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Dieses Buch gibt Hilfe zur Selbsthilfe bei der Lösung von Konflikten im Berufsleben. Die Autorin zeigt, wie Sie Konflikte mit Ihren Kollegen oder als Vorgesetzter zwischen Mitarbeitern verstehen und entschärfen und im besten Fall lösen. Sie erfahren, wie Sie sich selbst und andere bewusst wahrnehmen, wie Sie klar kommunizieren und Konflikte vermeiden oder so lösen, dass eine Win-win-Situation entsteht. Sollte das nicht möglich sein, wird auch aufgezeigt, wie Sie Konflikte mit externer Hilfe - einem Mediator - lösen können.
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Seitenzahl: 516
Konfliktlösung im Beruf für Dummies – Schummelseite
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
1. Auflage 2013
© 2013 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim
Original English language edition Konfliktlösung im Beruf für Dummies © 2010 by Wiley Publishing, Inc.
All rights reserved including the right of reproduction in whole or in part in any form. This translation published by arrangement with John Wiley and Sons, Inc.
This E-Book published under license with the original publisher John Wiley and Sons, Inc.
Copyright der englischsprachigen Originalausgabe © 2010
Alle Rechte vorbehalten inklusive des Rechtes auf Reproduktion im Ganzen oder in Teilen und in jeglicher Form. Dieses E-Book wird mit Genehmigung des Original-Verlages John Wiley and Sons, Inc. publiziert.
Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.
Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.
Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autor und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.
Korrektur: Frauke Wilkens, München
Satz: Mitterweger & Partner, Plankstadt
Print ISBN: 9783527708185ePDF ISBN: 9783527668847ePub: 9783527668854ISBN mobi: 9783527668861
Über die Autorin
Vivian Scott ist zertifizierte Mediatorin und hat eine eigene Praxis in Snohomish, Washington. Die von ihr behandelten Fälle am Arbeitsplatz reichen von der Beendigung einer geschäftlichen Partnerschaft bis hin zur Entwicklung einer neuen Arbeitsumgebung für eine Anwaltskanzlei. Gemeinsam mit dem Dispute Resolution Center of Snohomish & Island Counties hat sie ein umfassendes Praktikums- und Zertifizierungsprogramm aufgelegt, in dessen Rahmen sie regelmäßig zwischen Parteien vermittelt, um Konflikte am Arbeitsplatz, in der Familie, von Verbrauchern und zwischen Vermietern und Mietern zu lösen. Vivian Scott ist Mitglied der Washington Mediation Association und verbringt viel Zeit damit, für sinnvolle Lösungen zu werben.
Vor ihrem Rückzug aus der Welt des Hightech-Marketing im Jahr 1999 hatte sie erkannt, dass Erfolge nur möglich sind, wenn man Konflikte im Rahmen der Büropolitik lösen kann. Sie nutzte ihr Verhandlungsgeschick und ihre Vermittlungs- und Problemlösungskompetenz, um für ihren Arbeitgeber Beziehungen zu Verbänden regionaler Kleinunternehmer und Niederlassungen zu schmieden und zu pflegen, was dazu führte, dass die Small Business Administration ihr eine seltene persönliche Auszeichnung für ihren Einsatz in der Geschäftswelt verlieh.
Vivian Scott lebt mit Ben zusammen und ist stolze Mutter einer erwachsenen Tochter, die selbst bald Anwältin und Mediatorin sein wird.
