Leben ist endlos - Silke Renken - E-Book

Leben ist endlos E-Book

Silke Renken

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Beschreibung

Die Seele des Adrian von Liechtenstein ist so alt wie unsere Welt. Viel hat sie erleben und erleiden müssen, immer begleitet von Gefährten ihrer Zeit, die in verschiedenen menschlichen Gestalten an der Reise teilhaben. Dieses Buch erzählt von einer großen Seelenreise bis hin in das sagenumwobene, wunderbare Atlantis.

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*Sonnentanz, die bedeutendste Siedlung der alten Maya. Diese Ruinenstätte wurde von Forschern entdeckt. Bisher ist es gelungen eine guterhaltene Stadtmauer, 18 m hoch und 30 m in der Basis, freizulegen. Die Deutung der Zeichen der Bilderhandschrift und der Inschriften auf vorgefundenen Steinmonumenten, trotz zusammengestellten Alphabets, nur in sehr begrenztem Ausmaße gelungen. Lediglich einige Hieroglyphen, die auf den Lauf der Monate hinweisen könnten, wurden bisher entziffert…*.

Lieber Leser, liebe Leserin …

Ich freue mich, dass Du dich für mein Buch entschieden hast. Es ist schön, dass Du dir Zeit nimmst um deinem Alltag für ein paar Stunden zu entfliehen. Während der letzten Jahre geriet unser gewohntes Leben immer wieder durch neue, weltweit prägende Ereignisse aus den Fugen. Ich weiß nicht, wie es bei Dir gewesen ist, das vermag ich nicht zu beurteilen und möchte ich mir auch nicht anmaßen.

Viele Menschen zeigten plötzlich ihre wahren Gesichter und von einigen warst Du sicher auch so enttäuscht wie es mir ergangen ist. Aber andere haben mich sehr positiv überrascht. Es hat während unserer Zeit hier auf unserem schönen Planeten schon immer wieder schwere aber besondere Zeiten gegeben.

So möchte ich Dich einladen, mich auf der Reise des Adrian von Liechtenstein zu begleiten. Adrian reist, ohne sich dessen bewusst zu sein, durch verschiedene Zeiten. Das spannende Thema Reinkarnation spielt hier eine Rolle, vielleicht hast Du dich schon damit beschäftigt…

Eine viel größere Rolle spielen jedoch die Themen Hoffnung und Zuversicht. Hoffnung auf eine bessere Zeit, Hoffnung auf eine bessere Welt in der Menschen wieder zu Menschen werden. Zuversicht, Zuversicht darauf, dass wir auch diesen Wandel überstehen so wie auch Adrian seine Zeiten und Leben durchwandert.

Was ich Dir eigentlich sagen möchte, ist „nimm Dir deine schweren Zeiten nicht so zu Herzen und vertraue darauf, dass Du die Kraft in Dir hast, alles zu überstehen. Bessere Zeiten warten auf uns alle.“

