Kommissar Schlotterteich: Watch out! - In London auf Verbrecherjagd - Christian Tielmann - E-Book

Kommissar Schlotterteich: Watch out! - In London auf Verbrecherjagd E-Book

Christian Tielmann

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Beschreibung

Eine deutsch-englische Detektivgeschichte zum Mitraten und Mitlachen! --- Auch ein Schnüffler braucht mal Pause. Darum fährt Kommissar Schlotterteich mit seiner Familie nach London. Doch schon im Zug kommt per SMS ein neuer Fall: Schnauze, "der Hundeflüsterer", ist ausgebrochen und hält sich angeblich in London auf. Schlotterteich soll den Gauner und seine Helfershelfer stoppen, gemeinsam mit Detective Emily Cumberland von Scotland Yard. Allerdings ist Schlotterteich nicht gerade ein Englisch-Genie, was die Ermittlungen erheblich erschwert ...

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Außerdem von Christian Tielmann im Carlsen Verlag lieferbar:Die Piraten vom DachErwischt! – RätselkrimisHier ist was foul! – Ein FußballrätselbuchMax und die klasse KlassenfahrtMax und der voll fies gemeine KlauMax und der GeisterspukMax und die überirdischen KickerMonsterschreck – Nichts wie weg Carlsen-Newsletter Tolle neue Lesetipps kostenlos per E-Mail!www.carlsen.de Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung, können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden. In diesem E-Book befinden sich Verlinkungen zu Webseiten Dritter. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass sich die Carlsen Verlag GmbH die Inhalte Dritter nicht zu eigen macht, für die Inhalte nicht verantwortlich ist und keine Haftung übernimmt. Originalausgabe Veröffentlicht im Carlsen Verlag August 2013 Copyright © 2013 Carlsen Verlag GmbH, Hamburg Alle Rechte vorbehalten Muttersprachliche Durchsicht: Katherine Glass Umschlag- und Innenillustrationen: Heribert Schulmeyer Umschlaggestaltung: formlabor Corporate Design Taschenbuch: bell étage Satz und E-Book-Umsetzung: Dörlemann Satz, Lemförde ISBN 978-3-646-92537-1 Alle Bücher im Internet unter:www.carlsen.de

1.  On the Train

Im Zug

»Endlich Ferien!« Kommissar Schlotterteich streckte die Beine unter den Tisch und schloss die Augen.

Er hatte alles erledigt: Er hatte die 90 schwierigsten Fälle der letzten drei Jahre gelöst, alle Verbrecher hinter Schloss und Riegel gebracht und nun sauste er mit seiner Familie durch den Kanaltunnel Richtung England.

»Jetzt aber nicht faul werden, Papa!«, mahnte sein Sohn. »Du wolltest doch im Zug dein Englisch aufbessern!«

Schlotterteich öffnete die Augen. Neben ihm saß sein Sohn und grinste. Was gab es da zu grinsen? »Ich habe frei. Und frei ist frei! – Ich gebe dir ja auch keine Hausaufgaben für die Ferien auf!«

Nun guckte auch noch seine freche Tochter hinter ihrem Buch vor. »Wir sind aber nicht deine Dolmetscher, Papa!«

»Jetzt lasst ihn doch!«, schaltete sich seine Frau ein. »Papa hat sich einen echten Urlaub verdient. Und das bisschen Englisch kriegen wir schon noch hin. Schließlich muss er ja keine Leute auf Englisch verhören!«

»I hope so!«, murmelte Kommissar Schlotterteich. Das hoffte er sogar sehr. Doch da klingelte sein Handy. Es klingelte nicht das normale Tüdeldi-Tüdeldei! Es klingelte im Notfallton: Tatü-Tata! Und zwar ziemlich laut.

»My goodness! What an awful ring tone!«, beschwerte sich eine ältere Dame mit lila Dauerwellen, deren Hund den Kommissar ankläffte, als wäre er eine wilde Katze.