Inhaltsverzeichnis
Über die Autorin
Einführung
Über dieses Buch
Konventionen in diesem Buch
Was Sie nicht lesen müssen
Törichte Annahmen über den Leser
Wie dieses Buch aufgebaut ist
Teil I: Konflikte am Arbeitsplatz verstehen
Teil II: Konflikte zwischen mehreren Mitarbeitern lösen
Teil III: Konflikte lösen, in die man selbst verwickelt ist
Teil IV: Der Top-Ten-Teil
Symbole, die in diesem Buch verwendet werden
Wie es weitergeht
Teil I Konflikte am Arbeitsplatz verstehen
1 Konfliktlösung am Arbeitsplatz: Ein Überblick
Allgemeine Konfliktfaktoren berücksichtigen
Unterschiedliche Ansichten anerkennen
Gefühle anderer anerkennen
Mit Kommunikationsfehlern umgehen
Gruppendynamik entschlüsseln
Die eigene Rolle beurteilen
Kompetente Mediation
Acht Schritte zur Lösung
Ein Gespräch zwischen zwei Personen ermöglichen
Konflikte mit einem Team bewältigen
Konfliktlösungskompetenz nutzen
Interne Hilfsmittel
Externe Quellen
Sich mit einem direkten Konflikt auseinandersetzen
Lösungen finden, die für beide Seiten tragbar sind
Eine andere Zukunft schaffen
2 Was Menschen in einen Konflikt mitbringen
Kommunikation wiederentdecken
Das Ziel der Kommunikation verändern
Vorsicht bei der Wortwahl: Die Bedeutung der Sprache
Körpersprache lesen lernen und beherrschen
Der Ton macht die Musik
Die Denkweise anderer Menschen verstehen lernen
Werte: Verstehen, was anderen wichtig ist
Filter: Informationen sieben
Geschichte: Aus der Vergangenheit lernen
Gefühle wichtig nehmen
Was Gefühle sagen
Heftige Gefühle und ihre Auswirkungen
Problematische Gefühle akzeptieren und verarbeiten
Auf Konflikte eingehen
Nachgeben
Vermeiden
Ausfechten
Kompromisse machen
Zusammenarbeiten
3 Wie Gruppen zu Konflikten beitragen
Ein Blick auf die Firmenkultur
Das Leitbild der Organisation erkennen
Über Einstellungs- und Beförderungspraktiken nachdenken
Wie sich Ihr Unternehmen an Veränderungen anpasst
Teamdynamik
Mit auseinanderdriftenden Erwartungen umgehen
Zugeteilte und übernommene Rollen erkennen
Macht neu definieren
Schlechtes Gruppenverhalten
Cliquenbildung
Verbündete finden
Falsche Vermutungen aufstellen
Tratsch verbreiten
4 Bei sich selbst anfangen: Wie Vorgesetzte Konflikte fördern
Gängelei
Bewegung in die Sache bringen
Trennen statt vereinen
Scheinbar Partei ergreifen
Sich keine Zeit nehmen, mehr zu verstehen
Überreagieren
Die eigentlichen Probleme falsch verstehen
Wegschauen
Herablassend sein
Wirkungslose Worte an die Mitarbeiter
Nicht über die eigene Arbeit sprechen
Ihr Team nicht angemessen vertreten
Ungenaue Erwartungen und Verantwortlichkeiten
Die richtige Person für die falsche Aufgabe
Sich mit Flickschustereien durchwursteln
Reden statt Zuhören
Richter und Geschworene in einem sein
Retten statt Coachen
Defizite leugnen
Wenn das Ego im Weg steht
Wenn Ausbildung oder Fähigkeiten fehlen
Wenn Veränderungen verunsichern
5 Wann Konflikte angesprochen werden müssen
Kosten und Schwere von Konflikten bewerten
Harte Kosten ungelöster Konflikte
Weiche Kosten ungelöster Konflikte
Konflikte gewichten
Auf Mitarbeiter zugehen und Informationen sammeln
Sich die eigenen Absichten bewusst machen
Die Teilnehmerliste erstellen
Den Treffpunkt wählen
Für einheitliche Befragungen sorgen
Fragen stellen
Einzelheiten des Konflikts unter die Lupe nehmen
Was Sie wissen
Folgegespräche
Mitarbeiter ermächtigen, Probleme selbst in die Hand zu nehmen
Erfolgversprechende Tipps geben
Die Mitarbeiter zum Erfolg motivieren
Alles unter Dach und Fach bringen
Die Fortschritte beobachten
Teil II Konflikte zwischen mehreren Mitarbeitern lösen
6 Einen Plan entwickeln und ein Treffen vorbereiten
Die Parteien auf ein Gespräch vorbereiten
Mitarbeiter zum Treffen einladen
