Lexikon der Pilze: Bestimmung, Verwendung, typische Doppelgänger - Hans W. Kothe - E-Book

Lexikon der Pilze: Bestimmung, Verwendung, typische Doppelgänger E-Book

Hans W. Kothe

0,0

Beschreibung

Der perfekte Begleiter für jeden Pilzsammler • Speise- und Giftpilze einfach erkennen und sicher bestimmen • Zahlreiche Fotos zeigen die Pilze in ihrer natürlichen Umgebung • Wichtige Informationen leicht verständlich: Merkmale, Speisewert, Standortvorlieben, Verwechslungsmöglichkeiten, typische Doppelgänger • Mit zahlreichen Tipps: Sammeln, verwerten, zubereiten • Über 230 bekannte Speise- und Giftpilze einfach erkennen und sicher bestimmen • Gestochen scharfe Fotos zeigen die Pilze in ihrem natürlichen Umfeld Dieses kompakte Nachschlagewerk macht das Bestimmen der über 210 bekanntesten Speise- und Giftpilze einfach und sicher. Merkmale, Speisewert, Standortvorlieben und Verwechslungsmöglichkeiten werden fachkundig und leicht verständlich beschrieben, Fotos der Pilze in ihrem natürlichen Umfeld machen das Erkennen leicht. Zahlreiche Tipps zum Sammeln und Verwerten sowie wertvolle Hinweise für die Zubereitung runden die Pilz-Porträts ab. So macht es einfach Spaß, den Pilzkorb zu füllen!

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 364

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Lexikon der

PILZE

Über 210 Pilze im Porträt

Der perfekte Begleiter für jeden Pilzsammler: Dieses kompakte Nachschlagewerk macht das Bestimmen der über 210 bekanntesten Speise- und Giftpilze einfach und sicher. Merkmale, Speisewert, Standortvorlieben und Verwechslungsmöglichkeiten werden fachkundig und leicht verständlich beschrieben, gestochen scharfe Fotos der Pilze in ihrem natürlichen Umfeld machen das Erkennen leicht. Zahlreiche Tipps zum Sammeln und Verwerten sowie wertvolle Hinweise für die Zubereitung runden die Pilz-Porträts ab. So macht es einfach Spaß, den Pilzkorb zu füllen!

eISBN: 978-3-625-16107-3

© Delphin Verlag GmbH

Emil-Hoffmann-Straße 1

D-50996 Köln

Autor: Dr. Hans W. Kothe

Redaktion: Oliver Christian Weber

Umschlagmotive: Frank Hecker, Harry Regin

(Vorderseite, oben 2. Bild von links)

Gesamtherstellung: Delphin Verlag GmbH, Köln

Alle Rechte vorbehalten

www.delphinverlag.de

BILDNACHWEIS

Heiko Bellmann/Frank Hecker: S. 40, 41, 71, 85, 96, 137, 182, 187, 194, 209, 216, 219, 223, 224, 228, 231

Yves Deneyer: S. 31, 33, 49, 51, 53, 55, 56, 57, 59, 60, 62, 72, 74, 75, 77, 79 o., 88, 91, 94, 95, 101, 105, 106, 110, 112, 113, 114, 118, 119, 120, 121, 125, 127, 129, 134, 135, 136, 139, 151, 153, 154, 155, 157, 158, 159, 160, 165, 166, 168, 169, 172, 173, 174, 176, 179, 190, 192, 197, 199, 204, 205, 212, 221 u., 222, 225, 226, 227

Frank Hecker: S. 4, 6, 10, 22, 23, 24, 26, 28, 30, 34, 35, 36, 38, 39, 42, 44, 45, 46, 48, 50, 54, 58, 61, 65, 66, 68, 69, 73, 79 u., 81, 83, 87, 90, 97, 102, 103, 108, 111, 115, 116, 117, 122, 123, 126, 131, 138, 140, 142, 145, 146, 148, 149, 150, 156, 161, 167, 170, 175, 178, 183, 184, 188, 193, 196, 198, 200, 202, 206, 207, 208, 210, 211, 213, 214, 215, 217, 218, 221 o., 229, 230, 232, 233

Josef Hlasek: S. 29, 144, 177, 181, 189, 191

Gerhard Koller: S. 47

Hendrik Kranenberg: S. 8, 9

Davide Puddu: S. 63, 76, 203

Harry Regin: S. 20, 21, 25, 27, 32, 37, 43, 52, 64, 67, 80, 84, 86, 89, 92, 93, 98, 99, 100, 104, 107, 109, 124, 128, 130, 132, 133, 141, 143, 147, 162, 163, 164, 171, 180, 185, 186, 195, 201

HINWEIS

Die in diesem Buch dargestellten Pilze können eine toxische Wirkung entfalten. Alle in diesem Buch enthaltenen Angaben wurden vom Autor nach bestem Wissen erstellt und von ihm und dem Verlag mit größtmöglicher Sorgfalt überprüft. Gleichwohl sind – wie wir hier im Sinne des Produkthaftungsrechts betonen müssen – inhaltliche Fehler nicht vollständig auszuschließen. Die Informationen zu den Pilzen können weder völlig vollständig noch verbindlich sein. Daher erfolgen die Angaben etc. ohne jegliche Verpflichtung und Garantie des Verlages, des Autors oder der Fotografen. Eine Haftung für Schäden, die aus den im Buch gemachten Angaben und praktischen Hinweisen resultieren, sowie für Schäden aufgrund von Informationen in diesem Buch, die nicht in Übereinstimmung sind mit den jeweiligen gesetzlichen Regelungen in den unterschiedlichen Ländern, ist ausgeschlossen.

