Kühe grasen nicht, sie sprechen mit der Erde - Piet Klocke - E-Book

Kühe grasen nicht, sie sprechen mit der Erde E-Book

Piet Klocke

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  • Herausgeber: Heyne
  • Kategorie: Lebensstil
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2015
Beschreibung

The Piet goes on!

Mit Akustik-Bonus (Download): Ausgewählte Texte, auf unnachahmliche Weise vom Autor selbst vorgetragen

Piet Klocke, begnadeter Komiker und großer Weltmissversteher, mit seinem vielleicht persönlichsten Werk: sehr komisch, durchaus philosophisch, sehr poetisch und an zwei Positionen genial.

Verblüffende Beobachtungen und Gedanken, Reflexionen an der Grenze zwischen Komik und Philosophie. Kurzweilig einerseits, tiefsinnig andererseits, mal verschlossen, mal eine Offenbarung – eine einzigartige Mischung aus kurzen bis ganz kurzen und langen bis längeren Texten, aus absurden, poetischen und komischen Geschichten und Reflexionen, ergänzt um wunderbar skurrile bis surreale Fotos und Fotogeschichten. Das »klockesche Element« in Reinform: schräg, bereichernd, vergnüglich!

»Wie sollte ich Ihnen auch sagen, wie alles ist? Ich kann Ihnen ja nicht mal sagen, ob alles ist!«

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Seitenzahl: 176

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»Wie sollte ich Ihnen auch sagen, wie alles ist? Ich kann Ihnen ja nicht mal sagen, ob alles ist!«

Piet Klocke, begnadeter Komiker und großer Weltmissversteher, mit seinem vielleicht persönlichsten Werk: sehr komisch, durchaus philosophisch, sehr poetisch und an zwei Positionen genial.

Verblüffende Beobachtungen und Gedanken, Reflexionen an der Grenze zwischen Komik und Philosophie. Kurzweilig einerseits, tiefsinnig andererseits, mal verschlossen, mal eine Offenbarung – eine einzigartige Mischung aus kurzen bis ganz kurzen und langen bis längeren Texten, aus absurden, poetischen und komischen Geschichten und Reflexionen, ergänzt um wunderbar skurrile bis surreale Fotos und Fotogeschichten. Das »klockesche Element« in Reinform: schräg, bereichernd, vergnüglich!

Mit Akustik-Bonus – Ausgewählte Texte, auf unnachahmliche Weise vom Autor selbst vorgetragen: www.heyne.de/piet-klocke-audio

Piet Klocke

Kühe grasen nicht,

sie sprechen mit der Erde

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.Sollte dieses E-Book Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung dieses E-Books verweisen.

Copyright © 2015 by Wilhelm Heyne Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Redaktion: Angelika Lieke

Bildnachweis wie angegeben,alle anderen Bilder privatUmschlagillustration: Gerhard Glück, Kassel

Umschlaggestaltung: Hauptmann & Kompanie

Satz: Vornehm Mediengestaltung GmbH, MünchenISBN 978-3-641-18441-4V003www.heyne.de

Inhalt

wtf (wer) is Arzak?

Kapitel 1 Die Besatzung der Zwischenzeit

Kapitel 2 Wer bin ich denn, dass ich

NOTIZEN Beförderung zum Halbleiter

Kapitel 3 Missratene Verknüpfungsgeschichte

Kapitel 4Man muss den Zustand dessen, was noch kommt, erstreben

NOTIZEN Wenn Wetter in Schnee umschlägt

Kapitel 5 In the Meantime – In Zeiten von Bedeutung

Kapitel 6 Arzak beobachtet und notiert rein säuberlich

NOTIZEN Als die Pflanzen fliegen konnten

Kapitel 7 Bis wir selbst zur Metapher werden

NOTIZEN Gleichstellungsbeauftragtengeschlechtsumwandlung

Vorbildliches Paris!

Tierfeindliches Paris!

Kapitel 8 Gelernte Außenseiter

NOTIZEN Mein Avatar ist gleich für Sie da

Kapitel 9 Unterdessen

Kapitel 10 Kein Tisch pour deux Algorithmen, s.v.p.

Kapitel 11 Alles flattert

NOTIZEN Zwei Leben später schienen die Wogen geglättet

Kapitel 12 Ja, ich nehme die Behandlung an!

