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Dieses Buch hat das Ziel, IHR kreatives Potential voll zu entfalten. Jeder Mensch kann seine körperlichen Fähigkeiten mit dem richtigen Training verbessern. Genauso sicher können Sie Ihre Kreativität steigern – es kommt auf das richtige Training an. Die drei Kategorien Kreatives Denken, Kreatives Trainieren und Kreatives Handeln werden in 12 Kapiteln vorgestellt. Die ungewöhnlichsten Abschnitte sind die zusätzlichen Trainingskapitel zu neun Fokusthemen, denn dort können Sie durch praktische, alltagstaugliche Übungen Ihre Kreativität entfachen und eine neue Lust am Denken erreichen. Am Ende jedes Kapitels finden Sie die „Quergedacht“-Seiten mit weiteren Übungen. Drehen Sie das Buch und werden Sie zum „Querdenker“ – das ideale Training zum Aufbau Ihrer Ideenmuskeln. Sie können auch direkt in diese Seiten hineinschreiben. Die Natur hat Ihnen mit der Kreativität eine Fähigkeit mitgegeben, mit der Sie sich selbst und Ihre Umwelt weiter entwickeln können. Sie ist eine Eigenschaft, die Ihr und unser aller Leben erleichtern kann, da wir mit Hilfe unserer Kreativität Herausforderungen meistern. Sie lässt uns neue Lösungswege finden, Neues erschaffen. Kreativität ist ein Geschenk, das uns ermöglicht, aus Problemen Herausforderungen zu machen. Natürlich werden wir nicht alle mit derselben kreativen Veranlagung geboren. Wie bei allen Fähigkeiten gibt es auch bei Kreativität mehr oder weniger Begabte: Geborene Talente und Menschen, denen es schwerer fällt, kreativ zu denken und zu handeln. Aber ich bin mir sicher, dass wir alle mit einem gewissen Potential für Kreativität geboren werden, da es eine Grundvoraussetzung für das erfolgreiche Er- und Überleben unserer ersten Lebensjahre ist. Leider wird vielen, wahrscheinlich den meisten von uns, durch Erziehung, Schule, Studium, soziales Umfeld und später den Beruf die eigene Kreativität wieder aberzogen. Statt unser kreatives Denken zu schulen, konzentriert sich unser Bildungswesen auf die Vermittlung von Faktenwissen. Dabei brauchen wir gerade in einer Zeit, in der wir jede Fachfrage mit einer kurzen Suche im Internet beantworten können, viel mehr die Fähigkeit, Dinge neu zu kombinieren und eigene Lösungswege zu finden. Wir brauchen Kreativität!
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Seitenzahl: 193
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Das 3 X 3 der Kreativität
ÜBERSICHT ÜBER DIE DREI HAUPTKATEGORIEN UND DEREN FOKUSTHEMEN
Sind Sie kreativ?
Teil I: Kreatives Denken
Arbeit fürs Gehirn
Platz da für Humor!
Trainingseinheit 1: Humor
Heute schon gelobt?
Trainingseinheit 2: Wertschätzung
Wer wagt, gewinnt!
Trainingseinheit 3: Mut
Teil II: Kreatives Trainieren
Gedankliche Liegestütze
Betreten erlaubt!
Trainingseinheit 4: Kindliches Denken
Unendliche Weiten
Trainingseinheit 5: Bewusst unbewusst denken
Bespielen Sie Ihr Kopfkino!
Trainingseinheit 6: Kopfkino
Teil III: Kreatives Handeln
Kammblasen im Stadion
Brain Trek
Trainingseinheit 7: Science-Fiction-Modus
Gänsehautfaktor
Trainingseinheit 8: Leidenschaft und Begeisterung
Ressourcen schaffen
Trainingseinheit 9: Ressourcen zur Umsetzung
Kreativ auf Knopfdruck
Weiterführende Links
Kreativität41
Danksagung
Zum Autor
Impressum
Wenn Sie innerlich mit Nein antworten, dann widerspreche ich Ihnen. Denn wir alle sind kreativ. Zumindest waren wir es alle einmal – als Kinder.
