Krebserreger entdeckt! - Tamara Lebedewa - E-Book

Krebserreger entdeckt! E-Book

Tamara Lebedewa

0,0
10,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Die russische Wissenschaftlerin Tamara Lebedewa erforschte über Jahre die Krebskrankheit und kam zu erstaunlichen, revolutionären Erkenntnissen. In diesem Buch schildert sie ihren Weg zur Entdeckung. Sie benennt die Entstehungsursachen von Krebs dabei ebenso klar, wie sie Chancen der Vorbeugung und Heilung aufzeigt. Schon im 19. Jahrhundert hatten deutsche Forscher die Behauptung aufgestellt, Krebs werde durch Parasiten verursacht. Einer der bekanntesten Experten auf diesem Gebiet war Prof. Günther Enderlein, der immer wieder auf den Pleomorphismus von Parasiten hingewiesen hatte. Er beschrieb diese von ihm so genannten "Endobionten", die aus harmlosen Formen zu krankmachenden und sogar tödlichen Feinden werden können. Somit fügt sich die wissenschaftliche Arbeit von Lebedewa in die Forschungsarbeit vieler anderer vor ihr. Mit dem Unterschied, dass die russische Wissenschaftlerin den Parasiten identifiziert, ihm einen Namen gegeben hat.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 418

Veröffentlichungsjahr: 2017

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Vorrangige Zielsetzung dieses Buches ist es, die neue Theorie der Krebsentstehung und ihre Beweise vorzustellen. Die Autorin stellt hier die Ursachen der Krebsentstehung dar und belegt ihre Aussagen durch Experimente. Eine abgerundete Therapie zu entwickeln wird Aufgabe von Heilpraktikern, Ärzten und Forschern sein. Die Verfasser verordnen keine Behandlung und raten zu keiner Behandlung ohne medizinische Beratung. Sollten die im Buch enthaltenen Informationen für eine Behandlung genutzt werden, ohne einen Arzt einzuschalten, so geschieht das im Rahmen einer Selbstbehandlung - zu der jedermann das Recht hat. Verlag und Autorin übernehmen jedoch keine Verantwortung.

Tamara Lebedewa (Тамара Яковлевна Свищева)

Krebserreger entdeckt!

Titel der russischen Originalausgabe: Вы можете победить рак

Aus dem Russischen von Elvira Driediger

8. Auflage 2016

© der deutschen Ausgabe Driediger, 2001

Druck: FINIDR s.r.o., Český Těšín

Umschlaggestaltung: Devin, [email protected]

ISBN: 978-3-932130-33-5

Alle Rechte, auch die des Nachdrucks, der Widergabe in jeder Form und der Übersetzung, behalten sich Urheberin und Verlag vor. Es ist ohne schriftliche Genehmigung des Verlages nicht erlaubt, das Buch oder Teile daraus auf fotomechanischem Weg (Fotokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen oder unter Verwendung elektronischer bzw. mechanischer Systeme zu speichern, systematisch auszuwerten oder zu verbreiten.

Tamara Lebedewa

Krebserreger entdeckt!

Inhaltsverzeichnis

Einführung

Kapitel 1

Dämonen der Mikrowelt

Eine Geschwulst aus dem Mesozoikum

Auf der Schwelle zum Leben

Geißeltierchen in unserer Zeit

Woran starben die Dinosaurier?

Krebstheorien im Überblick

Gefunden mit Hilfe des Mikroskops

Was ist eine Trichomonade?

Vergleich in Tabellenform

Kennen wir unsere Feinde?

Was ist eine Tumorzelle?

Ein Terrorist, der keine Gnade kennt

Experimente. Experimente! Experimente…

Untersuchungen auf der Zellebene

Untersuchungen auf genetischer Ebene

Untersuchungen auf der Molekularebene

Kapitel 2

Die neue Theorie

Der größte Irrtum der Medizin

Chaos statt Ordnung

Sie brauchen keinen Sauerstoff

Säuglinge der Evolution

Krebsbehandlung mit Trichopol?

Kriterium der Wahrheit

Die strengen Sitten der Vorfahren

Dämonen der Mikrowelt

Vergeltungsmechanismus

Andersdenkende in der Politik sind erlaubt, in der Onkologie nicht

Alternative Onkologie unter Verbot

Hoffnung am Horizont

Die Rache der Trichomonade

Bösartige Geschwulst der Medizin

Wir brauchen wahre Panazeen!

Kapitel 3

Ein Zeichen des Schicksals

Zu Krebs „verurteilt“

Der Funke Gottes ist in jedem!

Erste Bekanntschaft mit der Onkologie

Krebs wird zum Verhängnis

Das Verhängnis des 20. Jahrhunderts

Ratlosigkeit der Medizin

Faß ohne Boden

Kapitel 4

Herzinfarkt - Krebs im Herzen?

Blutrünstige Trichomonade

Es gibt nichts Neues unter der Sonne

Wer tarnt sich als Lymphozyt?

Der Parasit legt seine Maske ab

Warum schmerzt das Herz vor Liebe?

Unentdeckte Geheimnisse des Blutes

Gegenüberstellung mit dem eigenen Blut

Fotos geben Grund zu Hypothesen

Kapitel 5

Nur Aids ist noch furchterregender als Krebs

Im Verbund mit dem HIV

Das Geheimnis des Aids ist enthüllt, aber…

Was wissen wir über Aids?

Was haben Aids und Trichomoniasis gemeinsam?

Womit beginnt ein Experiment

Ein „glückliches“ Ende des Experiments

Eine verhängnisvolle Triade

Einfache Arithmetik

Onkologisches Veto

Intervention der Trichomonaden

Eine menschliche Tragödie

Vielseitigkeit der Trichomonade

Kapitel 6

Mediziner in der Verteidigung

Trichopol gegen Krebs?

Der Kampf gegen Krebs

Es lebt eine Frau in Woronesh …

Glück im Unglück

Gesunde Mutter, gesundes Kind

Jenseits der engen Spezialisierung

„Trichomonadenbestattungen“

Gynäkologisches Veto

Kapitel 7

„FÜR“ und „WIDER“

Krebs - ist das so einfach?

Ungelöstes Problem

Ignorante „Erneuerer“

Krebs - das ist gar nicht einfach!

Wer ist hier unaufrichtig?

Vorsicht vor Rauchern!

Forscher im Untergrund

Karzinogene der Seele

Krankheit des Jahrhunderts - Strafe der Götter?

Die Rolle der Fliegen in der Onkologie

Kapitel 8

Sie können den Krebs besiegen!

Moosbeeren und Knoblauch gegen Trichomonaden

Vielzeller gegen Einzeller

Basis und Überbau des Organismus

Die wahre Bestimmung der Nahrung

Unersetzbare Makro- und Spurenelemente

Intellekt und Arbeit gegen Krebs

ERSTE ETAPPE

Reinigung der Mundhöhle

Reinigung des Körpers

Reinigung der Organe

1. Stufe: Reinigung des Darms

2. Stufe: Bekämpfung der Blähungen im Magen-Darm-Trakt

3. Stufe: Reinigung der Gelenke

4. Stufe: Reinigung der Leber

5. Stufe: Reinigung der Nieren

6. Stufe: Reinigung der Lymphe und des Blutes

ZWEITE ETAPPE

DRITTE ETAPPE

VIERTE ETAPPE

Rezepte des Überlebens

Nachwort

Einführung

Kaum ein anderes Land ist so an der Lösung des Krebsproblems interessiert wie Rußland. Nach dem Tschernobyl-Unfall, dessen Folgen innerhalb des Landes verharmlost wurden, sind große Teile der Bevölkerung von zahlreichen Krankheiten heimgesucht worden. Krebs spielt dabei eine führende Rolle. Die Lebenserwartung der russischen Bevölkerung beträgt heute im Durchschnitt 57 Jahre. Vor dem Hintergrund einer lang andauernden Wirtschaftskrise ist die medizinische Versorgung in dieser einstigen Weltmacht auf besorgniserregendes Niveau gesunken.

Die Summe dieser Faktoren hat den Leidensdruck innerhalb des Landes unerträglich gemacht. Da auch Forschungseinrichtungen unter dem bestehenden Geldmangel leiden, verlassen unzählige Wissenschaftler das Land. Der Glanz vieler Forschungseinrichtungen, die einstmals Weltruhm erlangten, ist seither erblasst.

Wenn also das Geheimnis der Krebskrankheit in Rußland enträtselt wird, so ist dies kein Zufall. Eher schon eine Gesetzmäßigkeit. Wo der Druck am stärksten ist, ist die Lösung des Problems am drängendsten.

Doch der Prophet gilt in seinem eigenen Land am wenigsten. – Diese Aussage trifft im vollen Umfang auf Tamara Lebedewa zu, die Autorin des vorliegenden Buches und Entdeckerin der Ursache der Krebskrankheit. Seit nunmehr zehn Jahren stößt ihre Entdeckung im eigenen Land auf taube Ohren.

