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Die ersten drei Bücher des Deutschsprachigen Poetry-Slam-Meisters Lars Ruppel - "Schweinchen", "Brille" und "Limo" - erscheinen nun endlich als Sammelband. Hier wird sichtbar, wie innovativ bereits das Frühwerk Ruppels ist, der mit "Holger, die Waldfee" im Jahr 2014 einen echten Bestseller veröffentlichte. Absolute Pflichtlektüre für alle Poetry-Slam-Fans; und natürlich für alle, die Lars Ruppel lieben!
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Seitenzahl: 106
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PROSA BEI LEKTORA
BD. 46
LARS RUPPEL
ERSTE AUFLAGE 2015
Alle Rechte vorbehaltenCopyright 2015 by
LEKTORA GMBHKarlstraße 5633098 PaderbornTel.: 05251 6886809Fax: 05251 6886815www.lektora-verlag.de
Cover: Carina HagelCoveridee: Lydia DykierLektorat: Lektora GmbHSatz: Lektora GmbH
ISBN: 978-3-95461-041-9
Band 1: Schweinchen
Vorwort 1
Bread Pitt
Vor dem Waschsaloon
Glück im Unglück
Unterdosis
Sich poetisch beschweren
Meine Mitbewohnerin Julia
Wechselhaftes Wetter Mitte Juni
Brot weint – The Return of the living Bread
Besorgniserregend
Das Unwesen
Egoman und Lobotoni
Marodes Gesundheitssystem
In Memoriam Lars Christian
„Unberechenbar“
Kinder
Mein Freund Manu
Marburg
Fuck You
Band 2: Brille
Vorwort 2
Wie ich unsere Welt zu dem machte, was sie heute ist.
Sprichwörtlich
Phoetry
Dam…
Atembar
Begehbar
Brennbar
Trinkbar
thcidegsebeiL
Für Gerlinde
Der Traum der Raupe
Heimatlied
Fetzenmerkzettel
Seifenblasenwrase
50/50
Brüll! Beton!
Die Gegenwart der Lydi A.
Band 3: Limo
Vorwort 3
Der Herbst spricht (und ist schlecht drauf)
Dort, wo die Städte sind
Kassel Wilhelmshöhe
Berlin vor dir
Uninspirierend
Seide in Aussicht
Geld macht nicht glücklich (Also bück dich)
Erfolg als Slam Poet
Lars Ruppel
Die grausame Lehre
Mädchen, Mädchen
Penisbesprechung
Viva la Penetration
Mäh wollen
Das Glück der Pferde
Unter dem schwebenden Klavier
Der Scheißegal-Schatz
Dann wäre das Frühstück
Weihnachten auf dem Ponyhof
Das allzu traurige Trallalla von Patrick dem Clown
Lars und der Garten
Wer mich auf meinem Weg vom Bahnhof nach Hause verfolgt, steht nach ungefähr 20 Minuten mit mir vor einem schönen Fachwerkhaus inmitten Marburgs Altstadt. Darin wohne ich mit 8 wunderbaren Menschen zusammen. Neben diesem Haus ist ein Garten. Keine 30 qm. Als ich vor 3 Jahren dort einzog, war der Fußboden des Gartens überhaupt nicht begehbar. Brombeer, Ahorn und Efeu wildwuchsen, ohne von irgendjemandem gestresst zu werden. Der Garten hatte eine hässliche Frisur und als Naherholungsfläche noch weniger Wert als der Duisburger Hauptbahnhof nach 22.00 Uhr.
Der erste Schnitt glitt im darauf folgenden Sommer durch das Geäst. Ich kaufte Handschuhe und rauchte verschwitzt Zigaretten, am Spatenstil gestützt mein Werk betrachtend. Was ein Garten werden sollte, wurde unser Denkmal. Wir verbauten die Steine, die wir im Boden fanden, zu einer Stellfläche für Tische und Stühle, außerdem einen Fußweg, der durch eine ausgetüftelte Randbegrenzung sicher Jahrhunderte überstehen wird, und einen gemauerten Grill, der so viel Luft durch eine Einsparung unter dem Rost zieht, dass man nie wieder fächeln muss, lächeln aber sehr wohl. Dann haben wir noch einen Bierkühlschrank gebaut. Das ist ein knietiefes Loch im Boden mit Deckel drauf. Da bleibt das Bier immer erdkühl! Und die Kühle der Erde ist eine feinere als die Kühle des Schrankes!
