Kontraste - Heinrich Herlyn - E-Book

Kontraste E-Book

Heinrich Herlyn

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Beschreibung

In seinem zweiten Lyrik-Band bietet Heinrich Herlyn, wie es der Titel nahelegt, eine kontrastreiche Zusammenstellung von Gedichten, die komische und humoristische Texte vereint. Wie schon bei seinem ersten Gedicht-Band "Teeologie" findet man kulinarische Texte, die sich mit ostfriesischen Spezialitäten wie grünen "Bohntjes" beschäftigen, neben politischen Texten, die Stellung nehmen zu der zunehmenden Gefahr von Rechts. Der seinem Vorbild Erich Kästner gewidmete Text "Die Rettung der Affenheit", der Donald Trump karikiert, war es, der ihm zusammen mit den Montatsgedichten aus dem Band "Teeologie" den Sieg beim Poetry Slam 2020 "Die Goldene Dreizehn" sicherte. Ein besonderer Schwerpunkt ist - fast prophetisch - das Thema "Krieg und Frieden".

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Seitenzahl: 47

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Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß. (Ernst Busch)

Was andere zum Lachen bringt, muss ernst genommen werden. (Werner Finck)

Humor ist, wenn man trotzdem lacht. (Otto Julius Bierbaum)

INHALT

Kontraste

Kontraste

Ich Heinrich H

Kosmischer Gesang

Liebeserklärung an einen Wochentag

Ehrenrettung

Richtungsstreit

Die Fee

Späte Reue

Der Husten

Tief getroffen

Tief getroffen

Die Liebe

Das Karussell

Utopia

Träume

Glück

Vorstellung am Abend

Vorstellung am Abend

Sternenfänger

Abendlied

Drachenfest

Im Mai

Frühherbst

Klangprobe

Umsonst und draußen

Ode an eine Teigware

Ode an eine Teigware

Maschinenschwärmerei

Bohnen-Song

Fischerlied

Freches Früchtchen

Befürchtungen

Die Exotin

Die Hängematte

Verteidigung einer Farbe

Verteidigung einer Farbe

Gelobtes Grün

Göttliches Blau

Rhapsodie in Rot

Jugendlicher Leichtsinn

Jugendlicher Leichtsinn

Am alten Hafen

Warnung

Keine Ahnung

Nachrichten aus dem Volksempfänger

Nachrichten aus dem Volksempfänger

Neues Lied der Deutschen

Alternative Geschichtsschreibung

Wahl der Qual 2017

Die Leute von PEGIDA

Gesteigerte Wut

Abschiebe-Song

Auricher Islamisierung

Die Verschwörer

Gedanken eines Fundamentalisten

Flüchtlingskrise 2016

Die Ballade von Wolf und Schaf

Die Rettung der Affenheit

Die Rettung der Affenheit

King Donald

Die Ballade vom kindlichen König

Bekenntnis eines Genossen

Das Lied vom Krieg

Das Lied vom Krieg

Ein deutsches Familienmärchen

Kindheitserinnerung

Fragen eines Nachgeborenen

Humanismus

Logik des Krieges

Spieltheorie

Adventsmusik

Dornumer Lamento

Vogelkunde

Vogelkunde

Beim Öffnen einer Verpackung

Am Teetisch 2018

Kleiner Trost

Einschulung

Platzkonzert

Wie das Sams sich die Wochentage merkt

Zungenbrecheralphabet

Lametta

Lametta

Schwei(h)nachtliche Empfehlung

Die Weihnachtsgans

Einkäufe 2016

Kontraste

Tage, die im Gleichmaß fließen, kann der Mensch nicht sehr genießen.

Deshalb musst du

weinen, lachen,

einmal schlafen,

einmal wachen.

Du musst lieben

oder hassen,

du musst tun und

du musst lassen:

Du musst streiten,

dich versöhnen,

still genießen

und auch stöhnen.

Du musst schweigen,

dich erregen,

manchmal faul sein,

dich bewegen.

Du musst ruhen

und mal hasten,

du musst prassen

oder fasten.

