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Keine Ausreden mehr: In diesem Motivationsbuch bringt Bestseller-Autorin Nicole Staudinger auch Sport-Muffel in Bewegung. Das Laufbuch ohne Laufplan - aber mit umso mehr Spaß! "Mein erster Lauf-Versuch scheiterte kläglich. Nach nur siebzehn Sekunden. Mehr war als etwas moppelnde Sport-Newcomerin einfach nicht drin. Heute laufe ich drei bis fünf Mal pro Woche - jeweils zwischen fünf und achtzehn Kilometer. Am Stück. Und das seit mehreren Jahren. Wie es zu diesem Weltwunder kommen konnte, was es dafür gebraucht hat (und was nicht), davon erzähle ich in diesem Buch. Denn: Wenn ich das schaffe, schaffen Sie es auch!" - Die perfekte Motivation für alle, die endlich in Bewegung kommen wollen - Freude am Laufen - ganz ohne Druck und Plan - Scheiter heiter: Warum alles besser klappt, wenn wir es nicht ganz so ernst nehmen Lange Zeit stand für Nicole Staudinger fest: Sport ist Mord. Doch um nach ihrer Brustkrebserkrankung wieder zurückzufinden in ein gesundes und bewegliches Leben - und um ein paar Pfunde zu verlieren - begann die Schlagfertigkeitsqueen zu laufen. Und hörte nicht mehr auf: Mittlerweile hat sie ihren ersten Halbmarathon erfolgreich geschafft. Wie es ihr gelang, ihren inneren Schweinehund zu überwinden und Freude am Laufen zu finden, davon erzählt sie gewohnt humorvoll und mit viel Selbstironie. Motivation pur für alle, die mehr Bewegung in ihr Leben holen möchten - ganz ohne Perfektionsdruck.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 215
Nicole Staudinger
HOW TO RUN Eine Anleitung von der unsportlichsten Joggerin der Welt
Knaur eBooks
»Ich bin vom Typ her so: Wenn ich über die Ziellinie gelaufen bin, stoppe ich sofort.Und dann bin ich die nächsten sechs Wochen mit Belohnen beschäftigt.«
Lange Zeit stand für Nicole Staudinger fest: Sport ist Mord. Doch um nach ihrer Brustkrebserkrankung wieder zurückzufinden in ein gesundes und bewegliches Leben - und um ein paar Pfunde zu verlieren - begann die Schlagfertigkeitsqueen zu laufen. Und hörte nicht mehr auf: Mittlerweile ist sie zweimal erfolgreich den Halbmarathon gelaufen. Wie es ihr gelang, in Bewegung zu kommen und Freude am Laufen zu finden, davon erzählt sie gewohnt humorvoll und mit viel Selbstironie.
Motivation pur für alle, die mehr Bewegung in ihr Leben holen möchten - ganz ohne Perfektionsdruck.
Widmung
Warm-up
2012
20 Sekunden
Warum es so wichtig ist
Die beste Krankenversicherung der Welt
Das günstigste Beautyprogramm der Welt
2014
Der Einstieg
Der kürzeste Laufplan der Welt – Tag 1
Der nächste Tag – Tag 2
Gewohnheit schaffen
Weiter geht’s! – Tag 3
Keine Lust
Nachfragen – Tag 4
2015
Laufen und Abnehmen
Somatische Intelligenz
Dein Ernst?
2016
2017
Sommer 2017
Herbst 2017
2018
Was Sie brauchen
Gute Schuhe
Laufhosen
Oberteile
Laufgürtel
Socken
Sport-BH
Kopfhörer
Pulsuhr
Heute so, morgen so
1, 2 oder 3
2019
2020
Die Erste von uns
2021
November 2021
Ende Dezember 2021
Die Berge besteigen, wenn sie kommen
Klick
Hä? Wie, jubeln?!
Januar 2022
Februar 2022
Motivation
Neues Ziel
Lauftagebuch zum Halbmarathon – März 2022
Befriedigung
Fein gemacht!
Lauftagebuch zum Halbmarathon – März 2022
Musik ist Trumpf – ist Musik Trumpf?
Und täglich grüßt die Routine …
Wasser trinken
Nahrungsergänzungsmittel einnehmen
Frisch gemahlenen Kaffee aufkochen
Stretchen
Don’t judge!