Ihre Rolle erklären
Den Mitarbeitern helfen, sich in den richtigen Gemütszustandzu versetzen
Vertraulichkeit zusichern
Den Rahmen für das Gespräch bestimmen
Vorbereitende Aufgaben festlegen
Das Treffen arrangieren
Einen neutralen Ort wählen
Genügend Zeit einplanen
Eine angenehme Umgebung schaffen
Sich vorbereiten
7 Ein Mediationstreffen beginnen und einen Arbeitsablauf aufstellen
Effektiv moderieren
Rapport herstellen und für eine entspannte Lage sorgen
Neutralität zeigen
Aktives Zuhören
Fragen für später aufheben
Die Grundregeln des Gesprächs besprechen
Rollen und Verantwortlichkeiten erläutern
Den Informationsfluss steuern
Für ungestörte Redezeiten sorgen
Den Beteiligten die Möglichkeit zur Darstellung ihrerSichtweisen geben
Festlegen, wer zuerst spricht
Dem anderen Beteiligten zuhören
Das Gehörte zusammenfassen und wiedergeben
Gefühle widerspiegeln
Aussagen umformulieren
Sichtweisen neutralisieren
Eine Tagesordnung erstellen
Von der Vergangenheit in die Zukunft leiten
Zugänglichkeit und Besitz deutlich machen
Die Themen trennen
Probleme benennen und definieren
Allgemeine Tagesordnungsthemen in Betracht ziehen
Die Tagesordnung für Verhandlungen nutzen
8 Mögliche Konfliktlösungen verhandeln
Zur Kommunikation anregen
Von der Vergangenheit in die Zukunft
Mitarbeiter motivieren und ermuntern
Zuhören und Unterbrechen
Sich auf Werte statt auf Probleme konzentrieren
Entdecken, was wirklich ist
Zwischen den Zeilen nach Werten suchen
Das Brainstorming unterstützen
Grundregeln zum Brainstorming festlegen
Mögliche Lösungen eingrenzen
Konstruktive Fragen stellen
Wissen, wann welche Frage richtig ist
Fragen aufeinander aufbauen lassen
Unproduktive Fragen vermeiden
Widerstände überwinden
Häufige Gründe für Widerstände
Die Sackgasse untersuchen
Möglichkeiten schaffen
Die Spielräume testen
Sich neu auf Werte konzentrieren
Negative Verhaltensweisen unterbrechen
Ein letzter Versuch zur Überwindung des Widerstands
Treffen unter vier Augen mit den einzelnen Konfliktparteien
Auswählen, wer als Erstes an der Reihe ist
Den Streitparteien ermöglichen, sich unter erweiterterVertraulichkeit zu öffnen
Luft ablassen und sondieren
Die Mitarbeiter auf ihre Rückkehr zum offenenGespräch vorbereiten
9 Vorschläge machen und Vereinbarungen schmieden
Verhandlungen fortführen
Mit dem Treffen fortfahren
Auf die positiven Ansätze achten
Lösungen und Vereinbarungen im Verlauf des offenenGesprächs entwickeln
Die unverhandelbaren Elemente eines guten Abkommens
Problembereiche untersuchen
Alles aufschreiben
Das Treffen beenden und alle mit Optimismus entlassen
Einigung
Zwischenvereinbarungen
Keine Einigung
10 Ein Treffen für das ganze Team organisieren
Als Moderator handeln
Informationen aus der Gruppe zusammentragen
Sammeln, was Sie bereits wissen
Weitere Informationen erfragen
Interviews und Umfragen nutzen
Eine Zeitleiste erstellen
Die Intensität des Konflikts bewerten
Einen Plan für das Treffen formulieren
Das Ziel des Treffens bestimmen
Eine Tagesordnung erstellen
Grundregeln vorschlagen
Arbeitsgruppen in Betracht ziehen
Den Startschuss für das Gruppentreffen geben
Den Tonfall vorgeben
Die Tagesordnung präsentieren und die Grundregeln festlegen
Die Teilnehmer zu Wort kommen lassen
Interventionsstrategien nutzen
Aufteilung in Kleingruppen
Rückkehr in die Großgruppe
Einen Teamplan für die Nachbereitung entwickeln
Die nächsten Schritte vorgeben
Qualitätsstandards festlegen
11 Übereinkünfte und Fortschritte überwachen
Ein wachsames Auge auf das Umfeld haben
Auf Anzeichen sich verringernder Spannungen achten
Nach positiven Veränderungen in den ArbeitsbeziehungenAusschau halten
