Inhaltsverzeichnis
Lebensgesetze – Sicherheit in einer bewegten Welt
TEIL I – LEBENSGESETZE – BEGLEITER AUF UNSEREM WEG
Lebensgesetze – die großen Unbekannten?
Die Allgegenwart der Lebensgesetze
Die Kenntnis der Gesetze – unser Gewinn
TEIL II – DURCH WISSEN ZUM VERSTÄNDNIS
Uraltes Wissen um das Vorhandensein von Gesetzmäßigkeiten
Das Wunder der Lebensgesetze
Die Fähigkeiten der Lebensgesetze
Das Ordnungssystem
Das Gesetz von Ursache und Wirkung
Wer von Lebensgesetzen spricht, spricht auch von Gott
Wo die Liebe wohnt
Gott und seine Schöpfung
Aufgaben der Lebensgesetze
Gott und die Gesetze
Wie unsere Tagesschule entsteht
Ein »Schultag« in der Tagesschule und seine Auswertung
Das Gesetz der Konzentration
Intuition – Zwiesprache mit Gott
Die Sprache der Lebensgesetze verstehen
Im Einklang mit Gott und den Lebensgesetzen
TEIL III – LEBEN MIT DEN GESETZEN
Lebensfragen und Antworten
Die Gesetze der Seele
Die Gesetze der Intelligenz
Die Gesetze der Talente
Drei Schlüsseltalente
Weitere wichtige Talente
Die Gesetze der Charaktereigenschaften
Die Gesetze der Ehrlichkeit
Die Gesetze des Mutes
Die Gesetze des Vergebens
Die Gesetze der positiven Lebenssicht
Die Gesetze der Zeitnutzung
Bewusstsein und freier Wille
Die Energiegesetze der Seele
Das Gesetz der Regenerationsenergie
Die Gesetze der Aufladungsenergie
Die Gesetze der Entscheidungsenergie
Das Gesetz des Energieflusses
Das Gesetz der Anziehung
Die Körpergesetze
Ein faszinierendes Zusammenspiel
Beispiele für das Zusammenwirken der Gesetze von Körper und Seele
Von Mensch zu Mensch
Das Spiegelbildgesetz
Gesetze der Kommunikation
Die Gesetze des Nicht-Einmischens
Das Gesetz der Neutralität
Das Gesetz der Selbststeuerung
Mitgefangen, mitgehangen
Sich selbst verbessern hilft anderen
Kritik fordert Kritik heraus
Die Gesetze der Kindererziehung
Das Gesetz des Vorbilds
Das Gesetz der Konsequenz
Das Gesetz des Gehorsams
Das Gesetz der Disziplin
Die Macht des Wortes
Arbeitsgesetze
Irdische Gesetzgebung und das Ordnungsprinzip des Universums
TEIL IV – MÖGE DIE SAAT AUFGEHEN
Heile Welt
Kommunikation mit dem Universum
Das Gesetz der Anziehung
Die Lebensgesetze und die Wissenschaft
Liebende sein
Nachwort der Autorinnen
ANHANG
Literatur
ANGEBOTE
Copyright
Lebensgesetze – Sicherheit in einer bewegten Welt
Wir leben in einem interessanten Zeitalter. Vieles ist in einem raschen Wandel begriffen. Veränderungen und Entwicklungen finden auf allen Gebieten des Lebens statt. Das bringt nicht nur Fortschritt und Vorteile mit sich, sondern auch Unruhe und Verunsicherung. Es ist oft schwierig, mit diesen Veränderungen Schritt zu halten.
Der Wunsch nach Sicherheit und Stabilität wächst. Viele Menschen sehnen sich nach etwas, was auch in unruhigen Zeiten seine Gültigkeit bewahrt und Halt bietet. Gesetzmäßigkeiten, die als Lebens- oder Naturgesetze bezeichnet werden, können für alle Menschen ein ruhender Pol sein. Sie existieren seit Anbeginn des Universums und haben ihre Gültigkeit behalten. Das wird immer so bleiben, denn sie können von Menschen nicht außer Kraft gesetzt werden. Deshalb bieten sie uns in einer unruhigen Welt Sicherheit und Schutz.
Die Lebensgesetze erfüllen auch die Sehnsucht vieler Menschen nach einem Ausgleich zu unserer derzeit allzu materialistisch geprägten Welt, ohne dass sie zu einem Abgleiten in unrealistische Verhaltensweisen verleiten.
Es steht uns Menschen frei, die Lebensgesetze zu unserem Vorteil zu nutzen. Das gilt für jeden Einzelnen genauso wie für die gesamte Menschheit. Mit ihrer Hilfe können wir unser Lebensglück finden. Dazu müssen wir die Gesetze allerdings kennen und verstehen.