„Die Mittel für die Krebsforschung sind längst verteilt, und niemand ist bereit, auch nur einen Teil davon an jemand anderen abzugeben“, sagt Tamara Lebedewa. „Möglicherweise würde meine Entdeckung dazu führen, daß viele dieser Forscher arbeitslos würden“. Das sei auch der Grund, warum alle Bemühungen scheiterten, die öffentliche Aufmerksamkeit auf diese neuen Erkenntnisse zu lenken.

„Jedes Schreiben, jede Anfrage an das Gesundheitsministerium oder andere Organe im Gesundheitswesen wird erneut an das nationale Onkologische Zentrum in Moskau gesandt, und von dort kommt jedesmal die vernichtende Antwort, die Entdeckung sei nicht der Mühe wert, geprüft zu werden“.

Doch Tamara Lebedewa gibt nicht auf. Sie hat ihre Entdeckung in einem Buch zusammengefaßt und hofft, daß der steigende Druck „von unten“, von den Betroffenen also, die Verantwortlichen in ihrem Land dazu zwingt, die neuen Erkenntnisse zu überprüfen und dann den Krebskranken zur Verfügung zu stellen.

Im Grunde ereilt die Autorin das Schicksal vieler Forscher, die mit ihren Entdeckungen zu früh gekommen sind. Wenn die öffentliche Meinung noch nicht reif ist für eine neue Erkenntnis, werden ihre Verfechter nicht selten zu Verrückten oder gar Scharlatanen gestempelt, aus ihren Ämtern entlassen oder in Irrenhäuser gesteckt. Manch einer wurde vor noch nicht allzu langer Zeit auf dem Scheiterhaufen verbrannt, nur weil er – oder sie – ihre neu gewonnenen Einsichten nicht zugunsten der herrschenden Lehrmeinung revidieren wollte.

Wer sich mit der Geschichte der Medizin befaßt, wird feststellen, daß viele heilsame Entdeckungen nicht spontan nach Bekanntwer-den anerkannt wurden, sondern erst Jahre, manchmal Jahrzehnte und sogar Jahrhunderte nach ihrer ersten Veröffentlichung angemessen gewürdigt und in die Praxis übernommen wurden.

Beispiele dafür gibt es genug. Schon im Mittelalter äußerte Fracastorius die Meinung, es gebe kleine, für uns unsichtbare Tiere, die Krankheiten verursachen. Erst im 19. Jahrhundert wurde der Beweis dafür erbracht. Erwin H. Ackerknecht schreibt dazu in seiner „Geschichte der Medizin“: „Die Vorstellung, daß die epidemischen Krankheiten durch Ansteckung übertragen und durch Mikroorganismen, ‘Samen’ oder winzige Tierchen, verursacht würden, bedeutete eigentlich Mitte des 19. Jahrhunderts nichts Neues. Die Theorie war von Fracastorius im 16. Jahrhundert vorgebracht und von Kircher im 17. und von Lancisi und Linné im 18. Jahrhundert verfochten worden. Als sie am wenigsten geachtet wurde, verkündete Jacob Henle sie im Jahre 1840 erneut; dadurch erschien er aber seinen Zeitgenossen nicht als Vorläufer einer neuen Ära, sondern als ritterlicher Verteidiger eines altmodischen Irrtums.“

Beispiel Nr. 2: Die Anwendung der Äthernarkose bei chirurgischen Eingriffen hatte drei Förderer: Horace Wells, William Thomas Morton und Charles T. Jackson. Sie wurden aber in einen häßlichen Prioritätsstreit verwickelt. Alle drei starben einen tragischen Tod, Wells durch Selbstmord, Jackson als Geisteskranker und Morton in Armut.

Beispiel Nr. 3: Erst im 18. Jahrhundert hat die abendländische Kultur eine Schutzmethode gegen Pocken angenommen, die bereits seit vielen Jahrhunderten im Orient angewandt wurde, die Impfung mit echten Pocken.

Beispiel Nr. 4: Robert Koch fand den Erreger der Tuberkulose. Seine Lehre wurde von den Fachleuten, einschließlich des großen Virchow, bekämpft.

Das dramatischste Beispiel ist Ignaz Semmelweis. Er entdeckte 1847 auf empirischem Wege, daß das Wundfieber durch Desinfektion vermieden werden kann. Er veranlaßte, daß in seinem Hospital alle Studenten und Ärzte ihre Hände in Chlorkalk waschen müssen, bevor sie die Patientinnen untersuchen bzw. behandeln. Dadurch konnte in nur zwei Jahren die Sterblichkeit in seiner Abteilung des Wiener Allgemeinen Krankenhauses dramatisch gesenkt werden.

Doch der praktische Erfolg konnte die Ärzteschaft nicht überzeugen. Ein berühmter Gynäkologe äußerte sich zur damaligen Zeit spöttisch: „Ich ziehe es vor, den Tod im Wochenbett lieber der Vorsehung zuzuschreiben, von der ich mir einen Begriff machen kann, als einer Ansteckung, von der ich mir keinen Begriff machen kann.“ Wie manches andere zu früh gekommene Genie blieb Semmelweis zeitlebens verkannt, verfiel vor Verzweiflung dem Wahnsinn und starb eines qualvollen Todes im Irrenhaus. (Nachzulesen in „Kulturgeschichte der Heilkunde“, René Fülöp-Miller.)

So ist auch die Theorie über die parasitäre Herkunft der Krebskrankheit an sich nichts Neues. Sie wurde von vielen Wissenschaftlern schon vor über hundert Jahren geäußert. Leider konnte keiner von ihnen den genauen Mechanismus der Entstehung der Krebskrankheit beschreiben bzw. den verantwortlichen Parasiten benennen.

Auch wenn Rußland besonders stark betroffen ist – die übrige Welt ist ebenfalls nicht von der Krebskrankheit verschont. Die statistischen Zahlen hierzu sind ernüchternd: Allein in Deutschland erkranken jährlich etwa 350 000 Menschen an bösartigen Geschwulst- oder Systemerkrankungen. Jährlich sterben in unserem Land etwa 220.000 Menschen an den Folgen von Krebs. Die medizinische Versorgung der Patienten ist zwar hier viel besser als in Rußland. Trotzdem wird die Diagnose „Krebs“ immer noch einem Todesurteil gleichgesetzt. Denn jeder weiß: Die Krebskrankheit ist heute immer noch ein dunkles Geheimnis. Wer von ihr geheilt wird, gilt als „vom Tode auferstanden“. Solche Überlebenden schreiben Bücher und geben anderen Krebskranken Tips, in der Hoffnung, ihnen helfen zu können. Indes gilt in der Onkologie schon dann jemand als geheilt, wenn er fünf Jahre nach der Behandlung noch lebt.

Spricht man mit direkt Betroffenen, dann hört man nicht selten, daß sie, wenn sie sich als Krebskranke zu erkennen geben, nicht mehr als vollwertige Menschen akzeptiert würden. Die Reaktionen in der Gesellschaft schwanken zwischen Mitleid, spontanem Abstand-Halten bis hin zu Abscheugefühlen.

Nach dieser schonungslosen Schilderung sei mir eine Frage erlaubt: Wenn also heute jemand kommt und sagt, er wüßte, wie Krebs entsteht und wie man ihn künftig heilen kann – sollten wir ihm nicht unsere volle Aufmerksamkeit schenken? Oder, bildhaft gesprochen, wenn jemand den Verdurstenden in der Wüste sagt, er wüßte genau, daß hier, an dieser Stelle, Wasser in der Erde ist – sollten da nicht alle beim Graben helfen? Oder sind Sie der Meinung, daß es besser sei, skeptisch zu bleiben und zu verdursten, denn diese Person kann sich ja auch geirrt haben. Dann hätten wir unsere Kräfte umsonst verschwendet und es wären falsche Hoffnungen geweckt worden.

Was kostet es die Menschheit, die Aussage von Tamara Lebedewa zu prüfen? Vorurteilsfrei, neutral, ohne irgendwelche Bedenken? Es wird etwas Geld kosten, vielleicht 50 oder 100 tausend Euro, und etwas Zeit. Im Verhältnis zum erwarteten Nutzen sind die 100 000 Euro und zwei bis drei Monate Zeit nicht der Rede wert. Just do it! – möchte man da ausrufen.

Dies sind die Argumente, die mich bewogen haben, das Buch von Tamara Lebedewa in meinem Verlag herauszugeben.

Das Buch ist in acht Kapitel aufgeteilt. Im ersten Kapitel schildert die Autorin ihre Theorie der Krebsentstehung. Sie beschreibt sehr detailliert die Ergebnisse ihrer Experimente, die sie mit Zeichnungen und Fotos belegt. Diese Schilderungen verlangen von Laien ziemlich viel Geduld und Konzentration. Eine Überlegung war, sie wegzulassen und nur knapp zusammenzufassen.

Schließlich entschied ich mich aber doch für eine komplette Veröffentlichung. Die Konzeption von Tamara Lebedewa wird im vorliegendem Buch erstmals außerhalb Rußlands vorgestellt. Das Weglassen der genauen Beschreibung ihrer Experimente würde das Verstehen der gesamten Konzeption erschweren; möglicherweise würde die Theorie von Tamara Lebedewa dann nicht so ernst genommen, wie sie es verdient. So wird also den Leserinnen und Lesern der Originaltext in vollem Umfang vorgestellt.

