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Hexen und Wildkräuter heilen, stärken und schenken Kraft. Cecilia Lattari nimmt dich mit ins Reich der Zaubergewächse und der Naturmagie – und zu Stadt-, Wald- und Sirenenhexen! Jedes Kapitel beginnt an einem neuen Ort und stellt eine einzigartige Hexe und besondere Wildkräuter vor: Entdecke die Kraft von wilder Malve, Silberblatt, Beifuß, Myrte, Alraune und lerne, ihre vielfältigen Eigenschaften für Cremes, Öle, Tinkturen sowie Räucherwerk und Rituale zu nutzen. Mit den wunderschönen Pflanzen-Illustrationen, magischen Anwendungen und besonderen Rezepten ist dieses Buch der perfekte Guide für Wildkräutermagie. Ein Muss für jede grüne Hexe und alle, die Körper, Geist und Seele stärken wollen! -Natur-Kompendium: Mehr als 60 ausdrucksstarke Pflanzenbilder zu Königskerze, Zitronenmelisse, Klatschmohn, Schafgarbe und wilder Malve -Praktische Anleitungen für Rituale und Räucherwerk, sowie Rezepte, Cremes, Öle und Lotionen -Bonus: Ein spezieller Abschnitt ist den giftigen Pflanzen gewidmet -Schönes Geschenk und Coffee Table-Buch für Naturfreunde, Pflanzenliebhaber, Hexen und alle, die es noch werden wollen
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Seitenzahl: 73
Veröffentlichungsjahr: 2024
CECILIA LATTARI
Fabiana Belmonte
Kräuterkraft & Hexenmacht
Cecilia Lattari
Fabiana Belmonte
Kräuterkraft & Hexenmacht
Auf der Spur von Mythen und grüner Magie – mit Rezepten, Ritualen und Heilwissen aus der Natur
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.de abrufbar.
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2. Auflage 2025
© 2024 by mvg Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH
Türkenstraße 89
80799 München
Tel.: 089 651285-0
Die italienische Originalausgabe erschien 2024 bei Vivida®, a registered trademark property of White Star s.r.l., unter dem Titel Erbe e streghe. Usi, pratiche e preparazioni magiche delle piante selvatiche e spontanee. © 2024 by White Star s.r.l., Piazzale Luigi Cadorna, 6, 20123 Milan, Italy, www.whitestar.it. All rights reserved.
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Wir behalten uns die Nutzung unserer Inhalte für Text und Data Mining im Sinne von § 44b UrhG ausdrücklich vor.
Übersetzung: Diane von Weltzien
Redaktion: Karin Weber u. Tamara Fromme texthochzwei GbR
Umschlaggestaltung: Sonja Vallant
Umschlagabbildung: Fabiana Belmonte
Satz: Verena Koch
eBook: ePUBoo.com
ISBN Print 978-3-7474-0514-7
ISBN E-Book (PDF) 978-3-96121-356-6
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-96121-405-1
Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter
www.mvg-verlag.de
Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.m-vg.de
Einleitung
Der Stadtrand
Die Stadthexe
Gewöhnlicher Löwenzahn
Gewöhnliche Kratzdistel
Kleinblütige Königskerze
Portulak
Hundszahngras
Zitronenmelisse
Am Bahngleis
Die Hexe der Wegkreuzung
Klatschmohn
Topinambur
Gemeine Schafgarbe
Acker-Winde
Weißer Gänsefuß
Acker-Senf
Die Landstraße
Die Dorfhexe
Breit- oder Spitzwegerich
Minze
Wilde Malve
Gewöhnliche Vogelmiere
Echtes Johanniskraut
Echte Kamille
Im Unterholz
Die Waldhexe
Leimkraut
Einjähriges Silberblatt
Knoblauchsrauke
Beifuß
Große Brennnessel
Wacholder
An der Küste
Die Sirenenhexe
Italienische Strohblumen
Gewürzfenchel
Europäischer Queller
Blasentang
Gemeine Myrte
Kaktusfeige
Giftige Pflanzen
Die Schamanenhexe
Gemeine Alraune
Schwarzes Bilsenkraut
Schwarze Tollkirsche
Fliegenpilz
Gefleckter Schierling
Europäische Eibe
Aus dem Fenster meiner Wohnung in Bologna, wo ich lebte, während ich an der Schauspielschule studierte, konnte ich auf eine kleine Fläche Brachland mit verschiedenfarbigen Pflanzen blicken. Ende Februar erschienen duftende, zartviolette Veilchen, die im Frühling üppig wucherndem Löwenzahn Platz machten. Im Sommer, wenn ich packte, um in meinen geliebten toskanischen Apennin zurückzukehren, boten sich Mohn- und Kamillenblüten meinem Auge dar, die wer weiß wie von wer weiß woher dorthin getragen worden waren.