Ein Gespür für Veränderungen bei der Kommunikation haben
Auf Inhalte achten
Auf den Tonfall hören
Körpersprache beobachten
Reaktionen auf problematische Gespräche wahrnehmen
Klatsch und Tratsch überwachen
Nach Beispielen für persönliche Verantwortung suchen
Übereinkünfte einhalten
Sich neuen Problemen bereitwilliger stellen
Sich einschalten, um zu coachen und zu ermutigen
Mitarbeiter nach einer Mediation coachen
Wissen, wann man gebraucht wird
Produktive Folgetreffen leiten
Das Treffen vorbereiten
Das Treffen durchführen
Teil III Konflikte lösen, in die man selbst verwickelt ist
12 Erkennen, was beide Seiten wollen
Sich fragen, was man wirklich will
Die eigenen Grundwerte verstehen
Ihre wunden Punkte entdecken
Ihre Fähigkeit zum Zuhören überdenken
Sich um Bescheidenheit bemühen
Um Hilfe bitten
Ihre Stärken erkennen
Darüber nachdenken, was die andere Person will
Herausfinden, was Sie wissen
Nicht dramatisieren
Berücksichtigen, was Sie nicht wissen
Beide Seiten betrachten
Probleme
Werte
Wunde Punkte
Stärken
Gemeinsamkeiten
Vorschläge
13 Zu einem Konfliktgespräch einladen
Auf Ihren Konfliktpartner zugehen
Zeit und Ort sind alles
Worte mit Bedacht wählen
Die beste Art der Kommunikation wählen
Sich auf Widerstand vorbereiten
Auf Gegenangriffe reagieren
Leugnungsversuche überwinden
Vermeidungshaltungen aufweichen
Hoffnung in der Hoffnungslosigkeit
Zeit und Ort für eine konstruktive Diskussion bestimmen
Überlegungen zum Zeitpunkt
Auf den Ort kommt es an
14 Sich zusammensetzen und die Probleme durchsprechen
Vorbereitungen zur Moderation Ihres eigenen Konflikts
Ihre Doppelrolle erkennen
Den Mediationsprozess auf ein Einzelgespräch abstimmen
Das Einzelgespräch beginnen
Eine natürlich klingende Einleitung formulieren
Die aktuelle Herausforderung anerkennen
Den Ablaufplan des Treffens erläutern
Sich zu einem konstruktiven Treffen verpflichten
Sichtweisen austauschen
Entscheiden, wer beginnt
Aktiv zuhören
Gehörtes zusammenfassen
Sich verständlich ausdrücken
Scheinbar unüberwindliche Gegensätze überbrücken
Eine Tagesordnung erstellen
Nach Win-win-Lösungen suchen
Positive Alternativen vorschlagen
Das Gespräch auf Kurs halten
Entscheidungen treffen
Die Diskussion abschließen
Den Inhalt wiedergeben
An den Einzelheiten feilen
Ohne Vereinbarungen auseinandergehen
15 Das Vorgehen an der Hierarchie orientieren
Probleme mit Mitarbeitern klären
Den Dialog suchen
Worum es in Konflikten meistens geht
Die Vorgehensweise individuell maßschneidern
Ein positives Umfeld schaffen
Eigene Machtbefugnisse zügeln
Die Nerven bewahren
Konflikte mit Gleichgestellten austragen
Die Position eines Gleichgestellten respektieren
Den Gesprächsort klug wählen
Die Arbeitsbeziehung aufrechterhalten
Mit dem Chef unter vier Augen reden
Die Vor- und Nachteile der Bitte um ein Gespräch abwägen
Die Vorstellung von Macht neu definieren
Die Zeit optimal nutzen
Teil IV Der Top-Ten-Teil
16 Zehn Dinge, die Sie bei einem ungelösten Konflikt selbstin der Hand haben
Ihr Plan
Ihre Perspektive
Ihre Reaktionen
Ihr Engagement
Ihre Rolle im Konflikt
Ihre Erwartungen
Ihre Energie
Ihre eigene Geschichte
Ihre Art, die Situation zu verarbeiten
Ihr Charakter
17 Zehn Gründe, die Führungskräfte gerne dafür anführen,Konflikte nicht anzugehen
Ich weiß wirklich nicht wie
Ich will kein Fass aufmachen
Damit hatte ich noch nie Erfolg
Problem? Welches Problem?
Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll
Das ist nicht meine Angelegenheit
Ich bin doch kein Babysitter
Ich muss auch meine Arbeit machen
Ich will niemanden feuern müssen
Ich will nicht schlecht dastehen
Register
Einführung
Kein Streit würde lange dauern, wenn das Unrecht nur auf einer Seite wäre.