Inhalt

EINLEITUNG

Gefährdung durch Giftpilze

Bestimmung von Pilzen

Hinweise zum Sammeln und Verwerten

Pilze und Naturschutz

BILDERSCHLÜSSEL zu den Pilzgruppen

BESTIMMUNGSSCHLÜSSEL Röhrlinge

BESTIMMUNGSSCHLÜSSEL Lamellenpilze

RÖHRLINGE

Pilze mit Hut, Stiel und Röhren

LAMELLENPILZE

Pilze mit Hut, Stiel und Lamellen, Leisten oder Stacheln

LORCHELN UND MORCHELN

Pilze mit wabenartigen, gehirnartig gewundenen oder lappigen, deutlich gestielten Fruchtkörpern, aber ohne Röhren, Lamellen, Leisten oder Stacheln

BAUCHPILZE UND TRÜFFELN

Pilze mit runden, birnen- oder sternförmigen Fruchtkörpern, ohne die typische Ausbildung von Hut und Stiel und ohne Röhren, Lamellen, Leisten oder Stacheln

PORLINGE

Auf Holz wachsende Pilze mit festen, oft konsolenförmigen Fruchtkörpern oder dünnfleischigen, lappigen, häufig fächerförmig übereinander angeordneten, seitlich angewachsenen Fruchtkörpern

ANDERE

Pilze mit ganz unterschiedlich gestalteten Fruchtkörpern. Diese können beispielsweise ein gallertartiges Wachstum zeigen oder feste, krustenartige Überzüge bilden; andere sind reich verzweigt oder haben ein lappiges Aussehen. Manche sind aber auch stark gefaltet bzw. becher-, trichter- oder scheibenförmig oder sie erinnern sogar an eine Koralle oder einen Tintenfisch

TYPISCHE DOPPELGÄNGER

Glossar

Giftinformationszentren

Register

EINLEITUNG

Pilze als ganz normale Lebewesen zu betrachten, fiel den Menschen schon immer schwer. So glaubten die Germanen, Pilze würden ausschließlich dort wachsen, wo dem Pferd des Kriegs- und Totengottes Odin der Schaum aus dem Maul getropft sei; später machte man häufig Hexen, den Teufel, Blitz und Donner oder gar Sternschnuppen für ihr Auftauchen verantwortlich – ein Umstand, der auch in vielen volkstümlichen Namen wie Satans- oder Hexen-Röhrling zum Ausdruck kommt. Einer der Gründe für das oft ungute Gefühl gegenüber Pilzen ist sicher ihr häufig etwas merkwürdiges Aussehen, aber vermutlich auch der Umstand, dass sie oft regelrecht über Nacht aus dem Nichts auftauchen. Eine große Rolle spielt weiterhin, dass einige Arten gefährliche, teilweise sogar tödlich wirkende Gifte enthalten, etwa der Grüne Knollenblätterpilz, dessen Gift zehnmal effektiver ist als das einer Kreuzotter.

Wenig vertrauenerweckend ist außerdem der Umstand, dass sich die meisten Lebensvorgänge der Pilze für uns unsichtbar im Verborgenen abspielen. Denn die merkwürdigen, zumeist aus Hut und Stiel bestehenden Gebilde, die wir gemeinhin Pilze nennen, sind in Wahrheit nur ein Teil des gesamten Organismus. Genauer gesagt handelt es sich dabei um sogenannte Fruchtkörper, deren Aufgabe ausschließlich darin besteht, die Pilzsporen, die in ihrer Funktion mit den Samen der Pflanzen vergleichbar sind, zu verbreiten. Alle übrigen Lebensfunktionen übernimmt dagegen der in der Regel viel größere, für uns aber zumeist unsichtbare Teil des Pilzes, das sogenannte Myzel, das im Boden oder auch im Holz, an dem der Fruchtkörper wächst, verborgen ist.

Das Myzel ist wiederum ein Geflecht aus zahlreichen einzelnen „Schläuchen“, den Hyphen, die einen Durchmesser von nur wenigen Mikrometern haben, dafür aber viele Meter lang sein können. Und ein ausgedehntes Hyphengeflecht ist für die meisten Pilze lebensnotwendig, denn sie sind, im Gegensatz zu den meisten Pflanzen, nicht in der Lage, mithilfe der Fotosynthese aus Wasser und Kohlendioxid sowie der Sonne als Energiequelle, die zum Leben benötigten Nährstoffe selbst herzustellen. Vielmehr ernähren sich die meisten Pilze saprophytisch, gewinnen die zum Leben notwendigen Stoffe also durch die Zersetzung abgestorbener organischer Substanzen. Auf der Suche nach Nährstoffen durchwachsen sie daher oft große Areale. So haben vor einigen Jahren in den USA durchgeführte Untersuchungen ergeben, dass das Myzel eines einzigen Pilzes den Waldboden auf mehreren Quadratkilometern durchwuchern und dabei ein Gewicht von mehreren 100 Tonnen erreichen kann, was dieses Exemplar wohl zu einem der größten und vermutlich auch ältesten bekannten Lebewesen der Erde macht. Die bei den meisten Arten nur kurzlebigen Fruchtkörper werden dagegen ausschließlich dann gebildet, wenn die Bedingungen für die Ausbreitung und Keimung der Sporen besonders günstig sind, also zumeist im windigen und feuchten Herbst. Und damit der Wind die Sporen auch gut forttragen kann, muss der Fruchtkörper – zum Glück für alle Pilzsammler – ein Stück aus dem sicheren Schutz des Waldbodens herausgeschoben werden.