In Licht und Liebe, deine Silke

Inhalt

Vorwort

Auf einem Kreuzfahrtschiff im Jahre 2019

Irgendwo auf der Welt, in einer uns unbekannten Zeit

Anthanasius – in einer uns unbekannten Zeit

Der alte Mann

In einem fernen Reich – Ashaya

Die unbekannte Gefahr

Schwere Zeiten

Die Jagd

Im Reich Yehudis, dem Reich der Tausend Kriege

Irgendwo auf der Welt, in einer unbekannten Zeit

Im Jahre 2019, irgendwo auf einem Kreuzfahrtschiff

Gegen Ende des Jahres 2019

Auf einem Kreuzfahrtschiff im Jahre 2019

Irgendwo mitten im Karibischen Meer, ein großes Schiff mit Tausenden Passagieren an Bord, die sich erholen wollen, Urlaub und Entspannung suchen. Die Menschen wünschen sich Unterhaltung, Sonne, Partys, gutes Essen und eben alles, was man von einer Karibik-Kreuzfahrt so erwartet. Der ein oder andere sucht die große Liebe, der andere hat sie schon gefunden, der nächste sucht einen Urlaubsflirt oder auch nur ein kleines Abenteuer. Wir wissen es nicht. Aber in dieser Nacht ist alles anders in der Karibik, nichts ist mehr schön, ein schwerer Sturm tobt unerwartet über das Meer, die Wellen werden höher und höher, wilder und wilder. Die Passagiere haben sich alle in ihre Kabinen zurück gezogen, etwas unheimlich ist ihnen zumute. Sehr viele fühlen sich nicht gut, ihnen ist schlecht, manchmal müssen sie durch den hohen Wellengang spucken und fühlen sich hundeelend. Andere betäuben sich und ihre Ängste, ihre Beklemmungen mit Alkohol in den Bars und Discos auf dem modernen Schiff. Für Ablenkung ist immer gesorgt, es ist leicht, seine Gedanken mit Musik und Alkohol zu unterdrücken. In einer Bar treffen wir auf Adrian von Liechtenstein. Er ist ein gutaussehender Mann mit seinem blonden Haar, seinen markanten Gesichtszügen und seinen tiefblauen Augen. Er schaut ins Leere, wirkt abwesend. Adrian ist der Sohn einer alteingesessenen Familie, diese Familie kann auf eine sehr lange Ahnenreihe zurückblicken. Das tröstet ihn in dieser Situation aber nicht, sein Vater hatte seinerzeit eine gute Position, eine gutgehende Firma aber wie viele andere, hatte er sich verspekuliert und vor einigen Jahren sein komplettes Vermögen verloren. Es ist immer wieder tragisch, wie die Gier nach noch mehr, die Menschen ins Unglück stürzt, denkt Adrian wieder bei sich. „Warum wollen wir Menschen immer mehr, immer mehr?“ All diese trüben Gedanken beschäftigen ihn, während er weiter trübsinnig ins Leere starrt und sich noch einen Drink bestellt. Darauf folgt der nächste Drink. „Gott, ist das Leben trostlos“, denkt er sich und beschäftigt sich mit seinem Drink. Nachdenklich schaut er in sein Glas, während ihn die liebevolle Erinnerung an seine Mutter überkommt. Seine Mutter, eine unglaublich liebevolle Frau mit Stil, sehr klug und belesen, hatte ihm schon als kleinen Jungen immer wieder Geschichten von großen Völkern erzählt. Die Römer, die Griechen, die Araber, die Mayas, die Inkas, die Indianer, die Steinzeitmenschen, nichts war ihr fremd gewesen. Als er lesen konnte, hatten sie immer wieder in Büchern über die großen Völker gelesen, er war immer neugieriger geworden. Seine Mutter konnte auch sehr gut von diesen Völkern erzählen, er hatte jedes Mal das Gefühl bekommen, dass sie mit all diesen Völkern gelebt hatte, so vertraut war sie mit ihnen. Wenn sie erzählte, wurden die vielen verschiedenen Völker zu Menschen, sie blieben nicht einfach nur ein Volk, nein, sie wurden zu individuellen Persönlichkeiten, von denen er das Gefühl bekommen hatte, sie zu kennen. „Ach, Mutter“, dachte Adrian still bei sich, während er wieder trübsinnig in sein Glas blickte, dass sich geleert hatte. „Wie schön wäre es, wenn du jetzt hier mit mir sitzen könntest und wir weiter auf unsere eigene Weise zu den Völkern reisen könnten. Warum musstest du so früh gehen?“ Sie war nach dem Verlust des Ehemanns, der nicht damit leben konnte, dass er sein ganzes Vermögen durch einen einzigen Fehler verloren hatte und in einer stillen, einsamen Nacht sein Leben selbst beendet hatte, still geworden. Sie hatte sich immer mehr in sich zurück gezogen, ihre Bücher, die sie so sehr geliebt hatte, verstaubten in der Bibliothek, sie las keine Zeitungen mehr. Nichts konnte ihr Interesse mehr wecken. Auch Adrian, ihr einziger Sohn, den sie so liebte, konnte sie nicht aus dieser selbstgewählten Einsamkeit retten. Nur eine Leidenschaft hatte sie weiter gepflegt, Atlantis. Zeit ihres Lebens war sie von dieser magischen Stadt, von diesem magischen Volk fasziniert gewesen. Alles, was es darüber zu lesen gab, hatte sie verschlungen. Ja, sie konnte sich genau vorstellen, wie die Atlantiden gelebt hatten. So viele Details kannte sie, so viele Namen. Adrian dachte manchmal, dass seine Mutter eine von ihnen gewesen sein musste. Sie erzählte oft davon, wie unglaublich edle Menschen die Atlantiden gewesen waren. Sie hätten über einen besonders hohen Bildungsstand und eine stark ausgeprägte Liebe zum Frieden verfügt. Grundsätzlich hätten die Atlantiden allen Lebewesen einen hohen Respekt entgegen gebracht. Adrian war immer sehr fasziniert gewesen, wenn seine Mutter von den beeindruckenden Tempeln und den faszinierenden Bauten, den vielen Priestern, den imposanten Bibliotheken erzählt hatte. Diese Faszination hatte er mit seiner Mutter geteilt. Oft hatte er sich gefragt, warum sie alles so genau und detailliert erzählen konnte. Für ihn hatte es sich oft so angefühlt, als ob sie selbst dabei gewesen wäre. Plötzlich fühlt Adrian eine unglaubliche Sehnsucht, einen Stich in seinem Herzen. Was würde er dafür geben, wenn er doch noch einmal mit seiner Mutter sprechen könnte. Zu gerne würde er mit ihr in dieses unglaublich faszinierende Land reisen. Es wäre eine besondere Reise gewesen für die sie die Bibliothek nicht hätten verlassen müssen. Nur durch ihre Erzählungen, ihrer Begeisterung, ihrer Faszination hatten sie sich immer wieder in dieses wunderbare Land, zu diesem beeindruckenden, edlem Volk begeben können. Es war ihm nicht vergönnt, seine Mutter war durch den großen Verlust krank geworden. Sehr krank, der Krebs hatte sich ihres Körpers bemächtigt. Schnell hatte sie die Hoffnung auf eine Heilung verloren. Sie hatte gewusst, dass sie am Ende ihrer letzten Reise wieder an der Seite ihres geliebten Mannes sein würde. So war sie am Ende nach einer kurzen Leidenszeit heimgegangen. Sanft hatte sie ihre Augen für immer geschlossen. Es war schnell gegangen, zu schnell für Adrian. Sein Wunsch war es gewesen, mit seiner Mutter noch sehr viele wunderbare Reisen zu den fernen Völkern, zu diesen magischen Orten machen zu können. Eines Tages, als er sie, wie jeden Tag, im Krankenhaus besucht hatte, war sie von der Krankheit, die von ihrem Körper Besitz ergriffen hatte, sehr schwach geworden. Sie hatte gewusst, dass es ihr letzter Tag sein würde. Adrian hatte es auch gewusst. Mit einem besonderen Leuchten in den Augen hatte sie ihn angeblickt, sie wusste, sie würde sich auf ihre allerletzte Reise in eine andere wunderbare Welt begeben. „Mutter, sag bitte nicht so was. Du wirst nicht sterben, das weiß ich genau. Es ist viel zu früh. Lass mich nicht allein.“ So hatte er an ihrem Bett gesessen und sie angefleht, noch nicht auf diese letzte, besondere Reise zu gehen. Sein Verstand wusste, es war so weit, ihre Erlösung würde kommen. Aber sein Herz wollte sie noch nicht gehen lassen. Es war einfach zu früh. „Adrian, du bist mein Sohn. Kehre dahin zurück, wo ich einst geboren bin. Bitte. Ich erkläre dir jetzt etwas. Bitte hör genau zu.“ Ihr Blick und ihre Sprache waren sehr klar und ernst, aber sehr liebevoll gewesen. Fast so, als hätte die böse Krankheit ihren Körper verlassen. „Mutter, was…“. Mehr hatte er nicht heraus gebracht, die unterdrückten Tränen hatten ihn schlucken lassen. „Adrian, bitte…du weißt, ich weiß sehr viel über alle großen Völker. Wir haben so oft darüber gesprochen, gelesen und sind auf unsere besonderen Reisen gegangen. Du musst wissen, ich bin vor 65 Jahren hier geboren. Aber mein Leben war eine Lüge, ich bin nicht hier geboren.“ „Was…was meinst Du? Ich verstehe das nicht.“ Adrian konnte keine Worte finden, er konnte nichts sagen. War es der Schatten des Todes, der sich über den sonst so klaren Verstand seiner Mutter gelegt hatte? „Adrian, bitte, versuch zu verstehen, was ich dir jetzt sage. Es ist schwer, aber eigentlich ganz einfach. Mein Körper wurde damals hier, hier in dieses Leben, hinein geboren. Das ist richtig. Aber meine Seele, meine Seele wurde schon vor vielen Tausenden Jahren geboren, sie ist schon uralt. Nicht hier, nicht hier auf der Erde. Meine Seele wurde schon in Atlantis geboren. Ich weiß es genau, ich bin eine Atlantidin. Jeden Tag sagt mir meine Seele, dass wir unser wunderschönes Land, dass wir so geliebt haben, durch eine Katastrophe, eine unfassbar große Überschwemmung verloren haben. Meine Seele möchte, dass ich Atlantis, mein Land, mein Leben, wieder finde. Ich muss es wieder entdecken. Viele Forscher haben versucht, unser großes, edles Land oder zumindest Spuren davon, zu entdecken. Keinem ist es gelungen. Meine Zeit ist gekommen, meine Seele wird zurückgehen. Ich weiß es, ich werde gleich heimkehren in mein geliebtes Atlantis. Du bekommst eine große Aufgabe, bitte … finde es. Finde es für die Menschen der heutigen Zeit, es ist so wichtig. Die Atlantiden der damaligen Zeit sind untergegangen aber in unserer Zeit gibt es sie noch. Sie leben in den Körpern der Menschen der heutigen Zeit weiter. Du musst unser wunderbares Land, unsere Heimat, den Geburtsort aller guten, edlen Seelen wieder entdecken. Gib bei der Suche nicht auf. Du wirst es schaffen. Bitte versprich mir das …“ Sie hatte ihre letzten Kräfte verbraucht, ein letzter flacher Atemzug und ihre liebe Seele hatte ihren Körper verlassen um sich an einen anderen Ort zu begeben.