François de La Rochefoucauld
Tagtäglich gibt es Konflikte zwischen Menschen in Büros, Geschäften, Fabriken und an den unterschiedlichsten Arbeitsplätzen. Ganz egal, ob Sie für eine gemeinnützige Organisation, einen kleinen Familienbetrieb, einen von Deutschlands besten Arbeitgebern oder einen aufstrebenden Unternehmensgründer arbeiten, wenn Sie mit mindestens einer anderen Person zusammenarbeiten, können Sie sicher sein, dass es hin und wieder Meinungsverschiedenheiten oder Schwierigkeiten gibt. Das liegt in der Natur der Sache und sollte Sie nicht weiter schrecken.
Sie machen sich nur verrückt, wenn Sie versuchen, einen völlig konfliktfreien Arbeitsplatz zu schaffen. Und warum sollten Sie eine solche Arbeitsumgebung überhaupt haben wollen? Entgegen Ihrer Annahme sind Konflikte an sich nicht schlecht. Wenn man richtig damit umgeht, können Konflikte tatsächlich positive Veränderungen bewirken und neue Möglichkeiten schaffen. Sie machen bereits einen ersten Schritt hin zu einer Problemlösung, wenn Sie es schaffen, nicht nur die negative Seite von Meinungsverschiedenheiten zu sehen, sondern auch die Aussicht auf positive Veränderungen.
Aber wie stellt man es an, einer Situation positive Perspektiven abzugewinnen, die oberflächlich betrachtet gänzlich negativ erscheint? Sie müssen sich darin üben, die Wogen zu glätten, indem Sie die Mitarbeiter durch einen Diskussionsprozess führen, der sie erkennen lässt, dass sie ihre Angelegenheiten selbst klären können, ohne immer jemanden (Sie!) als Schlichter zu Hilfe rufen zu müssen. Werden Sie zum Coach Ihres Teams – jemand, dem alle Beteiligte zutrauen, dass er die wirklichen Streitpunkte klar auf den Tisch bringt, damit erfolgreiche Lösungen gefunden werden können.
Wenn Sie Ihren eigenen Blickwinkel um den Ihres Gegenübers erweitern, können Sie im Falle eines Konflikts an Ihrem Arbeitsplatz sicher sein, dass Sie mit einer besser funktionierenden Beziehung aus dem Streit hervorgehen. Es ist für niemanden gut, im Zentrum der Diskussion zu stehen, deshalb sollten Sie die unangenehme Situation nutzen, Systeme, Beziehungen und Ihre Glaubwürdigkeit zu verbessern.
In diesem Buch spreche ich die häufigsten Konfliktursachen am Arbeitsplatz an und erläutere, wie man ihnen mit den Mitteln bewährter Mediationsverfahren begegnet. Denken Sie immer daran: Alles hat mehr als eine Seite.
Über dieses Buch
Dieses Buch soll Menschen am Arbeitsplatz (in welcher Funktion auch immer) bei der Bewältigung von Konflikten mit Kollegen, Mitarbeitern und Vorgesetzten unterstützen. Es ist vor allem an jene Mitarbeiter in Organisationen gerichtet, die Probleme bewältigen müssen, ohne über einschlägige Erfahrungen im Bereich der Konfliktlösung oder Mediation zu verfügen. Die Kapitel sind prall gefüllt mit Moderationstechniken und -hilfsmitteln, wie sie von Experten der Konfliktlösung tagtäglich angewandt werden. Ich habe dabei darauf geachtet, dass die Techniken und Werkzeuge leicht verständlich formuliert sind und sofort angewendet werden können.
Viele Arbeitnehmer, die hilflos mit ansehen mussten, wie bislang funktionierende Arbeitsbeziehungen den Bach heruntergingen, werden die Informationen in diesem Buch zu schätzen wissen. Sie werden sehen, dass sie nicht dazu verdammt sind, sondern neue Möglichkeiten finden können, auftretende Probleme zu bewältigen – und sie werden auftreten. Ich werde interne und externe Ressourcen darlegen und ihre Funktion erläutern, an die Sie sich in solchen Situationen sicher halten können. Diese Informationen helfen Ihnen, einen auf Ihre besondere Situation zugeschnittenen Plan zu entwerfen.
In dem zunehmend konkurrenzbetonten Arbeitsmarkt sind die Einblicke, die ich Ihnen in Bezug auf die Klärung ungeklärter Situationen gebe, von unschätzbarem Wert. Ich teile mit Ihnen meine Erfahrungen und Kenntnisse, die ich im Verlauf vieler Mediationsverfahren in der Arbeitswelt, mit Familien und Verbrauchern erlangt habe.