Du musst nüchtern

sein und trinken,

manchmal schwimmen,

manchmal sinken.

Du musst schuften

oder spielen, dich erhitzen oder kühlen.

Du musst laufen,

oder liegen,

musst verlieren

oder siegen.

Du musst schreien,

du musst singen,

du musst kriechen,

du musst springen.

Bis du dann begriffen hast:

Lebenslust steckt im Kontrast.

Ich Heinrich H.

(Bertolt Brecht gewidmet)

Ich Heinrich H. bin von den grünen Wiesen

meine Mutter trug mich nicht in die Städte hinein.

Und die Kälte und die Wärme im Pastorenhause

wird in mir bis zu meinem Ableben sein.

Und als ich 17 bin, da krächze ich das Requiem von Brahms und daneben dresch' ich donnernd manchen Boogie ins Klavier. Damit quäl' ich meinen Vater, der an seiner Predigt sitzt, und am Abend trink ich in der “Kleinen Möwe” noch ’n Bier.

Und als ich 18 bin, da spiel' ich die Trompete und mein

Publikum, die Kanzelschwalben, stimmt nur zaghaft ein.

Und als ich 20 bin, rock' ich auf meinem Keyboard

und ich hör' die Leute endlich “Zugabe!” schrei‘n.

Und als ich 30 bin, da gröl ich wieder Lieder, nun in Bremen, und ich stampf' wie rasend Rhythmen aus Südafrika und ich träum' von heißen Nächten unterm hellen Kreuz des Südens und ich ahne dunkel, manchmal werden Träume vielleicht wahr.

Und als ich 40 bin, da habe ich Familie und zwei Kinder und ein Haus im Grünen und auch einen Chor dazu

und wir singen von Südafrika und auch von Brecht ‘n paar Lieder

und der Traum vom schwarzen Kontinent, der lässt mir keine Ruh.

Und als ich 50 bin, da schlage ich schon lange meine Trommel

und sie zieht mich endlich hin nach Cape Town und ich fühl' mich frei.

Und ich sitze abends träumend unterm hellen Kreuz des Südens und der Mond liegt auf dem Rücken und ist gelb und schwer wie Blei.

Und als ich 60 bin, versammle ich so ab und zu 'n paar Menschen und ich singe diesmal keine Lieder aus Südafrika,

sondern 'n paar neue von mir selbst und von andern guten Dichtern

und ich blick' zurück und weiß, manchmal werden Träume wahr.

Ich Heinrich H.

Kosmischer Gesang

Wenn sich die Gedanken weben, mach ich mir 'nen Reim aufs Leben, fühle die Musik in Worten, spüre sie in fernen Orten, hör' die Botschaft unsrer Sterne, die sie singen aus der Ferne: Leben ist ein Kommen, Gehen, ist Verlöschen, Leuchten, Drehen.

Liebeserklärung an einen Wochentag

Ich liebe am Sonntag die Stille, die neben mir freundschaftlich sitzt. Ich seh' in der Leere die Fülle, durch die etwas Leuchtendes blitzt.

Ich liebe am Sonntag die Ruhe, die wärmend durchströmt meinen Kopf. Ich greife beherzt in die Truhe und fass‘ den Gedanken beim Schopf.

Ich liebe am Sonntag die Muße, sie streichelt so sanft mein Gemüt. Ich halte mich fern von der Buße, bin unbegabt auf dem Gebiet.

Ehrenrettung

Ich brauche gar kein Schwein, ich brauch auch keinen Hund, denn ich hab tief in mir versteckt den inn‘ren Schweinehund.

Ich weiß ihn wohl zu schätzen und das nicht ohne Grund, denn dieser inn‘re Schweinehund, der hält mich stets gesund.

Ich kenne die Verachtung

für dich im Erdenrund.

Doch weiß ich, was ich an dir hab,

mein inn‘rer Schweinehund!

Richtungsstreit

(Christian Morgenstern gewidmet)

Korf und Palmström sehn verschieden, wie beim Schlaf man findet Frieden. Und schon lang der Streit sich hält, wie man seinen Diwan stellt.