Dieses Buch soll vielen Menschen die Lebensgesetze wieder bewusst machen.
Teil I und II bieten umfassende Einblicke in ihr Wesen und ihre Wirkungsweise. Dabei wird deutlich, dass die Lebens- oder Naturgesetze ein Ordnungssystem von universeller Gültigkeit darstellen. Auch die praktische Umsetzung dieses Wissens im Alltag wird berücksichtigt. Interessante Themen wie »Die Sprache der Lebensgesetze verstehen« oder »Wie unsere Tagesschule entsteht« werden anhand von Beispielen aus dem täglichen Leben lebendig und nachvollziehbar dargestellt.
Im dritten Teil dieses Buches, »Leben mit den Gesetzen«, befassen wir uns damit, wie die Gesetze unser Leben leiten und uns in allen Situationen helfend zur Seite stehen. Ihre Fähigkeit, untereinander und mit uns zu kooperieren, ist eine unschätzbare Hilfe für uns, die auch in Bezug auf unsere Gesundheit von großem Wert ist.
Der übersichtliche Aufbau und das Verzeichnis der Gesetze im Anhang erleichtern Ihnen das Lesen und das Wiederfinden von einzelnen Aussagen und Gesetzen.
TEIL I
LEBENSGESETZE – BEGLEITER AUF UNSEREM WEG
Lebensgesetze – die großen Unbekannten?
Sind die Lebensgesetze wirklich so unbekannt? Wir alle gehen ständig mit ihnen um, nur sind wir uns dieser Tatsache meist nicht bewusst. Die Gesetze haben viele Namen. Sie sind bekannt unter den Bezeichnungen:
Lebensgesetze Naturgesetze Geistige Naturgesetze Kosmische Gesetze Ordnungsgesetze Universalgesetze Göttliche Gesetze
Sie bilden ein gigantisches Netzwerk, in dem jedes Gesetz seinen Platz hat. Die unterschiedlichen Bezeichnungen verweisen auf die Wichtigkeit der Gesetze und geben Hinweise darauf, wie sie wirken. Lebensgesetze sind immer und überall gültig und umfassen das gesamte Universum.
Namen wie »Universalgesetze« oder »Kosmische Gesetze« könnten den Eindruck vermitteln, dass diese Gesetze fern von unserer eigenen Welt existieren und wir gar nichts mit ihnen zu tun haben. Das Gegenteil ist der Fall. Sie sind uns so nahe wie unsere Haut. Sie sind unsere ständigen Begleiter. Nur durch ihr Wirken und durch ihre Hilfe ist Leben möglich. Wie weitreichend diese Aussage ist, legen wir in diesem Buch dar. Zunächst aber wollen wir unseren Lesern die Lebensgesetze vorstellen.
Die Allgegenwart der Lebensgesetze
Auf einem Zweig funkeln unzählige Tautropfen in den Farben des Regenbogens. Sind wir uns bewusst, dass uns eine Reihe von Lebensgesetzen diesen faszinierenden Anblick schenkt? Die Gesetze der Wettererscheinungen, der Lichtbrechung, der Oberflächenspannung des Wassers und die Körpergesetze, die uns das Sehen ermöglichen, sind daran beteiligt.
Ein Ingenieur, der eine komplizierte Maschine erfindet, wendet verschiedene physikalische Gesetze an. Ein Chemiker, der einen Vorgang in einem Reagenzglas beobachtet, verfolgt die Wirkung bestimmter Gesetze. Er sieht, wie sie arbeiten, unter welchen Bedingungen die Eigenschaften einer Substanz mit den Eigenschaften einer anderen Substanz reagieren und welche Folgen dieser Vorgang hat.
Auf geistig-seelischem Gebiet sind wir alle ständig mit Lebensgesetzen in Verbindung. Ein Mensch, der sich zum Positiven verändert, folgt dem Gesetz der Weiterentwicklung. Wer vergeben kann, verwirklicht ein Gesetz der zwischenmenschlichen Beziehungen. Da mehrere Tausend Gesetze existieren, könnte diese Aufzählung noch lange fortgesetzt werden.
Die Gesetze sind allgegenwärtig. Sie wirken auf allen Gebieten unseres Daseins, sowohl auf der materiellen als auch auf der geistigen Ebene. Es gibt Gesetze der Physik und der Chemie, es gibt die Gesetze, die das Leben von Pflanzen und Tieren und unser eigenes ermöglichen – kurz: Alles Geschehen um uns herum und in uns wird von Gesetzen gesteuert.