Um Ihnen möglichst genau zeigen zu können, wie Sie Konflikte lösen können, stütze ich mich auch auf das Fachwissen von Mediatoren, die ich kenne. Die Kraft ihrer Schlichtungskompetenz in Konfliktfällen mit bis zu 200 Beteiligten bietet eine gute Grundlage für die Entwicklung dauerhafter und zufriedenstellender Vereinbarungen.
Konventionen in diesem Buch
Damit Sie sich besser in diesem Buch zurechtfinden, verwende ich folgende Konventionen:
Ich führe neue Begriffe kursiv gedruckt ein und erläutere sie dann.
Ich verwende fettgedruckten Text, um Schlüsselwörter in Auflistungen hervorzuheben.
Was Sie nicht lesen müssen
Als Autorin würde ich mich riesig freuen, wenn Sie jede Zeile in diesem Buch lesen würden. Ich weiß aber auch, dass Sie beschäftigt sind – mit Ihren täglichen Aufgaben am Arbeitsplatz und den Konflikten, die Sie zweifelsohne zu lösen versuchen. Damit Sie mit diesem Buch noch besser arbeiten können, vertraue ich Ihnen ein Geheimnis an. Wenn Sie Kästen sehen – Texte auf grauem Hintergrund –, können Sie diese gerne überspringen. Diese Bemerkungen beinhalten häufig Praxisbeispiele oder andere Informationshäppchen, die ich während meiner Zeit als Mediatorin gesammelt habe. Diese Geschichten können einen Aspekt des entsprechenden Kapitels verdeutlichen oder eine Situation aus einer anderen Sicht darstellen. Die Hauptaussage des jeweiligen Abschnitts oder Kapitels werden Sie aber auch ohne diese Ausführungen verstehen.
Törichte Annahmen über den Leser
Ich nehme an, dass Sie arbeiten, bezahlt oder ehrenamtlich, und dass Sie mit Menschen zusammenarbeiten. Ich nehme auch an, dass Sie irgendeine Art von Führungsverantwortung tragen – sei es, dass Sie für den laufenden Betrieb einer Fertigungsanlage sorgen oder versuchen, Ihren Ruf als brillanter Manager in der Vorzeigeabteilung eines internationalen Unternehmen zu untermauern. Und ich denke, dass Sie gerade Ärger durchmachen. Vielleicht haben Sie einen Konflikt zwischen zwei Ihrer Mitarbeiter einfach satt, oder Sie liegen sich mit einem Kollegen in den Haaren, oder Sie sind ratlos wegen eines Problems mit Ihrem Vorgesetzten. Und nicht zuletzt vermute ich, dass Sie etwas dagegen tun wollen.
Wie dieses Buch aufgebaut ist
Dieses Buch ist in vier Teile gegliedert.
Teil I: Konflikte am Arbeitsplatz verstehen
Jedes Buch über Konflikte am Arbeitsplatz sollte sich zunächst mit der Frage beschäftigen, wie Streitigkeiten überhaupt entstehen. Dieser Teil beschreibt, welche Rollen Einzelpersonen oder Gruppen in Konflikten am Arbeitsplatz spielen. Man muss fragen, woher die Menschen kommen und wie sich die aktuelle Situation entwickelt hat, wenn man den Schlüssel zur Lösung der eigentlichen Probleme finden will. In diesem Teil geht es deshalb auch darum, wie leitende Mitarbeiter manchmal unwissentlich Probleme verursachen können und was man tun kann, um die Situation nicht noch weiter zu verschlimmern. Ich mache Sie auf Anzeichen aufmerksam, nach denen Sie Ausschau halten sollten, damit Sie rechtzeitig einschreiten können. Und weil Untätigkeit erschütternd sein kann, gebe ich Ihnen einige Denkanstöße mit auf den Weg, die Sie zum Handeln antreiben sollen.
