Lass mich kommen! Erotischer Roman - Julia Hope - E-Book

Lass mich kommen! Erotischer Roman E-Book

Julia Hope

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Beschreibung

Dieses E-Book entspricht 192 Taschenbuchseiten ... Ihr Freund Ihre Schülerin Ihre Dauergeilheit ... Ihre Schülerin führt sie an den Rand des Orgasmus. Ihr Freund verbietet ihn ihr. Aber sie kann nicht anders, als alle bizarren Einfälle ihrer Schülerin und ihres Freundes auszuführen und so ständig geil zu sein. Und sie will endlich kommen ... Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.

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Seitenzahl: 255

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Impressum:

Lass mich kommen! Erotischer Roman

von Julia Hope

 

Die Lektüre der „Geschichte der O“ im Alter von 17 Jahren war der Auslöser dafür, dass Julia Hope zu einer leidenschaftlichen SM-Anhängerin wurde. Seitdem hat sie bei mehreren Partnern die unterschiedlichsten Facetten des BDSM kennengelernt und ist Teil der BDSM-Community ihrer Heimatstadt. Da sie beruflich und in ihrer Verwandtschaft nicht geoutet ist, schreibt sie unter Pseudonym. „Lass mich kommen!“ ist ihr erster erotischer Roman.

 

Lektorat: Nicola Heubach

 

 

Originalausgabe

© 2012 by blue panther books, Hamburg

 

All rights reserved

 

Cover: © danez @ istock.com

Umschlaggestaltung: Matthias Heubach

 

ISBN 9783862772278

www.blue-panther-books.de

Dienstag, 13. April 2010

Irgendwo im Seminarraum brummte ein Handy.

Sandra Bannister, Professorin für Literaturgeschichte an der Universität von Akron im US-Bundesstaat Ohio, runzelte die Stirn. Solche Störungen bei ihren Veranstaltungen gingen ihr auf die Nerven. Sie war bei ihrer Diskussion von Kate Chopins Roman »The Awakening« gerade zu einer wichtigen Stelle gelangt und sie hatte schon eine scharfe Bemerkung auf der Zunge, als sie feststellte, dass es sich um ihr eigenes Mobilphone handelte.

Sie hatte es auf das Pult gelegt, neben dem sie jetzt vor ihren jungen Seminarteilnehmern stand. Sandra war inzwischen Mitte dreißig, sah aber um einige Jahre jünger aus. Oft genug war es vorgekommen, dass jemand sie selbst noch für eine Studentin hielt, während sie in Wahrheit bereits mit ihrer Habilitation und diversen Beiträgen für wissenschaftliche Fachzeitschriften beschäftigt war. Ihre schlanke Figur und ihr jugendliches Gesicht vermittelten einen Eindruck, der sich nicht so ganz mit der Klischeevorstellung einer angehenden Professorin deckte.

Noch viel weniger deckte sich Sandras Wesensart mit diesem Klischee, aber das war etwas, was nur die allerwenigsten wussten.

Als sie registrierte, dass es ihr Handy war, das sich da meldete, brach sie erschrocken mitten im Satz ab. Unwillkürlich hob sie ihre Hand in die Nähe ihres plötzlich schneller schlagenden Herzens und trat einen Schritt zurück, um dann mit einer fahrigen Bewegung nach dem Handy zu greifen.

Es gab nur einen, der diese Nummer hatte.

Normalerweise würde sie einen Teufel tun und sich von einem Anruf bei einer ihrer Veranstaltungen stören lassen. Aber in diesem Fall hatte sie keine Wahl. Außerdem sollte ein kurzer Blick aufs Display genügen.

Dort las sie: »18:30«.

Ganz leicht errötete sie. Dass sie zu jedem x-beliebigen Zeitpunkt bereit zu sein hatte, während Frank sich melden und ihr ein Treffen befehlen konnte, wann immer er gerade Lust auf sie verspürte ... Das war ein Zustand, der sie unaufhörlich in Anspannung versetzte. Das und einige andere Dinge.

Sie richtete ihren Blick wieder auf die vor ihr sitzenden Studenten und versuchte, den Faden ihrer bisherigen Ausführungen wiederzufinden. Dabei hatte sie große Schwierigkeiten, ihre verlorene Konzentration zurückzugewinnen, und sie verhaspelte sich mehrfach.

***

Endlich war das Seminar vorüber und die Gruppe der Teilnehmer löste sich auf. Der eine oder andere ihrer Studenten blieb noch zurück, um Fragen für ein bevorstehendes Referat oder eine Hausarbeit zu stellen. Sandra fühlte sich dabei, als ob sie auf glühenden Kohlen säße, und hoffte, dass bald auch der letzte den Raum verlassen hatte. Dabei, sagte sie sich, war das eigentlich vollkommen absurd. Es war erst früher Nachmittag, und die Zeit verging nicht schneller, als sie endlich all ihre Schüler vom Hals hatte und zurück in ihr Büro stöckelte, das sie sich mit einem der Professoren des Fachbereichs teilte. Aber wenn sie allein war, würde ihr wenigstens niemand anmerken, welche Unruhe sie auf einmal befallen hatte. Glücklicherweise gab es an diesem Nachmittag keine Sprechstunde, wo sie ihren Studenten zur Verfügung stehen musste.