Die Macht des Lächelns
ICH BIN EINE LÄUFERIN
Lauftagebuch zum Halbmarathon – April 2022
Die erlaufene Stadt
Willkommen auf der hellen Seite!
Geheimtipps
Frühstück
Trinken
Kältekammer
Schlafen
Mit der Angst
Kalte Dusche
Singen und tanzen
Land und Wasser
Lauftagebuch zum Halbmarathon – April 2022
Aufrecht den Berg hoch
Die große Unbekannte – Part 1
Die große Unbekannte – Part 2
Das richtige Wetter
Laufen hilft heilen
Lauftagebuch zum Halbmarathon – April 2022
Die Sache mit der Regeneration
Lauftagebuch zum Halbmarathon – 28. Mai 2022
Lauftagebuch zum Halbmarathon – 29. Mai 2022
Mach mal Pause
Machen, nicht lamentieren
Lauftagebuch zum Halbmarathon – 2. Juni 2022
Da kommt etwas in Bewegung
Selbstwirksamkeit
5. Juni 2022 – 10 Tage bis zum Halbmarathon
Wissen, was kommt
Die Pizza!
Ich könnte das nicht
Läuferjargon
VO2max
Pace
Lauf-Abc
Eine Frage des Stils
6. Juni 2022 – 9 Tage bis zum Halbmarathon
Was nicht besser wird
Was will ich?
9. Juni 2022 – 6 Tage bis zum Halbmarathon
Und Sie?
Das Laufen der anderen
Wenn Schlagfertigkeitsqueens laufen …
Jungs-Mama
10. Juni 2022 – 5 Tage bis zum Halbmarathon
Die Sache mit der Zeit
Erfolgskreislauf
14. Juni 2022 – der Tag davor
15. Juni 2022 – der Halbmarathon
Der Tag danach
Ach so …
Runner’s High
Das Einlaufen
Langsam!
Die beste Zeit
Der Rhythmus
Wie ich mit mir selbst rede
Das erste Mal danach
Die Moral von der Geschicht’
Weil wir es können …
Danke
Quellen
Leseprobe »Bin fast fertig, muss nur noch anfangen«
Für alle, die lieber lesen als laufen.
Für alle, die lieber laufen als lesen.
Für all die, die sich gern mehr bewegen möchten.
Und für all die, die es nicht mehr können.
»Die erste Laufeinheit dauert 20 Sekunden. Dann 30 Sekunden gehen. Dann wieder 20 Sekunden laufen …«, erklärt uns die Lehrerin der Lauflernschule.
Das Versprechen, auf das sie und der hoch angepriesene Kurs hinauswollen, lautet:
30 Minuten laufen am Stück – in 12 Wochen.
Ich mag solche Versprechungen.
Ich brauche solche Versprechungen.
Sie triggern mich.
Ähnlich wie »Schlank durch Nichtstun in 10 Tagen«, oder »Flacher Bauch ohne Sit-ups in einer Nacht«.
Relativ unerheblich für meine Trigger-Sensoren ist der Wahrheitsgehalt solcher Aussagen. Es zählt das Ziel.
Und da ich den Kurs »Zur Marathonläuferin ohne Schweiß« nirgends finden konnte, entschied ich mich eben für realistisch erscheinende 30 Minuten in 12 Wochen.
»20 Sekunden … pff … dafür ziehe ich mir doch die Schuhe nicht an …«, murmele ich auf dem Sportplatz selbstsicher vor mich hin und starte hoch motiviert in brandneuen, sehr teuren Joggingklamotten in ein neues Leben.
Auf die Plätze. Fertig. Los. Der Marathon ist quasi schon im Sack. Das Ding gehört mir.
Ja, so klingen die Gedanken einer Kurz-Euphorikerin.
Von Selbstzweifeln keine Spur.
Zumindest nicht die ersten sieben Sekunden.
»Sorry«, keuche ich in Sekunde acht, »wie lange geht (keuch, keuch) die erste Einheit noch gleich?«
»Zwanzig Sekunden«, ruft mir die Dame, die ich mit jedem Schritt unsympathischer finde, zu.
Ich habe Einsteins Relativitätstheorie nie so richtig verstanden.
Bis zu diesem Moment. Zeit ist relativ.
Und als moppelige, sportliche Newcomerin sind 20 Sekunden relativ furchtbar lang.