Eines der größten Wunderwerke ist das Zusammenspiel jener Gesetzmäßigkeiten, welche die Vorgänge in unserem Körper regeln. Sie sind miteinander vernetzt und genau aufeinander abgestimmt. Der genialste »Computer«, der je erfunden wurde und erfunden werden wird, nämlich unser Gehirn, fungiert als Steuerzentrale, als Informationsspeicher und als Bindeglied zwischen Körper und Seele. Die Seele eines Menschen mit all ihren Eigenschaften, Talenten und ihrem Potenzial wird von geistigen Gesetzen in ihrer unbegrenzten Entwicklungsmöglichkeit unterstützt.
Dieser Tatsachen sind wir uns leider viel zu wenig bewusst. Die Gesetze, die auf materieller Ebene wirken, kennen wir besser, denn wir können sie mit unseren Sinnen wenigstens teilweise wahrnehmen. Aber über die Gesetze, die auf geistiger Ebene unser Leben leiten, wissen die meisten Menschen wenig Bescheid. Um die Hilfe dieser Gesetze in Anspruch nehmen zu können, müssen wir um ihre Existenz wissen und ihre Wirkungsweise verstehen lernen. Diese Thematik ist der Hauptinhalt des vorliegenden Buches. Wir untersuchen auch, wie das Zusammenspiel der Gesetze, die auf geistiger Ebene wirken, mit jenen Gesetzen, die für die materielle Ebene zuständig sind, funktioniert.
Was wir hier dargelegt haben, eröffnet natürlich Fragen:
• Woher kommen diese Gesetze?
• Warum kümmern sie sich um uns?
• Wie ist ihnen das möglich, was befähigt sie dazu?
• Sind sie verlässlich?
• Können wir sie ändern?
• Haben sie ein Ziel?
• Was nützt es uns, die Lebensgesetze zu kennen?
Die letzte Frage wollen wir gleich im nächsten Kapitel beantworten. Die Antworten auf die übrigen Fragen ergeben sich im Laufe der Darstellungen und Aussagen des Buches.
Die Kenntnis der Gesetze – unser Gewinn
Die Fülle an Unterstützung, die uns die Lebensgesetze gewähren, erfahren wir in jedem Augenblick. Beginnen wir bei der materiellen Seite unseres Lebens:
• Die Gesetze ermöglichen unsere physische Existenz. Unser Körper existiert auf der Basis von Gesetzmäßigkeiten, die wir Körpergesetze nennen. Alle Körperfunktionen sind präzise aufeinander abgestimmt. Wir sollten diese Kenntnis zum Anlass nehmen, unseren Körper sorgfältig zu behandeln.
• Die Gesetze sorgen dafür, dass alle unsere körperlichen Bedürfnisse abgedeckt werden können.
• Die Gesetze stellen uns eine lebenswerte Umwelt zur Verfügung. Diese zu erhalten, liegt in unserer Verantwortung. Je mehr Gesetze wir kennen, desto eher sind wir dazu in der Lage.
Unsere geistig-seelische Existenz, die wichtigste Dimension unserer Persönlichkeit, wird auf vielfältige Weise von den auf geistiger Ebene wirkenden Lebensgesetzen unterstützt. Wir sollten sie kennen. Was tun sie für uns?
• Sie leiten unser Leben, ohne uns zu etwas zwingen zu können. Sie sind ständig darum bemüht, uns zu einem Verhalten zu veranlassen, das unserem Glück dient.
• Sie bieten uns mannigfaltige Hilfen zu unserer Weiterentwicklung an.
• Sie ermöglichen es uns, Selbsterkenntnis zu gewinnen. Dafür ist besonders das bekannte Spiegelbildgesetz1 zuständig.
• Sie verhelfen uns zu mehr Selbstsicherheit, denn wir können durch diese Kenntnisse unseren Platz im universellen Gesamtplan finden.
• Sie leiten uns an, unser individuelles Lebensziel zu finden.
• Sie stellen ein Auffangnetz dar. Wer die Lebensgesetze kennt, findet aus verfahrenen Situationen und Sackgassen leichter heraus. Das Gesetz Jeder Tag ist ein neuer Anfang hilft uns immer weiter.
• Sie helfen, unsere zwischenmenschlichen Beziehungen zu harmonisieren.
• Sie stellen eine unentbehrliche Unterstützung in der Kindererziehung dar.
• Sie weisen uns den Weg aus der Krankheit und führen uns zu dauerhafter Gesundheit.
• Sie vermitteln uns Sicherheit und helfen uns, Ängste und Sorgen zu überwinden.
Je besser wir die Gesetze kennen, desto mehr können wir von ihnen profitieren. Wie Lebenserfolg und Lebensglück entstehen, wenn wir im Sinne der Gesetze leben, soll dieses Buch vermitteln.
