Mark Twain, Gesammelte Werke - Mark Twain - E-Book

Mark Twain, Gesammelte Werke E-Book

Mark Twain

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Beschreibung

Mark Twain war weit mehr als der Erfinder von Tom Sawyer und Huckleberry Finn. Was der vielgereiste amerikanische Schriftsteller sah und erlebte, fasste er in pointierte und höchst witzige Berichte und Erzählungen; Deutschland hatte es ihm dabei auf besondere Weise angetan. Seine unterhaltsamsten Werke für erwachsene Leser versammelt dieser schmucke Band: ‘Reise um die Welt’, ‘Reise durch Deutschland’, ‘Die 1.000.000-Pfund-Note’, ‘Die schreckliche deutsche Sprache’, ‘Briefe von der Erde’ sowie das ‘Tagebuch von Adam und Eva’.

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Seitenzahl: 1350

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Mark Twain

Gesammelte Werke

Mark Twain

Gesammelte

Werke

Aus dem Englischenvon Ana Maria Brock, Heinrich Conrad,

Marion Herbert, Margarete Jacobi

und Kim Landgraf

Anaconda

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikationin der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Datensind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© 2014 Anaconda Verlag GmbH, KölnAlle Rechte vorbehalten.Umschlagmotiv: Silhouette nach einem Porträt von A. F. BradleyUmschlaggestaltung: Druckfrei. Dagmar Herrmann, KölneISBN 978-3-7306-9122-9ISBN [email protected]

Inhalt

Erzählungen und Skizzen

Aus dem Englischen von Heinrich Conrad und Margarete Jacobi

Reise durch Deutschland

Die schreckliche deutsche Sprache

Aus dem Englischen von Ana Maria Brock

Reise um die Welt

Aus dem Englischen von Margarete Jacobi

Das Tagebuch von Adam und Eva

Aus dem Englischen von Kim Landgraf

Briefe von der Erde

Aus dem Englischen von Marion Herbert

Quellenverzeichnis

Erzählungen

und

Skizzen

Inhalt

Die 1.000.000-Pfund-Note

Ein Tischgespräch

Berliner Eindrücke

Staatswirtschaft

Die Ameise

Ein türkisches Bad

Ein Besuch des Niagara

Zeitungswesen in Tennessee

Ein Miniaturreich im Weltmeer

Tot oder lebendig

Mehr Glück als Verstand

Kinderkrankheiten

Eine Rigibesteigung

Der selige Benjamin Franklin

Der gestohlene weiße Elefant

Mr Blokes »Eingesandt«

Ein geheimnisvoller Besuch

Der große Rindfleisch-Kontrakt

Wie ich ein landwirtschaftliches Blatt herausgab

Die 1.000.000-Pfund-Note

Mit siebenundzwanzig Jahren bekleidete ich in San Francisco eine Stelle auf dem Kontor eines Minenmaklers und hatte mir dabei eine gründliche Kenntnis dieses Geschäftszweiges nach allen Richtungen erworben. Ich stand allein auf der Welt und nannte nichts mein eigen als meinen gesunden Verstand und einen fleckenlosen Ruf; doch hatten sich diese beiden Güter mir bisher als kräftige Stützen auf meinem Weg zum Glück erwiesen, und so schaute ich frohen Mutes in die Zukunft.

An den Sonnabenden hatte ich den Nachmittag für mich und brachte diese freie Zeit meist auf dem Wasser zu, indem ich mich in einem kleinen Segelboot in der Bucht herumtummelte. Dabei wagte ich mich eines Tages zu weit hinaus, sodass ich in die offene See getrieben wurde. Schon brach die Nacht herein, und meine letzte Hoffnung begann zu schwinden, als mich eine kleine Brigg, die auf ihrem Weg nach London vorübersegelte, an Bord nahm.

Sie hatte eine lange, stürmische Fahrt, und ich musste das Reisegeld als gemeiner Matrose abverdienen. In zerlumpten, abgeschabten Kleidern stieg ich in London an Land, einen einzigen Dollar in der Tasche. Diese Summe verschaffte mir Nahrung und Obdach für die ersten vierundzwanzig Stunden. Die folgenden vierundzwanzig dagegen verbrachte ich ohne diese schätzenswerten irdischen Güter.