In Kapitel 2 folgt eine gekürzte Zusammenfassung der Konzeption durch einen Journalisten, die in der russischen Presse erschien. Diese Zusammenfassung ist gut geeignet für jemanden, der einen Überblick über die Theorie bekommen will, ohne sofort alle Beweise kennenzulernen.

Tamara Lebedewa ist nach Bekanntwerden ihrer revolutionären Theorie mit vielen positiven Reaktionen – aber auch mit Kritik konfrontiert worden. Sie wurde von vielen Seiten angegriffen. Das machte ihr zu schaffen, so daß sie sich fragte: Warum sollte ich es sein, die diese neue Konzeption der Krebsentstehung fand und vor der Öffentlichkeit verteidigen mußte? Im 3. Kapitel geht sie dieser Frage nach und erklärt ihre Motive, dem Geheimnis der Krebskrankheit auf den Grund zu gehen. „In meiner Familie starben seit Generationen alle an Krebs. Wenn nichts geschieht, dachte ich mir, dann werden ich selbst und auch mein Sohn bald ebenfalls von dieser Krankheit heimgeholt“.

Nachdem die Autorin ihre Experimente beendete und die parasitäre Entstehung der Krebskrankheit bewies, machte sie sich weitere Gedanken darüber, ob der von ihr benannte Parasit nicht auch für andere Krankheiten verantwortlich ist. In Kapitel 4 geht sie der Frage nach, wie dieser Parasit Herzkrankheiten verursachen könnte; Kapitel 5 befaßt sich mit AIDS und dem Immunodefizit-Virus.

Mehrere Ärzte, die in direktem Kontakt zu Krebskranken stehen, wandten sich nach den Veröffentlichungen und Fernsehauftritten an Tamara Lebedewa. Manche unterstützten sie bei ihren Experi-menten, andere berichteten von ihren Erfahrungen oder entwickelten auf der Basis ihrer Theorie neue Behandlungsmethoden. Davon ist die Rede im 6. Kapitel dieses Buches. Kapitel 7 befaßt sich mit Reaktionen der Onkologen und der Presse in Rußland auf die Entdeckung von Tamara Lebedewa.

Schließlich stellt die Autorin in Kapitel 8 neue Behandlungsmethoden gegen die „Krankheit des Jahrhunderts“ vor. Diese wurden von Tamara Lebedewa in Zusammenarbeit mit praktizierenden Ärzten entwickelt. Sie hofft, daß durch die Veröffentlichung ihres Buches im Westen weitere Forschungen möglich werden, denn ihre Entdeckung ist erst der Beginn, und je schneller man sich an die Arbeit macht, neue Methoden der Behandlung und Vorbeugung der Krebskrankheit zu entwickeln, um so schneller kann den Betroffenen geholfen werden.

Elvira Driediger

Kapitel 1

Dämonen der Mikrowelt

Eine Geschwulst aus dem Mesozoikum

Auf der Schwelle zum Leben

Die von Gott geschaffene Natur disponierte sehr weise, als sie die Bewohner unserer Erde nacheinander schuf. Die Theorie der Entstehung des Lebens und ihrer evolutionären Entwicklung fußt auf bekannten Annahmen, deren wichtigste sind: 1. Lebendes entstand aus Anorganischem, das heißt, es fand eine Urzeugung, eine Biogenese statt. 2. Die Urzeugung geschah nur einmal. 3. Viren, Bakterien, Pflanzen und Tiere sind miteinander verwandt. 4. Metazoa (Vielzeller) entstammen den Protozoa (Einzellern). 5. Verschiedene Arten von Wirbellosen sind miteinander verwandt. 6. Wirbeltiere entstammen den Wirbellosen. 7. Innerhalb der Unterart der Wirbeltiere entstammen Vögel und Säugetiere den Reptilien, Reptilien den Amphibien, und Amphibien den Fischen.

Die Entstehung des Lebens auf dem Planeten Erde geschah in mehreren Etappen. Ähnlich wie die Makroorganismen in Tiere und Pflanzen aufgeteilt waren, werden auch Mikroorganismen in zwei Gruppen geteilt: pflanzliche, zu denen Bakterien, Algen und Pilze zählen, und tierische, die in vier Klassen unterteilt sind: Rhizopoda (Wurzelfüßler), Ciliata (Wimperntierchen), Sporozoa (Sporentierchen, ausschließlich Parasiten, zu denen der Hirnparasit Toxoplasma gehört) sowie Flagellata1 – Geißeltierchen, die in sich sowohl pflanzliche (Euglena) als auch tierische Merkmale (Trichomonade) vereinen. Den zuletzt genannten Vertreter der Protozoa sollten wir uns gut merken, denn ihm haben wir das Erscheinen dieses Buches zu verdanken.

Doch eines nach dem anderen. Das Leben ist eine Methode der Existenz von Eiweißkörpern, und diese Existenzmethode besteht in ihrem Wesen in der ständigen Selbsterneuerung der chemischen Bestandteile dieser Körper. Das Leben entstand in einer noch sauerstoffreien Atmosphäre. In dieser fernen Zeit war unser Planet von Wasserdämpfen und Kohlensäure umhüllt – Sauerstoff existierte nur als Bestandteil chemischer Verbindungen. Starke Radiation und der Staub aus Vulkanausbrüchen ergänzten dieses leblose Bild. „Organische“ Verbindungen bildeten sich auf anorganischem (abiogenem) Wege, weil es keinen Sauerstoff und keine Ozonschicht gab, die die intensiven Ultraviolettstrahlen der Sonne abschirmten.

Wir kennen drei Stadien der Entstehung lebender Organismen: die Entstehung abiogener Verbindungen – Polymerisation, das heißt, Bildung großer Moleküle aus kleineren – Biogenese. Tupans machte darauf aufmerksam, daß unter sauerstoffreien Bedingungen die Menge der für die anorganische Synthese kleiner „organischer“ Moleküle notwendigen Energie um einige Größenordnungen geringer ist als bei vorhandenem Sauerstoff. Die anorganische Synthese „organischer“ Moleküle erfolgt unter der Einwirkung der Ultraviolettstrahlen der Sonne. Aber die gebildeten komplizierten Moleküle brauchten einen Schutz vor Strahlung. Somit waren die Sonnenstrahlen, die den „Baustoff“ für die Lebens-Moleküle geschaffen hatten, lebensfeindlich.

Mikroben sind Pioniere der Organismen, sie waren die ersten, die sich in der Umwelt eingelebt haben und die Bedingungen für die Existenz anderer Lebensformen schufen. Auch heute stellen sie dreiviertel der Biomasse aller gegenwärtigen Lebewesen. Eine andere wichtige Eigenschaft ist die enorme Vielfalt ihrer Stoffwechselprozesse im Vergleich zu der erstaunlichen Eintönigkeit dieser Prozesse beim Menschen und bei den Tieren. Die höherentwickelten Organismen haben viele der möglichen Verfahren des Metabolismus abgelegt und nutzen eine vergleichsweise geringe Palette von Reaktionen, wobei sie daraus den maximalen Nutzen ziehen. Die Mikroorganismen aber nutzen vielfältige Wege der Energieübertragung. Deshalb ist es da schwieriger, eine Grenze zwischen dem aeroben und anaeroben Austausch, zwischen der autotrophen (charakteristisch für Pflanzen) und der heterotrophen (charakteristisch für Tiere) Ernährungsmethode zu ziehen als bei höherentwickelten Lebewesen.

Mikroorganismen werden nach der Art der im Metabolismus angewandten Energie und Nahrung klassifiziert: Phototrophe (photosynthetisierende), die Strahlungsenergie verwenden, und chemotrophe, die die Energie aus Oxydationsreaktionen verwenden. Beide Gruppen werden weiter unterteilt in Abhängigkeit von den verwendeten Energiespendern: Lithotrophe (verwenden anorganische Elektronenquellen) und organotrophe (verwenden organische Energiespender). Das Leben der Urzeit war offenbar chemoorganotroph und chemolithotroph – als Elektronenspender wurden „organische“ Moleküle genutzt, die sich aus anorganischer Photosynthese bildeten. Denn unter den Bedingungen der primären sauerstoffreien Atmosphäre versteckte sich das Leben vor direktem Sonnenlicht. Deshalb war es im Morgenrot seiner Entwicklung sehr begrenzt in der Wahl seiner Umwelt. Es konnte nur unter dem Schutz einer dicken Schicht Wasser oder in den Kapillaren zwischen den Bodenteilchen oder in natürlichen Höhlen erhalten werden. Doch auch an diesen Zufluchtsorten war es aerob, da Luft überall vorhanden ist.