Mit diesem Start, meine lieben Leserinnen (und vielleicht auch Leser), begrüße ich Sie in meinem neuen Buch.
Ein Buch, welches definitiv in die »Das hätte ich im Leben nicht gedacht«-Schublade gehört!
All meine Stamm-Leserinnen wissen um meine sportliche, oder besser nicht sportliche Vergangenheit.
Dass ich also mal ein Buch über das Laufen schreiben würde, war alles andere als absehbar. Und dennoch halten Sie genau dieses gerade in den Händen!
Das waren also die ersten joggenden Sekunden meines Lebens. So fing alles an.
Ich schwöre Ihnen, ich habe nach diesen ersten 20 Sekunden einen Teil meiner verstorbenen Verwandtschaft gesehen.
Heute laufe ich in der Woche drei- bis sechsmal zwischen fünf und 21 Kilometer. Am Stück. Und das seit mehreren Jahren.
Wie es zu diesem Weltwunder kommen konnte, was es dafür gebraucht hat, was nicht und wie Sie vielleicht auch zu Läuferinnen oder Geherinnen werden können, darum soll es in diesem Buch gehen.
Nicht um weniger, aber auch nicht um mehr.
Soll heißen, was Sie in diesem Buch nicht finden, sind Anleitungen, wie Sie einen Marathon in unter vier Stunden schaffen. Auch nicht in unter sechs.
Ich würde, Stand heute, die 42 Kilometer mit Ihnen gemütlich spazieren gehen, hier und da ’nen Kaffee oder einen Wein trinken und nett mit Ihnen plaudern.
Einen »Zur Marathonläuferin ohne Schweiß«-Plan werden Sie hier ebenso wenig finden wie die »Verbessern Sie Ihre Pace ohne Anstrengung«-Anleitung.
Vermutlich gibt es die aber auch gar nicht.
Was Sie hier hoffentlich finden, ist die Lust, anzufangen.
Ins Tun zu kommen.
Mit Ihrem eigenen Plan und vielleicht ein paar Tipps von mir.
Ob es nachher das Joggen ist, was Sie für sich entdecken, oder das Gehen, das sei an dieser Stelle offengelassen.
Wichtig ist nur eines: der erste Schritt.
Und dass Sie danach nicht gleich wieder aufhören.
In diesem Buch berichtet Ihnen die unsportlichste Läuferin über ihren Weg.
Einen Weg, der Sie inspirieren soll.
Wie wir den Kopf und im besten Fall auch den Schweinehund mitnehmen oder daheim lassen können. Wie wir Spaß an etwas bekommen können, in dem wir vielleicht gar nicht gut sind. Wie wir aufhören, über uns zu schimpfen.
Wie wir lernen, dass das eigene Scheitern sein darf, und wie wir schlussendlich in ein bewegtes, gesundes, glückliches und genutztes Leben kommen.
Ganz wichtig ist mir: Ich will Sie nicht unbedingt zum Joggen bekommen.
Ich würde mich schon freuen, wenn Sie eine Runde um den Block gehen. Sie glauben gar nicht, wie wenig es an körperlicher Ertüchtigung braucht, um positive Effekte zu erzielen.
Legen Sie sich schon mal die bequemen Schuhe raus und starten Sie mit mir auf einen Weg, der garantiert das Ziel ist!
»Das geht so nicht mehr weiter!«, sagte ich zu meinem damaligen Mann, als ich keuchend den Kinderwagen den »Berg« hochschob, »ich muss unbedingt fitter werden!« Darin lag noch mein Kleiner, während mein Großer mit dem Laufrad vorweg flitzte.
Ich war 29 Jahre alt, hatte die große Drei schon in Sichtweite, und ich wollte natürlich: abnehmen! Auch fitter werden, aber vor allem abnehmen. Meine körperliche Fitness war, aus heutiger Sicht, auf dem Nullpunkt.
Relativ frisch nach der zweiten Geburt und nach der gerade erhaltenen Schwarzer-Hautkrebs-Diagnose wollte ich so sein, wie ich vor meinem inneren Auge eine 29-Jährige sah: fit, agil und schlank.