Kapitel 13 Transaktionen

NOTIZEN Sprache ist indiskrete Mathematik

Kapitel Für Sich

NOTIZEN Die Frau verkörpert ein Versprechen

Kapitel 14 Man sieht sich, teilweise im Ganzen

NOTIZEN Die süße Jean Seberg verkauft wieder Zeitungen

Kapitel 15 In Momenten von Zeitsichtigkeit

NOTIZEN Vögel arbeiten mit Übertönen

Kapitel 16 In fremden Träumen aufwachen

NOTIZEN Buddha gut drauf

Kapitel 17 Man denkt man denkt doch ist gelenkt das denkt

NOTIZEN Die Natur weiß, dass es uns gibt

WERBUNG

Kapitel 18 Kunst lebt, der Mensch bleibt

NOTIZEN Hinter vorgehaltener Tätlichkeit

Kapitel 19 Ich darf dann mal notieren

NOTIZEN Illusionen hingeben

Kapitel 20 Vermutete Abenteuer

NOTIZEN Esoterische Amseln umarmen schlanke Betonstäbe

Kapitel 21 Leben in Gänsefüßen

Kapitel 22 Überdosen Weiß ergeben Schwarz

NOTIZEN Betroffene und Elefanten sind dünnhäutig

Kapitel 23 Schönheit ist auch nur eine Lösung

XXX

NOTIZEN Auf der Suche nach Bildern der Unschuld

Kapitel 24 Tausche Tomaten gegen Funkfrequenzen

NOTIZEN Versinken heißt, sich einen Fluss ohne Ufer vorstellen

Kapitel 25 Neue Adresse: Im Ernstfall 17

NOTIZEN Fische sind aus and out

Kapitel 26 Unvollendet bis ins Detail

Kapitel 27 Während andere uns tanzen

Kapitel 28 Leid und andere Wesen

NOTIZEN Sonarenergie, sich an die Küste singend

Kapitel 29 Was die Schildkröte erzählte

NOTIZEN Sex ist Einstellungssache

Kapitel 30 Von sich Reden machen

NOTIZEN Übertriebene Hilfeleistung

Kapitel 31 Gepflegte Einsamkeitswohnung

Kapitel 32 Sich nicht verbeugen lassen

NOTIZEN Wolken haben kein Rückgrat

Kapitel 33 Die süße Macht der Ungewissheit

NOTIZEN Ruft der Wind an, erkältet sich das Ohr

Kapitel 34 Guten Morgen, es ist 7:86 Uhr

NOTIZEN Vögel als Percussionsmetapher

Kapitel 35 Das schöne Borgfräulein

NOTIZEN Das Drüberbewusstsein der Maschinen

Kapitel 36 Bereitsein möglich

NOTIZEN Kaffeesatzplantagen

Kapitel 37 Wald vor lauten Bäumen

Kapitel 38 Vom Regen in die Logik

NOTIZEN Gehirn eröffnet neues Belohnungszentrum

Kapitel 39 Die kleine Sekunde

Kapitel 40 Arzak, der Komoe

Über den/die Autor/en

Nachworte

»Es ist eine verwünschte Sache mit dem Gedankenfassen, überlegte er, man glaubt, man bringt sie mit dem Gehirn hervor, aber in Wirklichkeit machen diese mit dem Gehirn, was sie wollen und sind selbständiger als irgendein Lebewesen.«

(Gustav Meyrink, »Das grüne Gesicht«, 1917)

*

»Denken heißt nicht danken, es heißt: sich rächen.«

(Paul Cioran, spontan)

*

»Ich bin mit einer sehr einfältigen Erregbarkeit behaftet, und mein in Schwingung gesetztes Gefühl entbehrt aller Geistesgegenwart.«

(Claude Tillier, »Mein Onkel Benjamin«, 1876)

*

»Wie das Gute viel Negatives, so besitzt auch das Böse viele Vorteile!«

(Dr. Helge-Maria Spahngarn, »Verschlingsiefte Gespräche – Theatralität frühchinesischer Transparenzplatten«, Mülheim 1956, kaum zerstörtes Exemplar, 26 Euri)

Ouvertüre

WLANCHOLISCHE RHAPSODIE

– DIE NOTIZEN DES ARZAK –

Vierzig Scheinkapitelzur polyrhythmischen Anlehnungan den geistigen Zustand von Stille

Ins Schelmische übertragen vonDr. Magda Hingestelltsein, Potsdam

wtf (wer) is Arzak?