Teil II: Konflikte zwischen mehreren Mitarbeitern lösen
Dieser Teil zeigt Ihnen in einer Art Crashkurs, wie man bei Problemen zwischen zwei Kollegen oder innerhalb einer ganzen Gruppe vermittelnd eingreifen kann. Hier zeige ich Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie einen Plan entwickeln, sich den beteiligten Personen nähern und schließlich dafür sorgen, dass ein Gespräch in Gang kommt. Ich weihe Sie in die Kunst der effektiven Frage ein, damit Sie herauszufinden können, was die Beteiligten wirklich ärgert. Anschließend erfahren Sie, wie man mögliche Lösungen findet und aushandelt. Ich zeige Ihnen, wie Sie den Beteiligten bei der Formulierung von Vereinbarungen helfen können, die wenig Raum für Missverständnisse lassen, und wie Sie einen Mediationsprozess für eine größere Gruppe anpassen können. Eine tatsächliche Lösung ergibt es nur dann, wenn man sie über einen bestimmten Zeitraum messbar nachverfolgen kann. Dazu gebe ich Ihnen Tipps, wie Sie Vereinbarungen überwachen und Fortschritte verzeichnen können.
Teil III: Konflikte lösen, in die man selbst verwickelt ist
Selbst der beste Vorgesetzte kann Probleme mit Mitarbeitern und Kollegen haben. Wenn Sie in leitender Funktion im Zentrum eines Konflikts stehen, bringt Sie das in eine missliche Lage. Deshalb zeige ich Ihnen, wie Sie erkennen können, was Ihr Gegenüber wirklich will, wie Sie seinen Widerstand gegen ein Treffen mit Ihnen überwinden und wie Sie die Angelegenheit in einer Weise diskutieren können, die am ehesten zu einer zufriedenstellenden Einigung führen kann.
Wenn Sie der Chef sind, gebe ich Ihnen Tipps, wie Sie Ihre Macht zügeln und trotzdem klarmachen können, was Sie wollen. Wenn Sie gleichgestellt sind, erfahren Sie, wie Sie die Position Ihres Kollegen achten können, ohne das Gefühl haben zu müssen, nachgegeben zu haben. Und wenn Sie Befehlsempfänger sind, zeige ich Ihnen, wie Sie ein produktives Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten führen können. Darüber hinaus erläutere ich, dass es mitunter langfristig für Sie von Vorteil sein kann, Ihre aktuelle Arbeit erhobenen Hauptes und mit Würde aufzugeben.
Teil IV: Der Top-Ten-Teil
In diesem Teil finden Sie noch mehr Tipps, wie Sie Ihre Aussichten verbessern können, Konflikte effektiv anzugehen und zu lösen. Sehr oft konzentriert man sich auf die Aspekte eines Konflikts, die man nicht kontrollieren kann. Ich liste deshalb zehn Dinge auf, die Sie selbst in der Hand haben. Gewiefte Fachleute haben mir ihre Einsichten aus jahrelanger Erfahrung offenbart. Daher kann ich Ihnen einige der besten Ratschläge anbieten, die man nur finden kann. Sie erfahren hier aber auch, was Sie vermeiden sollten und welche Standpunkte Sie nicht weiterbringen werden. Besonders ans Herz legen möchte ich Ihnen die häufigsten Gründe, weshalb Manager Probleme nicht angehen, damit Sie selbst nicht in diese negativen Verhaltensmuster verfallen.
Symbole, die in diesem Buch verwendet werden
Überall in diesem Buch werden Symbole Ihre Aufmerksamkeit auf Dinge lenken, auf die ich Sie besonders hinweisen möchte.
Wenn ich einen einfacheren Weg zum Ziel kenne oder eine Idee habe, wie man aktuell oder für die Zukunft ein besseres Arbeitsumfeld schaffen kann, mache ich Sie mit diesem Symbol darauf aufmerksam
Mit diesem Symbol kennzeichne ich eine wichtige Information, die Sie nicht vergessen sollten.
Dieses Symbol lenkt Ihre Aufmerksamkeit auf häufige Fehler, die Sie vermeiden sollten.
Dieses Symbol macht seinem Namen alle Ehre – nichts geht über ein Beispiel aus dem wahren Leben, um eine Aussage zu verdeutlichen.
Wie es weitergeht
Konfliktlösung im Beruf für Dummies ist ein Buch, zu dem Sie hoffentlich immer wieder greifen werden. Sie müssen es nicht von vorn bis hinten lesen, um die Informationen zu finden, die Sie gerade brauchen, um einen Konflikt am Arbeitsplatz anzugehen. Sie können das Kapitel aufschlagen, das Ihren aktuellen Bedürfnissen am besten entspricht, und bei Bedarf auf andere Abschnitte zurückgreifen.