Das Thema Sport hatte mein Leben bisher nur gestreift. Dem Schulsport war ich mit einem Fünf-Jahre-Dauer-Attest entkommen, und im Prinzip hatte ich auch sonst noch keine näheren, aktiven Berührungspunkte gehabt. Medialen Berichten zufolge ließen sich jedoch die Themen »Fitness« und »Schlanksein« kaum voneinander trennen. Daher fasste ich einen Plan:
»Ich habe mich in einer Lauflernschule angemeldet!«
»Bitte wo?«, fragte mein Mann.
»Ja, da kannste gucken! Ich fange an zu joggen. Step by Step. Die schreiben hier«, ich zeigte ihm den Flyer ›30 Minuten laufen am Stück – in 12 Wochen‹. »Das schaffe ich doch bestimmt.«
Dass diese Laufschule nur fünf Autofahrminuten von mir entfernt war, nahm ich als Wink des Schicksals.
Dass das erste Treffen gleich am selben Tag stattfand, war für mich als Kurz-Euphorikerin entscheidend.
Ja, Sie lesen richtig.
Wir – als die AnfängerInnen – starteten mit 20 Sekunden joggen.
Bevor Sie lachen, weil Ihnen das zu einfach erscheint: Machen Sie es! Wenn Sie noch nie in Ihrem Leben gejoggt sind, machen Sie es!
Ich tat es und war nach 11 Sekunden fertig. Fix und fertig.
Abbrechen wollte ich dieses Höllenprogramm.
»Und Pause für 20 Sekunden. Bitte geht jetzt zügig weiter!«, kam exakt zum richtigen Zeitpunkt.
»Und bitte wieder laufen«, hörte ich definitiv schneller als erwartet – und so startete das langsam aufbauende Intervalltraining.
Ich besuchte diese Laufschule einmal die Woche.
Dazu bekamen wir Hausaufgaben auf, die wir uns zweimal die Woche eigenständig erlaufen sollten.
Es dauerte nur ein paar Einheiten, bis ich spürte, wie gut mir das Laufen tat.
Ich zog es durch und lief meine ersten 30 Minuten am Stück in einem Januar 2014 bei minus 3 Grad und Eisregen. Ich fühlte mich gut, unsterblich und sollte nicht ahnen, dass ich mich zwar fit machte, aber für einen ganz anderen Weg, als ich geplant hatte …
Sie lesen oder hören das sicher nicht zum ersten Mal, richtig? Wie wichtig regelmäßige Bewegung für uns ist. Da ich aber selbst weiß, wie lange es manchmal braucht, um die Entscheidung für ein gesünderes Leben zu treffen, möchte ich an dieser Stelle ein paar Faktoren erwähnen, die die Wissenschaft zum Thema »Gesundheit und Bewegung« festgestellt hat, und im Laufe des Buches natürlich all die Dinge, die ich ganz persönlich für mich herausgefunden habe, was ich für Erfahrungen mit dem Laufen gemacht habe. Was alles besser wurde, sich verändert hat, aber auch die Dinge, die nicht tangiert wurden. Wir werden über optische Veränderungen sprechen, aber vor allem über das, was in uns drin in Wallung kommt. Glauben Sie mir, es sind eben nicht nur die Beine, die sich bewegen.
Im Prinzip können wir es kurz machen: Regelmäßige Bewegung, und das muss nicht joggen sein, hilft grundsätzlich erst mal gegen vieles. Nicht gegen alles.
Sie beugt Krankheiten wie Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ 2 – der früher noch »Altersdiabetes« genannt wurde und heute schon Kinder betrifft – vor. Aber auch Parkinson, Demenz und, ja, auch Krebs. Sport senkt das Risiko, an gewissen Krebsarten zu erkranken. Er eliminiert das Risiko nicht. Das tut aber auch nichts anderes. An dieser Stelle geht es wieder einmal um die Frage: Was habe ich in der Hand und was nicht? Mir ist dabei besonders wichtig zu betonen, dass man nicht »schuld« ist, wenn man an Krebs erkrankt, weil man bisher im Leben eben andere Prioritäten als den Sport hatte.
Es gibt nichts, was uns zuverlässig im Leben vor schlimmen Dingen schützt. Weder der Sicherheitsgurt im Auto noch der hundertprozentig präventive Anti-Krebs-Sport. Den gibt es nämlich nicht.
Aber! Was Sie in der Hand haben, ist Ihre Bewegung. Und so wenig ist das dann eben doch nicht.