»Oh, sorry«, murmelte Schlotterteich, obwohl er den Klingelton gar nicht so schrecklich fand, und nahm das Gespräch schnell an.

Die Dame stand auf und rief ihren kleinen Kläffer. »Come on, Fido! Let’s go to the dining car. It’s tea time.« Sie rückte ihre Frisur zurecht und verzog sich mit ihrem hellwachen Hündchen Richtung Speisewagen.

»Schlotterteich, wo zum Henker stecken Sie? Sind Sie etwa noch im Tunnel?« Es war der Polizeipräsident Hubertus Hammerhein persönlich. Hammerhein war ein erstaunlicher Mensch. Er konnte erstaunlich schnell und viel sprechen und dabei doch so gut wie gar nichts sagen. Und so aufgeregt, wie Hammerhein sprach, hatte Schlotterteich mal wieder ziemliche Schwierigkeiten, ihm zu folgen. »Es ist furchtbar, Sie müssen sofort handeln! Der schlimmste aller schlimmen Fälle ist eingetreten. Entsetzlich! Unfassbar. Die Experten von der Spurensicherung sind noch vor Ort, so dass ich nicht vorgreifen kann, aber das müssen Sie sich mit eigenen Augen ansehen, Schlotterteich. Ach nein, ist ja Unsinn. Sie sind ja gar nicht im Lande. Ich schicke Ihnen ein Foto auf Ihr Handy. Sie müssen zugreifen, sofort zugreifen. Hören Sie? Ich habe alles organisiert, aber ich habe nichts im Griff! Wir stellen Ihnen eine Sonderkommission aus den besten Leuten zusammen, wenn es sein muss, aber zögern Sie keine Sekunde! Schlotterteich! So sagen Sie doch endlich was, Herr Kommissar! Hören Sie mich überhaupt?«

»Guten Tag, Herr Präsident«, sagte Schlotterteich. »Was ist denn eigentlich passiert?«

»Das fragen Sie noch? Habe ich das nicht gesagt?«

»Äh, nein, Herr Präsident, das haben Sie nicht. Sie haben nur sehr schnell gesagt, dass ich sehr schnell handeln muss. Aber ich weiß ja noch gar nicht, was ich tun soll.«

»Verhaften natürlich! Die ganze Bande!«, rief Präsident Hammerhein.

»Ja, aber ich stecke im Tunnel. Ich bin auf dem Weg nach England«, sagte der Kommissar.

»Na eben, eben. Die doch auch!«, rief Hammerhein.

Schlotterteich wurde allmählich neugierig. Was war denn da passiert? Und warum sollte er jemanden verhaften?

»Es ist Schnauze«, sagte der Polizeipräsident.

Schlotterteich klappte den Mund auf und brachte keinen Ton raus. Seine Kinder fingen an zu kichern. Seine Frau lachte nicht. Sie flüsterte: »So schlimm?«

Schlotterteich nickte. Schnauze, genannt ›der Hundeflüsterer‹, hatte er erst vor zwei Wochen eingebuchtet. Im angeblich sichersten Untersuchungsgefängnis des Landes saß der und wartete auf seinen Prozess. Das hatte Schlotterteich jedenfalls gedacht. Aber Schnauze war weder leicht zu schnappen noch leicht zu behalten. Denn er konnte auf geheimnisvolle Weise mit Tieren aller Art kommunizieren. Wach- und Spürhunde flüsterte er in den Schlaf, Jagdhunden konnte er Angst vor Kaninchen einreden. Angeblich hatte Schnauze sogar schon einmal das Kunststück fertiggebracht, so lange mit einem Dackel zu diskutieren, bis der sich selbst einen Knoten in den Schwanz machte.

Ob das stimmte, wusste niemand. Tatsache war: Schnauze verbündete sich gerne mit trickreichen, aber nicht besonders tierlieben Einbrechern. Sein Part war es, die Wachhunde einzulullen, während seine Kollegen die Häuser ausräumten. Schon dreimal hatte Schlotterteich Schnauze erwischt. Und immer wieder konnte er aus den Gefängnissen ausbrechen, weil die Wachhunde plötzlich eingeschlafen waren.