Der Mittelpunkt des Gartens ist ein Kirschlorbeerbaum. Hoch gewachsen und reichblättrig spreizt er seine Äste über unsere Köpfe. Für die rechte Beleuchtung sorgt ein Lichtbrunnen: Eine stammnah in den Boden eingegrabene Leuchte strahlt die lackenen Blätter des Kirschlorbeers von unten an und zeichnet die Gesichter der Nacht wie einst Caspar David Friedrich.
Immer wenn wir einen Quadratmeter Boden urbar gemacht oder ein weiteres Stück Weg fertig gestellt hatten, hatten wir alle den selben Impuls: Wir wollten draufpissen. Wahrscheinlich ein archaisches Überbleibsel, das nur durch naturnahe Handarbeit Einzug in unser souveränes Alltagsleben finden konnte. Weil wir so schüchtern sind und um uns herum Leute wohnen, haben wir das dann nur spätnachts gemacht. Ich näherte mich dem Boden an. Seit ich mich häufiger im Garten aufhalte, habe ich ein besseres Gefühl für das Wetter entwickelt. Ich erkenne regenwillige Wolken und kann sie von jenen unterscheiden, die nur drohend mit Graustufen fuchteln und dann weiterziehen.
All die Pflanzen, die heute dort wachsen, wo früher dunkel Dickicht herrschte, sind lustige Gesellen. Der Rhabarber hat riesige Protzblätter, das muss man neidlos eingestehen. Der turmhohe Topinambur wankt im Wind. Die rote Beete kämpft tapfer um die Vorherrschaft im Hochbeet, verliert aber nach und nach das Rennen um das Licht gegen Kapuzinerkresse und Sonnenblume. Die Karotten werden leider nicht überleben. Zu dominant und lichthungrig wogt sich der Radieschenwald durch das Beet hinten rechts. Und was sich nicht gegenseitig das Zeug zum Leben stiebitzt, wird von den Schnecken gefressen. Scheißviecher, die. Ich habe den Nachbarskindern für jede inhaftierte Schnecke 10 Cents versprochen. Ich glaube aber, dass sie mir jedes Mal dieselben Schnecken zeigen. Sie sind viel klüger als ich. Die Schnecken und die Kinder. Eine Lösung wäre ein Schweinchen. Grunzfidel und schmutzliebend. Mit der Nase im Boden und dem Arsch im Wind nach Schnecken schnuppernd. Sich satt fressen und Gutes tun, so ist es recht. So wollen wir sein.
Noch vor einigen Jahren hätte ich mich sicher nicht für einen Garten begeistern können. Alles, was mich an Ort und Stelle halten konnte, gehörte in die Blödmannkiste. Gärten waren für mich etwas, in das man fällt, wenn man besoffen über einen Zaun klettert. Verpflichtungen wie das Gießen einer Pflanze oder das Putzen eines Zimmers wirkten auf mich beengend. Ich sah mich schon Baupläne für Jägerzäune auf der Rückseite von Bausparverträgen skizzieren, wenn ich über die Anschaffung einer Matratze nachdachte. Mobil und leicht wollte ich sein, sodass ich mich und meine wenigen Habseligkeiten jederzeit in einem Paket an einen anderen Ort schicken lassen konnte. Heimat und die damit verbundene örtliche Konstanz ist etwas, das sich Spießer auf die Türklinkenschoner sticken.
Wenn man mich früge, und man fragt mich oft, zu allen möglichen Dingen, aber wenn man mich früge, was ich denn für ein Brot nach meinen Wünschen büken ließe, von einem Bäcker, der mich fragt, was er mir denn für ein Brot backen dürfe, dann würde ich Folgendes sagen:
„Lieber guter Bäckersmann, mach mir doch bitte ein Brot, so rustikal, einem Toastbrot so unähnlich, das sich, ohne trocken zu werden, in diese Hall of Mehl einreihen kann.“
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