Hippokrates sagte bereits vor 2000 Jahren: »Wenn wir jedem Individuum das richtige Maß an Nahrung und Bewegung zukommen lassen könnten, hätten wir den sichersten Weg zur Gesundung gefunden.« Wenn Hippokrates nur damals schon gewusst hätte, dass ihm die Wissenschaft im Jahr 2022 immer noch recht gibt …
Die häufigste Todesursache hierzulande ist nach wie vor der Herzinfarkt. Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes sterben in Deutschland 338000 Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und rund 240000 an Krebs. Beide Zahlen könnten sich mit regelmäßiger Bewegung verändern.
Durch Sport trainieren Sie Ihr Herz. Das Herz ist ein Muskel, der mit regelmäßigem Training besser und ökonomischer arbeitet, sprich, es pumpt mehr Blut durch den Körper. Alle Organe werden besser mit Sauerstoff und Sie nebenbei noch besser mit Nährstoffen versorgt. Und durch regelmäßiges Training wird das Herz so optimiert, dass es schlicht nicht so viel schlagen muss.
Sie schonen und stärken es durch Sport also gleichermaßen, sodass es im besten Fall hintenraus länger für Sie arbeiten kann.
Regelmäßiges Training wirkt sich auch auf Ihren Cholesterinspiegel, insbesondere auf das Verhältnis zwischen LDL-Cholesterin (das ist das schlechte, ich merke mir das immer mit »liederlich«, was so ähnlich klingt wie »widerlich«) und HDL-Cholesterin (das ist das gute).
Damit beugen Sie automatisch Arteriosklerose und dem Risiko auf einen Schlaganfall vor.
Sie stärken Ihre Knochen, Ihr Immunsystem, und für Ihre geistige Gesundheit ist es gleich aus mehrerlei Hinsicht eine großartige Sache. Denn nach nur 20 Minuten lockeren Laufens werden in Ihrem Körper nachweislich die Glückshormone Dopamin, Serotonin und Endorphin ausgeschüttet.
Meine Damen, das ist selbst gemachtes Glück! Und zwar dauerhaft.
Die erhöhte Sauerstoffzunahme wirkt sich außerdem positiv auf Ihr Gehirn aus. Sie können sich besser konzentrieren und beugen sogar Krankheiten wie Demenz und Alzheimer vor.
Es ist eine Sache, wie gut Sie einer Erkrankung vorbeugen, und noch mal eine andere, wie hilfreich Bewegung sein kann, eine ebensolche zu überstehen. Regelmäßige sportliche Betätigung reduziert beispielsweise die Brustkrebsmortalität signifikant. In der Krebstherapie lautet die Devise ohnehin, »Sport ist so wichtig wie ein Medikament«, und bei der Behandlung von Depressionen ist regelmäßige Bewegung schlicht nicht mehr wegzudenken.
Und natürlich sagen Sie jetzt zu Recht: Na ja, einen Tod muss ich ja irgendwann sterben. Das ist richtig. Die Frage ist nur, wie und wann wir sterben und:
wie wir das Leben bis dahin genutzt haben!
Wir könnten die Liste mit positiven Aspekten für Ihre Gesundheit durch ausreichend Bewegung noch endlos weiterführen. Aber: Papier ist bekanntlich geduldig.
Mir wäre wichtig, dass Sie es selbst spüren.
Erleben Sie, was passiert, wenn Sie sich regelmäßig an der frischen Luft bewegen.
»Regelmäßig« beinhaltet laut WHO (Weltgesundheitsorganisation): mindestens 150 Minuten moderate Bewegung oder 75 Minuten hohe Intensitätseinheiten in der Woche. Übersetzt heißt das: dreimal die Woche für eine knappe Stunde walken oder zweimal die Woche für etwa 40 Minuten joggen.
Das ist zu schaffen, meine Damen!
Weil sich die innere Zufriedenheit durch mehr Bewegung im Alltag vielleicht erst ein bisschen später einstellt, starten wir mit dem, was Sie schnell bemerken werden.
Die Medienlandschaft sucht seit Jahren den »Beauty-Code« oder »Das Geheimnis der ewigen Schönheit«. Es gibt unzählige Produkte auf dem Markt, die uns versprechen, für immer faltenfrei zu bleiben: von Cremes über Ampullen bis zu Zusatzprodukten und was weiß ich. Man rät uns zu Diäten. Zum Verzicht. Die einen schwören darauf, die Kohlenhydrate wegzulassen, die nächsten, den Zucker, wieder eine andere schwört auf ketogene oder vegane Ernährung.