GEFÄHRDUNG DURCH GIFTPILZE

Allerdings ist das Sammeln von Pilzen nicht ganz ungefährlich, denn es gibt eine Reihe von Arten, deren Verzehrsogar lebensgefährlich sein kann. Und tatsächlich kommt es alljährlich immer wieder zu tödlichen Unfällen durch Giftpilze. Dabei wissen die Menschen schon seit Jahrtausenden, dass man um bestimmte Pilze besser einen großen Bogen machen sollte, denn erste Angaben zur Giftigkeit dieser Organismen finden sich bereits bei den Gelehrten der Antike. Über die Ursachen machte man sich damals allerdings noch recht abenteuerliche Vorstellungen. Die vorherrschende Meinung war, Pilze würden ihre giftigen Eigenschaften durch äußere Einflüsse erhalten, also etwa dadurch, dass sie in der Nähe giftiger Kräuter wuchsen. Weitverbreitet war aber auch die Vorstellung, Giftschlangen könnten etwas mit der Gefährlichkeit von Pilzen zu tun haben.

Heute weiß man natürlich, dass die Giftigkeit bestimmter Arten eine unveränderliche Eigenschaft ist. Und man weiß auch, dass die Wahrscheinlichkeit, sich mit Pilzen zu vergiften, nicht einmal besonders groß ist, denn von den rund 6000 in Europa beheimateten Großpilzen, gelten nur etwa 180 als giftig oder giftverdächtig, und von diesen enthalten zudem nur sehr wenige ein für den Menschen lebensgefährliches Toxin. Zu den besonders gefährlichen Arten gehört dabei der Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides), der im Volksmund auch „Grüner Mörder“ genannt wird. Gelangt ein solcher Pilz in die Küche, ist die höchste Alarmstufe angesagt, denn schon die Menge von 50 Gramm Frischgewicht reicht aus, um einen Erwachsenen zu töten; bei Kindern genügt wegen des geringeren Körpergewichts bereits ein Bruchteil davon.

Daher muss man beim Sammeln von Pilzen unbedingt die größtmögliche Sorgfalt und Vorsicht walten lassen, wozu auch gehört, zweifelhafte Exemplare gar nicht erst mitzunehmen, um die Gefahr von Unfällen zu minimieren. Zu beachten ist außerdem, dass es eine Reihe von Pilzen gibt, die roh giftig sind, sodass man sie keinesfalls in Salaten verwenden darf, sondern sorgfältig kochen muss, damit das Gift zerstört wird.

Allerdings muss nicht jede Übelkeit oder jedes Erbrechen nach einer Pilzmahlzeit auf eine Vergiftung zurückzuführen sein. Manchmal sind die Pilze durch zu lange Lagerung verdorben, oder es liegt ein übermäßiger Genuss der nicht leicht verdaulichen Kost vor. Aber auch spezifische Unverträglichkeit und sogar Einbildung können zu Bauchschmerzen, Brechdurchfällen, Pulsbeschleunigung sowie Atemnot oder Beklemmung führen. Dennoch sollte man bei derartigen Beschwerden nach einer Pilzmahlzeit stets von einem Ernstfall ausgehen und den Arzt aufsuchen.

Pilzfremde Giftstoffe

Körperliche Schäden kann man sich aber nicht nur mit Giften zufügen, die von den Pilzen selbst produziert werden, sondern auch mit Substanzen, die diese aus der Umgebung aufnehmen. Hier sind besonders Schwermetalle zu nennen, die von einigen Speisepilzen regelrecht angereichert werden. Die Fähigkeit zu einersolchen Akkumulation ist artspezifisch und kann im Extremfall eine bis zu dreihundertfach erhöhte Konzentration erreichen.

Ganz besonders gilt dieses für das gesundheitsschädliche und vermutlich auch krebsauslösende Cadmium, das in der Industrie hauptsächlich als rostschützender Metallüberzug und in Legierungen verwendet wird. Schon bei einer einzigen, aus stark anreichernden Arten bestehenden Mahlzeit, kann der von der Weltgesundheitsbehörde empfohlene Grenzwert von 0,5 Milligramm Cadmiumaufnahme pro Woche um das Zehnfache überschritten sein. Ein häufiger Genuss derart belasteter Pilze führt zwangsläufig zu einer Akkumulation im Körper und damit irgendwann zu Magen-, Darm-, Leber-, Nieren- oder Knochenschädigungen. Pilze können aber auch Blei, Quecksilber und andere Schwermetalle anreichern, sodass man an besonders belasteten Standorten, etwa in der Nähe von Müllverbrennungsanlagen oder Metallhütten, auf das Sammeln verzichten sollte.