Der Prozeß der organischen Photosynthese ist kein Sauerstoffprozeß. Damit er funktioniert, werden nur atmosphärisches CO2 – Kohlendioxid und Chlorophyll-Moleküle oder ähnliche Verbindungen benötigt, die Sauerstoff aus dem Kohlendioxid freisetzen können. Also haben primäre Mikroorganismen begonnen, in der Atmosphäre Sauerstoff zu akkumulieren. Das waren einzellige Organismen, die ohne Sauerstoff lebten, doch die Fähigkeit zur Glykolyse besaßen. Erst als in der Atmosphäre freier Sauerstoff vorhanden war – das geschah vor etwa 800 Millionen Jahren –, begann fast schlagartig eine stürmische Entwicklung des Lebens, und es bildeten sich Pflanzen- und Tierreiche. Als Stammväter der Vielzelligkeit gelten die primären Geißeltierchen (Phytoflagellata).

Doch nicht alle Geißeltierchen wurden zu Vielzellern. Ein Teil von ihnen blieb als einzellige Organismen erhalten und optimierte im Prozeß der Evolution dermaßen die Möglichkeiten der Zelle, daß es ihnen möglich wurde, Hunderte Millionen von Jahren zu existieren und wohlerhalten unsere Ära zu erleben. Unter ihnen Volvox, der normalerweise eine koloniale Lebensweise führt. Doch manchmal wird ein eigenständiges „Individuum“ von der Kolonie abgespalten – ein „Wanderer“, der weite Wege zurücklegt und eine neue Kolonie gründet. Oder die eingeißlige grüne Euglena, die in der zweiten Sommerhälfte Teiche und Gewässer mit einem grünen Teppich überzieht. Bei Tageslicht ernährt sie sich, wie einzellige Pflanzen, mittels Photosynthese. Doch als man sie während eines Experiments im Dunkeln plazierte, wurde sie zum Raubtier und ernährte sich von Bakterien. Mehr noch, dieser freilebende Flagellat kann seine Geißeln abwerfen, das heißt, in ein amöbenartiges Stadium der Existenz wechseln.

Ein anderer Teil der Geißeltierchen ging auf der Suche nach Lebensraum zum Parasitismus in den Organismen der Vielzeller über. Diese Tatsache wurde nicht immer von den Wissenschaftlern anerkannt. Bis zum 17. Jahrhundert glaubte man, daß Parasiten im Körper des Wirts mittels Urzeugung entstehen. Im Laufe der Entwicklung der Wissenschaften wurde die Gemeinsamkeit zwischen den Parasiten (als lebenden Organismen) und den frei lebenden Tieren immer deutlicher festgestellt. Leuckart merkte an, daß Parasiten in bezug auf größere und stärkere Organismen Parasiten sind, in bezug zu ihresgleichen aber oder schwächeren gegenüber führen sie sich auf wie richtige Raubtiere.

Der Akademiker Pawlowskij definierte Parasitismus 1935 wie folgt: „Parasiten nutzen den Organismus des Wirts nicht nur als Quelle der Nahrung, sondern auch als den Ort ihres dauerhaften oder befristeten Aufenthalts.“ Elf Jahre später entwickelte er seinen Gedanken weiter: „Parasiten ernähren sich von den Körpersäften, Geweben oder von verdauter Nahrung ihres Wirts, wobei ein solcher parasitärer Lebensstil ein spezifisches Artmerkmal des gegebenen Parasiten ist, der sich mehrmalig (im Gegensatz zu einem Raubtier) zur Ernährung seines Wirts bedient.“

Der bekannte Biologe Professor Dogel leistete einen großen Beitrag zur Entwicklung der Parasitologie. Er war der Meinung, daß für das Studium der Erscheinung des Parasitismus eine historische Herangehensweise notwendig sei: „Unter der Gesamtheit der Wege, die zum Parasitismus führen, liegt eine gemeinsame Basis: die Tendenz der besten, vollständigsten und ökonomisch sinnvollsten Ausnutzung des Raums und der Nahrungsressourcen der Umwelt seitens der zahlreichen in ihr lebenden Wesen, der Kampf um Raum und der Kampf um Nahrung.“ Bezüglich der räumlichen Beziehung zwischen den Parasiten und dem Wirt meinte der Wissenschaftler: „Ähnlich wie jedes Biotop auf dem Festland oder im Meer mit Lebewesen besiedelt sein kann, so kann auch jedes lebende Gewebe und jedes Organ eines Tieres als Aufenthaltsort für Parasiten dienen… Parasiten besitzen die potentielle Fähigkeit zur aktiven Bewegung und Ortsveränderung im Körper des Wirts, unter anderem auch über die Fähigkeit, in die Blutbahnen zu gelangen. So kann der Wechsel einiger Darm-Geißeltierchen durch die Darmwand in das Blut des Wirts erklärt werden.“

Ein allgemeines Merkmal innerer Parasiten ist die fehlende Pigmentation, die weißliche oder leicht gelbliche Körperfärbung. Das Fehlen der Pigmentation ist eine Folge des Aufenthalts der Parasiten im Dunkeln. Ein ähnliches Bild kann bei vielen Höhlenbewohnern oder Tieren, die in der Erde wohnen, beobachten werden. Wenn aber die Parasiten eine so oder anders geartete Färbung haben, dann hängt ihre Farbe nicht von der Pigmentation der Hülle ab, wie das zum größten Teil bei Formen ist, die bei Tageslicht leben, sondern von der Färbung, beispielsweise durch Hämoglobin der phagozytierten Erythrozyten oder durch Melanin-Pigmente.

Im Leben der Parasiten sind wirklich alle Funktionen der Vermehrungsfunktion untergeordnet, was bei freilebenden Organismen lange nicht so stark ausgeprägt ist. Die extreme Steigerung der Fruchtbarkeit wird hauptsächlich durch zwei Faktoren bedingt: erstens, die verstärkte Ernährung der Parasiten, welche ohne irgendwelche Störungen oder Unterbrechungen geschieht, und zweitens die ununterbrochen wirksame natürliche Auswahl der fruchtbarsten Einzelwesen.

Die inneren Parasiten, die sich an die Existenz in den Organismen von Mensch und Tier angepaßt haben, sind nie über das Stadium der Einzeller und Helminthen (Würmer) hinausgekommen. Im Gegenteil, die freilebenden sind in ihrer evolutionären Entwicklung wesentlich weitergekommen. Zuerst gab es die zahlreichen Mikroorganismen, die nur zu Reflexreaktionen fähig waren, dann Vielzeller, die Instinkte besaßen, und schließlich den Menschen, der von der Natur mit dem Intellekt ausgestattet wurde. Im Verlauf des verzweifelten Kampfes um die Existenz starben viele Pflanzen- und Tierarten aus, andere kamen an deren Stelle. In diesem Kampf haben die Einzeller, welche sich nicht weiterentwickelten – Nachkommen primärer Geißeltierchen, darunter auch diejenigen, die sich zu Parasiten entwickelten – keine geringe Rolle gespielt. Das größte Interesse unter den letzteren stellt für uns das Geißeltierchen Trichomonade dar.

Geißeltierchen in unserer Zeit

Das Volk der Geißeltierchen ist zahlreich. Derzeit zählen Wissenschaftler bis zu 8 000 Arten. Die einen Geißeltierchen sind Meeresbewohner, andere leben im Süßwasser oder in den oberen Bodenschichten. Das ist für die Menschen nicht ungefährlich, denn viele Einzeller gehen leicht zum Parasitismus über.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts zeigten die Wasseranalysen in den Flüssen Newa und Moskwa innerhalb der Stadt, daß dieses Wasser seinen physischen Eigenschaften und der Zusammensetzung nach eher einem Unrataufguß gleicht denn Trinkwasser. Es enthielt viele Stickstoffverbindungen, und der Gehalt des gelösten Sauerstoffs betrug nur 4-5 Milligramm pro Liter. Es gab dort auch Typhusbazillen, die eifrig von den Geißeltierchen verschlungen wurden. Zur selben Zeit fand man bei einer Untersuchung des Trinkwassers aus den Wasserleitungen in München bis zu 130 Geißeltierchen pro Liter. Der bekannte Wissenschaftler Schattenfroh behauptete, daß das Auftauchen von Einzellern ein Kennzeichen des gesundheitsschädlichen Zustandes der Quellen ist, weil reines Wasser, das in gut organisierten Behältern gesammelt wird, meistens frei ist von Einzellern. In den Tropen sah Künstler die Trichomonade in Wasserreservoiren mit abgestandenem Wasser. Sowjetische Wissenschaftler entdeckten Geißeltierchen im Naphthenöl, in Reservoiren für Trinkwasser und Abwässern von Kurbädern, dessen Mineralwasser bis zu 3% Chloride und maximal 0,4% Sulfate enthält.