Sie machte sich daran, einige Informationen nachzuschlagen und herauszuschreiben, die sie für die nächsten Sitzungen ihres Seminars benötigen würde. Immer noch fiel es ihr schwer, sich so stark zu konzentrieren, wie es eigentlich notwendig gewesen wäre. Um 17:00 Uhr klappte sie den Wälzer zu, den sie vor sich auf dem Schreibtisch liegen hatte, und machte sich auf den Weg.

Der führte sie zuerst zum nächsten »7-Eleven«-Supermarkt, wo sie etwas Obst, Schokolade und eine nicht ganz billige Flasche Sekt kaufte. Inzwischen wusste sie, welche Marke Frank zusagte. Die nächste Station war ein ihr inzwischen gut bekannter Sex-Shop, der etwa eine Viertelstunde entfernt lag. Dort wählte sie ein Päckchen schwarzer Kondome aus, eine Tube Gleitcreme und eine kleine Box mit Rosenblättern.

Dann fuhr sie zu ihrer Wohnung.

Sandra lebte in einem mehrstöckigen Mietshaus am Rande Akrons. Es war alles andere als das beste Viertel, die Wände hellhörig und das Treppenhaus ein wenig schmuddelig, aber sie verdiente als Dozentin noch nicht sehr viel, und die Wohnung genügte ihren Ansprüchen. Immerhin gehörte dazu ein kleiner Balkon, der auf einen recht belebten Vorplatz hinausführte. Abends stand sie gern mit einem guten Glas Wein an der Brüstung und schaute auf das unter ihr liegende Treiben hinab. Dann kamen ihre hin und her rasenden Gedanken endlich einmal zur Ruhe.

Diesmal allerdings hatte sie etwas anderes zu tun. Sie musste das nach hinten hinausliegende Schlafzimmer auf das heiße Treiben vorbereiten, das sich dort gleich abspielen würde.

Sandra warf einen Blick auf die Uhr. 17:30. Zeit genug ... Sie baute an solchen Abenden lieber einen Puffer ein, falls es einen Stau gab oder sie auf andere Weise aufgehalten werden würde. Frank interessierte sich kein bisschen dafür, welche Entschuldigung sie ihm anzubieten hatte. 18:30 Uhr bedeutete 18:30 Uhr. Das »akademische Viertel«, hatte er ihr einmal herablassend erklärt, gelte bei ihm nicht. Schließlich war er auch kein Akademiker.

Also machte sie sich an die Arbeit. Zuerst stellte sie den Sekt in den Kühlschrank. Dann öffnete sie das Fenster des Schlafzimmers, um frische Luft hineinzulassen. Sie zog das zerwühlte Bettlaken sowie die Bezüge von Bett und Kissen ab und bezog alles neu, sodass es wieder picobello aussah. Mehrere aufgeschlagene Bücher, einiger Krimskrams und was sonst noch auf dem Fußboden neben dem Bett verstreut lag, raffte sie zusammen und trug alles ins Wohnzimmer. Jede Ablenkung würde der erotischen Atmosphäre schaden. Sicherheitshalber saugte sie noch schnell durch. Dann legte sie die Gleitcreme und die vorsorglich geöffnete Packung mit den Kondomen auf den Nachttisch und öffnete die Box mit den Rosenblättern. Sie verstreute sie auf dem Bett und darum herum, huschte zurück ins Wohnzimmer, holte mehrere Kerzen, die sie um das Bett herum aufstellte und der Reihe nach anzündete.

Einen Moment hielt sie inne, um einen Eindruck des Gesamtbildes zu gewinnen. Alles sah sehr romantisch, geradezu zauberhaft aus. So wie es sein sollte.

Sandra stellte fest, dass sich ihre Brust unter heftigen Atemzügen hob und senkte, als ob sie gerade eine wahre Akkordarbeit hinter sich gebracht hatte. Dies war wohl nur ein weiteres Zeichen dafür, wie aufgewühlt sie war.

Zuletzt legte sie die gerade gekauften Früchte und die Schokolade auf den Nachttisch. Daneben kam in einem Kübel, in den sie einige Eiswürfel gepackt hatte, die Flasche Sekt. Danach blieb ihr nur noch übrig, das bis eben geöffnete Fenster wieder zu kippen.

Während sie an ihrer Unterlippe herumnagte, ging sie noch einmal durch, ob sie auch an alles gedacht hatte. Ja, entschied sie, alles war perfekt. Schließlich machte sie es ja auch nicht zum ersten Mal.