Verhalten bei Pilzvergiftungen

Bei jedem Verdacht einer Pilzvergiftung, also bei plötzlich einsetzenden Bauchschmerzen, Brechdurchfällen oder auch Pulsbeschleunigung und Atemnot, ist je nach Situation sofortige ärztliche Hilfe durch Ihren Hausarzt bzw. einen Notarzt oder Rettungsdienst erforderlich. Nehmen Sie die ärztliche Hilfe auch dann in Anspruch, wenn Sie nur die leichteste Befürchtung haben, giftige Pilze gegessen zu haben. Falsche Scham ist bei Pilzvergiftungen unangebracht!

Informationen zu angemessenen Erste-Hilfe-Maßnahmen erhalten Sie außerdem bei Giftberatungsstellen, die es in vielen größeren deutschen Städten gibt.

Bleiben Sie ruhig bzw. beruhigen Sie die betroffenen Personen.

Sichern Sie eventuelle Reste der Pilzmahlzeit, alle Putzreste, aber auch Erbrochenes, damit sogleich festgestellt werden kann, welcher Pilz die Vergiftung verursacht hat, um gezielt die notwendigen Behandlungsmaßnahmen einleiten zu können.

Verabreichen Sie keine Hausmittel ohne ärztlichen Rat! Milch trinken ist immer falsch, aber auch das Verabreichen von Salzwasser, um das Erbrechen zu fördern, oder Kohletabletten können schwere Nachteile mit sich bringen. Nur bei Verdacht auf eine schwerwiegende Vergiftung und wenn ein Krankenhaus zu weit entfernt und ein Arzt nicht zu erreichen ist, sollte man möglichst versuchen, durch „Finger in den Hals stecken“ den Magen zu entleeren.

BESTIMMUNG VON PILZEN

Für die nicht ganz einfache Bestimmung von Pilzen ist es notwendig, sich zunächst einige Begriffe anzueignen, ohne die eine richtige Zuordnung einzelner Arten nicht möglich ist. Verlassen Sie sich aber niemals nur auf ein einziges Kennzeichen, sondern vergleichen Sie stets mehrere Merkmale. Ein Pilz mit einem grünen Hut kann ein essbarer Täubling oder Milchling sein, aber auch ein tödlich giftiger Grüner Knollenblätterpilz. Erst die weiteren Merkmale (unberingter bzw. beringter Stiel und unverdickte, nackte Stielbasis bzw. knollig verdickte Stielbasis mit Volva, s. u. lassen eine sichere Bestimmung zu.

Die Fruchtkörper der einzelnen Pilzarten können recht unterschiedlich aussehen. Bei den meisten Großpilzen findet man allerdings eine typische Unterteilung in Hut und Stiel. Im Folgenden sind die wichtigsten Merkmale, wie sie auch in diesem Buch zur Unterscheidung herangezogen werden, näher erläutert:

Hut

Die Größe der Pilzhüte kann sehr verschieden sein. Während beispielsweise der Hut einiger Helmlinge nur etwa 1 cm groß wird, kann der des Parasols einen Durchmesser von bis zu 35 cm erreichen. Die im Buch angegebene Größe muss als Richtwert angesehen werden, denn aufgrund spezieller Gegebenheiten am Standort können Abweichungen vorkommen.

Die Form des Hutes verändert sich bei vielen Pilzen im Laufe ihres Wachstums. So haben junge Exemplare häufig kugelige bis halbkugelige Hüte, später sind sie dann oft flach gewölbt oder ausgebreitet und manchmal in der Mitte auch ein wenig eingedrückt (niedergedrückt). Daher ist das Alter des entsprechenden Pilzes bei der Bestimmung unbedingt zu berücksichtigen. In vielen Fällen sind die Hüte aber auch gebuckelt oder trichterförmig vertieft (siehe Abbildung 1).

Die Hutfarbe wird ebenfalls oft zur Bestimmung herangezogen, wobei es allerdings leicht zu Fehleinschätzungen kommen kann. Das liegt einmal daran, dass verschiedene Personen bei der Benennung einer bestimmten Farbe nicht immer zu einem einheitlichen Urteil kommen, hat aber auch mit der oft recht variablen Färbung vieler Pilze zu tun. Außerdem sind die Hüte im Alter manchmal sehr stark ausgebleicht, sodass die Ursprungsfärbung kaum noch sicher auszumachen ist. Daher sollte man die Farbe möglichst nur in Verbindung mit anderen Merkmalen benutzen.

Bei bestimmten Arten weist auch die Huthaut Besonderheiten auf. So haben einige Pilze bei Trockenheit eine klebrige, bei Feuchtigkeit eine schmierige bis schleimige Huthaut; andere Arten besitzen Schuppen (zumeist eine Folge der aufgeplatzten, äußeren Huthaut), sind mit Velumresten (s. u.) bedeckt, wie es beispielsweise beim Fliegenpilz der Fall ist, oder haben eine faserige, filzige bzw. körnige Oberfläche.

Einige Arten lassen sich aber auch an der typischen Farbe ihres Fleisches erkennen oder an einer auffälligen Farbveränderung nach dem Durchschneiden (man sagt, sie „röten“ oder „blauen“). Auffällig ist in vielen Fällen außerdem der Geruch (rettich- oder mehlartig etc.), der Geschmack (bitter, nussartig etc.) und die Konsistenz (holzig, schwammig etc.).

Röhren und Lamellen

Die röhren- oder lamellenförmigen Strukturen, an denen die Sporen gebildet werden, sitzen in der Regel an der Unterseite des Hutes. Röhren sind im Querschnitt rund oder eckig und unten offen, wobei die Öffnungen als Poren bezeichnet werden. Da sich die Röhren einiger Pilze bei Druck oder Verletzung verfärben, bei anderen dagegen nicht, benutzt man diesen Farbumschlag als Erkennungsmerkmal.