Will ich abheben in die Freiheit des Denkens, der Fantasie, der wagemutigen Traumfabrik, in der die geistigen Süßigkeiten hergestellt werden mit all ihrer hellsten, überzuckerten Freude, verführerischen Erwartung, miesen Enttäuschung, blogbusternden Dunkelheit und der allgegenwärtigen Mutter Sehnsucht, benutze ich Arzak, diesen gezeichneten Helden, werfe mir seinen xxlangen Umhang über und stülpe den in die Länge gezogenen Blumentopftropenhut mit Nackensonnenschutzklappe auf, schwinge mich auf seinen beinlosen Flugsaurier, und los geht’s!

Über die Wüste, wenn ich ganz für mich sein will, in den giftigen Atem überfüllter Großstädte, auf trostlose Landschaften zu, ganz hoch hinauf über die Welt, billerbunte Kindskopfzeppeline und Weltpolizisteleien, vom Winde zerfetzt, vermeintliche Weisheit, unzumutbare Behauptung, Gedankengesang, durch insgeheime Tore fremder Dimensionen, alles steht offen, alles ist möglich und eintrittsfrei: Zu derlei Reisen nehme ich Gestalt an, verwandele mich in Arzak, gebe ihm, dem Rätselhaften, den Vorsitz meiner kleinen fluktuierend übermütigen Ichversammlung. Der »Raumvermesser« sein, der gern auch gegen sich selbst ermittelt, er, der hehre Ziele, große Wunder erkennen mag, um sich im nächsten Augenblick gedankenverloren und zusammengekauert in der Stille zu verlieren. Zu verlockend die instabile Bambusarchitektur 64-stöckiger Sprachgebäude, zu hermetisch die Ideen des Unterbewusstseins. Anbei buche ich mögliche Gedankenflüge des Arzak, zeichne skriptlos auf, was sich ergibt, kleinste Befreiungen und Kämpfe um alles – dieser Comicfigur des französischen Zeichners MOEBIUS, alias Jean Giraud, der im März 2012 verstarb – entscheiden für sich, und ich verneige.

Sich am Rätsel zu erfreuen, muss man es nicht lösen. Wir sind nur ein Beispiel.

Kapitel 1Die Besatzung der Zwischenzeit

Mein erstes und letztes Tässchen Absinth

probierte ich bereits mit 45.

Seitdem hat sich mein Hörvergnügen um 32 Prozent verbessert,

das rechte Ohr dehnte sich auf Tulpenblattgröße aus,

das linke verblieb.

Auch die herrschsüchtige Wahrnehmung befindet sich

in nie geahnten Dimensionen.

Alles versetzt mich in höchstes Erstaunen,

die kleinste Ungereimtheit

lässt mein spärliches Resthaar stangenförmig versteifen,

der gesamte untere Kieferbereich dehnt sich aus und bietet Platz

zu mehrtägiger Lebensmittel- und Wasserspeicherung.

Die Stimmung scheint überwiegend skeptisch.

Von der Außenwelt werde ich als fremd,

aber nicht bösartig wahrgenommen.

Die Reaktionen auf meine Existenz

nicht vordergründig.

Einerseits werden mir Zauberkräfte zugeschrieben,

andererseits lieb gemeinte psychologische Gutachten angeboten.

Die Albernheiten der langen Pubertät

kapitulierten erwartungsgemäß

vor der nicht unattraktiven Welt-Atonalität.

Generalproben sind das Beste,

Scheitern ist eh,

Musik gehört zum guten Ton,

ein verändertes Gesicht zeigt

Mimik aus zwei Jahrtausenden.

Ich denke zu wenig nach, denke,

mein Blick geht nach vorn.

Körperlich fehlt mir nichts.

Vielleicht ein Satz.

Ohren.

Kapitel 2Wer bin ich denn, dass ich

Ich bin Arzak.

Ich bin Einer von mir.

Einer von den Meinen, den vielen.

Derer, die ich möglicherweise bin,

derer, die ich gern wäre,

derer, gegen die ich kämpfe,

derer, die ich verehre,

derer, die mir gestohlen wurden

und dort bleiben können.

Ich bin Mehrere,

nenne die in mir Versammelten Familie,

auch wenn die Unterbringung völlig ungeklärt ist.

Jedenfalls bin ich keine sturmfreie Bude.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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