Zutiefst traurig aber auch sehr dankbar hatte Adrian sich zurück gelehnt, sie dann noch ein letztes Mal voller Liebe angesehen und sich dann unter Tränen von ihr verabschiedet. Dankbar war er gewesen, weil er wusste, ihre Seele würde zurückkehren, zurück in ihre Heimat, ins geliebte Atlantis. Es hatte Atlantis gegeben, Atlantis war nicht nur ein Mythos, wie oft behauptet wurde. Sie hatten existiert, diese großen edlen Atlantiden. Seine Mutter war zutiefst davon überzeugt gewesen. Ihre letzten Worte hatten alle Zweifel ausgeräumt. Ja, sie würde zu den Ihrigen in die Heimat zurückkehren. Ihr Leben in dieser Zeit war nur eine kleine Reise, eine Episode ihrer Seele gewesen. Jetzt hatte sie ihre Aufgabe auf der Erde erfüllt und sie durfte wieder zurückkehren. Seltsam beruhigt war er nach Haus gefahren. Nachdem alle Formalitäten erledigt waren, hatte er die Beisetzung seiner Mutter klein aber sehr liebevoll ausgerichtet. Es waren nur noch sehr wenige Gäste erschienen, sie hatten ja auch nach dem Tod des Vaters sehr zurückgezogen gelebt. Es hatte nicht lange gedauert, die kleine Wohnung aufzulösen. Die hübschen, liebevoll ausgesuchten Möbel hatte er an liebe Menschen verschenkt. Mit jedem Möbelstück, das die Wohnung verlassen hatte, war sein Herz schwerer geworden. Vom größten Schatz seiner Mutter, all die schönen Bücher, die die Bibliothek gefüllt hatten, war es ihm unsagbar schwer gefallen, sich zu trennen. So viele schöne Stunden hatten sie in gemeinsam in der Bibliothek verbracht. In seiner kleinen Junggesellen-Wohnung gab es wenig Platz und eine so große Sammlung an Büchern wäre nicht unterzubringen gewesen. Wohin mit einem Schatz, der für einen Menschen die Welt bedeutete, der von Antiquaren nur als alte Schinken bezeichnet wurde? Endlich hatte sich die Stadtbibliothek angeboten, die Bücher anzunehmen. Die Bibliothekarin, eine würdige alte Dame, hatte das Geschenk dann zu schätzen gewusst. Nur einen kleinen Teil des großen Schatzes hatte er mit in seine Wohnung nehmen können, dieser kleine Teil war jetzt für ihn sein persönlicher großer Schatz geworden. Ein Schatz, ein Tor zu anderen Welten und jetzt auch eine liebevolle Erinnerung an seine Mutter.