1 Hutformen

Bei den Lamellenpilzen (Blätterpilzen) stehen die dünnen, blattartigen Lamellen manchmal weit auseinander (entfernt) oder auch dicht zusammen (gedrängt), was sich zur Unterscheidung einzelner Arten verwenden lässt. Aber auch der Ansatz der Lamellen am Stiel wird gern zur Bestimmung herangezogen. So können diese dort fest angewachsen sein oder sogar ein wenig am Stiel herablaufen; erreichen die Lamellen den Stiel überhaupt nicht, bleibt also zwischen beiden Strukturen ein Zwischenraum, so bezeichnet man den Ansatz der Lamellen als frei. Wenn sie in Stielnähe eine grabenartige Vertiefung aufweisen, nennt man dies ausgebuchtet angewachsen (siehe Abbildung 2).

Sporen und Sporenpulver

Pilze unterscheiden sich häufig auch durch die Form ihrer Sporen (länglich, rundlich etc.) oder deren Ornamentierung (stachlig, warzig, netzartig etc.). Allerdings lassen sich diese Unterschiede der winzigen Strukturen nur unter dem Mikroskop erkennen. Ein anderes Kennzeichen der Sporen kann man dagegen ohne optische Hilfsmittel verwenden: die Sporenfarbe. Um diese festzustellen, legt man den entstielten Hut eines älteren Exemplars mit der Unterseite auf ein Blatt Papier und wartet einige Stunden, bis ein Teil der Sporen aus den Lamellen oder Röhren herausgefallen ist. Anhand dieses Sporenpulvers, das aus Zehntausenden einzelner Sporen besteht, lässt sich die Sporenfarbe leicht bestimmen.

2 Lamellenansatz

Wichtig ist dabei allerdings die Wahl des Untergrunds, da beispielsweise helle Sporen auf weißem Papier nur schlecht zu erkennen sind, sodass ein solcher Pilz stets auf eine dunkle Unterlage gelegt werden sollte, einer mit dunklen Sporen auf eine helle. Weil man jedoch in vielen Fällen nicht weiß, welche Sporenfarbe zu erwarten ist, empfiehlt es sich, den Hut jeweils zur Hälfte auf eine helle und eine dunkle Unterlage zu legen (siehe Abbildung 3). Die Auswertung muss möglichst schnell erfolgen, da sich der Farbton beim Austrocknen der Sporen verändern kann.

Stiel

Die in diesem Buch gemachten Angaben zur Länge und zum Durchmesser des Stiels sind ebenfalls als Richtwerte zu verstehen. Sehr viel typischer ist dagegen in vielen Fällen die Stieloberfläche, die beispielsweise gefurcht oder schuppig sein kann. Ein gutes Merkmal ist auch das charakteristische Netzmuster vieler Boletus-Arten.

Bei zahlreichen Pilzen weist der Stiel außerdem einen typischen Ring oder zumindest eine noch erkennbare Ringzone auf. Dabei handelt es sich um Reste des Velums, einer von vielen Pilzen gebildeten Hülle, die dem Schutz der jungen Fruchtkörper dient. Unterscheiden lassen sich dabei eine Gesamthülle (Velum universale), die zunächst den ganzen Jungpilz umgibt, mit zunehmendem Wachstum dann aber aufreißt und typische Reste an der Stielbasis und oft auch auf dem Hut hinterlässt, und eine Teilhülle (Velum partiale), die nur dem Schutz der Poren oder Lamellen dient und nach dem Zerreißen häufig einen Ring am Stiel und manchmal auch Reste am Hutrand zurücklässt (siehe Abbildung 4). Dieser Ring kann einfach oder doppelt sein oder auch hängend und in einigen Fällen zudem ein typisches Muster aufweisen, etwa eine zahnradartige Struktur oder ein Streifenmuster.

Die Stielbasis ist besonders bei der Bestimmung der tödlich giftigen Amanita-Arten ein wichtiges Merkmal. So haben z. B. der Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides), aber auch viele seiner Verwandten, an der Stielbasis eine typische Hülle, die sogenannte Volva. Dabei handelt es sich um den Rest der Gesamthülle (s. o.), von der der Pilz in seiner Jugend völlig eingeschlossen war. Nach dem Aufreißen des Velums universale bleiben zumeist Reste an der Stielbasis, aber auch auf der Huthaut zurück.

3 Sporenabdruck

4 Gesamthülle und Teilhülle

Die Volva kann lappig aufgerissen sein oder am oberen Ende einen deutlich abgegrenzten Rand hinterlassen (gerandet). Manchmal bleiben aber auch gürtelartige Reste auf dem Stiel zurück, die auch in Form kleiner Warzen ausgebildet sein können (Warzengürtel). Bei einigen Pilzen, u. a. auch bei Amanita-Arten, ist sowohl eine Gesamthülle als auch eine Teilhülle vorhanden. Diese Pilze besitzen dann also nicht nur einen Ring, sondern auch eine Volva. Anderen Arten fehlt dagegen jede Art von Schutzhülle, aber bei einigen kann die Stielbasis dafür in typischer Weise zugespitzt oder auch knollig verdickt sein.