»Aber wie ist das möglich?«, fragte Schlotterteich. »Ihr habt ihn doch nicht etwa wieder von Hunden bewachen lassen?«

»Nein, nein, er hatte Hilfe. Es müssen die von Schroffenhau gewesen sein. Hotte und Motte, wenn Sie mich fragen. Das Loch, das die in die Wand des Gefängnisses gesprengt haben, trägt jedenfalls genau deren Handschrift.«

»Peter?«, fragte Schlotterteichs Frau. »Ist dir nicht gut? Du bist so blass!«

Schlotterteich schwitzte. Die von Schroffenhau waren eine der größten und ältesten Verbrecherfamilien, die Schlotterteich kannte. Angeblich stammten sie alle aus einem uralten Rittergeschlecht. Ein Raubrittergeschlecht, versteht sich. Seit dem Mittelalter plünderte Familie von Schroffenhau alles, was nicht niet- und nagelfest war. Und Hotte und Motte, die Zwillingsbrüder, hatten sich auf Tresore aller Art spezialisiert. Ihre Methode war schnell, einfach und laut: Sprengstoff. Wenn nun ausgerechnet Hotte und Motte von Schroffenhau sich mit Schnauze zusammengetan hatten, schwante Schlotterteich nichts Gutes.

»Angeblich sind Hotte und Motte von Schroffenhau auf dem Weg nach England. Ich habe schon Scotland Yard kontaktiert. Ein Kollege, Detective Kummerländ oder so ähnlich, erwartet Sie am Bahnhof!« Der Polizeipräsident schnappte nach Luft. »Wir haben vier Polizisten mit Sprengstoffspürhunden in jedem Zug, Flugzeug, Schiff und Tretboot, das nach England übersetzt. Unsere Leute sind natürlich bewaffnet, Pistolen, nicht bloß Schlagstöcke wie diese englischen Kollegen, die Bobbys – merkwürdiger Name. Na egal. Wenn Hotte oder Motte wirklich unterwegs nach England sind, werden wir sie hoffentlich noch vor der Einreise schnappen. Da zähle ich auf Sie. Und auf Detective Kummerländ.«

»Geht klar, Herr Präsident«, sagte Schlotterteich und verabschiedete sich.

»Was ist los, Papa?«, fragte Schlotterteichs Sohn. »Musst du wieder nach Hause?«

»Musst du wieder Verbrecher fangen?«, fragte seine Tochter.

»Ja und nein«, sagte Schlotterteich. »Ich muss Verbrecher fangen. Aber diesmal nicht zu Hause. Sondern in England!«

Sein Sohn riss die Augen auf. »Echt? Meinst du, die Verbrecher sind hier im Zug?«

Kommissar Schlotterteich sah sich um. Eigentlich konnte er sich kaum vorstellen, dass Schnauze es so schnell aus dem Gefängnis heraus- und in den Zug hineingeschafft hatte. Andererseits konnte man bei dem natürlich nie wissen. Und wenn auch noch die von Schroffenhau dabei waren …

Der Kommissar stand auf. »Ich hole mir einen Tee im Speisewagen. Wollt ihr auch was?«

Seine Frau nickte. »Ein Kaffee wäre prima.«

Seine Kinder wollten Limonade. Und Schlotterteichs Sohn fügte hinzu: »Ich komme mit. Vielleicht kann ich dir ja beim Verhaften helfen. Oder beim Bestellen.«

Schlotterteich schwieg. Tee, Kaffee und Limonade würde er schon noch selbst bestellen können. Und Verbrecher würden sie im Speisewagen bestimmt nicht finden.