Die Worte, die sie ihm in den letzten Augenblicken vor ihrer Reise gesagt hatte, beschäftigten ihn sehr. Wieder und wieder konnte er ihre Worte hören. Die Bücher waren für ihn nun eine Verbindung zur Heimat seiner Mutter. Wenn er in ihnen las oder blätterte fühlte er sich ihr sehr nah. Aber…war es wirklich möglich? Hatte es dieses sagenumwobene Atlantis wirklich gegeben? Oder hatte seine Mutter vielleicht unter dem Einfluss der vielen Medikamente einfach nur phantasiert? Nein, das konnte es nicht gewesen sein, sie war völlig klar gewesen, als sie diese letzten Worte gesprochen hatte. Adrian war nicht traurig, er war eher dankbar gewesen, seine Um sie plötzliche Leere in seinem Leben auszufüllen, hatte er dann diese Reise, diese Kreuzfahrt gebucht. Es war ihm nicht bewusst gewesen, dass er seinen Platz suchte, nein, eigentlich hatte er sich nur ablenken wollen. Ablenken von trüben Gedanken, eine Pause vom Alltag, vom täglichen Einerlei, eine Flucht vor der Einsamkeit, die ihn mit dem Tod der Mutter umgeben hatte. Und was gab es da Besseres als eine Kreuzfahrt auf einem großen Schiff mit vielen Menschen, die ebenfalls Ablenkung vom trüben, tristen Alltag suchten.

So sinniert Adrian weiter in seinen nächsten Drink hinein. Die Nacht ist schon weit fortgeschritten, der Sturm tobt noch immer, das Meer ist sehr unruhig. Die meisten der Passagiere haben sich nun endgültig in ihre Kabinen zurückgezogen. Nur einige wenige sitzen noch in der Bar und halten sich an ihren Drinks oder an ihren modischen Cocktails fest. Sein Blick fällt auf eine Zeitung, gelangweilt greift er nach ihr, möchte einfach kurz lesen, welche Neuigkeiten es in der Welt so gibt. Direkt auf der Titelseite lächelt ihn der neue Präsident der Vereinigten Staaten an. „Wenn das mal gut geht, was ist nur aus unserer Welt geworden?“ Zweifelnd blättert er weiter. Er möchte sich nicht weiter mit der Titelseite beschäftigen.