Standort

Auch der Standort und das jahreszeitliche Auftreten der Pilze werden manchmal zur Erkennung herangezogen. So sind einige Arten stets unter bestimmten Baumarten zu finden, weil sie mit deren Wurzeln eine Verbindung zum gegenseitigen Nutzen eingehen (Mykorrhiza), andere benötigen beispielsweise saure bzw. kalkhaltige Böden oder wachsen ausschließlich auf Holz.

Wie bereits erwähnt, bilden die Pilze ihre Fruchtkörper hauptsächlich im feuchten Herbst; allerdings gibt es auch Arten, bei denen sie bereits im Frühjahr oder erst im Winter erscheinen. In solchen Fällen kann dann auch das jahreszeitliche Auftreten der Fruchtkörper ein Hinweis auf die entsprechende Art sein. Die im Buch angegebenen Zeiträume für das Erscheinen der Fruchtkörper beziehen sich auf Mitteleuropa. In wärmeren Regionen wachsen viele Pilze auch noch in den Wintermonaten.

HINWEISE ZUM SAMMELN UND VERWERTEN

Anfänger sollten sich beim Sammeln zunächst an Röhrenpilzen versuchen (sie sind in diesem Buch auch am Anfang aufgeführt), denn ihre Bestimmung ist einfacher, und es gibt unter ihnen außerdem nicht so viele und nicht so stark giftige Arten wie bei den Lamellenpilzen (Blätterpilzen). Wer die Möglichkeit hat, eine Pilzberatungsstelle aufzusuchen, die im Herbst von vielen Städten und Gemeinden eingerichtet werden, sollte sich das Resultat seiner Bestimmung dort bestätigen lassen. Außerdem bieten viele Volkshochschulen Kurse und Pilzexkursionen an, in deren Rahmen man sein Wissen über Pilze erweitern kann. Vielleicht gibt es aber auch Personen in Ihrem Bekanntenkreis, die schon längere Zeit Pilze sammeln, und die Sie um Rat fragen können.

Erst wenn man die Röhrenpilze gut genug kennt und etwas Erfahrung beim Bestimmen gewonnen hat, sollte man sich an die Lamellenpilze wagen, denn unter ihnen gibt viele essbare Arten mit gefährlichen Doppelgängern (S. 234–245). Daher ist es bei dieser Gruppe auch besonders wichtig, sich sein Bestimmungsergebnis von einem Experten bestätigen zu lassen, bevor man sich an den Verzehr wagt. Dass Schnecken und Insekten nur essbare Pilze befallen, ist übrigens ebenso ein Ammenmärchen wie der Aberglaube, Giftpilze würden Silber oder Zwiebeln schwarz färben.

Der am besten geeignete Behälter zum Sammeln und Transportieren von Pilzen ist ein Korb. Ungeeignet sind Plastiktüten, da mangelnder Luftaustausch, verbunden mit höheren Temperaturen, das Sammelgut schnell verderben lässt. Verwerten Sie die Pilze möglichst noch am Tag des Sammelns. Ist ein baldiger Verzehr nicht möglich, sollten die Pilze ausgebreitet sowie kühl und luftig gelagert werden.

Pilze, die nur zur Bestimmung und nicht zum Verzehr mitgenommen werden, transportiert man am besten getrennt, damit sie nicht versehentlich zwischen die Speisepilze geraten. Exemplare, die vor allem der Bestimmung dienen sollen, müssen möglichst vollständig sein, da fehlende Teile, beispielsweise die knollige Stielbasis mit der Volva, die bei Knollenblätterpilzen oft im Boden verborgen ist, die Bestimmung in fataler Weise verfälschen können.

Vor der Zubereitung werden bei den älteren Exemplaren die Röhren entfernt, außerdem schneidet man Fraßspuren heraus und prüft jedes Exemplar auf Madenbefall, indem man es an mehreren Stellen durchschneidet. Anschließend wäscht man die Pilze unter fließendem Wasser und lässt sie hinterher gut abtropfen. Nicht gleich verwertete Exemplare werden eingefroren, oder man trocknet sie und verwendet sie dann später zum Würzen. Dazu zieht man nicht allzu große Pilzstücke auf einen Faden und hängt diesen zum Trocknen waagerecht an einem luftigen, warmen Platz auf, beispielsweise auf dem Dachboden.

PILZE UND NATURSCHUTZ

Dass viele Pilze des Schutzes bedürfen, weil sie inzwischen vom Aussterben bedroht sind, ist leider kaum bekannt. Die Gründe für den Rückgang einzelner Arten sind sicher sehr vielfältig und auch nicht bis ins letzte Detail geklärt. Man kann aber vermuten, dass Umwelteinflüsse, etwa eine zunehmende Luftverschmutzung, aber auch menschliche Eingriffe, etwa eine intensive Forstwirtschaft oder die Entwässerung von Feuchtgebieten sowie in Einzelfällen auch eine zu starke Sammeltätigkeit, dabei eine Rolle spielen. Inzwischen gibt es eine Reihe von Arten, die in bestimmten Ländern unter Schutz stehen, sodass sie dort überhaupt nicht mehr oder nur noch für den Eigenbedarf gesammelt werden dürfen und nicht für den Verkauf.