»Good afternoon«, sagte der Kommissar zum Barkeeper im Speisewagen. »A cup of tea, a cup of coffee and two bottles of lemonade, please.«

»Just a second, sir«, antwortete der Barkeeper. »Those officers wanted to pay their bill first.«

Schlotterteich drehte sich um. An einem Tisch saßen zwei Kollegen, die ihre Börsen gezückt hatten, um zu zahlen. Er nickte ihnen zu. »Alles ruhig, Leute?«

»Schlotterteich! Da sind Sie ja schon«, sagte einer der Polizisten. »Kein Krümelchen Sprengstoff hier im Zug. Unsere Hunde passen auf. Hätte ich mir aber auch denken können – wenn Sie im Zug sind, dann werden sich Schnauze und die Brüder von Schroffenhau kaum hierhertrauen.«

Schlotterteich nickte zufrieden. Aber dann stutzte er. Irgendwas stimmte hier doch ganz und gar nicht!

»Ich fürchte, Sie irren sich«, sagte er zu seinen Kollegen.

Was ist dem Kommissar aufgefallen?

→ zur Lösung

2.  Arrival in London

Ankunft in London

Es war keine ruhige Fahrt. Schlotterteich hatte den ganzen Zug abgesucht. Doch erst kurz bevor sie London erreichten, sah er einen Mann, den er für Schnauze hielt. Der Kerl hatte sich einen falschen Bart umgehängt.

»Nicht mit mir, Freundchen!« Der Kommissar schnappte sich den Übeltäter, noch während sie in den Bahnhof St Pancras einfuhren. Blitzschnell legte er ihm Handschellen an und wollte ihm den falschen Bart abreißen.

»Ouch!«, rief der Mann. »What are you doing, for heaven’s sake? Are you crazy?«

Schlotterteich ließ erst den Bart los. Denn der war echt. Dann ließ er auch den Mann los. Das war nicht Schnauze. Kein Wunder, dass der Reisende ihn für verrückt hielt.

»I’m so sorry.« Schlotterteich bekam einen knallroten Kopf und nahm dem Bärtigen sofort die Handschellen wieder ab. »I confused you with somebody else.«

Dass der Kommissar ihn mit jemand anders verwechselt hatte, glaubte der Reisende sofort. Wütend sprang er aus dem Zug.

Auch Schlotterteich stieg mit seiner Familie aus. In der linken Hand hatte er seinen Koffer, in der rechten noch die Handschellen. Das Ganze war ihm ziemlich peinlich. Auf dem Bahnsteig wurde er gleich von einer Frau angesprochen.

»You must be Detective Schlotterteich!«, sagte die Frau. Sie hielt ihm eine Polizeimarke hin. Scotland Yard, die britische Polizei. »My name is Detective Cumberland. You and I are going to be working together to catch Schnauze and his friends. – Wir werden, äh, arbeiten zusammen?!«

Schlotterteich musste grinsen. Detective Cumberland hieß nicht Kummerländ. Und er war kein Mann, sondern eine Frau.

»Why are you smiling? Have you caught them already?«, fragte Detective Cumberland.

Schlotterteich schüttelte den Kopf. Er lächelte nicht, weil er Schnauze und die anderen schon geschnappt hatte. Er lächelte, weil der Polizeipräsident anscheinend noch weniger Englisch verstand als Schlotterteich. Und weil die Kollegin offenbar Deutsch sprach.

»You speak German?«, fragte Schlotterteich sicherheitshalber nach.

»Only a little bit. Nur ein bisschen. But I can understand a lot. So you can speak German if you want, and I’ll answer in English.«

»Na wunderbar.« Schlotterteich seufzte erleichtert. Und dann seufzte er gleich noch einmal. Aber genervt: »Ich dachte, ich hätte die wahren Verbrecher, aber es waren die falschen.«

»I don’t understand: Were any of the suspects on the train?«, fragte Detective Cumberland nach.

»Garantiert waren Verdächtige im Zug. Drei Stück, wenn Sie mich fragen: Schnauze und die Brüder Hotte und Motte von Schroffenhau. Aber sie sind mir entwischt. Die Frage ist nur: Wo sind sie jetzt?«

»Yes, where are they?« Detective Cumberland sah auf die Fahndungsbilder, die Hammerhein ihr geschickt hatte, und musterte die Passanten auf dem Bahnsteig.