Sie mögen zwar in Ihrem Bücherregal dicke Wälzer stehen haben, die sich mit dem Thema Führung beschäftigen, aber es ist nach wie vor eine gute Idee, sich zunächst einmal mit der Frage zu beschäftigen, was Mitarbeiter bewegt und warum sie die Welt so sehen, wie sie es tun. Wenn Sie mit Kapitel 2 anfangen, sind Sie mitten im Thema.
Wenn Sie ein ziemlich gutes Gespür dafür zu haben glauben, wie Gefühle, Werte und Gruppendynamik zu Konflikten beitragen, und wenn Sie außerdem bereit sind, bei Problemen zwischen zwei oder mehr Personen zu vermitteln, blättern Sie gleich zu Kapitel 6 vor und arbeiten sich durch bis zu Kapitel 10. Um mehr über die Feinheiten zu erfahren, die Sie berücksichtigen sollten, wenn Sie eine der Konfliktparteien sind, empfehle ich Ihnen Kapitel 12.
Auch wenn das Buch so aufgebaut ist, dass Sie überall beginnen können, sind Sie nicht verpflichtet, darin hin und her zu springen. Wenn Sie gerne jedes Buch ganz traditionell von vorn bis hinten lesen, blättern Sie einfach in gewohnter Weise weiter!
Teil I
Konflikte am Arbeitsplatz verstehen
In diesem Teil …
Was Sie wissen müssen, um Konflikte am Arbeitsplatz besser verstehen zu können, finden Sie hier. Ich helfe Ihnen beim Aufbau einer umfangreichen Grundstruktur für alle möglichen Konfliktsituationen und stelle Ihnen die verschiedenen Konfliktparteien vor. Ich erörtere, wie sich schwierige Situationen je nach Ihrer Reaktion entweder ausweiten oder abkühlen können und mache Sie auf vermeidbare Fehler aufmerksam. Außerdem bringe ich Ihnen näher, wie Sie sich selbst betrachten können und herausfinden, wann es angebracht ist einzugreifen.
1
Konfliktlösung am Arbeitsplatz: Ein Überblick
In diesem Kapitel
Ursachen für Konflikte am Arbeitsplatz
Mit Mediationsverfahren Mitarbeitern über Probleme hinweghelfen
Fachwissen zu Konflikten finden und anwenden
Konflikte zwischen Ihnen und anderen bewältigen
Sie lieben zwar Ihre Familie und Freunde, aber es lässt sich nicht leugnen, dass Sie auch viel Zeit mit den Menschen an Ihrem Arbeitsplatz verbringen. Es kann sehr stressig sein, wenn man nicht mit Kollegen zurechtkommt oder wenn Mitglieder des Teams, für das man verantwortlich ist, miteinander im Streit liegen. Außerdem lässt man die Probleme am Arbeitsplatz selten dort zurück: Sie können in jeden Aspekt Ihres Lebens eindringen. Es ist deshalb erforderlich, dass Sie sich die Zeit nehmen herauszufinden, was es mit dem Konflikt auf sich hat, die oberflächlichen Probleme überwinden und befriedigende Lösungen für alle Beteiligten finden.
Wenn Sie neugierig sind, wie man Konflikte löst, bedeutet dies, dass Sie vermutlich bereit sind, Alternativen auszuprobieren. Und wenn Sie dafür offen sind, heißt das, dass Sie gute Chancen haben, eine Lösung zu erreichen. Um Meinungsverschiedenheiten effektiv beilegen zu können, müssen Sie einen Schritt zurücktreten und sich einen Gesamtüberblick verschaffen. Sie müssen die Standpunkte anderer bedenken und äußere Faktoren berücksichtigen, die Probleme verursachen oder heraufbeschwören könnten, wie zum Beispiel Gruppendynamik oder Arbeitsplatzregeln.
In diesem Kapitel geht es darum, wie man bei Problemen – zwischen zwei Personen oder innerhalb einer größeren Gruppe – erfolgreich vermitteln kann. Außerdem informiere ich Sie über Hilfsmittel zur Konfliktlösung, die Ihnen unter Umständen zur Verfügung stehen. Und schließlich sage ich Ihnen, wie Sie Ihre erworbene Konfliktlösungskompetenz an Situationen anpassen können, die Sie härter treffen – wenn Sie selbst unmittelbar in einen Konflikt verwickelt sind.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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