TEIL II
DURCH WISSEN ZUM VERSTÄNDNIS
Uraltes Wissen um das Vorhandensein von Gesetzmäßigkeiten
Wie haben die Menschen herausgefunden, dass Ereignisse bestimmten Gesetzmäßigkeiten folgen? Nun, die Gesetze zu erkennen, die auf materieller Ebene wirken, war nicht allzu schwierig. Durch tägliches Erleben und durch Beobachtungen konnten die Menschen schon früh viele physikalische und chemische Gesetze ausmachen. Sie beobachteten auch die Wettererscheinungen und erkannten immer wiederkehrende Zusammenhänge. Sie stellten den Lauf der Gestirne fest. Ebenso war es mit vielen anderen Vorgängen in der Natur. Auch wenn die Vorstellungen noch unvollständig waren und aus unserer heutigen Sicht oft kurios anmuten, so war doch das Wesentliche vieler Gesetze vor dem Beginn der Neuzeit erfasst worden. Die Ägypter glaubten, dass die Sonne in ihrem goldenen Wagen über den Himmel fuhr und nach dem Sieg über die Nacht am Morgen wiederkehrte. Das hinderte die Menschen nicht daran, genaue Messungen über den Verlauf der Tages- und Jahreszeiten durchzuführen. Ähnliches kennen wir auch aus viel späterer Zeit in Europa. Bis zur Zeit Galileo Galileis (1564-1642) glaubten die Menschen, dass sich die Sonne um die Erde drehe. Trotzdem gab es bereits eine recht genaue Einteilung des Jahres in Monate, die durch die Einführung der Schalttage im gregorianischen Kalender (1582) ergänzt wurde. Je mehr Gesetze die Menschen erkannten, desto vollkommener und zutreffender wurde ihr Weltbild.
Auch Gesetzmäßigkeiten, die auf geistiger Ebene wirken, haben die Menschen durch Erfahrung kennengelernt. Viele dieser Gesetze haben ihren Niederschlag in Sprichwörtern gefunden, die es in allen Sprachen gibt. Sie bringen meist Verhaltensweisen zum Ausdruck, die empfehlenswert sind, oder solche, die negative Folgen haben.
So wird das Gesetz der Ehrlichkeit im Deutschen in drei Sprichwörtern ausgedrückt: »Ehrlich währt am längsten«, »Lügen haben kurze Beine« und »Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, wenn er auch die Wahrheit spricht.« Über das Gesetz des Mutes erfahren wir Folgendes: »Den Mutigen gehört die Welt«, aber Übermut ist nicht gefragt.
Der Satz »Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen« sagt uns, dass jedes gute Ergebnis der Entwicklung bedarf. Es handelt sich dabei um das Gesetz der kleinen Schritte. Es heißt auch: »Kleine Schritte sind gute Schritte.« Vorwärts zu stürmen hat häufig Überforderung zur Folge, die letzten Endes dazu führen kann, dass eine gute Sache vorzeitig aufgegeben wird.
Das Gesetz der Anziehung kommt in dem Sprichwort »Gleich und gleich gesellt sich gern« zum Ausdruck.
»Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein«, schildert die Folgen missgünstigen Verhaltens anderen Menschen gegenüber.
»Wie man in den Wald hineinruft, so hallt es zurück.« Damit ist das Spiegelbildgesetz gemeint.
Die Liste der Sprichwörter, die sich auf geistige Lebensgesetze beziehen, könnten wir noch lange fortsetzen. Aber Vorsicht! Nicht jedes Sprichwort stellt ein Lebensgesetz dar, sondern ist einfach Unsinn. Das bekannteste ist wohl »Einmal ist keinmal«. Einmal helfen ist eine gute Tat. Einmal zuschlagen ist eine Untat. Einmal eine Bank ausrauben ist ein Bankraub.
Die Menschen hatten sehr bald begriffen, dass es nicht möglich war, sich den Gesetzmäßigkeiten zu entziehen. Daher schienen ihnen die Ereignisse in ihrem Leben vorherbestimmt zu sein. Sie glaubten, die Götter hätten jedem Menschen ein bestimmtes Schicksal zugedacht. Also haben sie versucht, die Götter zu beeinflussen und sie sich geneigt zu machen. Sie brachten Opfer dar und hofften, dadurch die Erfüllung ihrer Wünsche zu erreichen. Die Anlässe für Opfer waren vielfältig: Dankopfer für gute Ernten und glücklich überstandene Gefahren, Bittopfer vor gefährlichen Unternehmungen, besonders vor Kriegen, oder Opfer, um den Strafen der Götter zu entgehen.