Die Einzeller können auch als Test für Herbizide dienen. Sie leben in Abwässern, in Süß- und Salzwasser, im Schlamm, im Boden, in verwesten pflanzlichen und tierischen Überresten. Sie regulieren solche mikrobiologischen Prozesse wie Stickstoff-, Ammonium-, Nitritfixierung. Im Boden leben Geißeltierchen und Amöben in der oberen, 16-20 cm breiten Schicht. Nicht wenige Geißeltierchen wurden in Kläranlagen entdeckt. Wenn deren Anzahl hier 3000-4000 Exemplare pro Milliliter beträgt, dann ist das um das 3-10fache mehr als ihre Anzahl in den Kanalisationsabflüssen. Bei Austrocknung kleinerer Gewässer gehen Geißeltierchen in feste, rundliche Formen über – die Zysten. Dadurch können sie ihre Lebensfähigkeit erhalten. Mit dem Wind gelangen sie in die Luft in einer Anzahl von bis zu zwei Zysten pro m3 Luft, und können vom Menschen eingeatmet bzw. verschluckt werden. Doch die meisten Zysten wurden auf Teppichen festgestellt, die auf dem Fußboden von Zelten ausgelegt waren und durch die auf Schuhen hereingetragene Erde verschmutzt wurden. Um in den aktiven Zustand zu gelangen, benötigen Einzeller eine flüssige oder feuchte Umwelt. Diese finden sie im Darmtrakt, im Blut oder im Gewebe von Menschen und Tieren. Die Infizierung von Menschen erfolgt nicht nur auf dem Wege des Verschluckens zystenförmiger Trichomonaden, sondern auch durch Überträger – blutsaugende Insekten, sowie beim direkten oder indirekten Kontakt mit Menschen und Tieren.

Der Magen-Darm-Trakt ist die Fortsetzung der äußeren Umwelt innerhalb des Organismus. Der Inhalt dieser Höhlen erinnert manchmal an einige Gewässer: eine Fülle von Bakterien, pflanzlichen Überresten, anaerobe Bedingungen, die an einige Schlamme erinnern, Schwankungen des Säuregehalts in verschiedenen Teilen des Darms und ständige Bewegung von Nahrungsmassen in eine Richtung als Ergebnis der Darmperistaltik. Die Blutbahnen, deren Serum reich an Cholesterin ist – dem Stoff, der für die Fortpflanzung von Mikroorganismen benötigt wird –, locken die Parasiten ebenfalls an.

Der Biologe Poljanskij sagte, daß das Parasitentum bei den Einzellern zu ihrer progressiven Evolution führt. Das wird an Merkmalen sichtbar, die an Vielzelligkeit erinnern, beispielsweise Kolonienbildung. Die Kolonien der Geißeltierchen können einen komplizierten Aufbau haben und werden als Übergangsformen von einzelligen zu vielzelligen Tieren gesehen. Kolonien werden als Ergebnis nicht abgeschlossener Teilung gebildet, wenn die Zellen miteinander verbunden bleiben. Eine Kolonie des Süßwasser-Geißeltierchens Volvox kann bis zu 20 000 Einzelwesen enthalten und verfügt über eine gewisse Differenzierung, wie auch die Zellen unserer Gewebe. Eine Kolonie bildet quasi einen Organismus höherer vielzelliger Ordnung. Die Kolonien von Meeres-Sporentierchen Radiolaria stellen eine gemeinsame gallertähnliche Masse dar, in der sich Dutzende von Zellen befinden. Die zum Parasitentum wechselnden Geißeltierchen, zum Beispiel die Trichomonaden, haben alle geschilderten Eigenschaften ihrer freilebenden Verwandten beibehalten. Die von ihnen im menschlichen Körper gebildeten Kolonien, ähnlich denen von Volvox und Radiolaria, wurden von den Onkologen, ohne deren Entstehungsnatur festzustellen, entsprechend maligne (bösartige) und Aszitestumoren genannt. Doch zwischen ihnen besteht ein wesentlicher Unterschied. Die Kolonien der freilebenden Geißeltierchen sind nicht groß – höchstens einige zehntausend Einzelwesen im begeißelten Stadium. Die Kolonien-Tumoren aus Trichomonaden aber können angesichts ihrer unendlichen Vermehrung aus mehreren Milliarden Mikroorganismen bestehen, die sich meistens in den unbegeißelten Stadien ihrer Existenz befinden – dem zystenförmigen oder amöbenartigen.

Es sind drei Vermehrungsmethoden bei Geißeltierchen-Kolonien bekannt: Teilung einer ganzen Kolonie in zwei neue; Aussiedlung von einzelnen Individuen aus dem Bestand der Kolonie und Gründung neuer Kolonien; Bildung kleiner Kolonien unter der Zellhülle des Einzellers. Alle diese Methoden sind auch den Parasiten eigen. Trichomonaden bilden ihre Kolonien überall, wo sie günstige Bedingungen für ihre Vermehrung finden: im Gewebe, in den Organen oder Blutgefäßen.

Die Wechselwirkung zwischen Mensch und Parasit bei parasitären Erkrankungen wird hauptsächlich aus der Sicht der Immunabwehr betrachtet. Doch die Komplexität der vielfältigen Wechselwirkungen einzelliger Parasiten und des Menschen ist nicht nur mit den Vorstellungen über die Immunität verbunden, sondern auch mit der evolutionären Entwicklung der Einzeller und ihres Wirts. Im Verlauf der Evolution erfolgte eine Anpassung der freilebenden Mikroorganismen an den Parasitismus, dabei haben sie jedoch die für sie früher charakteristischen Eigenschaften beibehalten. Beispielsweise ergab die Erforschung der frei im Wasser lebenden Geißeltierchen zum Zwecke der Bekämpfung der Biokorrosion eine saisonabhängige Wachstumsdynamik der Einzeller: Im Mai-Juni war sie verringert, auch in den Wintermonaten war der Prozeß des Anwuchses am Schiffsrumpf langsamer. Die maximale Vermehrungsaktivität war im Juli und August zu beobachten. Besteht da vielleicht auch ein Zusammenhang wie bei den onko- und kardiologischen Patienten, bei denen ebenfalls eine saisonbedingte Verschlimmerung der Krankheit beobachtet wird, und zwar im Frühjahr und zum Herbstbeginn?

Lassen Sie uns die Antwort darauf noch etwas zurückstellen. Wir kommen später darauf zurück.

Woran starben die Dinosaurier?

Das Geißeltierchen Trichomonade ist ein Parasit im wahrsten Sinne des Wortes. Es existiert in drei verschiedenen Existenzstadien: begeißeltes Stadium, amöbenartiges und zystenförmiges Stadium sowie einer Vielzahl von Übergangsformen. Letzteres erklärt sich dadurch, daß die Trichomonade ein sich ungeschlechtlich fortpflanzender Parasit ist und bei jeder Teilung ein neuer Organismus und eine Zelle, Individuum und Art entsteht. Darin liegt der Grund ihrer Unkenntlichkeit und der großen Vielfältigkeit der Kolonien-Neubildungen: Bis zu 200 differenzierte und Tausende nichtdifferenzierte Tumoren werden gezählt. Die Trichomonade gilt als Parasit der Mundhöhle, des Magen-Darm-Trakts und des Urogenitaltrakts. Aber mit Hilfe eines das Gewebe auflockernden Enzyms, der Hyaluronidase, können Trichomonaden in die Organe und durch Gefäßwände in das Blut und in die Lymphe gelangen. Die Parasiten haben, da sie gleichzeitig in verschiedenen Existenzstadien vorhanden sind, auch unterschiedliche antigene Eigenschaften. Außerdem sind sie in der Lage, die desorientierenden Antigene abzuschälen, sowie auf ihrer Oberfläche Antigene auszusondern, die mit den Antigenen der menschlichen Gewebe identisch sind. All das irritiert das Immunsystem und schwächt die Angriffe gegen die Parasiten ab, was die Trichomonaden unanfechtbar macht.

Der Parasit kann sich nur in einem solchen Organismus erfolgreich entwickeln, in dem eine bestimmte Konstellation der für sein Eindringen, seine Entwicklung und Vermehrung notwendigen Bedingungen herrscht. In bezug auf alle diese Merkmale ist der Mensch der ideale Wirt für die Trichomonade. Die Infizierung mit der Trichomonade erfolgt meist über den Mund, den Mastdarm, die Geschlechtsorgane; dort erhält sie alle für ihre Entwicklung und Vermehrung notwendigen Stoffe. Denn die wichtigste Energiequelle der Parasiten ist die Glykolyse, das heißt, die Zersetzung von Kohlenhydraten ohne Sauerstoff, was übrigens auch das Kennzeichnungsmerkmal von Tumorzellen im Gegensatz zu normalen Zellen ist. Die Trichomonade findet ihre Nährstoffe im Mund in Form von Zucker und pflanzlicher Stärke, in der Vagina in Form von Glykogen – tierischer Stärke. Sie benötigt Cholesterin, Steroide und Hormone zur Selbstbefruchtung und für das Wachstum – diese sind reichlich in fetthaltigen Speisen, im Blutserum und in den Geschlechtsdrüsen des Menschen vorhanden. Geschickt umgeht die Trichomonade die Abwehrkräfte des Körpers und gelangt in sein tiefstes Inneres –, dabei benutzt sie ihren Wirt, indem sie sich die für sie wichtigen Stoffe einverleibt und ihren Wirt mit giftigen Stoffwechselendprodukten und zersetzenden Enzymen vergiftet.