Wenn Sie mit Ja geantwortet haben, dann fragen Sie sich bitte noch: Nutzen Sie auch Ihr ganzes kreatives Potential? Oder haben Sie noch Möglichkeiten, Ihre Kreativität zu steigern?
Natürlich ist bei dieser Frage mitentscheidend, was Sie unter Kreativität verstehen. Haben Sie bei der Frage an eine künstlerische Kreativität gedacht, wie Sie sie beim Malen oder für Musik brauchen? Oder an eine wertschöpfende, lösungsorientierte Kreativität, die für Erfindungen und Innovationen notwendig ist?
Kreativität und Definition
Eine abschließende und allgemeingültige Definition von Kreativität gibt es nicht. Google zeigt bei der Suche nach der Stichwortkombination „Kreativität und Definition“ fast 600.000 Ergebnisse an. Natürlich ähneln sich viele dieser Einträge – in vielen Aspekten unterscheiden sie sich aber auch.
Eine Gemeinsamkeit der unterschiedlichen Ansätze ist etwas, das mein Verständnis von Kreativität ausmacht:
Kreativität ist die Fähigkeit, Dinge zu kombinieren, die zuvor nicht kombiniert wurden, und dadurch etwas Neues zu erschaffen.
In Verbindung mit diesem Grundgedanken geht es mir um die Kreativität des Alltags. Um Ihre persönliche Kreativität.
Oftmals fragen mich Teilnehmer in Workshops, wie sie ihre Kreativität überhaupt noch einsetzen können, wenn sie im Unternehmen ständig unterdrückt wird? Warum sollen sie ihre Kreativität denn überhaupt trainieren und fördern, wenn ihre Ideen bei der Arbeit gar nicht berücksichtigt werden?
Eine sehr berechtigte Frage, die Sie an Ihren Chef richten sollten. Aber ist das ein Grund, Ihre eigene Kreativität zu vernachlässigen? Auf keinen Fall! Wenn Sie Spaß an einem Hobby haben, dann hören Sie doch auch nicht damit auf, nur weil Sie es während der Arbeitszeit nicht ausüben dürfen, oder?
Kreativität ist eine Fähigkeit, die Ihnen die Natur mitgegeben hat, um sich selbst und Ihre Umwelt weiterzuentwickeln. Sie ist eine Eigenschaft, die Ihr und unser aller Leben erleichtern kann, da wir mit Hilfe unserer Kreativität Herausforderungen meistern. Sie lässt uns neue Lösungswege finden, Neues erschaffen.
Kreativität ist ein Geschenk, das es uns ermöglicht, aus Problemen Herausforderungen zu machen.
Natürlich werden wir nicht alle mit derselben kreativen Veranlagung geboren. Wie bei allen Fähigkeiten gibt es auch hier mehr oder weniger Begabte: geborene Talente und solche Menschen, denen es schwerer fällt, kreativ zu denken und zu handeln. Aber ich bin mir sicher, dass wir alle mit einem gewissen Potential für Kreativität geboren werden, da es eine Grundvoraussetzung für das erfolgreiche Er- und Überleben unserer ersten Lebensjahre ist.
Leider wird vielen, wahrscheinlich den meisten von uns, durch Erziehung, Schule, Studium, das soziale Umfeld und später den Beruf die eigene Kreativität aberzogen. Statt unser kreatives Denken zu schulen, konzentriert sich unser Bildungswesen auf die Vermittlung sogenannter kristalliner Intelligenz, auf die Vermittlung von Faktenwissen.
Dabei brauchen wir gerade in einer Zeit, in der wir jede Fachfrage mit einer kurzen Suche im Internet beantworten können, viel mehr die sogenannte fluide Intelligenz, also die Fähigkeit, Dinge neu zu kombinieren und eigene Lösungswege zu finden. Und das heißt nichts anderes als:
Wir brauchen Kreativität!