Damit musste sie sich nur noch um eine Sache kümmern: sich selbst. Also streifte sie nach und nach all ihre Kleidungsstücke vom Körper: die weiße Bluse, den Rock, ihre Unterwäsche, bis sie splitternackt war. Dann nahm sie aus einer Schublade ein Paar Netzstrümpfe heraus, die sie sich über die Beine zog. Sie stieg in ein Paar rote, hochhackige Pumps und zog einen weißen Bademantel an. Das letzte Kleidungsstück war ein rotes Lederhalsband, das sie sich um den Hals legte.

Danach ging sie noch einmal ins Bad und legte Lippenstift nach, bis ihr Mund knallrot war.

Sie warf einen Blick auf die Uhr. Es war sechs. Sie hatte noch eine halbe Stunde Zeit. Also tappte sie wieder zurück ins Wohnzimmer. Jetzt begann die quälende Warterei.

Zerstreut blätterte Sandra in einer Fernsehzeitschrift herum, fing darin ein Sudoku an. Wieder gelang es ihr nicht, ihre Gedanken so sehr beieinander zu halten, wie es für eine effektive Lösung notwendig gewesen wäre. Irgendwann legte sie seufzend die Zeitschrift beiseite, ließ sich in ihre Couch zurücksinken und schloss einen Moment lang die Augen.

Als sie sie wieder öffnete, war es Punkt 18:30 Uhr. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals.

Es wurde 18:35 Uhr, dann 18:40 Uhr. Natürlich. Er brauchte nicht auf die Minute pünktlich zu sein, konnte sich eigentlich sogar alle Zeit der Welt lassen. Wichtig war, dass sie alles rechtzeitig vorbereitet hatte.

Und dann schrillte plötzlich die Türklingel. Sandra schoss wie von der Tarantel gestochen in die Höhe.

Eilends stöckelte sie zur Tür, öffnete.

Draußen im Hausflur stand Frank. Er musterte sie einige Sekunden lang grinsend. Sandra war sich im Klaren darüber, dass sie auf ihn und jeden, der im Treppenhaus zufällig vorüberkommen würde, aussehen musste wie eine Hure, die ihre Freier erwartete.

»Hallo«, sagte er in anzüglichem Tonfall und leckte sich über die Lippen.

»Hallo«, krächzte Sandra und hielt seinem Blick stand.

Er trat ein. Noch bevor die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen war, schob er seine Hand in die klaffende Öffnung ihres mit dem Gürtel nur lose zugeschnürten Bademantels und ertastete ihre Brüste. Unwillkürlich stöhnte Sandra auf.

»Sehr nett, wie du dich wieder zurechtgemacht hast«, sagte er und knurrte dabei beinahe. »So will ich dich haben. Du kleines Flittchen.«

Sandra schluckte und sagte nichts, während er weiter ihre Brüste knetete.

Er stieß sie zurück. »Gehen wir ins Schlafzimmer.«

Sie gehorchte und schritt voran. Im Schlafzimmer angekommen, ließ er seinen Blick über das von ihr vorbereitete Arrangement schweifen. Währenddessen trat Sandra zu einem CD-Spieler hinüber und legte eine ihrer Discs ein. »Erotic Sex Music« lautete der Titel. Es handelte sich um eine Zusammenstellung sehr eindeutiger, anregender Stücke.

Dann wandte sie sich wieder ihrem Besucher zu.

»Du weißt ja, was du zu tun hast«, sagte Frank.

Demütig senkte Sandra den Kopf. Sie ging auf die Knie und zog den Reißverschluss von Franks Hose auf. Sein Schwanz schnellte heraus wie ein Springmesser.

Sandra öffnete ihre rotgeschminkten Lippen und nahm ihn in sich auf.

»Warte«, sagte Frank, nachdem sie ihn einige Sekunden verwöhnt hatte, und zog sich wieder aus ihr zurück. Er trat herüber zum Bett, nahm breitbeinig darauf Platz und winkte sie zu sich heran. Ihr Kopf tauchte wieder herunter in seinen Schoß. Sie spürte, wie sein fast berstend pralles Teil ihren Mund bis zum Rachen ausfüllte. Sandra setzte ihre Zunge in Bewegung.

Über sich hörte sie Frank aufstöhnen. Ihr Oberkörper bewegte sich vor und zurück. Immer, wenn sein Schwanz tief in sie hineinstieß, machte sie unwillkürlich leicht erstickt klingende Geräusche, von denen sie aber wusste, wie sehr sie zu Franks Lust beitrugen. Schließlich war es ihre Aufgabe, ihn so weit zu erregen wie nur irgend möglich.

Dann hörte sie zum zweiten Mal das Schrillen der Türklingel.

Noch immer mit seinem Schwanz im Mund sah sie zu Frank auf.

Er blickte mit seinem breiten Grinsen auf sie herab. »Worauf wartest du?«, fragte er.

Nicht zu Unrecht. Es war ja nicht so, als ob sie das zum ersten Mal machen würden. Also ließ sie seinen Schwanz aus ihrem Mund gleiten, stand auf und machte sich auf den Weg zur Tür.

Jetzt schlug, wie jedes Mal, ihr Herz erst recht bis zum Hals.

Sandra öffnete die Tür.