Die verschiedenen Entwicklungszyklen, die Massenvermehrung, die Lokalisierung und Aktivierung der Parasiten in bestimmten Teilen des Körpers befinden sich innerhalb des Tages- und Nachtrhythmus in genauer Übereinstimmung mit dem Tagesrhythmus des Wirts. Außerdem können Trichomonaden, die den Menschen bevölkern, verschiedene Virulenz und Pathogenität besitzen. Die Virulenz ist die Fähigkeit zu infizieren, indem man die Abwehrkräfte des Organismus überwindet, und sich zu vermehren, den Wirt zu kolonisieren. Pathogenität ist die Fähigkeit, eine Erkrankung hervorzurufen, das heißt, eine gesundheitsschädigende Wirkung zu erzeugen und den menschlichen Organismus so umzubauen, wie es für die Existenz und Vermehrung des Parasiten notwendig ist.

Die für Trichomonaden charakteristische Fähigkeit, das ruhende zystenförmige Stadium zu bilden, erleichtert es ihr, ungünstige Existenzperioden zu überleben, und erhöht die Infektionswahrscheinlichkeit eines anderen Menschen. Und das schnelle Tempo der Vermehrung der Einzeller ist eine weitere Garantie für die Überlebensfähigkeit, denn die Parasiten benötigen zu ihrer Arterhaltung die vestärkte Vermehrung. Dies wird u. a. durch die ungeschlechtliche Vermehrung begünstigt.

Das Leben ist, wie wir wissen, nicht nur eine Methode zur Existenz von Eiweißkörpern, sondern auch ein Kampf ums Dasein. In der Natur wird dieser Kampf durch Konfrontation zwischen Raubtieren und ihren Opfern, zwischen Parasiten und ihrem Wirt ausgetragen. Und wenn im ersten Fall das Raubtier oft den Sieg davonträgt, sind es im zweiten nicht selten die Parasiten. Das krasseste Beispiel hierfür ist der Antagonismus: Mensch – Trichomonade. Die erdrückende Statistik der letzten Jahre zeigt, daß der Mensch in dieser Schlacht verliert: Die Sterblichkeit dominiert über die Geburtenrate2. Auf welche Art es den Einzellern gelingt, den Menschen – die Krönung der Schöpfung – zu besiegen, darüber soll im weiteren die Rede sein. An dieser Stelle möchte ich nur eines sagen: Mit Erwerb des Intellekts verlor der Mensch den Selbsterhaltungsinstinkt, und das machte sich die winzige Trichomonade zunutze. Ja, in ihren Ausmaßen ist die Trichomonade wirklich winzig: 3 bis 30 Mikrometer. Dafür ist sie aber groß in ihrer Anzahl und in der Erfahrung des Überlebens sowie der Siege über Vielzeller.

Die Trichomonade, existenzgeschichtlich so alt wie Dinosaurier, verschwand nicht wie die letzteren, sondern erfreut sich auf der Erde nach wie vor eines blühenden Lebens. In diesem Zusammenhang ist es zweckmäßig darüber nachzudenken, welches Los den modernen Menschen erwartet, dessen Existenzgeschichte weniger als vier Millionen Jahre zählt. Der Mensch stirbt aus. Ein Drittel der Verstorbenen hat geschwulstbedingte Veränderungen der Knochen und des weichen Gewebes, eine noch größere Anzahl von ihnen – Erkrankungen des Herzens und der Gefäße. Gleichzeitig mit dem Aussterben verstärkt sich der Prozeß der Degeneration. Viele Männer leiden unter frühzeitiger Impotenz, Prostatitis, Unfruchtbarkeit. Unzählige Frauen sind nicht in der Lage, schwanger zu werden oder müssen in die Klinik eingeliefert werden, damit die Frucht erhalten bleibt, es häufen sich Früh- oder Fehlgeburten. Viele Kinder kommen mit angeborenen Defekten zur Welt, mit Herzfehlern, Tumoren oder mit einer Pathologie der Blutgefäße. Die Lebenserwartung der Bevölkerung in Rußland sinkt. Es wird Zeit, daß der Mensch seinen Intellekt nutzt, um endlich in den Tumoren die Kolonien von Parasiten zu erkennen, und die Invasion unseres wichtigsten Gegners stoppt – der Trichomonade. Denn die Geschwulst aus dem Mesozoikum wappnet sich, im Gegensatz zu unserer Medizin, für das neue Jahrtausend, das vielleicht das letzte für die Menschheit sein wird.

Krebstheorien im Überblick

„Niemand, nicht einmal wenn ergefoltert würde, könnte sagen, wasdenn wirklich eine Krebszelle ist.“Virchow

Der Wissenschaftshistoriker W. Whiteman schrieb einst: „Ideen werden geboren, ähnlich uns Menschen, erleben Abenteuer und sterben.“ Diese Worte spiegeln sich in der Geschichte der onkologischen Wissenschaft wider. Die experimentelle Onkologie ist eine junge Wissenschaft, doch sie erwies sich wie keine andere am fruchtbarsten beim Entwickeln von Theorien zur Natur der Krebsentstehung. Unter Wissenschaftlern weiß man: „Die Theorie ist ohne Experimente blind. Experimente sind ohne Theorie stumm.“ Leider haben viele Begründer von Krebstheorien den Prozeß seiner Entstehung nicht wiederherstellen, geschweige denn sie in Versuchen bestätigen können. Nichtsdestotrotz, lassen Sie uns mal in den historischen Seiten der Entwicklung und der Wechselfälle der onkologischen Wissenschaft blättern.

Bevor wir den wahren Mörder als Mörder bezeichnen, wollen wir einen Streifzug durch die Theorien machen, die uns die Natur der Krebsentstehung zu erklären versuchten.

Die Reiztheorie von Virchow. Ihr Kern besteht im Folgenden: Als Reaktion auf ständigen Reiz werden im Gewebe Kompensationsmechanismen aktiv, bei denen Wiederherstellungsprozesse und eine erhöhte Geschwindigkeit der Zellteilung eine wichtige Rolle spielen. Zunächst befindet sich die Regeneration noch unter Kontrolle. Allerdings bilden sich parallel zur Entwicklung normaler Zell-Linien auch „wahre“ Krebszellen. Im Jahre 1863 bestand Virchow darauf, daß Krebs im Endeffekt als Ergebnis von Reizung entsteht. Im Jahre 1915 schien diese Theorie eine glänzende experimentelle Bestätigung zu erhalten: Der Erfolg der japanischen Wissenschaftler Jamagava und Ischikava wurde ein Beispiel der praktischen Anwendung der Reiztheorie von Virchow. Indem sie innerhalb von drei Monaten 2-3 mal pro Woche Steinkohleteer auf die Ohrenhaut eines Kaninchens auftrugen, gelang es ihnen echte Tumoren zu bekommen. Doch bald tauchten Schwierigkeiten auf: Der Reiz und karzinogene Effekte korrellierten nicht immer miteinander. Außerdem führte der einfache Reiz bei weitem nicht immer zur Entwicklung von Sarkomen. Zum Beispiel 3,4-Benzpyren und 1,2-Benzpyren erzielen praktisch die gleiche Reizwirkung. Jedoch nur die erste Verbindung ist karzinogen.

Auf der Schwelle zum 20. Jahrhundert feierte die Hypothese von Cohnheim-Ribbert große Erfolge. Ihre embryonale Theorie vermutete, daß im menschlichen Organismus embryonale Zellen verbleiben, deren Entwicklung aus irgendwelchen Gründen stehenblieb, doch manche von ihnen behielten ihr Wachstumspotential. Entstanden war diese Theorie aufgrund der Beobachtung dysontogenetischer Tumoren – „parasitärer Frucht“. Dies ist eine Gewebemischung, in der man Zähne, Haare, Haut und auch einen Kopf ohne Hirn sowie Füße mit Zehen und Nägeln finden kann. Doch die Induzierung von experimentellen Geschwulsten durch Implantation von Embryonalgewebe ergab keine überzeugenden Resultate.

Die karyogame Krebstheorie (Zellkerntheorie) von Gallion stammt aus dem Jahre 1907. Er sah die Ursache der Krebserkrankung in der Verschmelzung von Gewebezellen mit beweglichen Zellen, solchen wie Leukozyten oder sogar Bakterien. Als Ergebnis einer solchen anarchistischen Aktion (unvorhergesehener Befruchtung) entgehen die Zellen dem Gesetz, im Rahmen dessen ihre normale Entwicklung verlaufen sollte. Die unabhängige Linie der Zellen wird unkontrollierbar – ein echtes Merkmal der gesetzeswidrigen Herkunft. Jedoch wurden keinerlei Beweise eines solchen „Seitensprungs“ gefunden.