Dieses Buch hat das Ziel, IHRE Kreativität zu fördern und zu trainieren. Das kreative Potential, das in Ihnen steckt, voll zu nutzen und einzusetzen. Natürlich können wir dabei nicht alle Ketten sprengen. Aus einem Hobbyfußballer wird auch mit regelmäßigem Training kein Weltfußballer. Aber ganz sicher kann er sein Spiel mit dem richtigen Training verbessern. Genauso sicher können Sie Ihre Kreativität steigern – es kommt auf das richtige Training an.
Sollten Sie bis jetzt noch nicht laut „MUMPITZ“ geschrien haben, dann freue ich mich, wenn Sie meinen Gedanken weiter folgen. Einige Worte noch zum Aufbau der folgenden Kapitel:
Es gibt 3 große Einflussfaktoren auf unsere kreative Performance. Zum einen die Struktur, also Prozesse und Techniken, die man in Verbindung mit Kreativität einsetzen kann. Dazu gibt es bereits viele, sehr gute Bücher und Arbeitsmittel, diese Verfahren beschreiben. Zum zweiten die Umgebung, also Dinge wie Ort, Lichteinfluss, Beschallung usw., die auf uns einwirken und unsere kreative Performance beeinflussen. An einigen Stellen werden Sie in diesem Buch den Einfluss der Umgebung wiederfinden. Der für mich stärkste Einflussfaktor für die kreative Performance ist und bleibt der Mensch selbst. Mit welcher Einstellung gehe ich an Aufgaben heran, sehe ich sie als Hindernis oder Herausforderung? Habe ich eine bewusste Entscheidung hin zu kreativem Denken getroffen?
Alle diese drei Faktoren beeinflussen sich gegenseitig und bestimmen immer unsere kreative Performance mit. Trotzdem sehe ich den Menschen als wichtigstes Glied in der Kette.
Dieses Buch konzentriert sich auf den Faktor Mensch.
Es geht um Einstellungen und Denkstile, die Kreativität fördern und die Sie trainieren können.
Ich unterscheide dabei drei Hauptkategorien, die Sie benötigen, um Ihr kreatives Potential bestmöglich zu fördern und zu nutzen:
Kreatives Denken
Kreatives Trainieren
Kreatives Handeln
Jede Kategorie stelle ich Ihnen in einem Kapitel vor. Eine Gewichtung der Kategorien gibt es aus meiner Sicht nicht, diese sollten Sie für sich selbst vornehmen, ohne eine ganz außer Acht zu lassen.
Jede Kategorie enthält außerdem drei Fokusthemen, die in den weiteren Kapiteln einzeln präsentiert werden. Einen Überblick über die gesamte Kapitelstruktur gibt Ihnen die Grafik am Anfang dieses Buches.
Die ungewöhnlichsten Abschnitte sind die Trainingskapitel zu jedem der neun Fokusthemen, denn dann wird es aktiv und außergewöhnlich. Was Sie dazu benötigen, ist die Bereitschaft, sich auf ein etwas anderes Training einzulassen. Erwarten Sie bitte keine gewöhnlichen Techniken, sondern Kreatives und gerne leicht Verrücktes.
Lassen Sie uns den Blickwinkel auf Ihre Welt verändern.
Richten Sie die eigenen Gedankengänge neu aus und lenken Sie sie von den alten Wegen ab.
Ich möchte mit Ihnen nicht einfach über den Tellerrand hinausschauen, ich möchte den Teller verlassen, um nach wirklich neuen Ideen und Ihrer Kreativität zu suchen.
Nutzen Sie dazu die „Quergedacht“-Seiten am Ende der Kapitel: Drehen Sie das Buch und werden Sie zum „Querdenker“. Damit beginnt das ideale Training zum Aufbau Ihrer Ideenmuskeln.
Seit vielen Jahren ist es meine Aufgabe, Kreativität mit und bei möglichst vielen Menschen zu trainieren und zu fördern: in meinen Vorträgen und Seminaren und nun auch mit diesem Buch. Warum bin ich so überzeugt davon, dass das gut für Sie ist?
Kreativität erleichtert unseren Alltag, und zwar sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Umfeld. Wer auf seine Kreativität vertraut, steht in Zeitnot weniger unter Druck, er glaubt an seine eigene Lösungsfähigkeit.