Müde und hungrig schleppte ich mich am folgenden Morgen – es mochte etwa zehn Uhr sein – an Portland Place vorüber, als ein Kind, das an der Hand seiner Wärterin des Weges kam, eine köstliche große Birne, die es eben erst angebissen hatte, in den Rinnstein fallen ließ. Ich machte natürlich sofort Halt und heftete meinen begehrlichen Blick auf diesen schmutztriefenden Schatz. Der Mund wässerte mir, mein Magen bäumte sich, jede Faser an mir lechzte danach. Aber sooft ich Miene machte, nach der Birne zu greifen, jedes Mal bemerkte das Auge eines Vorübergehenden mein Vorhaben; natürlich richtete ich mich dann stets wieder kerzengerade auf und nahm eine gleichgültige Miene an, als hätte ich überhaupt niemals im Entferntesten an diese Birne gedacht. So ging es immer und immer wieder, und ich konnte derselben nicht habhaft werden. Bereits hatte meine Verzweiflung einen solchen Grad erreicht, dass ich allem Schamgefühl zum Trotz im Begriff stand, die Birne ganz offen aufzuheben, als hinter mir ein Fenster aufging und ein Herr die Worte an mich richtete:

»Bitte, kommen Sie hier herein.«

Ein reich galonierter Lakai ließ mich ein und führte mich in ein kostbar eingerichtetes Zimmer, in welchem zwei ältliche Herren saßen. Nachdem sie den Diener weggeschickt, forderten sie mich auf, Platz zu nehmen. Sie waren eben erst mit ihrem Frühstück fertig geworden, und der Anblick der Überreste desselben ging fast über meine Kräfte. Ich vermochte kaum meine fünf Sinne zusammenzuhalten, während ich diese Herrlichkeiten da vor mir stehen sah; da man mich jedoch nicht aufforderte, davon zu kosten, so musste ich mich eben in meine üble Lage fügen, so gut es ging. Der Vorgang, der sich hier kurz zuvor abgespielt hatte, blieb mir selbst zwar noch geraume Zeit völlig unbekannt, dem Leser dagegen will ich denselben gleich jetzt mitteilen. Die beiden Brüder hatten am Tag vorher einen ziemlich heftigen Disput gehabt, den sie ganz nach Landessitte schließlich in Form einer Wette beilegten.

Man erinnert sich vielleicht, dass die Bank von England seinerzeit einmal bei Gelegenheit eines Geschäftes, das die Regierung mit einer auswärtigen Macht abschloss, eigens nur zu diesem Zweck zwei Noten von je einer Million Pfund Sterling ausgab. Aus irgendeinem Grund war nur die eine der beiden Noten hierbei gebraucht und dann entwertet worden, während die andere noch in den Gewölben der Bank lag. Nun waren die beiden Brüder im Laufe des Gesprächs ganz zufällig auf die Erörterung der Frage verfallen, wie es wohl einem durchaus ehrlichen und gescheiten Fremden ergehen würde, der in London auftauchte, ohne daselbst einen Menschen zu kennen, zugleich ohne allen weiteren Geldbesitz außer dieser Millionenbanknote und endlich ohne die Möglichkeit, sich über deren Erwerb auszuweisen. Bruder A. behauptete, der Betreffende müsse einfach Hungers sterben, während Bruder B. durchaus entgegengesetzter Meinung war. Bruder A. machte geltend, derselbe könnte ja die Note weder bei der Bank noch sonst wo anbringen, ohne auf der Stelle festgenommen zu werden. In dieser Weise stritten sie so lange hin und her, bis Bruder B. sich schließlich bereit erklärte, zwanzigtausend Pfund darauf zu wetten, dass der Fremde dreißig Tage lang unfehlbar von der Millionennote leben könne, und zwar ohne ins Gefängnis zu kommen. Bruder A. nahm die Wette an, worauf Bruder B. sich ohne Verzug nach der Bank begab und die Note kaufte. Echt englisch, wie man sieht: geradewegs forsch aufs Ziel los! Er ließ sodann von einem seiner Angestellten einen Brief in schöner Rundschrift dazu ausfertigen, und nun warteten die beiden Brüder am Fenster einen ganzen Tag lang auf einen Vorübergehenden, der danach aussähe, als käme bei ihm das inhaltsschwere Schriftstück in die richtigen Hände.

