilen Ast und knabberte ganz hektisch an einer dicken Nuss.
Immer wenn das kleine Eichhörnchen sehr aufgeregt war, war es ganz besonders schlimm. Es musste dann etwas essen, um sich wieder zu beruhigen.
»Wovon hast du denn geträumt, Weinerle?« Fragte Knallesel sofort und wartete darauf, bis Weinerle seine Nuss gegessen hatte und schnell den Baumstamm hinabflitzte.
Noch immer aufgeregt sprang das kleine Hörnchen auf Knallesel zu und zitterte wie Espenlaub. Sofort war die Erinnerung an den Traum wieder ganz frisch.
Der große Hütehund hatte sich auf seine Hinterpfoten gesetzt und wartete jetzt gespannt darauf, was Weinerle ihm zu berichten hatte.
»Ith habe von einem grothen Wolf geträumt, der mith gejagt hat«, fing der Eichhörnchen Junge an zu erzählen.
»Ith lief und lief, aber er war thneller alth ith und rith thein riethigeth Maul auf, um mith zu verthlingen.«
»Aber bist du denn nicht schnell auf einen Baum geklettert?«
Fragte Knallesel erstaunt.
»Dath konnte ith nist. Ith war wie gelähmt vor Angth und ruthte mit meinen Krallen immer wieder ab.
Dann rannte und rannte ith, bith ith nist mehr konnte und thon glaubte, mein Herth bleibt thehen.«
»Und was ist dann passiert, Weinerle?«
»Dann thand der Wolf auf einmal vor mir, grinthe mith an und fletthte theine gelben Thäne. Und dann wurde ith wach.«
Noch immer zitterte das Eichhörnchen am ganzen Leib und Knallesel strich ihm beruhigend und ganz sanft mit seiner breiten Pfote über den Kopf.
»Das war nur ein böser Traum, Weinerle. Du musst keine Angst haben. Ich bin doch da und beschütze dich. Dir kann gar nichts passieren. Das habe ich dir doch versprochen.«
Weinerle nickte schließlich und drückte sich sofort eng an Knallesel heran.
Bei dem großen Hütehund fühlte er sich wohl und absolut geborgen.
Er vertraute ihm blind und wusste ganz genau, dass Knallesel ihn niemals im Stich lassen würde. Egal, was auch immer passieren mochte.
In dem Hütehund hatte er einen Freund fürs Leben gefunden und darüber war er unendlich froh.
»Vielleist ith eth bether ith thlafe in Thukunft bei dir auf dem Boden. Dann fühle ith mith thicherer und bin auch nist tho eintham.«
Der Eichhörnchen Junge hatte immer noch ganz schreckliche Angst. Er wollte einfach nicht mehr allein schlafen.
Knallesel legte seinen breiten Kopf etwas schief und sah Weinerle dabei nachdenklich an.
»Du bist ein Eichhörnchen, mein lieber Weinerle. Und Eichhörnchen leben und schlafen nun mal in den Bäumen. So wie Hunde auf der Erde leben und in Höhlen oder unter Blätterhaufen schlafen, wenn wir nichts anderes finden.
Uns macht das nichts aus. Das ist unsere Natur. Aber du wärst bestimmt nicht glücklich damit. Ein jeder Mensch und ein jedes Tier haben ihre ganz eigene Bestimmung und Aufgabe.
Wenn wir uns aus Angst oder Unsicherheit verbiegen und unsere wahre Natur verleugnen, können wir niemals wirklich glücklich werden.
Denke noch einmal in Ruhe darüber nach«, sagte der sanftmütige Hund und fuhr mit seiner rauen Zunge über Weinerles Köpfchen.
»Und jetzt verscheuchen wir den bösen Traum und machen uns auf den Weg. Ich habe einen Hunger wie ein Bär und trinken müsste ich auch mal was. Lass uns zu dem kleinen See gehen, den wir gestern entdeckt haben.