Kreative Menschen sind Problemlöser.
Wenn Sie ein Problemlöser werden wollen – oder wenn Sie schon einer sind, aber noch Luft nach oben erkennen –, dann freue ich mich auf die Arbeit mit Ihnen. Wenn Sie nach dem berühmten Knopf suchen, den es nur zu drücken gilt, um kreativ zu sein – ich glaube, dass es ihn tatsächlich gibt! Bis Sie ihn bei sich installiert haben, steht Ihnen aber einiges an Training bevor.
Kreativität nützt dabei nicht nur Ihnen, sondern uns allen. Ich glaube, dass wir für die Herausforderungen der Zukunft mehr brauchen werden als die Kreativität der Einzelnen. Mitte dieses Jahrhunderts werden annähernd zehn Milliarden Menschen auf unserem wunder vollen Planeten wohnen. Die Ressourcen, die uns die Erde bietet, sind aber endlich.
Kreativität ist ein zweischneidiges Schwert, denn viele unserer heutigen Probleme haben wir erst unserer Kreativität zu verdanken. Umweltprobleme basieren auf der industriellen Entwicklung, die es ohne Kreativität gar nicht gäbe. Kreativität ist mit verantwortlich, dass der Karren im Dreck steckt – es ist aber auch das einzige Mittel, um ihn wieder herauszuziehen. Und eins ist sicher: Ohne Kreativität werden wir den Karren ganz sicher komplett gegen die Wand fahren.
Es wird die größte Herausforderung der Menschheit sein, Probleme, die durch kreative Entwicklungen entstanden sind, gemeinsam wieder kreativ zu lösen. Und hierfür benötigen wir die Kreativität der Massen.
Wir brauchen Schwarmkreativität!
Wäre es nicht genial, wenn jeder einmal am Tag eine Idee generiert, wie er und seine Umgebung Müll vermeiden kann oder Strom einspart? Nicht weil es monetäre Anreize dafür gibt, sondern weil es „in“ ist, seine eigene Kreativität zu trainieren und sie vielleicht auch mit der anderer zu vergleichen. Vielleicht gibt es eine Kreativitätsliga mit einer Meisterschaft der besten Ideen, bei der sich die Teams jedes Wochenende vor Millionen Zuschauern messen und es Auf- und Abstieg gibt.
Ich wünsche mir das Fach Kreativität in unseren Schulen, in dem Schüler lernen, wie sie ihre kindliche Kreativität bewahren und ausbauen können. Ich wünsche mir an den Universitäten den Lehrstuhl Kreativität. Nicht Innovationslehre und Wirtschaft oder Ähnliches. Nein, einfach Kreativität – als wichtige Eigenschaft, um Innovationen überhaupt erst entstehen lassen zu können und zu verstehen, was das eigentliche Wesen der Kreativität ist.
Und vielleicht kann dieses Buch dazu beitragen, unsere Welt etwas kreativer zu machen. Ich freue mich sehr, wenn Sie dabei sind!
Da ich ein großer Science-Fiction-Fan bin, werden wir auch den Einfluss des „Science-Fiction-Modus“ bei der Ideensuche beleuchten. Passend zum Foto von mir auf der Buchrückseite wünsche ich Ihnen daher viel Vergnügen beim Lesen mit dem Lichtschwert der Jedi-Ritter und einem leicht abgeänderten Spruch aus „Star Wars“ – denn ich habe auf diesem Bild nicht einfach grüne Ohren, sondern eine Yoda-Mütze auf.
Liebe Leser:
Möge die Kreativität mit Ihnen sein!