Draußen stand eine junge blonde Frau. Das waren die beiden Eigenschaften, die Frank bei seinen Gespielinnen besonders wichtig waren. Tatsächlich musste das Mädchen etwa halb so alt sein wie Sandra. Sie trug Jeans, eine schwarze Jacke und war schlank und sportlich. Auf Sandras Anblick reagierte sie nicht sonderlich überrascht – Frank musste ihr schon mitgeteilt haben, was sie erwarten würde. Allerdings musterte sie Sandra in deren nuttenhafter Aufmachung noch intensiver und amüsierter, als Frank das getan hatte. Sandra hätte vor Scham im Boden versinken können.

»Hi«, sagte das Mädchen endlich, wobei sie lässig einen Kaugummi in die Wange schob. Sie streckte Sandra die Hand entgegen. »Ich heiße Tiffany.«

Unwillkürlich schüttelte Sandra Tiffanys Hand, wobei ihr Bademantel weiter aufklaffte. »Hallo ...«, versuchte sie zu antworten, aber im ersten Anlauf versagte ihr die Stimme. Beim zweiten Mal glückte die Begrüßung. »Hallo. Ich bin Sandra Bannister.«

»Und? Kann ich reinkommen?«

»Ja, klar.« Sandra fühlte sich durch die demütigende Situation ein wenig beduselt. Sie machte einen Schritt zur Seite, ließ Tiffany eintreten und schloss die Tür hinter ihr.

»Er ist schon im Schlafzimmer«, erklärte sie ihrer Besucherin. »Ich zeig dir den Weg.«

Und damit führte sie das Mädchen zu ihrem Schlafzimmer, in dem Frank bereits unter die Decke geschlüpft war. Nur seine Klamotten lagen jetzt unordentlich neben dem Bett.

»Hallo«, begrüßte er die junge Frau strahlend. »Hast du’s gut gefunden?«

»Hi. Kein Problem.« Sie kicherte. »Aber ich hab das ja eben echt nicht fassen können, dass das stimmt, was du über deine Alte erzählt hast. Voll krass!«

Frank lachte. »Ja, sie sorgt dafür, dass alles so ist, wie ich es haben will. Und sie weiß auch genau, wo ihr Platz ist.«

Deshalb und weil die beiden sie ohnehin keines Blickes mehr würdigten, zog sich Sandra in den Flur zurück. Tiffany stieß die Schlafzimmertür hinter sich ins Schloss.

Sandra tappte ins Wohnzimmer zurück, wo sie sich wieder auf ihre Couch setzte.

Es dauerte nur wenige Minuten, bis es im Zimmer nebenan sehr geräuschvoll wurde.

Einen Augenblick lang ließ Sandra die Hand zwischen ihre Schenkel wandern. Durch die erniedrigende Situation, die sie eben erlebt hatte, fühlte sie sich dermaßen erregt, dass sie es sich am liebsten jetzt und sofort selbst besorgt hätte. Aber sie dachte daran, wie Frank ihr das ausdrücklich verboten hatte. Leise aufstöhnend zog sie ihre Finger wieder zurück.

Aus dem Schlafzimmer waren jetzt die ersten hellen Lustschreie des blonden Mädchens zu hören. Sandra erinnerte sich daran, dass das Fenster noch immer gekippt stand.

Mit einem erneuten Stöhnen stemmte sie sich in die Höhe und trat hinaus auf ihren kleinen Balkon.

Auch das gehörte zu dem Arrangement, das Frank ihr aufgetragen hatte. Sie sollte nicht nur ihr Schlafzimmer vorbereiten, ihn für seine kleinen Gespielinnen in Fahrt bringen und sie zu ihm führen, wonach sie selbst gefälligst lautlos zu verschwinden hatte, sondern sie hatte auch für jeden Vorbeigehenden sichtbar draußen auf dem Balkon zu stehen, während er mit den jungen Dingern durchs Bett tobte. So konnte jedem ihrer Nachbarn, der davon etwas mitbekam, klar werden, dass nicht sie, Sandra, es war, mit der er so viel lustvollen Spaß hatte, sondern dass sie dazu reduziert worden war, währenddessen draußen zu stehen und, so wie jetzt, das Geländer ihres Balkons zu umklammern, während sie aufgemacht war wie eine Hure.

Sandra wagte es nicht, auf den unter ihr liegenden Vorplatz hinunterzusehen. Es war für sie die absolute Demütigung.

So dachte sie damals zumindest. Sie hatte keine Ahnung, wie viel Schlimmeres in den folgenden Wochen noch auf sie zukommen würde.

In diesem Moment jedenfalls reichten Tiffanys Lustschreie in ihren Ohren vollkommen aus.

Mittwoch, 14. April 2010

Sandra fragte sich zum wiederholten Male, warum es sie dermaßen erregte, sexuell erniedrigt zu werden. Wobei die Formulierung, dass es sie lediglich »erregte«, deutlich am Kern der Sache vorbeiging. Manche Leute »erregte« es, wenn ihnen ein Lover Sahne vom Bauch schleckte oder Sekt aus der Halskuhle schlürfte, aber sie konnten auf dem Weg zum Höhepunkt auch auf solche Extravaganzen verzichten.

