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Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Allgemeines, Note: 2,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Germanistische Literaturwissenschaften), Veranstaltung: Mythenrezeption um 1900, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit dem antiken, griechischen Mythos des Ödipus, genauer gesagt mit dem Werk des Sophokles: 'König Ödipus' (im Folgenden auch 'Oedipus tyrannos' genannt). Dieses Werk wurde von der Antike, bis in die heutige Zeit vielfach rezipiert und wirft viele Fragen auf. Die Frage, mit der sich diese Arbeit beschäftigt lautet: Trägt Ödipus die Schuld an seinen Taten? Ödipus tötet im Verlauf der Handlung seinen eigenen Vater Laios und schläft mit seiner Mutter Iokaste, wobei er sogar vier Kinder mit ihr zeugt. Doch hier soll sich ausschließlich mit dem Vatermord beschäftigt werden. Ein wichtiger Aspekt, der zu Beginn zwingend zu nennen ist, ist dass Ödipus diese Taten jedoch alle unwissentlich begeht. Er wurde als Säugling von seinen Eltern ausgesetzt und wächst fernab von Ihnen, am Königshof in Korinth, beim Herrscherpaar Polybos und Merope auf. Die Gesichter seiner richtigen Eltern sind ihm also fremd. Diese Konstellation ist höchst tragisch und erweckt großes Mitleid. Deshalb ist es eine wichtige Angelegenheit zu klären, ob Ödipus wirklich für seine Taten verantwortlich ist. Kann man ihn tatsächlich schuldig sprechen? Der zweite Punkt ist eine interessante Sache, auf die Michael Lurje in seinem Buch 'Die Suche nach der Schuld. Sophokles` Oedipus Rex, Aristoteles` Poetik und das Tragödienverständis der Neuzeit' aufmerksam macht. Lurje fällt auf, dass keine einzige Person im 'König Ödipus' die Schuldfrage stellt, weder Kreon, noch der Chor und sogar Ödipus an sich selbst nicht. Sophokles, als Verfasser des Textes, lässt uns mit dieser Frage also im Dunkeln. Da er die Frage nach der Schuld nicht aufwirft, kann man daraus den logischen Rückschluss ziehen, dass er sie auch nicht beantwortet. Doch ich selbst will es in dieser Hausarbeit dennoch zumindest versuchen. Die methodischen Schritte, um zum Ergebnis zu gelangen, gliedern den Hauptteil folgendermaßen: Zuerst wird mit der Szene am Dreiweg begonnen, dem Vatermord. Sie ist unterteilt in die Aspekte 'Notwehr', 'Prinzip der doppelten Vergeltung' und 'Kampf um den Vorrang'. Danach folgt die Schuldfrage aus der Sicht einiger bekannter, protestantischer Humanisten aus dem 16. Jahrhundert, das Kapitel 'Schuldig im Angesicht der Götter', sowie die Schuldauffassung des thebanischen Volkes. Nach dem Ende des Hauptteils erfolgt das abschließende Fazit.
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