Es gibt nicht „die“ eine Wahrheit – und es gibt nicht „die“ eine Sicht auf Kreativität. Jeder Mensch denkt und fühlt individuell, jeder nimmt die Welt auf seine Art und Weise wahr. Daher unterscheidet sich auch die Kreativität der Menschen voneinander. Das macht das Thema so interessant. Um es mit Pablo Picasso zu sagen: „Wenn es nur eine einzige Wahrheit gäbe, könnte man nicht hundert Bilder über dasselbe Thema malen.“
In diesem Buch beschreibe ich meine Welt der Kreativität. Ich lade Sie ein, mich auf der Reise in diese Welt zu begleiten. Vieles, was Sie in dieser Welt finden werden, kennen Sie vielleicht schon, einiges ist sicher neu. Ich freue mich, wenn Sie sich alles unvoreingenommen ansehen und auf sich wirken lassen. Alles, was Ihnen nicht gefällt, das legen Sie zur Seite und lassen es in meiner Welt. Aber:
Nehmen Sie alles mit in Ihre Welt, was etwas in Ihnen auslöst.
Kreatives Denken ist neben dem kreativen Trainieren und dem kreativen Handeln eine der drei Hauptkategorien, die ich Ihnen in diesem Buch vorstelle. Sie sind als gleichwertig anzusehen und es fiel mir schwer zu entscheiden, mit welcher Kategorie ich starte. Wer kann schon sagen, wo der Kreis beginnt oder ob das Ei oder die Henne zuerst da waren?
Einzelne Tipps und das große Ganze
Einige meiner Tipps funktionieren nur, wenn Sie auch andere Faktoren berücksichtigen. Sie bauen aufeinander auf.
Ein Beispiel: Ich werde Ihnen in einem der folgenden Kapitel empfehlen, Aufgaben oder Herausforderungen mit ins Bett zu nehmen. Wenn Sie bei Herausforderung an Ihren Partner oder an eine andere Person gedacht haben, dann läuft momentan definitiv der falsche Film in Ihrem Kopfkino. Was ich meine, ist das klassische „Darüberschlafen“. Denn wir können im Schlaf unser Unterbewusstsein für uns arbeiten lassen.
Wenn Sie allerdings durch die Arbeit oder ein Problem bereits stark emotional belastet sind, wird Ihnen dieser Tipp nur den Schlaf rauben. Ihnen fehlt dann ein Faktor, den wir im nächsten Kapitel genauer beleuchten werden: Der Fokus Humor, durch den Ihre Kreativität die notwendige Leichtigkeit erhält.
Dennoch: Das kreative Denken ist die Kategorie, die einer Voraussetzung für Kreativität am nächsten kommt. Und deswegen fange ich damit an!
Kreatives Denken und seine drei Fokusthemen Humor, Wertschätzung und Mut können Sie sich ganz und gar zu eigen machen. Es sind geistige Einstellungen, die Ihr Leben prägen und uns täglich 24 Stunden lang begleiten können. Die entsprechen Grundhaltungen oder Mindsets.
Das spätere Training daran sollte und muss sich daher nicht auf wenige Minuten oder Stunden beziehen. Vielmehr möchte ich Ihnen Anstöße liefern, die Haltungen immer mehr als Teil Ihrer inneren Einstellung zu sehen.
Diese Grundhaltung ist notwendig, um bei weiteren Trainingsformen und der Umsetzung einen optimalen Effekt zu erzielen. Wie gesagt, alle Aspekte greifen ineinander – und eine kreative Grundhaltung ist der erste Schritt dazu, das notwendige Fundament.
Mit der Hilfe dieses Fundaments können Sie ein kreatives Grundrauschen erzeugen, dass Sie täglich begleitet und unterstützt. Wenn dieses Grundrauschen vorhanden ist, können Sie später auch den bereits erwähnten Knopf zur Kreativität installieren. Denn der Knopf schaltet Ihre Kreativität nicht einfach an oder aus – es ist kein Ja oder Nein zur Kreativität.
Ihre Kreativität ist immer da!
Aber der Knopf zündet einen kreativen Turbo und lässt sie genau in den gewollten Situationen auch besonders kreativ denken und handeln.
Stellen Sie sich vor, dass wir alle mit einer bestimmten Veranlagung zur Kreativität geboren werden. Jedem von uns ist ein Glas von der Natur in die Wiege gelegt worden, das mit Kreativität gefüllt ist. Wenn wir älter werden, schütten wir leider einiges aus diesem Glas aus – wir verschütten den Inhalt. Mit dem richtigen Training lässt es sich aber jederzeit wieder füllen.