Auch den Willen der Götter wollten die Menschen erfahren. Sie stellten fest, dass sie aus Vorzeichen Schlüsse ziehen konnten. Es war Aufgabe der Priester herauszufinden, ob ein Vorhaben von den Göttern gewollt war oder nicht. Bei den Römern waren es die Auguren, die versuchten, aus dem Zustand der Eingeweide von Opfertieren den Ausgang eines Unternehmens vorherzusagen. Die Griechen befragten die Priesterin im Heiligtum von Delphi und die Germanen versuchten, durch Runen, die für sie magische Zeichen waren und an deren »geheimnisvolle Kunde« sie glaubten, Antworten zu finden.
Im persönlichen Bereich achteten viele Menschen auf Omen oder Zeichen und erkannten, dass sie gut daran taten, wenn sie sich danach richteten. Von Alexander dem Großen ist folgende Geschichte bekannt: Er ging nach Delphi, um sich seine Zukunft deuten zu lassen. Die Priesterin erklärte, dass sie für diesen Tag ihre Arbeit beendet habe und nicht in das Heiligtum zurückkehren wolle. Alexander hob sie auf und trug sie hinein. Da sagte sie: »Du bist unwiderstehlich.« – »Das genügt mir«, antwortete Alexander und begann, ein Weltreich zu erobern. Er hatte die spontane Äußerung der Priesterin als ein gutes Omen erachtet.
Gibt es so etwas wie gute und schlechte Vorzeichen auch heute noch? Die Naturgesetze leiten unser Leben heute wie damals. Sie wirken heute sogar noch umfangreicher. Wenn unsere Handlungen den Gesetzen entsprechen, geht es uns gut. Wenn wir im Begriff sind, eine falsche Entscheidung zu treffen, erhalten wir häufig Warnungen in Form von Ereignissen oder Gefühlen. Ebenso wissen wir oft mit Sicherheit, dass wir das Richtige tun.
Jeder Mensch, der bereit ist, ehrlich über sich selbst nachzudenken, kann erkennen, dass die Geschehnisse in seinem Leben Hinweise sind. Denn alles, was wir erleben, sind die Auswirkungen unserer Verhaltensweisen und Entscheidungen. Unsere Gedanken, Worte und Taten sind die Ursache dessen, was uns die unmittelbare oder spätere Zukunft bringt. An der Wirkung, die wir hervorrufen, können wir feststellen, ob unser Verhalten zu unserem Besten oder zu unserem Schaden war. Das Gesetz von Ursache und Wirkung schenkt uns diese Erkenntnis.
Derzeit findet eine Abkehr vom Materialismus statt. Geistige Werte, und somit die Lebensgesetze, werden den Menschen wieder bewusst. Wir wissen heute mehr über diese Gesetze und deren Wirkungsweisen, als das früher der Fall war. Eine wachsende Anzahl von Menschen ist bereit, sich mit diesen Gesetzen vertraut zu machen.
Das Wunder der Lebensgesetze
In diesem und in den folgenden Kapiteln stellen wir ein Denkmodell vor, das vermutlich vielen Lesern völlig neu erscheinen wird. Es schafft jedoch die Voraussetzung, um das Wesen und die Wirkungsweise der Lebensgesetze verstehen zu können. Was wir verstehen, können wir zu unserem Besten nutzen. Wie die geistigen Naturgesetze zu unseren Freunden und Helfern werden, verdeutlichen wir durch viele Beispiele.
Am Anfang waren Raum und Zeit … Waren auch die Lebensgesetze schon »immer« vorhanden oder haben sie sich auf irgendeine Weise entwickelt? Um diese Frage zu beantworten, ist ein Blick auf die Entwicklung des Universums notwendig, wie sie sich wahrscheinlich abgespielt hat. Es ist undenkbar, dass das Universum keinen Anfang gehabt hätte. Wann es entstanden ist, können wir nicht feststellen. Wir nehmen nur an, dass es vor undenkbar langer Zeit einen Beginn gegeben haben muss.
Philosophie und Wissenschaft bieten unterschiedliche Theorien zum Thema »Entstehung des Universums« an. Diesen Modellen ist eines gemeinsam: Sie sind, wenn überhaupt, nur zum Teil beweisbar und bleiben somit Vermutungen. Von der Wissenschaft als sicher angenommene Theorien und Forschungsergebnisse wurden oftmals wieder verworfen. In Bezug auf den Beginn des Universums wird uns wohl gesichertes Wissen niemals zur Verfügung stehen. Solange das so ist, sind alle Denkmodelle zulässig und können nur nach dem Grad ihrer Wahrscheinlichkeit beurteilt werden.