Aber auch ungeachtet der gesetzlichen Bestimmungen sollte sich jeder Pilzsammler eigenverantwortlich eine gewisse Zurückhaltung im Umgang mit den Objekten seiner Begierde auferlegen. Dazu gehört, dass man immer nur so viele Pilze sammelt, wie man auch verbrauchen kann, dass ältere Exemplare, die zumeist nicht mehr besonders wohlschmeckend und zudem oft madig sind, zurückgelassen werden, damit sie ihre Sporen verbreiten können, und dass man Exemplare seltener Arten verschont. Denn nur so stellen wir sicher, dass wir uns auch weiterhin an den schmackhaften Wald- und Wiesenbewohnern erfreuen können, die wir Pilze nennen, wobei dieses Buch hoffentlich ein wenig dazu beiträgt, dass Sie diese ungewöhnlichen Organismen ein wenige besser kennenlernen.

BILDERSCHLÜSSEL ZU DEN PILZGRUPPEN

Um einen besseren Überblick über die Vielzahl der im Buch vorgestellten Pilze zu ermöglichen, wurden die Arten aufgrund der Form ihrer Fruchtkörper in sechs verschiedene Gruppen unterteilt. Innerhalb dieser Gruppen sind sie im Artenteil alphabetisch nach ihren wissenschaftlichen Namen geordnet. Die nebenstehende Übersicht soll dazu dienen, mithilfe der zugeordneten Bilder genauere Hinweise darauf zu liefern, wo die gesuchte Art im Buch zu finden ist. Im Einzelnen handelt es sich bei diesen Gruppen um:

Pilze mit Hut, Stiel und Röhren (S. 20–53)

Pilze mit Hut, Stiel und Lamellen, Leisten oder Stacheln (S. 54–179)

Pilze mit wabenartigen, gehirnartig gewundenen oder lappigen, deutlich gestielten Fruchtkörpern, aber ohne Röhren, Lamellen, Leisten oder Stacheln (S. 180–189)

Pilze mit runden, birnen- oder sternförmigen Fruchtkörpern, ohne die typische Ausbildung von Hut und Stiel und ohne Röhren, Lamellen, Leisten oder Stacheln (S. 190–205)

Auf Holz wachsende Pilze mit festen, oft konsolenförmigen Fruchtkörpern oder dünnfleischigen, lappigen, häufig fächerförmig übereinander angeordneten, seitlich angewachsenen Fruchtkörpern (S. 206–215)

Pilze mit ganz unterschiedlich gestalteten Fruchtkörpern. Diese können beispielsweise ein gallertartiges Wachstum zeigen oder feste, krustenartige Überzüge bilden; andere sind reich verzweigt oder haben ein lappiges Aussehen. Manche sind aber auch stark gefaltet bzw. becher-, trichter- oder scheibenförmig oder sie erinnern sogar an eine Koralle oder einen Tintenfisch (S. 216–233)

BESTIMMUNGSSCHLÜSSEL

Für die Bestimmung der einzelnen Arten wird folgendes Vorgehen empfohlen: Man versucht zunächst den entsprechenden Pilz mithilfe des Bilderschlüssels grob zuzuordnen. Dort findet man dann weitere Hinweise darauf, wo die gesuchte Art im Buch zu finden ist. Um bei den größeren Gruppen, also den Pilzen mit Hut, Stiel und Röhren bzw. Hut, Stiel, Lamellen, Leisten und Stacheln, ein unnötiges Suchen zu vermeiden, kann bei diesen zusätzlich ein sogenannter dichotomer Bestimmungsschlüssel angewendet werden. Dessen Prinzip beruht darauf, dass man aus zwei Merkmalsangaben die richtige auswählen muss. Hat man sich entschieden, bekommt man im Folgenden entweder die entsprechende Art bzw. Gattung und die Seitenzahlen genannt, auf der die Arten dieser Gattung in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt sind, oder man wird mittels einer Ziffer auf eine weitere Merkmalsfrage verwiesen. Dieses Verfahren wird so lange fortgesetzt, bis eine endgültige Art oder Gattung ermittelt wurde.

Pilze mit Hut, Stiel und Röhren (S. 20–53)

1Hut mit auffällig schwarzbraunen, wollig-filzigen Schuppen, Poren grau, Stiel unterhalb der Ringzone mit wollig-filzigem Belag Strobilomyces strobilaceus, S. 41

–Hut, Poren und Stiel anders 2

2Stiel markig, gekammert oder hohl 3

–Stiel vollfleischig 4

3Stiel bei jungen Exemplaren markig, später gekammert oder hohl, stets ohne Ring oder Ringzone Gyroporus, S. 32–33

–Stiel von Anfang an hohl, mit Ring oder Ringzone Suillus cavipes, S. 43

4Stiel deutlich schuppig Leccinum, S. 35–39

–Stiel nicht schuppig 5

5Röhren deutlich am Stiel herablaufend, Röhrenschicht dünn und nur schwer vom Hut zu trennen, unter Erlen Gyrodon lividus, S. 31

–Röhren nicht deutlich am Stiel herablaufend 6

6Poren groß, eckig und relativ unregelmäßig, jung orange-, später rot- oder rostbraun, Fleisch mit stark pfeffrigem Geschmack Chalciporus piperatus, S. 30

–Poren von anderer Form und Farbe, Fleisch nicht pfeffrig 7

7Stiel mit Netzzeichnung 8

–Stiel ohne Netzzeichnung 10

8Poren jung weißlich, im Alter rosa, Fleisch mit stark bitterem Geschmack Tylopilus felleus, S. 50