Bei allen Menschen? Auch bei Ihnen, falls Sie sich für wenig bis nicht kreativ halten? Ich glaube, dass Sie eine ziemlich kreative Begründung dafür brauchen, sich als nicht kreativ zu bezeichnen.
Sie sind kreativ!
Aber vielleicht haben Sie von der Natur nur ein Weizenglas voll Kreativität mitbekommen, also 0,5 Liter – für die Nichtbiertrinker unter uns. Und dem Kollegen oder der Kollegin nebenan wurde von der Natur eine Maß mitgegeben, also doppelt so viel Veranlagung. Solange die Maß aber nicht gefüllt wird, solange dieser Mensch seine Fähigkeit nicht trainiert und seinen Liter Kreativität aufgebraucht hat, können Sie ihn jederzeit überflügeln!
Wie gut bin ich?
Ich glaube nicht an eine direkte Vergleichbarkeit von Kreativität als Maßeinheit, also an so etwas wie einen Kreativitätsquotienten. Auch wenn auf einigen Internetseiten damit gearbeitet wird, erinnern mich die dortigen Aussagen eher an klassische „Brigitte-Tests“ nach dem Motto: Bin ich ein guter Liebhaber? mit zehn Fragen zum Ankreuzen.
Ich will Ihnen aber vermitteln, dass es nicht nur darauf ankommt, wie groß Ihre Veranlagung zur Kreativität ist, sondern vor allem darauf, wie Sie das Ihnen Gegebene einsetzen und trainieren. Dies gilt für alle Fähigkeiten, die Sie haben. Bei anhaltendem und passendem Training lässt sich das Glas, das Ihre Kreativität enthält, sogar vergrößern.
Wie so oft im Leben kommt uns das Ganze nicht einfach zugeflogen, sondern ist anstrengend, erfordert Training.
Das Ankurbeln und Nutzen der Kreativität ist Arbeit für Ihr Gehirn.
Ihre eigene Kreativität anzunehmen und mit ihr zu arbeiten, dafür benötigen Sie eine passende innere Einstellung, eine gewisse Lust an der Gedankenarbeit. Allzu gerne bleiben unsere Gedanken in bekannten Strukturen und unser Gehirn klammert sich an eingefahrene Wege, die es in seiner Entwicklung geformt hat. Kreativität bedeutet, neue Wege zu gehen und anders zu denken. Dazu brauchen wir Energie – ein solche Veränderung ist tatsächlich mit Arbeit verbunden.
Im übernächsten Kapitel startet das eigentliche Training, für das Sie Zeit und Aufwand benötigen – es wird anstrengend! Dafür benötigen Sie die passende Motivation, etwas, das Ihre Gedanken beflügelt und Energie liefert.
Im Zusammenhang mit Kreativität führen Ziele oftmals nicht zum Ziel. Kennen Sie die Übung „Einnorden“? Dabei drehen sich alle Teilnehmer mit geschlossenen Augen im Kreis, bis sie der Meinung sind, dass ihre Nase nach Norden zeigt. Schließen Sie selbst einmal die Augen und suchen den Norden. Dann können Sie sich das Ergebnis meiner Übung vorstellen: Wenn die Gruppe anschließend die Augen wieder öffnet, gibt es so viele unterschiedliche Nordausrichtungen wie Menschen im Raum.
Für ein Unternehmen, das ein gemeinsames Ziel ausgibt, wäre das äußerst schlecht. Die Führung gibt die Anweisung: „Alle nach Norden“ – und jeder rennt in eine andere Richtung …
Für kreatives Denken ist hingegegen die ständige Ausrichtung auf ein Ziel, in eine Richtung kontraproduktiv. Denn wenn wir immer mit allen in eine Richtung gehen und denken, gewöhnen wir uns daran und übersehen die Chancen und Risiken am Wegesrand.
Es entsteht der Tod der Kreativität – die Routine.