*Sonnentanz, die bedeutendste Siedlung der alten Maya. Diese Ruinenstätte wurde von Forschern entdeckt. Bisher ist es gelungen, eine guterhaltene Stadtmauer, 18 m hoch und 30 m in der Basis, freizulegen. Die Deutung der Zeichen der Bilderhandschrift und der Inschriften auf vorgefundenen Steinmonumenten, trotz zusammengestellten Alphabets, nur in sehr begrenztem Ausmaße gelungen. Lediglich einige Hieroglyphen, die auf den Lauf der Monate hinweisen könnten, wurden bisher entziffert…*.

Seine Neugier ist geweckt, sofort denkt er wieder an seine Mutter. Wie hatte sie liebevoll von den Mayas erzählen können. Der Rest des Artikels ist nicht mehr lesbar, jemand hat auf der Zeitung herum gemalt und gekritzelt, so wie man es manchmal macht, wenn man gelangweilt ist. Aber seine Gedanken sind aktiviert, Adrian denkt nach, vielleicht ist das eine Spur, ein Hinweis? Vielleicht sollte er im Internet nach dem Zeitungsartikel recherchieren? Während er noch überlegt, ob er bei diesem Sturm überhaupt eine Verbindung ins Internet bekommen wird, betritt eine kleine Gruppe junger Leute die Bar. Sie versuchen, der düsteren Stimmung, dir sich durch den Sturm über das Schiff gelegt hat, zu trotzen und bestellen sich bunte Cocktails. Ein junges Mädchen, sehr hübsch, mit dunkelbraun gelocktem Haar und tiefbraunen Augen fällt ihm auf. Sie bestellt laut noch einen der bunten Cocktails, ja, sie hat gute Laune. So, wie es aussieht, ist sie die Anführerin der Gruppe. Selbstbewusst scheint sie, völlig locker und zwanglos im Umgang mit den jungen Männern der Gruppe. Still beobachtet Julian die Gruppe, besonders das hübsche Mädchen fällt ihm immer wieder auf. Sie redet laut. Er hört ihr zu ohne den Blick zu heben, die oberflächlichen Bargespräche sind nicht zu überhören. Allmählich ist Julian davon genervt. „Diese jungen Leute, verwöhnt und verzogen. Leben vom Geld der Eltern, wie können sie überhaupt so eine Kreuzfahrt bezahlen? Wenn dieses braunhaarige Mädchen doch endlich aufhören würde, die Gruppe zu unterhalten. Merkt sie denn nicht, dass hier auch Gäste sind, die einfach ihre Ruhe haben wollen?“ Sein Glas ist leer, er ordert noch einen Drink, der Kellner sieht ihn nachdenklich an. In der Hoffnung auf ein gutes Trinkgeld setzt er ihm den nächsten Drink vor. „Was soll`s? Hier, an meinem Tresen saßen schon viele merkwürdige Typen, hoffentlich gibt er ein ordentliches Trinkgeld, bevor er geht und seinen Rausch ausschläft“. Adrian sieht zufällig, als er nach seinem Drink greift, wie sich sein Gesicht am hinteren Teil der Bar spiegelt. Er erschrickt. „Bin ich das? Bin ich das wirklich? Alt sehe ich aus. Falten haben sich in mein Gesicht gegraben. Was ist nur aus mir geworden?“ Er ist gerade mal dreißig Jahre alt, in seinem Gesicht haben sich interessante Züge ihren Weg gebahnt. Das macht sein Gesicht besonders markant aber er sieht es nicht. Er denkt, er ist alt. Wieder sieht er zu der Gruppe hin und überlegt, wie es wäre, wenn er so unbeschwert sein könne, wie die jungen Leute. In seinem ganzen Leben war er nie so locker und unbeschwert gewesen. Was war falsch gelaufen? Vielleicht hatte es doch daran gelegen, dass er sich immer wieder den Phantasien seiner Mutter hingegeben hatte. Den Phantasien über die großen, alten Völker. Vielleicht hätte er sich mehr mit dem realen Leben beschäftigen sollen? Er hatte keine Freunde, nach der Arbeit bei einer großen Versicherung ging er immer direkt in seine kleine Wohnung zurück. Die Arbeit langweilte ihn, jeden Tag bearbeitete er wieder und wieder neue Versicherungsfälle. Dieses tägliche Einerlei langweilte ihn. Aber es half nichts, jeder musste schließlich seinen Lebensunterhalt verdienen. Andere Menschen interessierten ihn nicht. Er war irgendwie anders. Zuhause angekommen machte er sich meist eine kleine lieblos zubereitete Mahlzeit, dann vertiefte er sich in die wenigen Bücher, die er hatte mit in seine Wohnung nehmen können. Die Bücher über das Wunderland Atlantis. Dieser Schatz war ihm geblieben.