Ich habe Kräuter schon immer gemocht, angefangen bei ihren Namen, die eine geheimnisvolle Magie zum Ausdruck bringen. Mir gefällt, dass sie rebellisch sind, mutig, furchtlos. Manche (Un-)Kräuter setzen sich sogar mitten auf Stadtstraßen durch und wuchern aus Spalten im Asphalt.
Diese Pflanzen bekommen in botanischen und kräuterkundigen Büchern eine abweichende Bedeutung. In meinen Studienjahren entdeckte ich, dass sogar die gefürchtete Fingerhirse, wie viele andere Unkräuter auch, ein starkes, zähes und nützliches Gewächs ist.
Ihr eigenwilliger, ungezähmter Geist bringt Unkräuter oft mit Hexen in Verbindung. Sie haben eine tiefe, vertraute Beziehung zueinander, leben eine Symbiose, die weit zurückreicht. Unkraut wird wie Hexen oft als lästig empfunden, und doch gelingt es ihm, unter schwierigen Bedingungen zu gedeihen, und trotzt Konventionen und der etablierten Ordnung.
Oft empfindet man Unkräuter als aufdringlich. Sie wachsen selbstbewusst an problematischen Orten und sind nicht selten Pionierpflanzen. Sie bieten viele Vorteile, verschaffen dem Körper wie der Seele Heilung, genauso, wie es Hexen und Heiler tun.
Das Aufeinandertreffen von Hexen und Unkräutern ist eine Heraufbeschwörung von Magie, Weisheit und Schönheit, die außerhalb von Regeln existiert. Sie lädt ein zur Wiederentdeckung der Natur und den eigenen Kräften und dazu, Schönheit und Mysterium in allem zu suchen.
Es gibt unbestimmte Grenzräume wie etwa die Ränder einer Stadt, die Magie beherbergen. An diesen Orten kann allem ein Zauber innewohnen und sich in den Schlüssel verwandeln, der die Tür zu einer anderen Welt öffnet. Es kann eine nahezu unleserliche Schrift auf einer Mauer sein oder ein verlorenes Magazin, gelesen vom Wind, der in seinen Seiten blättert. Hier in den Vorstädten, insbesondere an einem sonnigen Tag, verfließt die Zeit anders, und die Begegnungen mit fremden Menschen sind entspannter und spontaner. Aus einem „Hallo! Ein schöner Abend heute, stimmt’s?“ kann sich alles entwickeln. In deiner Tasche trägst du vielleicht einen kleinen Schatz, den du beim Spaziergang vom Straßenrand aufgehoben hast, eine glitzernde Glasscherbe oder eine hübsch geformte Samenschote. Nur wenn du auf den Boden schaust, wirst du die tatsächlichen Bewohner des Ortes sehen: die Unkräuter und wilden Pflanzen, die ihre Tupfen in die Stadtlandschaft setzen. Furchtlos und heldenhaft wachsen sie in Mauerspalten, zum Beispiel die übermütigen Kapernsträucher mit ihren zuckerwattefarbenen Blüten, die sanft im Abendwind schwanken. Die Außenbezirke von Städten sind voller Magie, allein deshalb, weil man dort keine erwartet. An der Straßenecke ist ein kleiner Laden. Dort steht Trödel zum Verkauf, Weitergereichtes von einer Hand in die nächste, von einem Herzen zum anderen. Die Gegenstände sind voller Geschichten wie die Straßen, die sich aus dem Zentrum an den Rand winden, von wo aus man eine bessere Sicht hat. An solchen Orten wohnt die Stadthexe. Sie kennt ihre Macht. Diejenigen, die sich fragen, wie denn Stadthexen dort wohnen können, wo es keine Wälder gibt und keine Wildpflanzen wachsen, werden überrascht sein. Wir brauchen nur unsere Augen und Herzen zu öffnen: Magie ist unverwüstlich und überall; Verzauberung kann sich vom Gehweg zum Fenster schnüren, vom Laternenpfahl zur Türschwelle und zu all den Plätzen, an denen wir uns heimisch fühlen.