All diese Maßnahmen versprechen uns eine strahlende, straffe Haut und die ewige Jugend. Damit man es uns bloß nicht ansehen soll, dass wir älter werden.
Nur zur Sicherheit oder falls wir Frustfalten bekommen, weil wir keine Pasta mehr essen dürfen, gäbe es natürlich auch noch Botox und Hyaluron, das wir uns unter die Haut jagen können.
Können Sie alles machen.
Sie können aber auch einfach regelmäßig laufen gehen.
Das ist weitaus günstiger, relaxter – und vielleicht auch gesünder.
Ich habe nicht die Figur eines Models.
Hatte ich nie, werde ich nie haben.
Darum geht es auch nicht.
Es geht doch darum, mit dem gelieferten Material zurechtzukommen.
Von meinem gelieferten Material musste ich schon einiges hergeben.
Im Tausch gab es dann Narben. Viele davon.
Ist auch okay.
Vielleicht bin ich deswegen dem künstlichen Bearbeiten des übrigen Materials gegenüber so negativ eingestellt. Und aufgrund der Tatsache, dass mein Spritzen- und OP-Bedarf für dieses Leben gedeckt ist.
Mit der Bedeutung des »eigenen Körpergefühls«, von dem man immer liest, konnte ich viele Jahre lang gar nichts anfangen. Wenn ich ein Gefühl am oder im Körper hatte, war das oft mit Schmerzen verbunden. Oder mit Hunger. Also eher mit negativen Gefühlen.
Das ist heute anders. Ich liebe es, meinen Körper auf die Weise zu spüren, die das Joggen zutage fördert.
Wenn ich hier bei mir auf dem Land frühmorgens die gute Luft einatme, dann bekomme ich Gänsehaut vor Glück. Das allein macht mich so happy, dass der Rest oft von allein funktioniert. Und diese Zufriedenheit, ja, ich glaube, sie ist der Code, nach dem alle suchen.
Weil die Suche damit auch endet und sich endlich ins Tun verwandelt. Und dieses Tun ist ja längst nicht nur das Laufen. In dem Moment, in dem Sie sich regelmäßig bewegen, verändern Sie automatisch Ihren Lebensstil. Sie werden Ihre somatische Intelligenz wiederentdecken (Kapitel »Somatische Intelligenz«), Sie werden zu gutem Wasser statt zu Softdrinks greifen, Sie werden mehr schlafen, weil Sie müde sind von der vielen Bewegung. Sie werden weniger Geld ausgeben beim Shoppen, weil Sie diese Art von Befriedigung gar nicht mehr brauchen (Kapitel »Befriedigung«), Sie werden mehr, aber gesünder essen. Sie werden entspannter sein, weil Sie die schlechte Laune im Wald (oder sonst wo) lassen.
Sie werden glücklicher, weil Sie gesünder sind, und Sie werden gesünder, weil Sie glücklicher sind.
Mit anderen Worten, ich darf Ihnen schon jetzt gratulieren: Sie werden in einen völlig neuen Kreislauf, in ein völlig neues Leben starten!
Seit knapp zwei Jahren lief ich.
Meist zwei- bis dreimal pro Woche.
Meist fünf Kilometer.
Ein paar wenige Male auch sieben oder acht.
Im gemäßigten Tempo, mit Steigungen, die mir damals vorkamen wie der Mount Everest.
Ich verlor dadurch gute zehn Kilo.
Ich war fit.
Und schön.
Das sah ich damals natürlich nicht.
Sehen wir Frauen ja nie.
Erst wenn wir Fotos anschauen, die zehn oder mehr Jahre alt sind.
Dann denken wir, »Ach, sähe ich doch noch mal so aus!«.
Und wissen Sie, was ich vor allem war: gesund. Dachte ich.
Den schwarzen Hautkrebs hatte ich gedanklich weitestgehend hinter mir gelassen.
Ein paar merkwürdige Panikattacken kamen völlig zusammenhanglos. Einfach so, wenn ich meine Kinder anschaute. Dann legte sich eine unsichtbare Kralle um meinen Hals und drückte zu. Das Laufen half gut. Mir ging es gut.
