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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich BWL - Wirtschaftspolitik, Note: 1,0, SRH Hochschule Riedlingen, Sprache: Deutsch, Abstract: In Deutschland wird im Gesundheitswesen das System der „Selbstverwaltung“ angewendet, welches dem Korporatismus zugeordnet wird. Der Korporatismus charakterisiert ein Modell, bei dem Verbände politische und ökonomische Interessen vertreten. Sie versuchen ihre Anliegen in Verhandlungen und mittels Kollektivverträgen zum Ausgleich zu bringen. Dieses nicht auf Wettbewerb ausgerichtete System ist vor allem hinsichtlich des Kriteriums der Wirtschaftlichkeit wenig zielführend. Dies kann anhand des deutschen Gesundheitswesens eindrucksvoll nachvollzogen werden, dessen Kosten aufgrund des demographischen Wandels und des technischen Fortschritts stetig anstiegen. Die Lösungen, welche diesen Kostenzunahmen zumeist entgegengesetzt wurden, bezogen sich einzig auf Leistungskürzungen und Einführung oder Erhöhung von Zuzahlungen für die Patienten. Um das Gesundheitssystem effizienter zu gestalten, braucht es allerdings einen Paradigmenwechsel im Gesundheitsbereich, der auf Strukturveränderungen setzt. Das im Jahr 1993 beschlossene Kassenwahlrecht sollte hier eine Trendwende einläuten. Erstmals wurde damit Wettbewerb ins System gebracht.Dieser Weg wurde im weiteren Zeitverlauf und wird mittels der jüngsten Gesundheitsreformen fortgesetzt. Sie beinhalten eine Vielzahl von institutionellen und leistungsrelevanten Veränderungen für Versicherte, Krankenkassen und Leistungserbringer. Durch eine Erweiterung des Wettbewerbes, besonders im Bereich der Leistungserbringer soll eine Verbesserung der Versorgung und mehr Transparenz im Gesundheitswesen geschaffen werden. Inwieweit der Wettbewerbsmechanismus des Gesundheitssektors durch diese Reformen weiter ausgebaut werden konnte und ob es in Folge zu einer Schwächung oder Stärkung des Korporatismus kommt, wird in der vorliegenden Hausarbeit dargelegt. In Kapitel zwei wird zunächst die Bedeutung des Korporatismus im Gesundheitswesen erläutert sowie gegenwärtige Strukturveränderungen beschrieben. Kapitel drei befasst sich mit den Auswirkungen der jüngsten Gesundheitsreformen im Gesundheitswesen auf ausgewählte Regulierungsfelder hinsichtlich des korporatistischen Konzeptes. Hierbei wird Bezug auf die Aussagen Thomas Gerlingers genommen, welcher zur vorangegangenen Thematik von einer „regelrechten Dekorporatisierung“ spricht. In Kapitel vier wird die Rolle des Patienten im Gesundheitssystem kurz erläutert sowie die Vor- und Nachteile, die sich für ihn aus der aktuellen Entwicklung ergeben, skizziert.
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