Das junge Mädchen nervte ihn langsam wirklich. „Sie ist laut, sie ist dumm. Wahrscheinlich denkt sie nur darüber nach, welcher Modetrend gerade in ist“. So denkt er über sie, sie erscheint ihm sehr oberflächlich. Gerade, als er wieder in seinem Drink versinken will, schaut sie ihn an. Dieser Blick! Der Blick trifft ihn. Schnell wendet er sich wieder seinem Drink zu. Wie alt mag sie wohl sein, überlegt er. Vielleicht etwas über zwanzig, er kann es nicht einschätzen. „Egal“, denkt er. „Sie soll mich einfach in Ruhe lassen“. Wieder trifft ihn dieser magische Blick. Ein Blick, der ihn sehr berührt, ihn mitten ins Herz trifft. Was war das? Egal, sie soll ihn bitte einfach nur in Ruhe lassen. Er ist nicht auf der Suche nach einem Abenteuer oder einem Flirt, er will einfach nur seine Ruhe. Seine Ruhe und noch einen Drink. Schon steht sie vor ihm. Sie fragt ihn, wie er heißt. Sein Herz schlägt ihm bis zum Hals, er kann es förmlich hören. „Adrian, Adrian von Liechtenstein.“ Mehr bringt er nicht heraus und eigentlich will er auch gar nicht mehr sagen. Er möchte nicht mit ihr sprechen, sie scheint ihm viel zu jung, verzogen und verwöhnt. Nein, er will nur seine Ruhe und sie erscheint ihm sehr oberflächlich. „Kommen Sie morgen auch mit auf den Landausflug?“ Sie gibt nicht auf, er muss sich jetzt schnell überlegen, wie er aus dieser Situation heraus kommt. „Nein, ich habe keine Lust auf diese Touristen-Ausflüge.“ Mehr sagt er nicht, er hofft, sie durch seine deutlich zur Schau gestellte schlechte Stimmung endlich loszuwerden. Sie wirft zufällig einen Blick auf die Zeitung, die er immer noch neben ihm auf dem Tresen liegt „Aha, Sonnentanz? Interessieren Sie sich etwa für so alte Steine und Ruinen?“ „Mich interessieren große Völker, alte Kulturen. Und … ich weiß nicht, was Sie das überhaupt angeht“, gibt er mürrisch zur Antwort. Er möchte, dass sie geht. Er will nicht mit ihr sprechen. Sie nervt ihn. „Ich finde die Geschichte der Mayas sehr spannend“, sie versucht, das Gespräch wieder aufzunehmen. Ein magischer Blick aus ihren dunklen Augen trifft ihn direkt in sein Herz. Er merkt, wie er sich langsam in ihren Augen verliert und seine Abwehrhaltung schwindet. Irgendetwas ist an ihr, was kann das nur sein? „Egal, ich erzähle ihr jetzt etwas über die Mayas und die Inkas. Dann wird sie sich sicher schnell langweilen und sich zurückziehen“. Adrian beginnt zu erzählen, er erzählt sehr viel, er weiß schließlich sehr viel. Sie hört ihm aufmerksam zu, ist beeindruckt. Beide verlieren sich in den großen Kulturen. Sie hat vergessen, dass sie mit ihrer Clique in die Bar gekommen ist, hört ihm gebannt zu. „Hey, Isabella! Komm schon, was machst Du da? Komm, wir wollen weiter! Hier ist es zu langweilig, nichts los. Wir schlafen hier gleich ein. Komm, Isabella!“ „Oh, ja klar“, Isabella springt von ihrem Hocker auf und verschwindet mit ihren Freunden. Bevor sie ging, hatte sie sich noch flüchtig von ihm verabschiedet. Nichts Besonderes, nein, eher so, wie man sich von einem guten Bekannten verabschiedet. Das war`s. „Naja, war ja doch ganz nett, die Kleine. Isabella heißt sie, aha“.Adrian bestellt noch einen Drink bei dem Kellner, der ihm plötzlich gar nicht mehr so mürrisch erscheint. Irgendetwas ist mit ihm geschehen, er weiß jedoch nicht was. Er denkt an die Begegnung mit Isabella, was war das? Mit ihm war etwas geschehen, das er sich nicht erklären konnte. Ihr Blick hatte auf eine seltsame Weise sein Herz berührt. Egal, noch einen Drink und dann wird er seine Kabine aufsuchen und in den vom Alkohol herbei geführten tiefen Schlaf sinken. Endlich, nach mehreren Drinks, die ihm am Ende gar nicht mehr schmecken, steht er auf. Er zahlt und schwankt aus der Bar. Der Barkeeper sieht enttäuscht hinter ihm her, nichts war es mit dem Trinkgeld. Nicht einmal ein paar Cent hatte der Typ, der so viele Drinks in sich hinein gekippt hatte, für ihn übrig gehabt. Nichts. „Naja, so sind sie halt, diese Typen. Arrogant und egoistisch. Denken nur an sich, der Barkeeper ist schnell vergessen, unsichtbar geworden.” Im selben Moment war es Adrian eingefallen, Mist, er hatte doch dem Barkeeper, der ihm nach der Unterhaltung mit Isabella, Isabella, der Isabella mit den magischen Augen, plötzlich irgendwann sogar sympathisch und so gar nicht mehr mürrisch erschienen war, er hatte ihm doch noch ein großzügiges Trinkgeld geben wollen. „Mist, ich sollte einfach weniger trinken. Wie ärgerlich, er war doch so nett und freundlich zu mir, der Barkeeper. Ab morgen werde ich wirklich keinen Alkohol mehr trinken. Das geht nicht, das ist einfach nicht gut für mich.“ Schnell geht Adrian noch einmal zurück zur Bar, eigentlich versucht er, wieder zurück zu gehen. Er schwankt, langsam verliert er die Kontrolle über seinen Körper. „Mist, wirklich, es muss vorbei sein für mich mit dem Alkohol. Einfach zu viel, kein Alkohol mehr“. Er merkt nicht mehr, dass das große Schiff, auf dem er gerade versucht, die Kontrolle über seinen Körper zurückzugewinnen, dass das große Schiff arg vom Sturm geschüttelt wird. Dieses riesengroße Schiff kämpft mit dem Sturm und den turmhohen Wellen, alles gerät ins Wanken. Alles, auch Adrian, alles wird kräftig durchgeschüttelt. Adrian kämpft weiter, er muss die Kontrolle über sich und seinen Körper wieder erlangen. „Oh, Gott, liebe Mutter! Was musst Du über mich denken? Was wirst Du denken, was aus deinem geliebten Sohn geworden ist? Ein Trinker! Einer, der seinen Körper und seine Gefühle mit Alkohol betäubt! Oh mein Gott, Mutter, entschuldige bitte, nie wieder wirst Du mich so sehen müssen!“ In seine vom Alkohol getrübten Augen treten Tränen, er kann sie nicht zurück halten. Seinen Körper und seine Gefühle, nichts hat er mehr unter Kontrolle. Er schwankt über den Gang im Bauch des großen Schiffes. Zurück zur Bar will er, er möchte dem Keeper doch unbedingt das Trinkgeld geben. Wie konnte er das vergessen? Er muss zurück, das gebietet ihm die Höflichkeit und seine gute Erziehung. Mittlerweile taumelt er nur noch, ein mächtiger Ruck geht durch das Schiff. Adrian schafft es nicht mehr, irgendwo Halt zu finden. Er wird zu Boden gerissen, während er fällt sieht er das Gesicht des netten Barkeepers und … die tiefbraunen Augen von Isabella. Ihr Blick trifft ihn ins Herz. Er hört, wie sie ihn ruft. Dann wird es still um ihn herum. Eine große wunderbare Stille umgibt ihn. Er ist weit weg, nicht mehr in dieser, unserer Welt.