Ich kündigte meinen Job, ich gründete eine Firma, die Frauen schlagfertig machen sollte, und ich lief.
Bis zu dem Tag, als mir eine Ärztin sagte, ich habe Brustkrebs.
Da lief ich nicht mehr.
Stattdessen weinte ich.
Ich bekam eine Chemotherapie, und das Thema Laufen war ad acta gelegt.
Und genau in diesem Moment, meine Damen, begann ein kleiner Keim seine zarten Wurzeln in mir zu schlagen:
»Ist das Laufen vielleicht gar keine Pflicht? Ist es kein notwendiges Übel, um fit zu sein? Ist es vielleicht vielmehr ein Geschenk? Sollte ich dankbar dafür sein, dass ich laufen kann? Oder besser: konnte?«
Denn auf einmal konnte ich es nicht mehr. Der Puls durfte während der Chemo nicht so sehr in die Höhe getrieben werden.
Also stieg ich aufs Walken um.
Nach der ersten Chemo. Am fünften Tag danach.
Ich fühle es noch heute.
Das war Leben.
Diese frische Luft, dieses Bewegen, dieses Sich-Spüren.
Es ging weder um körperliche Höchstleistung noch ums Abnehmen.
Es ging ums Dürfen und Können.
Ich kann walken!
Mitten in einer Chemo!
Und alles wurde besser: die Übelkeit, der Kreislauf, die Angst.
Und so lief, also, walkte ich während der Chemo nahezu täglich. Die immer gleiche Runde. Meine fünf Kilometer. Bis auf die Tage, an denen das Wundermittel durch meine Adern lief. Und manchmal auch den Tag danach.
Aber dann lief ich wieder.
Und ich lernte: Es gibt nichts, nahezu gar nichts, was von einer Walking-Runde schlimmer wird. Aber es gibt sehr vieles, was dank ihr besser wird.
Wenn Sie mich fragen, geht der Einstieg ins Laufen für Menschen wie »uns« über das Walken. Wen meine ich mit Menschen wie »uns«?
Nun, Sie lesen gerade mein Buch und keines von einem versierten Marathonläufer, der Ihnen noch den entscheidenden Tipp für den letzten Kilometer gibt. Es geht also nicht ums Optimieren.
Und daher unterstelle ich Ihnen einfach mal, dass Sie eben nicht seit dem 17. Lebensjahr laufen, sondern einen Weg suchen, überhaupt anzufangen.
Und das funktioniert eben, zumindest meiner Erfahrung nach, über regelmäßiges und konsequentes Walken.
Und wenn Ihnen das für den Anfang zu einfach und wenig herausfordernd erscheinen mag, versuchen Sie es bitte erst einmal. Denn eine Stunde strammen Gehens ist vieles, aber garantiert nicht unanstrengend.
Das Großartige am Walken (zum Abgleich: Unter Walken verstehe ich zügiges Gehen) ist, Sie merken ganz, ganz schnell die Fortschritte.
Während Joggen zu Beginn manchmal sehr frustrierend sein kann, weil es wirklich mühsam ist reinzukommen, ist das Walken direkt von Erfolgen gekrönt.
Starten Sie heute.
(Bevor Sie einen Kaltstart hinlegen, lassen Sie sich gern einmal von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin durchchecken, ob der zukünftigen Läuferkarriere auch nichts im Wege steht!)
Wenn es geht, dreimal die Woche, vielleicht sogar öfter.
Vielleicht kennen Sie auch einen Weg, der kurzfristige Steigungen bereithält.
Was hilfreich wäre. Denn daran lässt sich der Erfolg so schön zuverlässig messen. Dafür benötigen Sie nicht einmal eine Pulsuhr. Achten Sie nur auf Ihre Atmung. Nach spätestens zwei Wochen werden Sie diese Steigungen schon leichter hochkommen, das verspreche ich Ihnen.
Und genau das ist Ihr Einstieg.
Und vielleicht ist es für Sie sogar Ihr finaler Weg. Denn, meine Damen, wer sagt denn, dass Sie laufen müssen? Vielleicht wird Walken Ihr Sport.
Meiner war es über all die Zeit, in der ich nicht joggen konnte. Wegen zahlreicher Operationen oder Chemos. Zügig gegangen bin ich immer.