Wir müssen für neue Ideen sogar oft die Richtung wechseln und unseren Trägheitsvektor, der uns in die alte Richtung drückt, überwinden.
Fazit: Für die Zielerreichung brauchen wir das Wissen um die richtige Richtung und die passende Kommunikation dazu. Für Kreativität gilt das nicht zwingend. Hier kann das Ziel auch einmal aus den Augen verloren gehen, denn sonst laufen wir alle in dieselbe Richtung, tun und denken dieselben Dinge. Die Strömungen Gemeinsamkeit und Individualität konkurrieren also miteinander.
Suchen Sie sich daher bitte kein Ziel aus, dass Sie in eine Richtung drückt, sondern beantworten Sie für sich folgende Fragen, um ein inneres emotionales Bild zu erschaffen, das Ihre gedankliche Beweglichkeit nicht einschränkt und Sie nicht auf ein Ziel limitiert:
Warum will ich kreativ sein?
Wann will ich kreativ sein?
Wozu will ich meine Kreativität nutzen?
Wenn Menschen in einem meiner Workshops wieder Zugang zu ihrem kreativen Potential bekommen, ist es ab und zu so, als träten sie nach langer Dunkelheit wieder einmal ins Licht. Liebe Leser, gehen Sie zum Lachen bitte nicht in den Keller und lassen Sie Ihre Kreativität auch nicht dort vermodern!
Wenn Sie an Ihrer eigenen Kreativität geschnuppert haben, merken, was für ein tolles Gefühl es ist, eigene Ideen zu entwickeln und umzusetzen – warum sollten Sie damit jemals wieder aufhören? Machen Sie Ihre Kreativität zu einer Grundeinstellung, arbeiten Sie an Ihrem Grundrauschen.
Möge die Kreativität mit Ihnen und Ihrem Denken sein!
Bei der Entwicklung Ihrer Kreativität hilft Ihnen ein inneres, ein emotionales Bild, das Energie und Motivation vermittelt.
Beantworten Sie diese drei Fragen:
Warum will ich kreativ sein? Wann will ich kreativ sein? Wozu will ich meine Kreativität nutzen?
Vergleichen Sie anschließend die unterschiedlichen Antworten und nehmen sich die Gedanken heraus, die für Sie die größte emotionale Wirkung haben. Prägen Sie sich das Bild gut ein und erwecken Sie es zum Leben. Wie fühlt es sich an, wie riecht es, kann man es hören? Bespielen Sie Ihr Kopfkino, um ein lebendiges Bild zu bekommen, das Ihnen in den Übungsphasen Energie vermittelt.
Schreiben Sie frei und ohne langes Nachdenken die ersten Gedanken auf, die Ihnen durch den Kopf gehen:
Machen Sie mindestens einen Tag Pause und lassen Sie die Frage ruhen (Inkubationsphase). Stellen Sie die Frage Ihrem Unterbewusstsein, zum Beispiel vor dem Schlafengehen, beim Autofahren oder beim Joggen.
Sammeln Sie nach der Pause (Haben Sie die Pause auch wirklich gemacht? Bitte nicht schummeln, Kreativität benötigt ab und zu auch Geduld!) nochmals Ihre Gedanken und schreiben Sie Ihre Antworten auf. Dieses Mal möglichst ausformuliert und konkret:
Im Stau stand sicher schon jeder von uns. Wissen Sie auch, was ein guter und was ein böser Stau ist? Ganz einfach: Ein guter Stau ist hell und weiß, ein schlechter rot. Der gute ist auf der Gegenfahrbahn und der schlechte auf der eigenen – sichtbar durch die roten Bremslichter. Denn ein Stau auf der Gegenfahrbahn ist nur halb so schlimm.
Warum stresst uns ein Stau aber so stark? Was nervt der maßen, dass wir gegen jegliche Vernunft mehrmals hektisch die Fahrbahn wechseln, um gefühlte eineinhalb Meter weiterzukommen? Obwohl wir doch ganz genau wissen, dass es im Stau wie an der Supermarktkasse ist: Die eigene Schlange ist immer die langsamste!