Irgendwo auf unserer Welt, in einer unbekannten Zeit

Ein junger Mann, Anfang 30, sitzt in einem Café. Er ist völlig in seine Unterlagen vertieft. Lange, sehr lange, hat er gebraucht, um all diese Informationen, Daten und Fotos, Zeichnungen, alte Zeitungsartikel und die Berichte und Erzählungen von alten Menschen zusammen zu tragen. Ihm fällt ein Artikel aus einer Zeitung, die am Nachbartisch liegt, auf. Schnell fragt er seinen Nebenmann, ob er kurz in die Zeitung schauen darf. „Kein Problem“, gibt sein Tischnachbar zur Antwort. „Ich bin damit fertig, mich interessiert sowieso nur der Sportteil. Mit Politik habe ich nichts am Hut. Und Meldungen über die großen Katastrophen in dieser Welt möchte ich auch nicht lesen. Bitteschön, Sie können Sie haben.“

*Sonnentanz, die bedeutendste Siedlung der alten Maya. Diese Ruinenstätte wurde von Forschern entdeckt. Bisher ist es gelungen eine guterhaltene Stadtmauer, 18 m hoch und 30 m in der Basis, freizulegen. Die Deutung der Zeichen der Bilderhandschrift und der Inschriften auf vorgefundenen Steinmonumenten, trotz zusammengestellten Alphabets, nur in sehr begrenztem Ausmaße gelungen. Lediglich einige Hieroglyphen, die auf den Lauf der Monate hinweisen könnten, wurden bisher entziffert…*.

