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»Ich mag Kritik, aber sie muss zu meinen Gunsten ausfallen.« Mark Twain Die schönsten, liebsten und originellsten Aphorismen und Anekdoten des größten amerikanischen Schriftstellers – boshaft, geistreich, witzig wie nie zuvor. »Wenn man bei Lärm einschläft, schlummert man friedlich weiter; sobald der Lärm jedoch aussetzt, wird man von der Stille geweckt.«
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Seitenzahl: 168
Mark Twain in seinem Arbeitszimmer auf der Quarry Farm
Elmira, New York, 1903
Mark Twain
LAUTSTÄRKE BEWEIST GAR NICHTS
Respektlose Wahrheiten
Aphorismen und Anekdoten
Mit einem Nachwortvon Rolf Vollmann
Ausgewählt von Nele Holdack
ISBN 978-3-8412-0602-2
Aufbau Digital,
veröffentlicht im Aufbau Verlag, Berlin, Januar 2013
© Aufbau Verlag GmbH & Co. KG, Berlin
Die Originalausgabe erschien 2013 bei Aufbau, einer
Marke der Aufbau Verlag GmbH & Co. KG
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jegliche Vervielfältigung und Verwertung ist nur mit Zustimmung des Verlages zulässig. Das gilt insbesondere für Übersetzungen, die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen sowie für das öffentliche Zugänglichmachen z.B. über das Internet.
Umschlaggestaltung hißmann, heilmann, hamburg
unter Verwendung einer Zeichnung von Elizabeth Shaw
E-Book Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, www.le-tex.de
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Innentitel
Inhaltsübersicht
Informationen zum Buch
Informationen zum Autor
Impressum
Leseprobe
Inhaltsübersicht
Ich höre mich gerne reden
Jeder Mensch ist ein Mond
Wir alle fluchen
Wir sind verständige Schafe
Runzeln sollen nur andeuten, wo das Lächeln lag
Das Leben eines Knaben besteht nicht nur aus Komödien
Wir mit unserer winzig kleinen Welt!
Die Welt steckt voller Überraschungen
Ich mag Kritik
Gegen Satan war ich immer freundlich gesinnt
Eine sich ärgernden Familie gibt der Eintönigkeit Würze
Arbeit, die man Vergnügen nennt
Kein Breitengrad, der nicht dächte, er wäre Äquator
Es muss unbedingt Angosturabitter sein
Als Staatsmann kümmere dich nicht um die moralische Seite
Eine Alarmanlage ist eine nützliche Einrichtung
Im Zweifelsfalle sage die Wahrheit
Anhang
Nachwort Von Rolf Vollmann
Biographische Notiz
Chronik
Quellen
Lautstärke beweist gar nichts. Oft gackert eine Henne, die bloß ein Ei gelegt hat, als handle es sich um einen Planetoiden.
Wenn man bei Lärm einschläft, schlummert man friedlich weiter; sobald der Lärm jedoch aussetzt, wird man von der Stille geweckt.
Ich hasse es, anzufangen.
Ich bin nicht daran interessiert, mit irgendetwas fertig zu werden. Ich bin nur daran interessiert, draufloszuschwatzen.
Ich höre mich gerne reden, weil ich so viel Belehrung und moralische Erbauung daraus ziehe.
Die erste Äußerung, die ich je von mir gegeben habe, war eine Lüge. Seither interessiere ich mich für diese große Kunst. Seither übe ich mich in ihr.
Ich habe nur wenige Männer gekannt, die kleinlicher sind als ich.
Wenn ich unter jemandem ein Feuer anzünde, dann nicht nur wegen des Vergnügens, das es mir bereitet, diesen Menschen braten zu sehen, sondern weil er die Mühe lohnt. Es handelt sich also um ein Kompliment, eine Auszeichnung; möge er es mir danken und den Mund halten. Die Kleinen, die Gemeinen, die Unwürdigen brate ich nicht.
Da ich nichts getan habe, dessen ich mich schämen müsste, schämte ich mich auch nicht.
Ich schätze ein gutes, herzliches Kompliment höher als Rubine.
Beide Seiten eines Gegensatzes wirken auf mich gleichermaßen reizend. Eine durch und durch schöne Frau und eine durch und durch hässliche Frau sind Geschöpfe, die ich gern anschaue und die anzuschauen ich nicht müde werde, denn jede ist auf ihre Art vollkommen, und ich glaube, in vielen Dingen, vielleicht in den meisten, ist Vollkommenheit die Qualität, die uns fasziniert.
Kompliziertheiten ärgern mich; sie irritieren mich; und dann schlägt der zunehmende Ärger sofort in Wut um. Ich habe noch nie ein Versprechen halten können. Ich mache mir dieser Schwäche wegen keine Vorwürfe, denn der Fehler muss in meiner Körperbeschaffenheit liegen. Wahrscheinlich nimmt das Organ, das mich Versprechen machen lässt, so viel Platz ein, dass das Organ, welches mich Versprechungen halten lassen sollte, verdrängt wurde.
Es geschieht immer. Ich schüttele Leuten die Hand, die meine Mutter gut kannten, aus Arkansas, aus New Jersey, aus Kalifornien, aus Jericho – und ich muss so tun, als sei ich froh und glücklich, Menschen zu begegnen, die jemanden, der mir so lieb und teuer war, so gut gekannt haben. Das gehört zu den Dingen, die einen langsam zu einem höflichen Lügner und Betrüger machen, denn an keinem dieser Orte ist meine Mutter je gewesen.
Früher war ich ein ehrlicher Mann.
Ich werde mich als würdig erweisen, trotz allem.
Guter Geschmack ist mir wichtiger als Rechtschaffenheit. In meinen frühen Mannesjahren und im mittleren Alter versuchte ich hin und wieder, mich mit moralischen Besserungsvorhaben zu quälen. Und ich hatte nie Anlass, diese Abzweigungen zu bedauern, denn ob die daraus resultierenden Entbehrungen lange anhielten oder nicht, das dankbare Vergnügen, das mir das Laster bereitete, wenn ich wieder zu ihm zurückkehrte, entschädigte mich stets für die Kosten.
Ich spiele, um zu gewinnen.
Wenn es hier in der Nähe eine Kirche gäbe, deren Kirchturm hoch genug wäre, um als Herausforderung zu dienen, dann würde ich hingehen & drüberspringen.
Jungs wie mich gibt’s nicht alle Tage. Wir sind überaus selten. Wir sind eine Art menschliche Jahrhundertpflanze, & wir blühen nicht in jedem Vorgarten.
Jeder Mensch ist ein Mond und besitzt eine dunkle Seite, die er niemals jemandem zeigt.
Wir verfügen über keinerlei nennenswerte Beweise, dass der Mensch Moral hat. Er selbst ist dafür der einzige Zeuge.
Pessimisten werden als solche geboren, nicht dazu gemacht. Optimisten werden als solche geboren, nicht dazu gemacht.
Wann immer wir einen starken, beharrlichen, unauslöschlichen Instinkt besitzen, können wir sicher sein, dass er nicht originär ist, sondern ererbt – ererbt aus grauer Vorzeit und verfestigt und vervollkommnet durch den versteinernden Einfluss der Zeit.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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