Bei Sandras Lust an der sexuellen Erniedrigung war es anders. Sie brauchte solche Erlebnisse, wenn sie überhaupt zum Orgasmus kommen wollte. Wieder und wieder hatte sie sich das Hirn darüber zermartert, woran das nur lag. Sie hatte nie sexuelle Gewalt erfahren, ihre Kindheit war glücklich gewesen, und es gab auch sonst nichts Auffälliges an ihr, das sie anders machte als andere Frauen. Bis darauf eben, das Sexualität für sie unweigerlich damit verbunden war, erniedrigt zu werden – und zwar solange sie zurückdenken konnte. Schon als sie sich in sehr jungen Jahren bei Indianerspielen als die gefangengenommene weiße Frau von ihren Spielkameraden an den Marterpfahl hatte binden lassen, war das für sie besonders lustvoll gewesen.

Deswegen war sie jetzt auch mit jemandem wie Frank zusammengekommen. Sie hatte ihn über einen Kontaktmarkt für SMer im Internet kennengelernt. Er war der erste Mann, der rücksichtslos genug auftreten konnte, um ihr das zu geben, was sie brauchte. Wodurch er eine zusätzliche Macht über sie gewann. Nur um ihn nicht zu verlieren, ließ sie sich vielleicht noch weiter erniedrigen, als sie sonst bereit gewesen wäre. Wobei Lust und Scham regelmäßig so heiß in ihr glühten, dass sie glaubte, förmlich davon verbrannt zu werden.

So, wie einen Tag nach Tiffanys Besuch, als sie, nur mit den Netzstrümpfen, den Stöckelschuhen und dem Halsband, unter ihrem Schreibtisch hockte und ihrem Herrn die schwitzigen Eier leckte.

Der säuerliche Geschmack brannte auf ihrer Zunge.

Während Sandra unten gehorsam leckte, tippte Frank oben seine Mail an Tiffany in die Tastatur. Erklärte ihr, wie geil er den Sex mit ihr gefunden hatte und dass sie so etwas doch bald mal wiederholen sollten. Wobei er jeden Satz genüsslich vorlas, sobald er ihn formuliert hatte.

Das war eine der erniedrigenden Erfahrungen, die Sandra eigentlich schon zu weit gingen. Einem Kerl die Eier zu lecken, während er erotische Liebesbriefe an eine andere schrieb ... Aber dass er sie, Sandra, dermaßen reduzierte, wühlte sie so auf, dass sich auch ihre Erregung auf einem so hohen Level befand wie selten zuvor.

»Jetzt den Schwanz«, befahl Frank. »Du weißt ja, was du zu tun hast.«

In der Tat, das wusste sie. Ähnlich wie gestern stieß ihn Frank tief in sie hinein, bis ganz hinten in den Rachen. Es war nicht leicht gewesen, sie daran zu gewöhnen. Wenn sie daran dachte, wie oft sie bei den ersten Versuchen würgen oder mit Erstickungsängsten zurückzucken musste! Aber Frank hatte recht gehabt: Es war alles nur eine Frage des Trainings und der Gewöhnung.

Endlich, wenn auch reichlich spät für Franks Geschmack, hatte sie kapiert, wie sie sich anstellen musste. Sie musste zunächst so tun, als wolle sie Luft in ihren Magen saugen, so, als wolle sie bewusst einen Rülpser herbeiführen. Das öffnete schon einmal ihren Rachen weit genug, um Franks Penis darin aufzunehmen. Und sobald dessen Spitze das hintere Ende ihres Rachens berührte, musste sie stark schlucken und ihre Zunge nach hinten bewegen. Wenn sie das tat, machte sie zwar immer noch diese angestrengten Geräusche, die Frank so komisch fand, aber ihr Würgereflex war bewältigt.

Über ihr las Frank seine Mail an Tiffany noch einmal in ihrer Gesamtheit vor. Sandra schloss gedemütigt die Augen. Ihre Wangen brannten. Dann klickte Frank auf »Senden« – und in der nächsten Sekunde ergoss er sich kraftvoll in sie.

Freitag, 16. April 2010

Sandra saß allein an einem Tisch des kleinen mexikanischen Bistros, das direkt am Campus lag und blätterte durch eine der vor ihr liegenden Hausarbeiten. Die Verfasserin hatte sich damit auseinandergesetzt, inwiefern Motive frühfeministischer Autorinnen wie Kate Chopin, Charlotte Perkins Gilman, Willa Cather und Djuna Barnes von der »Chick Lit« der Jahrtausendwende aufgegriffen wurden – eine durchaus reizvolle Fragestellung. Leider hatte das Mädchen von den normalerweise üblichen Kriterien wissenschaftlichen Arbeitens wenig Ahnung, und Sandras Rotstift war am Rand der Seiten fleißig im Einsatz.