Vielleicht walken auch Sie fünf Jahre lang. Genießen die frische Luft, beobachten Ihre Haut dabei, wie sie zunehmend besser durchblutet, somit rosiger und strahlender wird. Beobachten Ihre Hüfte, die vielleicht ein bisschen schmaler wird.
Und möglicherweise kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem Sie sagen: Das reicht mir nicht mehr. Ich will mehr.
Und für diesen Fall folgt jetzt der kürzeste Laufplan der Welt.
Vielleicht warten Sie schon sehnlichst auf das Kapitel, welches es Ihnen ermöglicht, einfach loszulaufen.
Hier ist es, meine Damen.
Was Sie brauchen: Turnschuhe.
Und sonst?
NIX!
Für den Anfang nichts weiter.
Für den Anfang brauchen Sie, wenn Sie mich fragen, auch noch keine ausgeklügelten Laufschuhe, weil Sie an dieser Stelle sonst sagen könnten:
»Ah, guck, die habe ich noch nicht. Muss ich erst mal shoppen gehen.«
Und damit hätten Sie die Ausrede überhaupt parat, um heute eben doch noch nicht anzufangen.
Da Sneaker in den letzten Jahren das absolute Must-have in jedem Kleiderschrank sind, weiß ich einfach, dass Sie davon mindestens ein Paar haben. Die können Sie für heute, morgen und den Rest der Woche beruhigt nehmen. Und wenn Sie zu Beginn schon regelmäßig gewalkt sind, können Sie auch dieselben Turnschuhe weiterverwenden.
Dazu suchen Sie sich etwas Bequemes zum Anziehen. Auch davon haben Sie genug im Schrank. Ich gehe sogar so weit, zu behaupten, dass Sie bereits eine Auswahl an stylischen Sportsachen zu Hause haben. Ich vermute, die letzten davon haben Sie im Januar bei Tchibo oder Aldi gekauft, passend zu den Neujahrsvorsätzen im Kopf. Tchibo, Aldi und Co. kennen uns gut. Deswegen verkaufen sie Sportklamotten am Anfang des Jahres wie geschnitten Brot. Nehmen Sie also die Sportklamotten von Ihrem letzten Shoppingbesuch.
Ob die aus diesem oder letztem oder gar vorletztem Jahr sind, ist doch wurscht. Die werden nicht schlecht.
Und damit haben Sie erst mal alles, was Sie brauchen, um loszulegen.
Und jetzt raus mit Ihnen.
Suchen Sie sich eine schöne Strecke in Ihrer Umgebung.
Sie können auch direkt vor der Haustür anfangen, denn Sie werden zu Beginn keine Stunde laufen.
Auch keine halbe.
Nehmen Sie sich etwa 20 Minuten Zeit.
Die haben Sie.
Erzählen Sie mir nichts anderes.
Und dann laufen Sie langsam los.
Noch langsamer.
Sie können die Zeit stoppen, müssen es aber nicht.
Fühlen Sie.
»Und wie ich fühle!«, rufen Sie jetzt. »Ich fühle, dass ich keine Luft mehr habe!«
Doch, die haben Sie.
Wenn Sie zu Beginn 30 Sekunden schaffen, ist das mega.
Dann gehen Sie eine Minute.
Dann laufen Sie wieder 30 Sekunden.
Und das machen Sie 20 Minuten in der Wiederholung.
Ich warte so lange.
Und? Wie war’s?
»Furchtbaaaar! Ich bin soooo unfit!«
Oder
»Eigentlich ganz gut fürs erste Mal!«
Wie auch immer es Ihnen jetzt geht, der erste Schritt ist getan.
Punkt.
Und diese ersten Laufschritte, die nimmt Ihnen schon mal keiner mehr.
Einen ausführlicheren Plan, liebe Ladys, bekommen Sie von mir nicht.
Weil: Ich denke, Sie brauchen nicht mehr, und wenn doch, dann gibt es dafür bessere Experten und Expertinnen als mich, die ganz tolle Laufpläne online zur Verfügung stellen. Aber alle starten mit dem ersten Schritt.
Was Sie dann brauchen, ist die richtige Einstellung.
Und da komme ich ins Spiel.
Ich arbeite mit Ihnen an Ihrem Kopf, Ihrer Haltung zum Laufen.
Der Laufplan in der Übersicht:
langsam anfangen, langsam laufen, langsam steigern