Wir versuchen hier die Voraussetzungen zu schaffen, die notwendig sind, um verstehen zu können, wie die Gesetze wirken, so wie wir es aus unserem täglichen Erleben kennen. Es bleibt ausschließlich unseren Lesern überlassen, wie weit sie unseren Darlegungen folgen wollen.
Als wissenschaftlich gesicherte Tatsache gilt, dass sich das Universum ständig verändert. Es kann nicht als vollendet betrachtet werden, sondern entwickelt sich weiter. Diese Entwicklung muss einmal begonnen haben. Es muss also zwangsläufig von Beginn an Veränderungen gegeben haben. Was hat sich verändert? Wodurch wurde Veränderung bewirkt? Etwas muss vorhanden gewesen sein, das sich verändern konnte. Was war das?
Was wir heute Universum nennen und als unendlich bezeichnen, dehnt sich weiter aus. Da es sich vergrößert, muss es wohl ursprünglich viel kleiner gewesen sein. Es muss jedoch Raum in irgendeiner Form vorhanden gewesen sein. Wo Raum ist, muss auch Zeit sein, denn die bloße Existenz eines Raumes bedeutet ein »Jetzt«, also Zeit. Aber jetzt bleibt nicht jetzt, sondern wird Vergangenheit und trägt den Keim der Zukunft in sich. Von Beginn an muss demnach Entwicklung stattgefunden haben. Ein Raum, der sich ausdehnt, war ursprünglich kleiner, als er es jetzt ist, und wird in Zukunft größer sein als jetzt. Der Zeitfaktor spielt dabei eine entscheidende Rolle, denn jeder Vorgang von Veränderung erfordert Zeit. Zeit steht niemals still, sondern ist in Bewegung von Augenblick zu Augenblick. Beides, Raum und Zeit, waren in Bewegung. Es ist durchaus denkbar, dass diese Bewegungen eine Art Schwingungen waren, die nach einem bestimmten Schema abliefen. Es muss wohl von Beginn an so gewesen sein, dass durch Schwingungen Energie entstand. Wir kennen heute den Begriff »Schwingungsenergie«. Der Zeitfaktor bewirkte, dass viele dieser Schwingungen sich weiter veränderten, immer effektiver wurden und neue Bewegungsmuster oder Schwingungsformeln bildeten.
Je effektiver die Schwingungen in Bezug auf Energiegewinn waren, desto größer war ihre Wirkung. So bildeten sich unterschiedliche Schwingungsformeln. Es erscheint logisch, dass die Schwingungen bestehen blieben, die sich besonders in Bezug auf Energiegewinn am zweckmäßigsten erwiesen, andere aber wieder verschwanden. Es ist auch anzunehmen, dass Schwingungsformeln, die bestimmte, für die Entwicklung des Universums notwendige Wirkungen erzielten, ihre Frequenzen und Formen beibehielten und so zu Gesetzmäßigkeiten, also zu einem verlässlichen Faktor wurden.
Damit sich die Gesetze gegenseitig nicht behinderten und ständig mehr Energie erzeugen konnten, musste eine bestimmte Ordnung entstehen. Dazu mussten sie die Fähigkeit entwickeln, miteinander zu kooperieren. Das scheint auf den ersten Blick weit hergeholt zu sein. Lebensgesetze kooperieren jedoch auch heute noch. Es würde Chaos entstehen, wenn sie unkoordiniert wirkten. Wir brauchen nur an unseren Stoffwechsel zu denken. Wenn es zwischen den Gesetzen, die den mechanischen Weitertransport der Nahrung bestimmen, und den chemischen Gesetzen, die für den Abbau sorgen, keine Übereinstimmung gäbe, müssten wir verhungern.
Um die Weiterentwicklung des Universums zu gewährleisten, mussten die Gesetze zwangsläufig ein kosmisches Ordnungsprinzip
Die Fähigkeiten der Lebensgesetze
Durch die gegenwärtigen Erkenntnisse der Physik wissen wir, dass schon zu Beginn der Evolution eine großartige Zusammenarbeit zwischen den Gesetzen bestanden haben muss. Entwicklung ist nur durch Kooperation möglich. Kein Gesetz konnte und kann für sich allein existieren, ohne Zweck und Nutzen, nur um seiner Existenz willen. Die Schwingungsformeln mussten zu bleibenden Gesetzen werden und sich zu einem sinnvollen System fügen. Um jene Ordnung herzustellen, die den Lebensgesetzen eine effektive Zusammenarbeit ermöglichte, war es notwendig, gezielte Maßnahmen zu treffen. Die Gesetze mussten ganz bestimmte Fähigkeiten haben, um ein Ordnungssystem aufbauen zu können:
• Die Fähigkeit, sich zu entwickeln, besaßen die Naturgesetze bereits. Weitere notwendige Fähigkeiten mussten sicherstellen, dass jedes Gesetz Teil des Ordnungssystems werden konnte, wie die Aufzählung zeigt.