Carlos, einer der gutaussehenden jungen Kellner dieses Bis­tros, nahm den Teller mit abgekühlten Paellaresten vom Tisch, den Sandra vor einigen Minuten von sich geschoben hatte. »Hat es geschmeckt, Señorita?«, erkundigte er sich in einem Akzent, der ihm flüssig über die Lippen sprudelte.

Sandra sah kurz auf. »Ja, vielen Dank! Ich habe nur nicht viel Hunger heute.« Sonderbarerweise hatte sie immer das Gefühl, sich rechtfertigen zu müssen, wenn sie irgendein Gericht nicht ganz aufgegessen hatte.

»Darf ich Ihnen noch etwas zu trinken bringen?«

Sie warf einen Blick auf die Uhr. »Nein, danke, ich muss gleich los.«

Fünf Minuten hatte sie aber noch. Danach zehn Minuten zum Institut, fünfzehn Minuten Vorbereitung, dann ging es weiter mit ihrem nächsten Kurs. Alles war genau durchgeplant. So wie immer.

Das Handy, das vor ihr auf dem Tisch lag, brummte.

Sandra fuhr erschrocken hoch. Ihre Finger zitterten unmerklich, als sie nach dem Apparat griff.

Diesmal war die Textnachricht, die ihr Frank gesendet hatte, deutlich länger als ein paar Tage zuvor. Sandra las sie mit immer größer werdenden Augen. Dann griff sie nach ihrem Wasserglas und kippte den Rest hinunter.

Sie las die Nachricht ein zweites und ein drittes Mal. Aber eigentlich nur, darüber war sie sich im Klaren, um das, was sie tun sollte, hinauszuzögern. Bis ihr wieder einfiel, dass ihre Zeitplanung ohnehin schon knapp genug war, wenn sie Franks Anweisungen noch irgendwie dazwischenschieben musste. Und gehorchen würde sie ihm letzten Endes sowieso.

Also stand sie auf und machte sich auf den Weg zur Damentoilette. Hier waren die Räumlichkeiten nicht so versifft wie die vieler anderer Toiletten auf dem Campus. Dafür lag ein penetranter Geruch nach chemischen Reinigungsmitteln in der Luft.

Sandra schlüpfte in eine Kabine und schloss hinter sich die Tür. Dann nahm sie auf dem heruntergeklappten Toilettendeckel Platz und fuhr mit der Hand unter ihren Rock. Ihre Finger schoben sich unter ihr Höschen und begannen, ihre Muschi zu stimulieren.

Sandra brauchte nicht lange, um auf Touren zu kommen. Seit sie Frank für jeden Orgasmus eigens um Erlaubnis bitten musste, stand sie ohnehin die meiste Zeit über unter Spannung. Andererseits verhinderten der absurde, unangenehme Ort, an dem sie sich befand, und der durchdringende Chemiegeruch, dass sie sich wirklich schnell zu den höchsten Höhen der Lust bringen konnte.

Ihre Gedanken schweiften ständig ab, und es gelang ihr nicht, sich in ihre Lust fallenzulassen. Jetzt musste sie auch noch an den Zeitdruck denken, unter dem sie stand, was es ihr noch zusätzlich erschwerte, ihr Ziel zu erreichen. Irgendwann würde sich auch der schnucklige Kellner fragen, was sie so lange auf der Toilette trieb. Die Erinnerung an Carlos allerdings reichte plötzlich aus, ihren Fantasien endlich den so verzweifelt benötigten Kick zu geben. Sandra tauchte ab in eine Traumwelt, in der sie der Südländer mit den feurigen Augen nackt auf einem der weißgedeckten Tische des Bistros durchnudelte.

Wenige Minuten später war ihr Schoß klitschnass.

Damit war es an der Zeit für den nächsten Punkt von Franks Anweisungen. Stöhnend riss sich Sandra aus ihrer Fantasie, erhob sich und zog ihr klammes Höschen die Beine herunter und über ihre Füße. Dann stopfte sie es sich nach nur einem kurzen Moment des Zögerns in den Mund.

Immerhin würde das Kleidungsstück ihr dabei helfen, ihr Stöhnen zu unterdrücken, als sie jetzt in eine zweite Runde ging und sich erneut mit ihren Fingern in Wallung brachte.

Plötzlich fiel ihr Blick auf die Tür der Kabine. Vor Schreck blieb ihr fast das Herz stehen, als sie erkannte, dass sie die Tür zwar hinter sich ge- aber nicht verschlossen hatte.

Jeden Augenblick hätte eine Besucherin des Bistros, mit der größten Wahrscheinlichkeit eine Studentin, die Toilette aufsuchen und die Tür zu Sandras Kabine öffnen können. Wobei sie Sandra erblickt hätte, wie sie es sich, mit ihrem eigenen Höschen als Knebel, selbst besorgte.

Sandra fuhr in die Höhe und legte hastig den Riegel um.

Dann sank sie wieder auf die Toilette zurück.