Seltsam! Was in diesem Artikel geschrieben wird, erscheint ihm irgendwie vertraut. Als hätte er den Artikel schon irgendwann gelesen. Ein merkwürdiges Gefühl ergreift ihn. Warum hatte der Journalist nur nicht mehr über diese geheimnisvolle Siedlung der Maya geschrieben? Schade, auf jeden Fall passt dieser Artikel sehr gut in seine Sammlung. Die großen Völker und Kulturen haben ihn schon immer fasziniert. Er ist ein Abenteurer, hat schon viele Orte besucht und bereist, aber die Lösung des größten Rätsels ist auch ihm bis jetzt vorbehalten geblieben. Er hält Ausschau nach Helfern, die ihn bei seinem nächsten Abenteuer begleiten können. Noch hat er keine Idee, wohin, zu welchem faszinierenden Ort er reisen möchte. Wo nur kann er die Antwort auf die großen Fragen des Lebens finden? „Noch einen Kaffee, bitte!“ Schnell eilt der Kellner heran und bringt dem einsilbigen Gast das Gewünschte. „Hoffentlich bleibt er nicht so lange. Er ist merkwürdig, er schaut nur in seine komischen alten Bücher und Zeitungen. Seltsame Menschen gibt es“, denkt der Kellner bei sich. „Vielleicht auch wieder so ein Träumer, einer, der denkt, er könne eine große Entdeckung machen und schnell berühmt werden. Warum lassen diese Leute unsere Geschichte, unsere Kultur, unsere Vorfahren und unsere Ahnen nicht einfach ruhen? Warum kommen sie nur immer wieder hierher?“ „Hey, Mann“, aus einer Laune heraus spricht er den seltsamen Mann auf seine Unterlagen an. „Was wird das hier? Was suchen Sie?“ Dann fällt sein Blick auf den Zeitungsartikel und schon wird ihm klar, er hat zum wiederholten Male so einen Träumer vor sich, einen, der mit großen Hoffnungen, mit großen Ideen, ins Land kommt und es manchmal nicht mehr lebend verlassen wird. Aber, „egal“, denkt er. „Hey, Mann! Sonnentanz! Sind Sie auf der Suche nach Sonnentanz?“ „Nein, eigentlich nicht. Ich habe nur zufällig den kleinen Artikel dort in der Zeitung gelesen. „Glauben Sie an Zufälle?“ „Natürlich ist es ein Zufall, der Mann neben mir war mit der Zeitung fertig und hat sie mir überlassen. Wo ist das Problem?“ „Sonnentanz“, der Kellner sieht wehmütig in die Ferne. „Gerne würde ich einmal die heiligen Stätten unserer Vorfahren besuchen.“ Sein Gegenüber sieht ihn erstaunt an. „Hey, Mann. Mein Name ist Adrian, Adrian von Liechtenstein. Erzählen Sie doch mal ein wenig über sich. Ihre Vorfahren waren Mayas?“ Er ist nun neugierig geworden. Vielleicht hat der Kellner ja doch etwas Spannendes zu erzählen? „Ich heiße Juan. Meine Familie lebt schon seit Generationen an diesem wunderbaren Ort. Unser Stammbaum reicht sehr weit zurück, wir sind zwar einfache Leute, aber wir pflegen das Andenken unserer Großeltern, unserer Urgroßeltern, einfach aller unserer Vorfahren. Ein Forscher, der hier vor längerer Zeit mal eine Rast eingelegt hat, hat herausgefunden, dass unsere Ahnen bis hin zur glanzvollen Maya-Zeit nachzuverfolgen sind. Ist das nicht großartig? Schade, heute weiß kein Mensch mehr das große Wissen und die große, edle Kultur der Mayas zu schätzen. Dabei haben sie unglaublich viele interessante Entdeckungen gemacht. Unsere Vorfahren haben den Lauf der Sterne, der Planeten verfolgt und daraus einen Kalender entwickelt. Wussten Sie das? Ach, ich könnte Ihnen noch so viel erzählen…“ So begeistert hat er sehr lange vom Volk und der Kultur der Mayas erzählt, oft hat er dabei sehnsüchtig und ein wenig der Welt entrückt, in die Ferne geblickt. Faszinierend wie seine Augen dabei leuchteten. „Kommen Sie, lassen Sie uns gemeinsam Sonnentanz neu entdecken. Wir werden eine gute Zeit haben. Kommen Sie, Juan. Es kann kein Zufall sein, dass die Zeitung plötzlich vor mir auftaucht. Danach tauchen Sie auf, das alles kann kein Zufall sein. Kommen Sie! Wir reisen gemeinsam nach Sonnentanz. Vielleicht finden wir dort Antwort auf alle unsere Fragen. Kommen Sie, Juan.“ Der junge Mann senkt nachdenklich seinen Kopf. „Ich kann mein Café nicht einfach schließen. Tut mir leid, das geht nicht. Meine Familie lebt von den wenigen Einnahmen. Hey, Mann, das kann ich nicht machen.“ Er wird sehr traurig, er weiß, dass er sich nicht auf dieses Abenteuer einlassen kann, weil er seine Familie ernähren muss. Wovon sollen sie alle leben, wenn er das Café, das gerade mal genug Geld einbringt, um seine kleine Familie zu ernähren, wenn er das Café für längere Zeit schließt? Ganz zu schweigen davon, dass er nicht das Geld hat, um auf eine Reise zu gehen. Das