• Die Fähigkeit der Kommunikation zu entwickeln, war der nächste notwendige Schritt. Die Gesetze mussten sich untereinander verständigen können, wenn sie ein System aufbauen wollten. Kommunikation ist nicht an Materie gebunden. Wir kennen sie auch in Form von Gedankenübertragung und als Intuition.
• Die Fähigkeit zu planen konnte erst durch die Möglichkeit einer Kommunikation entstehen. So konnten sie lösungsorientiert handeln. Ohne planvolles Vorgehen wäre keine Ordnung entstanden.
• Die Fähigkeit zu denken ist die Voraussetzung für planvolles Handeln. Dass Gesetze denken können, erscheint uns unglaubhaft, weil für uns das Denken hier auf der Erde an ein Gehirn gebunden ist. Aber wie denkt Gott? Er hat kein materielles Gehirn und doch kann niemand so präzise denken wie Er.
• Die Fähigkeit der Objektivität zu entwickeln war notwendig, um eine ständige Konkurrenz untereinander zu vermeiden. Das hätte die Ordnung gestört. Jedes Gesetz musste seinen objektiv besten Wirkungsbereich haben.
• Die Fähigkeit einer fehlerlosen Kooperation beruht auf dem System, das die Gesetze auf diese Weise geschaffen haben. Dadurch konnten und können sinnvolle Abläufe in Gang gesetzt werden. Ein Beispiel dafür sind die Vorgänge in unserem Körper und deren fein abgestimmtes Zusammenspiel.
Die Schaffung dieses Ordnungssystems erforderte Kreativität und Intelligenz.
Lebensgesetze sind entwicklungsfähige, kommunikationsfähige, planende, denkende, objektive, kooperationsfähige, kreative und intelligente Mächte.
Aus der Schilderung der Fähigkeiten der Lebensgesetze könnte der Eindruck entstehen, sie seien Lebewesen. Das sind sie nicht. Zwar haben auch wir Menschen die hier beschriebenen Eigenschaften. Wir sind aber keine Lebensgesetze, die eine objektive Macht ausüben. Der Unterschied liegt darin, dass wir Individualitäten sind, Persönlichkeiten mit einer individuellen Seele. Wir können mit den Gesetzen zusammenarbeiten und diese können uns dadurch, dass sie die gleichen Fähigkeiten besitzen, leichter erreichen. Sie sind unparteiisch, unpersönlich und absolut objektiv. Sie sind und bleiben unverzichtbare Mächte im Universum.
Das Ordnungssystem
Um die unzähligen Lebensgesetze und ihre vielfältigen Aufgabenbereiche in eine sinnvolle, beständige Ordnung zu bringen, musste ein System entstehen. Die Voraussetzung dafür, dass die Gesetze aus eigener Kraft ein Ordnungssystem schaffen konnten, lag in den vorher beschriebenen Fähigkeiten. Dieses System musste auch die Verbesserung und Verfeinerung der Gesetze gewährleisten und die Entstehung von neuen Gesetzen ermöglichen. Sonst würde keine Weiterentwicklung mehr stattfinden. In einem Ordnungssystem gibt es immer eine Hierarchie. Auch bei den Lebensgesetzen existiert eine übergeordnete Instanz. Sie sorgt dafür, dass jedes Gesetz seinen speziellen Wirkungskreis hat und keine Überschneidungen entstehen. Sie überwacht die reibungslose Zusammenarbeit aller Gesetze, um die Fortentwicklung des Universums zu fördern. Es handelt sich bei dieser obersten Instanz um ein Energiegesetz, das lautet:
Alles, was sich weiterentwickelt, schafft Energie und wird ewig leben. Alles, was sich nicht entwickelt, verliert Energie und hört auf zu existieren.
Dieses Gesetz ist unter verschiedenen Bezeichnungen bekannt. Es wird auch als »Gesetz der Weiterentwicklung« oder als »oberster Gerichtshof« bezeichnet.
Warum sprechen wir von einem obersten Energiegesetz? Die Physik hat doch längst herausgefunden, dass Energie nicht verloren gehen kann. Ist das nicht das Energiegesetz? Der springende Punkt ist: Alle Erscheinungsformen und das Universum selbst sind Energie. Ob sie nun in Form von Materie auftritt, als Naturgesetz, als Gedanke, als Intuition, als geistiges Potenzial oder als individuelle Seele, es handelt sich doch immer um Energie. Die Schwingungsdichte bestimmt, in welchen Bereich eine Energieform gehört. Es ist heute bekannt, dass alles, was existiert, schwingt. Nicht einmal die Teile eines Atoms stehen still.