Sie war bereits auf einer hohen Stufe der Erregung. Die Vorstellung, was hätte passieren können, wenn sie tatsächlich eine Studentin bei ihrem Treiben erwischt hätte, genügte, um Sandra bis kurz vor ihren Orgasmus zu führen.

Heftig atmend zwang Sandra ihre Finger unter ihrem Rock hervor. Jetzt war sie am ganzen Körper nassgeschwitzt.

Damit blieb ihr nur noch, den Rest von Franks Anweisungen auszuführen.

Glücklicherweise war selbst Frank nicht verrückt genug, dass er ihr befohlen hätte, mit ihrer Unterwäsche im Mund zu ihrem Büro zurückzukehren.

Stattdessen zog sie das inzwischen völlig durchtränkte Höschen zwischen ihren Lippen hervor und wickelte es um ihr Handgelenk, bis es zu einer Art von bizarrem Armband geworden war.

Sandra starrte ihr neues Accessoire einige Sekunden lang an. Wagte sie es wirklich, damit wieder ins Restaurant zurückzukehren? Einen Moment lang schien sie nicht den nötigen Mut aufzubringen.

Schließlich, nicht zuletzt wegen ihrer Zeitnot, raffte sie sich dazu auf. Niemand anderes hielt sich in dem kleinen Vorraum auf, in dem sich die Waschbecken befanden. Auf wackligen Beinen stakste Sandra ins Bistro zurück.

Gottseidank war es zu dieser Uhrzeit kaum besucht. Nur an drei weiteren Tischen saßen Pärchen oder einzelne Studenten. Trotzdem hatte Sandra das Gefühl, das sich alle Augen auf sie und ihr neues Schmuckstück richteten. Auch ihr Rock fühlte sich auf einmal viel zu kurz an.

Sie schrak regelrecht zusammen, als Carlos sie plötzlich von der Seite her ansprach: »Ist alles in Ordnung, Señorita?«

Sandra gelang es, sich zu einem Lächeln durchzuringen, aber nicht dazu, dem Kellner in die Augen zu sehen. »Schon okay«, stammelte sie. »K-könnte ich bitte die Rechnung haben?«

Noch immer spürte sie den Geschmack ihrer eigenen Geilheit auf ihrer Zunge.

Sandra überschlug, für welche Summe sie wohl gegessen haben musste, und fummelte mit zitternden Fingern in ihrem Portemonnaie herum. Wieder fiel ihr Blick auf ihr neues Armband, das überhaupt nicht wie ein Armband aussah, sondern wie ein zusammengeschlungenes Höschen, das sich allmählich zu lösen begann.

Sandra warf einen Zehn-Dollar-Schein auf den Tisch, versuchte Carlos Blicken auszuweichen und stürmte mit hochrotem Kopf aus dem Bistro.

***

Sie hatte es geschafft, das Seminar auch ohne Vorbereitung halbwegs hinter sich zu bringen – auch ohne das Höschen um ihr Handgelenk. Sobald sie wieder zurück in ihrem Büro war, hatte sie Frank endlich telefonisch erreicht und ihn angefleht, ihr die Entfernung dieses bloßstellenden Schmucks zu erlauben. Zum Glück hatte er sich von ihr erweichen lassen.

Dass er deshalb kein Stück weniger sadistisch geworden war, merkte Sandra noch am selben Abend, als sie vor ihm kniete und wieder dabei war, ihn anzuflehen.

»Frank, bitte!«, stieß sie mit bebender Stimme hervor. »Willst du mich nicht doch kommen lassen? Ich halte es nicht mehr aus! Ich weiß nicht, wie lange es seit dem letzten Mal her ist! Ich ... Ich drehe durch, verliere den Verstand! Bitte! Nur ein einziges Mal! Ich tue auch alles, was du willst.«

Sie übertrieb kein bisschen mit der Verzweiflung, die sie in ihre Worte legte. Sechs Mal hintereinander hatte sie sich an den Rand des Orgasmus schaffen müssen, nur, um im letzten Moment abrupt aufzuhören. Das letzte Mal hatte es buchstäblich wehgetan, als sie ihre Hand von ihrer Möse zurückzog. Und auch jetzt noch bewegte sie unwillkürlich ihre Hüften in einer leichten Fickbewegung. Sie musste einen gotterbärmlichen Anblick bieten. Und selbst bei der kleinsten Bewegung, und war es auch nur die Verlagerung ihres Gewichts, rieselten ihr wollüstige Schauer über den Körper.

Frank griff nach der Leine, die an ihrem Halsband befestigt war und brachte Sandra dazu, wie eine Hündin hinter ihm her durch ihre Wohnung zu kriechen.

Schließlich beugte er sich zu ihr herunter. »Dich so zu sehen, macht mich selber ganz schön geil«, raunte er ihr zu. »Aber ich schätze, du wirst dir noch ein bisschen Zeit lassen müssen.« Er lachte.

