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Public Viewing hat sich innerhalb des letzten Jahrzehnts als eine neue Rezeptionsform im öffentlichen Raum etabliert. Trotz einer nahezu gegebenen Vollversorgung an TV-Geräten in privaten Haushalten strömen alle Jahre wieder Millionen von Menschen zu öffentlichen Plätzen, um gemeinsam sportliche Großevents zu verfolgen. Doch welche Motivation haben diese Menschen - trotz der Vielzahl an Fernsehgeräten und der Möglichkeit eines individuellen Fernsehgenusses - derartige Kollektivveranstaltungen zu besuchen? Welche demographischen und soziokulturellen Hintergründe unterscheiden Public Viewing Zuschauer von gewöhnlichen TV-Konsumenten? Wie unterscheiden sich die Zuschauer eines Sport- und Krimievents? Welche Einflüsse tragen dazu bei, dass sich Zuschauer ohne jegliche persönliche Bindung zueinander in einem öffentlichen Raum treffen, um gemeinsam fernzusehen? Ist es die Inszenierung eines Events und die dazugehörige Kommerzialisierung, welche die Menschen dazu bringt, Fanfeste oder ähnliche Public Viewing Veranstaltungen zu besuchen, oder möchten die Menschen beim Public Viewing ihre Emotionen teilen? Sind diese Veranstaltungen nur ein Erfolg, wenn es um den Sport geht? Wenn ja, wie kommt es, dass sich andere zu einem „Tatort“-Abend treffen? Wie hat sich der heutige deutsche TV-Konsument in den letzten Jahrzehnten entwickelt, wie kann man diesen typologisieren und welche Prognosen kann man für die Zukunft machen? Werden zukünftig wieder Kinos Publikum einladen, um gemeinsam TV-Serien zu verfolgen? Eben diese Fragen versucht das vorliegende Buch zu beantworten.
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