Natürlich ist ein Stau verbunden mit einem Zeitverlust, Pläne werden durchkreuzt, vielleicht können wir Termine nicht einhalten. Grundsätzlich liegt der Stressfaktor des Staus aber darin, dass er uns fremdbestimmt – dass er uns unsere eigene Entscheidungsgewalt raubt.
Wie viele andere nutze ich selbst oft Stauumfahrungen, obwohl ich weiß, dass das nur ganz selten einen zeitlichen Vorteil bringt. Aber ich bin dabei in Bewegung, ich tue etwas, bin aktiv, mein Fokus wird vom Stau abgelenkt.
Mein Tipp für Sie: Nutzen Sie beim nächsten Stau die Kraft des Humors! Lenken Sie sich mit einer roten Clownsnase ab. Haben Sie in Zukunft immer eine im Auto – für alle Staufälle! Wenn Sie dann in einen Stau kommen, setzen Sie die Nase auf – Ihr Aufmerksamkeitsfokus wird sich schlagartig ändern.
Jetzt ist es nicht mehr wichtig, möglichst schnell vorwärtszukommen. Nein, auf einmal wollen Sie gesehen werden. Am besten von Kindern, denn die freuen sich bei Ihrem Anblick am meisten. Wenn die Kinder auf den Rücksitzen dann ordentlich Alarm machen, nervt dies den vorne sitzenden Elternteil noch mehr als der Stau. Und Sie – Sie grinsen genüsslich in sich hinein. Der erfahrene Clownsnasenträger schaut dabei übrigens nicht aktiv aus dem Fenster, sondern wartet ab, bis er gesehen wird, und schaut dabei locker nach vorne.
Verrückt? Ja, ein wenig – aber testen Sie es einmal, und Sie werden erleben, dass sich der Staustress für mindestens 15 bis 20 Minuten verflüchtigt.
Mittlerweile habe ich mindestens zwei Clownsnasen im Auto liegen, denn die größte Freude macht es mir, eine davon an einen mitleidenden Staufahrer zu verschenken. Schon gibt es zwei Clownsnasen im Stau. Ich warte allerdings immer noch auf den Moment, in dem ich nach links oder rechts schaue und mir eine fröhliche Stau-Clownsnase entgegenblickt. Dabei habe ich einen großen Traum: Ich träume davon, dass eines Tages die Mehrheit mit einer Clownsnase im Auto sitzt, denn ganz bestimmt würden unsere Straßen dadurch etwas sicherer.
Wenn Sie jetzt auf die Suche nach einer Clownsnase gehen, dann unterstützen Sie doch gleich die Stiftung von Dr. Eckart von Hirschhausen mit einer kleinen Spende. Unter www.humorhilftheilen.de finden Sie mehr dazu, warum eine Clownsnase auch heilen hilft.
Was aber hat dies mit Kreativität zu tun? Dass Kreativität und Humor zusammenhängen, ist bereits wissenschaftlich bewiesen. Mit Hilfe von Gehirnstimulationen, der sogenannten transkraniellen Magnet stimulation, können einzelne Gehirnbereiche stimuliert werden. In Versuchen zeigte sich eine direkte Steigerung der Kreativität, wenn Bereiche des Gehirns angeregt wurden, die bei Lachen und Humor aktiv sind. Gehirntechnisch besteht also ein Zusammenhang zwischen Humor und Kreativität.
Noch klarer wird es, wenn wir uns einen der großen Gegenspieler der Kreativität anschauen – den Stress. Bei negativem Stress oder zu großem Druck laufen in den entwicklungsgeschichtlich älteren Regionen unseres Gehirns, also zum Beispiel im limbischen System, automatisierte Programme ab, die früher unser Überleben sicherten.
Flucht oder Kampf
Wenn ein Steinzeitwolf aus dem Gebüsch springt, dann bleibt dem Höhlenbewohner nur Flucht oder Kampf, maximal noch die Schockstarre. Es ist aber ganz sicher kein geeigneter Moment, um auf kreative Ideensuche zu gehen: „Warte mal ab, Wolf, ich hab gleich eine Idee und dann geht’s los.“