Neben der braunen Bank, die dort steht, hängt ein Mülleimer. Mit Glück haben die Menschen etwas Essbares darin hinterlassen. Gestern war ja dort viel los.«
Weinerle nickte und sprang dann auf den breiten Rücken von Knallesel. Dies war sein Lieblingsplatz.
Hier hatte er einen guten Überblick und fühlte sich sicher. Außerdem war das ein warmes Plätzchen, auf dem er manchmal ein kleines Schläfchen hielt, wenn sie stundenlang unterwegs waren.
Knallesel lebte schon so lange in diesem riesigen Wald, dass er gar nicht mehr genau wusste, wie es früher einmal gewesen war.
Er hatte einige sehr gute Freunde unter den Tieren gefunden und hätte mit seinem Leben eigentlich rundum zufrieden sein können, wenn da nicht die Menschen gewesen wären.
Sie fingen an, immer mehr Bäume zu roden und Straßen und Häuser zu bauen. Dadurch wurden er und seine lieben Freunde immer weiter zurückgedrängt.
Da er sich für die Tiere verantwortlich fühlte und sie ihn zu ihrem Anführer gewählt hatten, musste er dringend eine Lösung für dieses Problem finden.
Vor langer Zeit hatte ihm einmal ein befreundeter Fuchs von einem sprechenden Baum erzählt, der angeblich alle Wünsche erfüllen konnte.
Knallesel wollte lediglich für sich und seine Freunde einen Platz, an dem sie in Ruhe leben konnten.
Das wäre ja nicht zu viel verlangt.
Deswegen war er auch immer so rastlos und ständig auf Wanderschaft, um diesen sagenumwobenen Baum zu finden.
Sollte der Fuchs recht gehabt haben, gab es ein bestimmtes Tor, durch das man von diesem Wald in einen anderen gelangen konnte. Die Tiere nannten ihn den ›verwunschenen Wald‹. Dort sollte auch der sprechende Baum stehen.
Angeblich wurde er von den Schnagingilies bewacht. Einer kleinen Gemeinschaft von Zwergen, die magische Kräfte hatten. Gesehen hatte sie allerdings bisher noch niemand. Geschweige denn hatte eines der Tiere das verborgene Tor gefunden.
Genauso wenig wie er.
Auf einem seiner zahlreichen Streifzüge war er schließlich auch eines Tages auf Weinerle gestoßen.
Das kleine Eichhörnchen hatte sich verirrt und war verzweifelt auf der Suche nach seinen Eltern und Geschwistern.
Laut weinend fand Knallesel es am Fuße einer knorrigen Eiche und hatte es sofort in sein großes Hundeherz geschlossen.
Seitdem waren die beiden unzertrennlich.
Seine Familie hatte Weinerle leider nie wiedergefunden, aber jetzt hatte er ja Knallesel. Seinen allerbesten Freund.
Schnell hatten sie den kleinen See erreicht und da es noch so früh am Morgen war, waren sie allein dort.
Ein paar Entenbabys schwammen auf dem ruhigen Wasser und tauchten abwechselnd ihre struppigen Köpfchen unter. Mutter Ente schwamm voraus und passte auf, dass den Kleinen auch nichts passierte.
Sofort sprang Knallesel auf die Bank zu und steckte seinen breiten Kopf erwartungsvoll in den daneben befindlichen Mülleimer.
Er hatte sehr großes Glück und fand sofort zwei belegte Salamibrote, die die Menschen achtlos hineingeworfen hatten.
Ein wahrer Festschmaus. Zumindest dafür konnte man die Zweibeiner gebrauchen.
Nachdem er sich satt gegessen hatte, trottete er zu dem See hinunter und löschte auch seinen Durst.
Nun war er gestärkt und wieder voller Tatendrang.
Weinerle hatte seinen Freund mit einem Schmunzeln in seinem pelzigen Gesicht beobachtet und freute sich, dass sie solches Glück gehabt hatten und Knallesel sich satt essen konnte.