Korrumpierte Idyllen in Flauberts "L'Education Sentimentale" - Simone Linde - E-Book

Korrumpierte Idyllen in Flauberts "L'Education Sentimentale" E-Book

Simone Linde

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Romanistik - Französisch - Literatur, Note: sehr gut, Universität Hamburg (Romanistisches Seminar - Franz. Abteilung), Veranstaltung: Flaubert, Sprache: Deutsch, Abstract: Obwohl Flaubert das Etikett Realist ablehnte, zählt er zu den bedeutendsten Schriftstellern des bürgerlichen Realismus im Frankreich des 19. Jahrhunderts. Ebenso wie Stendhal und Balzac wollte er im Roman die Geschichte seiner Generation schreiben: „Je veux faire l’histoire morale des hommes de ma génération; sentimentale serait plus vrai.“ Dieses gross angelegte Projekt muss man im Zusammenhang mit der Entwicklung im 19. Jahrhundert sehen. Im Jahrhundert der Revolutionen wendete sich die Betrachtung auf die historische Wirklichkeit der sich verändernden Gesellschaft, die durch zunehmende Kommerzialisierung und Kapitalisierung aller Lebensbereiche gekennzeichnet war. Die Literatur versuchte dem gerecht zu werden, indem sie persönliche Lebensgeschichten im aktuellen Bezug auf die sozialen, politischen und ökonomischen Bedingungen darstellte. Den Vertretern des realistischen Romans war dabei eine antibürgerliche Haltung gemeinsam, die die Korruption der Gesellschaft offenlegte und die Frage nach der Rolle des Individuums stellte, dass nur noch scheitern kann. Die realistischen Romane haben Paris als Zentrum der modernen Gesellschaft gemeinsam. In Flauberts L’Education Sentimentale ist Paris für die Hauptfigur Frédéric Moreau die Fläche für die Projektion seiner romantischen Sehnsüchte und gesellschaftlichen Ambitionen. Im klassischen Gegensatz zur Verderbtheit der Stadt steht die Landidylle, in die Frédéric mehrfach flieht und dort auch bis zu einem gewissen Grad seine Sehnsüchte erfüllt findet. Diese Arbeit möchte zeigen, wie in der L’Education Sentimentale das Motiv der Idylle als Sinnmodel und narratologischer Subtext evoziert wird, um jedoch durch Korruption und Banalisierung als falsches Ideal entlarvt zu werden. Der Topos der Idylle als zeitloser Raum eines vorzivilisatorischen Naturzustands ruft Konzepte wie spielerische Ereignislosigkeit und regressive Nostalgie auf, die Frédéric in trauter Zweisamkeit mit verschiedenen Frauen erfährt. Jedoch dringt in die Landidyllen in der Education Sentimentale die Leidenschaft und die politische Gewalt in kongruenter Form ein. Genauso wie die Stadt sind die Idyllen von Anfang an mit zunehmender Korruption und Brutalität durchzogen und bieten keineswegs Schutz vor der kapitalistischen Gesellschaft.

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