Die Wissenschaft nimmt an, dass eine bestimmte Menge von Energie im Universum vorhanden ist, die zur Nutzung zur Verfügung steht. In der Physik wird die Meinung vertreten, dass Energie weder verloren gehen, noch dass neue Energie erzeugt werden kann. Sie wird nur umgewandelt. Das ist richtig, soweit es sich um die Nutzung von Energie handelt. Keine Maschine kann Energie erzeugen oder vernichten. Deshalb gibt es auch kein Perpetuum mobile. Energie, die wir für unsere Tätigkeiten benötigen, fließt uns demnach aus dem Universum zu, bleibt aber erhalten, obwohl wir sie nutzen. Es ist auch richtig, dass bei allen Umwandlungsprozessen ein Teil der Energie in Wärme übergeht. Das ist das thermodynamische Gesetz.
Die von Hans Hass entwickelte Energontheorie stellt einen weiteren interessanten Aspekt der Energienutzung dar. Der Autor versteht unter dem Begriff »Energone« energieerwerbende Systeme, wobei die Energie aus Umweltquellen stammt. Sämtliche Lebewesen, vom Einzeller bis zum Menschen, bezeichnet er als Energone. Sie müssen eine positive Energiebilanz aufweisen, um alle ihre Lebensfunktionen abdecken zu können. Eine Spezies, die Energie besser nutzt als eine andere, hat die größte Überlebenschance. Hans Hass sieht in der effektivsten Nutzung von Energie das wirkungsvollste Entwicklungspotenzial. Zu einem Energon gehört außer dem Lebewesen selbst auch alles, was dieses zur Energienutzung einsetzen kann. Er schreibt: »Ein ganz krasser Unterschied zwischen den Begriffen Lebewesen und Energon tritt erst beim Menschen in Erscheinung, dessen geistige Leistungsfähigkeit so weit gediehen ist, dass er sich ›Werkzeuge‹ anfertigen und sie zielführend einzusetzen vermag – sowie sich auch mit Artgenossen sprachlich verständigen lernte.«
Für uns ist interessant, dass durch die Energontheorie freie Energie als Triebfeder der Weiterentwicklung betrachtet und anerkannt wird. Aber wurde damit auch bewiesen, dass die Lebensgesetze keine Energie schaffen können? Das würde dem Prinzip der Weiterentwicklung widersprechen. Da Entwicklung keine Grenzen hat, ist eine von vornherein festgelegte Energiemenge undenkbar. Wir können annehmen, dass Entwicklungsprozesse im Universum eine größere Menge an Energie benötigen werden als die derzeit vorhandene. Bei größerem Energiebedarf müssten bei gleichbleibender Energiemenge Umschichtungsprozesse stattfinden. Dabei würde schon Bestehendem Energie entzogen werden, was nicht sinnvoll sein kann. Damit würde die Weiterentwicklung des Universums gestört. Außerdem erhebt sich die Frage, zu welchem Zeitpunkt der Entwicklung des Universums die von der Wissenschaft angenommene riesige Energiemenge vorhanden gewesen wäre, um von da an konstant zu bleiben?
In unserem Denkmodell stellen die Lebensgesetze ein energieschaffendes Prinzip dar, das die Grundlage jeder Weiterentwicklung bildet. Wenn die Naturgesetze als effektive Schwingungsformeln von Beginn an Energie erzeugen konnten, warum sollten sie das jetzt nicht mehr können? Wenn sie aufgehört hätten zu schwingen, würden sie dann noch existieren? Da Gott und jede Seele ebenfalls Schwingungsformeln von außerordentlich großem Wirkungsgrad sind, kann kein Zweifel daran bestehen, dass auch sie Energie schaffen. Mehr davon später. Weil die Naturgesetze sich gleichfalls entwickeln und verfeinern, weil neue Gesetze im Laufe der Schöpfung hinzukamen und immer noch hinzukommen, kann auch aus diesem Grund die Energiemenge im Universum nicht als konstant betrachtet werden.
Gibt es demnach unterschiedliche Energiegesetze, die einander widersprechen, nämlich solche, die auf materieller Ebene wirken, und andere, die auf geistiger Ebene tätig sind? Oder wird der Komplex der Energiegesetze in seiner Gesamtheit noch nicht verstanden? Letzteres scheint wahrscheinlich zu sein. Es gibt in der Wissenschaft bereits