In den Randbezirken aller Städte leben Hexen, deine Stadt ist keine Ausnahme. Eine Hexe braucht keinen Wald, um Kräuter und Wurzeln zu sammeln: Sie kennt die Natur und weiß, wie man sie selbst an den asphaltierten Straßen hin zur Stadtmitte findet.
Magie ist ein Geisteszustand und hängt davon ab, wie du deine Umgebung wahrnimmst. Die Hexe sammelt Löwenzahn in dem kleinen Park hinter ihrem Haus, nimmt ihn mit und braut daraus Tees und Aufgüsse; sie beobachtet den Flug der Vögel, den Tanz der Wolken und weiß die Zeichen zu deuten, die sich im Alltag manifestieren.
Sie ist eine Spezialistin der Alltagsmagie. So wie ein vollständiger Baum in einem winzigen Samen enthalten ist, so erfasst sie das große Potenzial, das den kleinen Alltäglichkeiten innewohnt: im Kaffee des Cafés im Parterre deines Hauses, an den Obst- und Gemüseständen auf dem Markt, im Abendspaziergang, den zwei Menschen mit ihrem Hund machen. Die Stadthexe kennt kleine Verzauberungen, die ihr Leben mit den Elementen der Natur in Einklang bringen: Sie hängt ein Glöckchen ins Fenster, um die Elfen zu grüßen, und am Abend versäumt sie es nie, eine Kerze auf dem Tisch zu Ehren der Geister von Feuer und Herd zu entzünden.
Auf ihrem Balkon versorgt sie ihre Minze- und Rosmarinpflanzen, deren förderlicher Duft ihren Geist und ihr Herz aufheitert. Wenn sie das Haus verlässt, dann hat sie in ihrer Handtasche immer Tarotkarten und ein paar Steine wie Bergkristall, Aventurin oder Tigerauge zum Spielen dabei. Bei ihrem Weg auf dem Bürgersteig streift eine Magnolie aus dem benachbarten Garten ihr Haar und sie flüstert ganz leise schützende Zauberformeln: für die Natur, den beginnenden Tag, die Menschen in der Nachbarschaft.
Stadthexen sind Meisterinnen der Kledonomantie, die darin besteht, dass sie Gesprächsfetzen zwischen Fremden auf der Straße aufschnappen, die sich für sie als aufschlussreich erweisen und grundlegende Antworten enthalten. Das kann für uns aber auch durch ein Buch wahrwerden, das uns aus der Hand fällt und genau auf der richtigen Seite aufschlägt, die die Worte enthält, die wir hören mussten. Das ist zwanglose Magie: Sie geschieht, wenn unser Geist offen, aufmerksam und empfänglich ist. Manchmal müssen wir für die Nuancen der Welt um uns herum empfänglich sein, um sie zu erkennen.
Die Magie der Kledonomantie ist die Fähigkeit, in einem scheinbar ungeordneten Universum in zufällig aufgeschnappten Wortbotschaften Sinn und Richtungsweisung zu erkennen. Wir können Zeitpunkt und Inhalt eines Kledonismus nicht bestimmen, aber es ist uns möglich zu lernen, für die uns vom Leben gesendeten Signale präsent zu sein. Der Kledonismus fordert uns auf, die in der Beschaffenheit unserer Existenz verborgenen Wunder anzunehmen.
Eine der wertvollen Lehren der Stadthexe lautet: Halte inne und lausche. Und, wie der Eremit es mit seiner Laterne tut: Suche nach der Magie im Gewebe deiner Tage.
– Taraxacum officinale –