Im Jahre 1923 entdeckte Otto Warburg den Prozeß der anaeroben Glykolyse in Tumoren. 1955 formulierte er seine Theorie aufgrund einer Reihe von Beobachtungen und Hypothesen. Er betrachtete die bösartige Entartung als Rückkehr zu primitiveren Formen der Existenz der Zellen, die sich damit den primitiven Einzellern annähern, frei von „gemeinschaftlichen“ Verpflichtungen. Ein wichtiges Organell der Zelle sind Mitochondrien. Dies ist ihr Kraftwerk, in dem die Atmungskette lokalisiert ist. Es besteht aus einigen Enzymen, die konsequent mit dem Sauerstoff den Wasserstoff aus den Zellen „verbrennen“. Hier werden der Sauerstoff und der Wasserstoff eingeführt (in Form des wiederhergestellten Coenzyms NADH). Dieses setzt in bedeutenden Mengen Energie und Wasser frei. Die Glykolyse ist ein schlechter Ersatz für die Atmung: bei der Glykolyse entstehen nur 52 kkal/mol Glykose, dagegen bei der Atmung 686 kkal/mol. Noch im Jahre 1923 entdeckte Warburg bei bösartigen Tumoren, daß sie weniger Sauerstoff absorbieren und mehr Milchsäure erzeugen als normales Gewebe. Der Wissenschaftlicher kam zu dem Schluß: Der Atmungsprozeß in der Krebszelle ist gestört. Dabei war es nicht so wichtig, ob die anaerobe Glykolyse für dieses „antigemeinschaftliche Verhalten“ der Zellen die Verantwortung trägt oder – und das war schon wichtiger – dies einer der vielen Parameter ist, die diesem „primitiven Lebenswandel“ eigen sind.

Die Theorie von Pito-Heidelberg wurde von Wissenschaftlern als überspannt bezeichnet. Die Autoren dieser Theorie waren der Meinung: Der einfache Verlust sogar des Regulator-Eiweißes kann nicht zur Verwandlung einer Zelle in eine Tumorzelle führen. Dieser Verlust muß im genetischen Material fixiert sein. So erklärt diese Theorie, wie dies erreicht wird, doch sie erhielt keine experimentelle Bestätigung.

Schließlich sollte man die chemische, die Virus- und die Strahlungstheorie nicht vergessen. Die bekannten deutschen Wissenschaftler R. Süß, W. Kinzel und G. Skribner schreiben in ihrem Buch „Krebs: Experimente und Hypothesen“, daß keine dieser Theorien im wahren Sinne dieses Wortes als Theorie bezeichnet werden kann. Die Autoren versuchen, die Ursachen der Tumorentstehung zu erklären, und Onkologen-Experimentatoren verfugen über eine ganze Reihe von Methoden, die Tumoren hervorrufen können. Doch in diesem Zusammenhang sollte nicht von chemischen Tumortheorien, sondern von chemischen Verfahren zur Induzierung von Tumoren gesprochen werden. Das gleiche betrifft auch die sogenannte Virustheorie: Die Virologen verfugen über genaue Information darüber, welche Viren bei welchen Tieren Tumoren hervorrufen können. Daraus folgt, die Tumorviren sind keine theoretische Voraussetzung, sondern ein Versuchswerkzeug. Auf welche Art aber die Tumorviren eine normale Zelle in eine Tumorzelle verwandeln – dies ist Gegenstand der Theorie. Jedoch gerade die Fragen der Theorie – der Auslösemechanismus und der eigentliche Transformationsprozeß der normalen Zellen in Tumorzellen unter der Wirkung von Karzinogenen und Viren – sind bis heute ein Geheimnis der Onkologie.

Beweise der Virustheorie existieren nicht. Ihre Verfechter, darunter der Begründer der virengenetischen Theorie L. Silber, vermuteten immer: „Es ist schwer anzunehmen, daß Prozesse, die im Endergebnis zu gleichen Veränderungen in Zellen führen, in einem Falle durch Veränderungen des eigenen genetischen Materials der Zelle, und im anderen durch Zuführung zusätzlichen genetischen Materials hervorgerufen werden, welchen die Zellen von außen (durch Viren) erhalten.“ Doch die wissenschaftliche Objektivität verlangt es, die Möglichkeit zu akzeptieren, daß zwei gegensätzliche Ursachen ein und denselben Effekt hervorrufen können. Ein Genetiker hätte in diesem Fall gesagt, daß verschiedene Genotypen den gleichen phänotypischen Ausdruck haben können.

Die Verfechter der immunologischen Natur der Krebsentstehung neigen dazu, zu glauben, daß Tumorzellen ständig im Organismus entstehen. Sie werden vom Immunsystem als „fremd“ erkannt und abgestoßen. Die Hauptunterschiede zwischen gesunden Zellen und Tumorzellen bestehen nur in der Eigenschaft der unaufhaltsamen Teilung, was mit einigen Besonderheiten ihrer Membranen erklärt werden kann. W. Schapot ist überzeugt, daß alle geschwulstspezifischen Antigene des Menschen embryonaler Herkunft, das heißt, charakteristisch für den normalen menschlichen Organismus sind, der sie im frühen Stadium der Ontogenese erzeugt. Wissenschaftler meinen, daß nicht nur ein fremdartiges, sondern auch eigenes Eiweiß des Organismus als Antigen fungieren kann, wenn seine Struktur irgendwelchen prinzipiellen Veränderungen ausgesetzt war.

Die Onkogen-Theorie. Der Kern dieser Theorie besteht darin, daß Zellonkogene, die für das Wachstum der Zellen und deren Differenzierung verantwortlich sind, zur Zielscheibe für die Einwirkung aller möglichen Faktoren werden können, darunter von Viren oder chemischen Karzinogenen, die die für alle unabdingbare Eigenschaft der Genotrope besitzen. Krebs stellt einen vielschichtigen Prozeß dar, in den viele Zellgene einbezogen sind und in dem Onkogene eine ausschließliche Rolle spielen können.

In den letzten Jahren wurden in Tumorzellen über 100 Onkogene gefunden, das heißt, Gene, die „anstatt der Erfüllung ihrer natürlichen Funktionen an der Umwandlung von Zellen in Krebszellen beteiligt sein können. Die durch die Zellen nicht kontrollierbare Aktivierung der Onkogene führt zur Entstehung von Tumoren. Es sind einige Ereignisse der genetischen Schädigung nötig, damit diese Entartung beginnt.“ Aus dieser Theorie folgt, daß dem menschlichen Organismus von Beginn an die Veranlagung zum Krebs innewohnt. Diese Veranlagung ist nicht zu stoppen wegen der Unmöglichkeit, die unbekannten Ereignisse zu stoppen, die ihn auslösen. Demnach sind wir dem Untergang geweiht, und die onkologische Wissenschaft hat keine Aufgabe mehr – sie hat die Unabwendbarkeit der Krebskrankheit für jeden auf diesem Planeten lebenden Menschen „festgestellt“, quasi den Krebstod „legalisiert“.

Ein wahrhaft genialer Onkologe war Professor M. Newjadomskij, der vor einem halben Jahrhundert folgenden Verlauf vorausgesehen hat: „Das Krebsproblem bleibt unklar, wie vor 100 Jahren. Bisher kennen wir weder die Krankheitsursachen, noch die Pathogenese der Krebskrankheit, deren Verbreitung in den letzten Jahren mit erstaunlicher Schnelligkeit wächst… Kliniker werden niemals ursächlich heilen können, und bei der Vielzahl der ‘Reizfaktoren’ werden wir sie kaum bald alle berücksichtigen und erforschen können – dies erhält die Gedanken des Forschers auf einem toten Punkt.“

Die wichtigste verbindende These aller obengenannter Theorien ist die nicht durch Experimente bewiesene Behauptung, daß Tumorzellen aus normalen Zellen des Makroorganismus entstehen. Dieser Behauptung stehen Theorien und Versuchsergebnisse einer Reihe von Wissenschaftlern entgegen, die die Möglichkeit der bösartigen Mutation von Zellen eines Organismus widerlegen.

Der rasante Fortschritt in der Mikrobiologie am Ende des 19. Jahrhunderts motivierte viele Wissenschaftler, die Ursache aller Krebsarten in der Infektion durch Bakterien, Pilze, Algen oder Einzeller oder in der Invasion durch tierische Parasiten verschiedener Art zu suchen. Der französische Gelehrte Borrel versuchte, seine Kollegen von der Bedeutung der Askariden als karzinogenem Faktor zu überzeugen.

Im Verlauf von zwei Jahrhunderten versuchten Wissenschaftler, die „wahre“ Krebstheorie zu begründen. Was können wir von dieser Theorie erwarten? Die halbe Antwort im modernen Verständnis dieser Frage gab Warburg: „Ähnlich, wie die Pest durch die Gesamtheit von scheinbar miteinander nicht im Zusammenhang stehenden Faktoren (Hitze, Vorhandensein von Insekten, Ratten) bedingt, jedoch nur durch eine Ursache – Pestbazillen – hervorgerufen wird, ist die Entstehung von Krebs mit einer ganzen Reihe von Faktoren verbunden. Dieser Prozeß wird durch Steinkohleteer und durch Bestrahlung, durch Arsen und niedrigen Partialdruck des Sauerstoffs in den Zellen, durch Uretan und Sand hervorgerufen. Doch die unmittelbare Ursache, zu der alle anderen aufgelisteten Faktoren führen, ist …“. An dieser Stelle brach Warburg den Satz ab. Die wahre Theorie muß diese Gedankenpunkte ersetzen, das heißt, die Natur der für alle Krebsarten gemeinsamen Ursache beschreiben oder den biologischen Krebserreger benennen.