Sandra war klar, dass er sie auslachte. Was sollte er auch anderes tun bei diesem unglaublichen Spektakel, das sie ihm bot? Eine Frau, die in ihren Seminaren als strenge, stolze Universitätsdozentin auftrat, krabbelte vor ihm durch ihr eigenes Wohnzimmer und bettelte nach sexueller Zuwendung. Ihr Kopf glühte geradezu vor Scham. Aber sie krabbelte und bettelte weiter. Sie war von nichts anderem beherrscht als dem dringenden Bedürfnis, jetzt endlich, endlich kommen zu dürfen.

»Also gut«, sagte er.

Für einen Moment setzte ihr Herzschlag aus. Sie glaubte fast, sich verhört zu haben.

Aber das hatte sie nicht. »Du darfst kommen«, erklärte ihr Frank mit theatralischer Großmütigkeit. »Aber nur so, wie ich es dir erlaube. Nimm die Hände hinter den Kopf!«

Augenblicklich flogen ihre Arme nach oben. Sie dachte schon gar nicht mehr nach, bevor sie seinen Befehl befolgte.

»Du hast fünf Minuten«, erklärte er ihr. »Wenn du es schaffst, in dieser Zeit zu kommen – bitte. Aber deine Hände bleiben verschränkt hinter deinem Kopf.«

In den nächsten Minuten beobachtete er sie belustigt dabei, wie sie erst versuchte, sich auf dem Teppich zu schubbern, dann in ihr Schlafzimmer rannte und versuchte, sich an ihrer Bettdecke zu reiben, schließlich zurück ins Wohnzimmer hastete und die Lehne ihrer Couch besprang. Verzweiflung und Geilheit standen ihr ins Gesicht geschrieben. Sie schien kaum zu bemerken, dass Frank sein Handy vors Gesicht hielt und sie bei ihren inbrünstigen Anstrengungen genüsslich filmte.

Sie glaubte, vielleicht nur noch zwei oder drei Stöße von ihrem Orgasmus entfernt zu sein, als sein »Stopp!« durch die Wohnung schallte.

Er ließ sich von ihr noch einen blasen, dann legte er sich in ihr Bett. »Komm«, sagte er und winkte sie zu sich heran. »Morgen ist wieder ein neuer harter Tag für dich.«

Sie landete neben ihm, er schmiegte sich an sie, legte seinen starken Arm um sie. »Wunderbar«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Mit meiner kleinen, geilen, klitschnassen Schlampe im Arm schlafe ich am liebsten ein.«

Und dann löschte er das Licht.

Sonntag, 18. April 2010

Sandra saß über Franks Laptop gebeugt an ihrem Wohnzimmertisch. Sie konnte es nicht fassen, dass Frank sie inzwischen wirklich dazu gebracht hatte, solche Dinge zu tun wie jetzt. Noch vor wenigen Monaten hätte sie es für undenkbar gehalten, dass sie sich jemals selbst dermaßen erniedrigen würde.

Sie scrollte die Website herunter. Ein Foto eines hübschen jungen Mädchens nach dem anderen erschien auf ihrem Bildschirm. Sie war auf einer Online-Partnerbörse für kurzfristige Sexkontakte unterwegs – der vierten an diesem Nachmittag.

Die meisten dieser Fotos und der dazugehörigen Inserate fielen bei Sandras kritischer Prüfung durch. Dabei ging es jedes Mal nicht um ihre eigenen Kriterien. Viel eher hatte sie sich in Frank hineinzuversetzen, sich zu überlegen, welche Frau ihn scharf machen und mit welcher er im Bett am meisten Spaß haben würde. Falls sie dabei versagte, würde er ... nicht besonders nett zu ihr sein. Inzwischen war ihr immerhin eines klargeworden: Wenn die Präsentation einer Frau in ihr stärkere Aggressionen, Neid oder ein Gefühl der eigenen Unzulänglichkeit weckte, war es für Franks Zwecke die passende Frau.

Endlich entdeckte sie das Bild einer jungen Frau, von der sie sich gut vorstellen konnte, dass sie Frank gefallen würde. Also klickte sie sie an, um ihr eine Mail zu schreiben. Die zwölfte dieser Art an jenem Nachmittag. Und jede von ihnen fiel ihr so schwer wie die erste.

Montag, 19. April 2010

»Und? Schon irgendwelche Antworten?«, fragte Frank sie, während er ihre Arme an das Kopfende ihres Bettes fesselte.

»Keine ... keine brauchbaren«, stammelte Sandra. Sie war splitternackt. »Zwei ... zwei Frauen haben sich über mich lus­tig gemacht, weil ich für dich ... weil du mich andere Frauen anschreiben lässt, die mit dir in die Kiste gehen sollen. Sie waren ganz schön gemein. Sonst keine Antwort.«

Frank schmunzelte. »Naja, zwei Reaktionen sind besser als keine. Schreib die beiden Mädels noch mal an. Erklär ihnen, so unterwürfig du kannst, wie wichtig dir das ist. Dass ich dich sonst noch ein paar Wochen nicht kommen lasse, wenn du es nicht schaffst, sie zu überzeugen. Vielleicht macht es die eine oder andere ja scharf, wenn du dich vor ihnen bis zum Äußersten erniedrigst.«