Es kamen viele ehrliche Gesichter vorüber, die aber nicht gescheit genug aussahen; ebenso viel, bei denen das Umgekehrte der Fall war, viele wiederum, bei denen beides zutraf; aber diese waren dann entweder nicht arm genug oder, wofern auch dieses stimmte, doch keine Fremden. Stets hatte die Sache irgendeinen Haken, bis ich auftauchte. Bei mir hatten beide sofort den Eindruck, dass sämtliche Erfordernisse in vollem Umfang erfüllt seien; die Wahl war demnach einstimmig auf mich gefallen, und da saß ich nun und harrte der Eröffnung, wozu man mich eigentlich hereingerufen habe. Zuvörderst hatte ich ein eingehendes Examen über meine persönlichen Verhältnisse zu bestehen, infolgedessen sie bald genug mit meiner ganzen Geschichte bekannt waren; das Ergebnis ging dahin, ich sei ganz der richtige Mann für ihr Vorhaben. Ich erwiderte, das sei mir höchst erfreulich, ich bitte mir nur sagen zu wollen, worin dieses bestehe. Hierauf überreichte mir der eine der beiden einen verschlossenen Briefumschlag mit dem Bemerken, darinnen sei die Erklärung enthalten. Ich wollte den Umschlag ohne Weiteres öffnen, allein dies ließ er nicht zu; ich solle denselben nur mit nach Hause nehmen, den Inhalt aufmerksam ansehen und dann mit vollem Bedacht und ruhiger Überlegung handeln. Einigermaßen verdutzt meinte ich, es wäre mir doch lieber, wenn die Sache etwas genauer erörtert werden könnte, sie ließen sich jedoch nicht darauf ein; so verabschiedete ich mich denn, tief gekränkt über den schlechten Scherz, den man sich offenbar mit mir erlaubt hatte, und voll Grimm über meine dermalige Lage, in der ich mir diesen Schimpf von so reichen und mächtigen Leuten ganz ruhig musste gefallen lassen.

Die Birne hätte ich jetzt unfehlbar aufgehoben und vor aller Welt verzehrt, aber nun war dieselbe nicht mehr da. Also auch darum hatte mich die unselige Geschichte gebracht! Diese Vorstellung war nicht eben dazu angetan, mich sanfter gegenüber den beiden alten Herren zu stimmen. Sobald ich aus der Sichtweite des Hauses war, öffnete ich den Umschlag. Ich erblickte eine Banknote! Nun erschienen mir die Herren natürlich auf einmal in ganz anderem Licht. Ohne mich einen Augenblick zu besinnen, schob ich den Brief samt dem Geld in die Westentasche und lief spornstreichs nach der nächsten billigen Speisewirtschaft. Nun, wie ich da einhieb, das musste man sehen! Als schließlich nichts mehr in mich hineinging, nahm ich die Note aus der Tasche und faltete sie auseinander. Beim ersten Blick darauf wäre ich beinahe in Ohnmacht gefallen. Fünf Millionen Dollar!! Mir wirbelte der Kopf bei der bloßen Vorstellung.

Eine volle Minute dauerte es gewiss, bis ich aus der Betäubung, in welche mich der Anblick der Note versetzte, heraus und wieder ordentlich zu mir kam. Das Erste, was mir nun ins Auge fiel, war der Wirt. Wie versteinert stand er da, starr den Blick auf die Banknote gerichtet. Es sah aus, als sei er vor lauter Verzückung nicht mehr imstande ein Glied zu rühren. Augenblicklich hatte ich den Entschluss gefasst, der bei dieser Sachlage der einzig vernünftige war. Ich streckte ihm die Note hin und sagte dabei in ganz unbefangenem Ton:

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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