Ist die Suche eines gemeinsamen Nenners für prinzipiell verschiedene Faktoren, die auf die Entstehung der Krebskrankheit Einfluß haben, nicht zum Mißerfolg verdammt? Wissenschaftler nehmen an, daß jedes Karzinogen „auf seinem eigenen Wege“ zu einer Geschwulst führt, denn parallel zur Vielfalt der karzinogenen Einflüsse haben wir zusätzlich die Vielfalt der Tumoren. Deshalb erkennen viele Pathologen die Gemeinsamkeit aller Erscheinungen bösartigen Wachstums bei Geschwulsten nicht an.

Nichtsdestotrotz kann mit dem Erfolg bei der Suche gerechnet werden. Wie sich herausgestellt hat, haben alle Tumorzellen ein gemeinsames Merkmal: sie entgehen der strengen Regulierung des Organismus, unabhängig davon, wodurch sie induziert waren – durch Viren, chemische Karzinogene oder Bestrahlung. Deshalb erscheint der Krebs vielen, wie Oberling sagt, „als ein ziemlich einheitlicher Prozeß… und die Einheitlichkeit des Tumorprozesses zwingt viele dazu, über die Einheitlichkeit der Induzierungsmechanismen nachzudenken“.

Welcher Art ist denn die Natur dieser „Einheitlichkeit“? Es bieten sich zwei Modelle an. Das erste: Jeder karzinogene Reiz (physischer, chemischer oder biologischer Natur) „marschiert auf eigenes Kommando“, kommt dann schließlich zu ein und demselben Ziel in der Zelle.

Das zweite: Man muß nur annehmen, daß im Prinzip lediglich eine Ursache existiert, die Krebs hervorruft. Alle anderen Faktoren rufen Krebs offensichtlich nur mittelbar hervor bzw. beschleunigen nur sein Wachstum. Ich möchte anmerken, daß die Parasitentheorie der Entdeckung des Geheimnisses der Krebsentstehung am nächsten kam. Diese Theorie entstand zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Als chronologischer Begründer der Parasitentheorie gilt Karlmichel, der die Geschwulst als tierischen Auswuchs in der Art eines in das erkrankte Organ eindringenden Schwammes betrachtete.

Der Begründer der zweiten Etappe war L. Pfeifer, der die folgende These ins Feld führte: Krebs ist eine parasitäre Erkrankung, die durch den Parasiten amoeba sporidium hervorgerufen wird. Im Jahre 1893 schlug Adamkewitsch folgende These vor: „Die Krebszelle selbst ist ein Parasit.“ Der Autor unterscheidet drei Arten von Krebszellen: junge, reife und alte, die sich nicht von den Epithelzellen im isolierten Zustand unterscheiden, aber sehr differieren im Konglomerat nach Größe, Lage, Verbindung. Besonders kraß ist der Unterschied biologischer und physiologischer Natur zwischen ihnen: die Fähigkeit des infiltrativen und peripheren Wachstums sowie die Fähigkeit, Toxin zu erzeugen, das bei Verpflanzung eines Geschwulststückchens in das Gehirn eines Kaninchens den Tod des letzteren hervorruft. Somit kam der Autor zu dem Schluß, daß das Krebsgewebe ein Gift enthält, welches besonders auf das Nervensystem wirkt. Alle diese morphologischen und biologischen Besonderheiten erlaubten dem Wissenschaftler, die Krebszelle als einen dem menschlichen Körper fremden Parasiten zu behandeln.

Die dritte Etappe ist mit den Namen der Professoren Koch in Deutschland und Newjadomskij in Rußland verbunden. Koch, der die Tumorzellen im lebenden Zustand beobachtete, stellte fest, daß sie die Fähigkeit einer amöbenartigen Bewegung besitzen. Sie vermehren sich entweder durch Knospenbildung oder amitotisch, Mitosen wurden nicht beobachtet. Sie ernähren sich osmotisch, die Phagozytose konnte kein einziges Mal festgestellt werden. Ihre Größe lag zwischen kokkenartig und 10-12 Mikrometer.

Newjadomskij sah, während er die Tumoren beobachtete, daß sie sich vom normalen Gewebe unterscheiden, welchem Komplexität, Polarität, örtliche Unbeweglichkeit, Vermehrung in der basalen Schicht usw. eigen sind. Für Tumoren dagegen sind charakteristisch: autonomes, unbegrenztes, destruktives Wachstum, Metastasieren und Rezidivieren der Tumoren. Eine Krebszelle bildet kein Gewebe und verfügt nicht über dessen Eigenschaften. Sie gleicht einem Mikroparasiten, da sie über Zyklizität der Entwicklung, Thermostabilität, die Fähigkeit toxische Stoffe abzusondern usw. verfügt.

Die Zyklizität der Veränderungen einer Krebszelle zwang Newjadomskij seinerzeit, die Virogenese der Tumoren abzulehnen und auf der mikroparasitären Natur der Tumorzelle zu bestehen. Sich auf die Gesetze der Biologie stützend lehnte er die Möglichkeit der „Mutationsverwandlung von Lebewesen einer Klasse in Zellen von Lebewesen einer anderen Klasse ab, erst recht einer Mutationsverwandlung der Zellen von Lebewesen einer höheren Klasse in Zellen von Lebewesen einer primitivsten Klasse“. Und bekräftigte dies mit Beispielen: Die „Zell“herkunft von Tumoren wird kategorisch durch die Versuche von Bra ausgeschlossen, der den Krebs experimentell auf Pflanzen übertrug. Er erhielt ein Sarkom bei Hühnern, die mit Blättern von Hyazinthen gefüttert wurden, welche mit Zugabe von zellfreiem Filtrat aus einem P-Sarkom aufgezogen worden waren.

Newjadomskij war der Meinung, daß eine Tumorzelle die Zelle eines Einzellers ist, der seinem Zyklus nach der Klasse Chlamydozoa nahesteht. Und eine Geschwulst ist eine Kolonie von Mikroparasiten, dessen genaue Klassifizierung noch viel Zeit und Mühe beanspruchen wird. Gemäß seiner Parasitentheorie wird der Mechanismus der Krebserkrankung wie folgt zusammengefaßt: „Ein Krebsparasit gelangt in den Magen-Darm-Trakt; im Magen gelangt der Parasit unter das Epithel und hier beginnt die Tumorentwicklung. Der Tumor wächst noch nicht, bis die Giftmassen die Eigenschaften des Blutserums paralysieren, die Krebszelle zu zerstören. Weiterhin erfolgt die Besiedlung des Darmtraktes mit Parasiten, seine Atrophie und das Durchdringen der Parasiten ins Blut. Die im Blut zirkulierenden Parasiten sterben oder entwickeln sich – bei ungünstigen Bedingungen (Trauma, chronische Vergiftung) – zu einem Tumor, wobei sie zuallererst eine zweite Lokalisation in die Lymphdrüsen geben.“ Der Autor bestätigte seine parasitäre Theorie durch Experimente: Es gelang ihm, Mäusen den menschlichen Krebs zu infizieren.

Damit war einer der größten Einwände der Gegner der parasitären Theorie – die Unmöglichkeit, einen Tumor experimentell auf ein Tier anderer Art zu übertragen – widerlegt.

Die Trichomonadentheorie von Lebedewa wurde erstmalig 1989 formuliert und dann in der Patentanmeldung NK-427 „Eigenschaft der Trichomonade, sich in eine Tumorzelle ‘zu verwandeln’“, 19.06.1990, festgehalten. Nach dieser Theorie ist die Tumorzelle eine unbegeißelte Art des parasitären Einzellers Trichomonade (Flagellat). Die Geschwulst ist demnach eine Kolonie unbegeißelter Trichomonaden, die zum seßhaften Lebenswandel gewechselt haben. Sie wird mittels Knospung einzelliger Tiere und als Ergebnis ihrer nicht vollendeten Vermehrung gebildet, wenn die Tochterzellen, ohne sich von der Mutter zu lösen, neue Zellen bilden.

Die wichtigsten Gründe für die Bildung von Kolonien aus untereinander verbundenen Zellen:

a) die geschlechtslosen Trichomonaden vermehren sich nicht durch Kreuzung männlicher und weiblicher Individuen, sondern durch einfache Zellteilung, danach folgt die „Abnabelung“ ihrer Nachkommen, wobei ihre „Nabelschnüre“ nicht immer durchgetrennt werden;

b) hohe Vermehrungsgeschwindigkeit mit dem einzigen Ziel: zu überleben. Das heißt, um die eigene Art zu erhalten müssen möglichst viele neue Zellen gebildet werden;

c) Kolonien von Parasiten sind in den rauhen Bedingungen des immunen Organismus überlebensfähiger.

Der Mechanismus der Krebserkrankung funktioniert wie folgt: Die erstmalige Infizierung erfolgt im Mutterleib mittels Verschlucken von Trichomonaden durch die Frucht gemeinsam mit dem Fruchtwasser oder mittels Eindringen von Parasiten durch den Mastdarm und den Urogenitaltrakt sowie während der Geburt. Ein Teil der Parasiten gelangt mit Hilfe des gewebeauflockernden Enzyms Hyaluronidase in die Darmwände und andere Trakte, ins Blut und in die Lymphflüssigkeit und verbreitet sich im gesamten Organismus.