–Poren niemals rosa, Fleisch ohne bitteren Geschmack 9

9Stiel gelb und fein gelblich genetzt, oft auch mit rötlichen Flecken Butyriboletus regius, S. 29

– Stiel anders gefärbt und ohne rötliche Flecken Boletus, S. 20–27 (ohne Boletus calopus, siehe 10, und Boletus subtomentosus, siehe 16)

10Stiel mit rötlicher Punktzeichnung Boletus calopus, S. 22

–Stiel ohne rötliche Punktzeichnung 11

11Poren jung graubraun, später schwarzbraun, Hut ebenfalls grau- bis schwarzbraun, fein samtig oder glatt, niemals großschuppig Tylopilus porphyrosporus, S. 51

–Poren- und Hutfarbe anders 12

12Huthaut auch bei trockenem Wetter klebrig, bei Feuchtigkeit zumeist schleimig, Stiel mit oder ohne Ring bzw. Ringzone Suillus, S. 42–49 (ohne Suillus variegatus, siehe 13, und Suillus cavipes, siehe 3)

–Huthaut höchstens bei feuchten Wetter etwas klebrig oder schmierig, sonst trocken und schuppig, filzig oder kahl, Stiel stets ohne Ring bzw. Ringzone 13

13Hut mit kleinen körnigen Schuppen besetzt und dadurch wie mit Sand bestreut wirkend, Poren olivgrün bis olivbraun Suillus variegatus, S. 48

–Huthaut filzig, im Alter auch kahl, Poren cremefarben, gelblich oder gelbgrün 14

14Parasitisch auf anderen Pilzen wachsend Pseudoboletus parasiticus, S. 40

–Nicht parasitisch lebend 15

15Stiel nicht rot überlaufen, Poren und Fleisch normalerweise deutlich blauend Imleria badia, S. 34

–Stiel mehr oder wenig deutlich rot überlaufen 16

16Stiel normalerweise deutlich rot überlaufen, Huthaut im Alter zumeist stark aufgerissen Xerocomellus, S. 52–53

–Stiel zumeist nur in Hutnähe rötlich oder rotbraun gefärbt, Huthaut nicht eingerissen Boletus subtomentosus, S. 28

Pilze mit Hut, Stiel und Lamellen, Leisten oder Stacheln (S. 54–179)

1Pilz wächst an Holz, z. B. auf Baumstümpfen oder abgestorbenen Ästen 2

–Pilz wächst nicht an Holz 16

2Stiel ganz oder teilweise samtartig behaart 3

–Stiel nicht samtartig behaart 4

3Hutrand stark eingerollt (Krempling), Sporenpulver bräunlich, wächst von Juli bis Oktober Tapinella atrotomentosa, S. 169

–Hutrand nur jung leicht eingerollt, Sporenpulver weiß, wächst normalerweise im Winter Flammulina velutipes, S. 102

4Stiel seitlich am Hut ansetzend 5

–Stiel in der Mitte des Hutes ansetzend 6

5Hüte muschel- oder fächerförmig und dachziegelartig übereinander angeordnet Pleurotus ostreatus, S. 148

–Hüte anders, Stiele an der Basis oft büschelig mit anderen Exemplaren verwachsen Omphalotus olearius, S. 144

6Stiel ohne Ring 7

–Stiel mit Ring oder Ringzone 12

7Sporenpulver dunkel (bräunlich bis schwarz) Hypholoma, S. 115–116

–Sporenpulver hell (weiß, cremefarben, gelblich oder rosa bis rötlich) 8

8Geruch nach Anis Lentinellus cochleatus, S. 134

–Geruch nicht nach Anis 9

9Geruch mehlartig Mycena galericulata, S. 142

–Geruch nicht mehlartig 10

10Geruch rettichartig Pluteus cervinus, S. 149

–ohne auffälligen Geruch 11

11büschelig wachsend Omphalotus olearius, S. 144

–nicht büschelig wachsend Hygrophoropsis aurantiaca, S. 111

12Sporenpulver hell (weiß, cremefarben, gelblich oder rosa bis rötlich) Armillaria, S. 78–79

–Sporenpulver dunkel (bräunlich bis schwarz) 13

13Hutoberfläche deutlich schuppig Pholiota squarrosa, S. 146

–Hutoberfläche glatt oder leicht runzlig 14

14Stiel unterhalb des Ringes mit dunklen, sparrigen Schuppen, darüber gelb gefärbt, Hut deutlich gebuckelt, Fleisch bräunlich, vor allem im Stiel Kuehneromyces mutabilis, S. 122

–Stiel ohne Schuppen 15

15Hut honig- bis goldbraun, Fleisch gelblich, nach Mehl riechend, wächst überwiegend auf Nadelholz Galerina marginata, S. 103

–Hut dunkelbraun, Fleisch weiß und ohne Mehlgeruch Agrocybe cylindracea, S. 62

16Pilze mit Leisten oder Stacheln (Hutunterseite mit flachen, dicklichen, gegabelten bzw. adrig verbundenen, leistenförmigen Strukturen oder mit spitz zulaufenden stachelartigen Auswüchsen) 17

–Pilze mit Lamellen (Hutunterseite mit schmalen, blattartigen Strukturen) 21

17Hutunterseite mit Stacheln 18

–Hutunterseite mit Leisten 19

18Hut deutlich schuppig, Stacheln sehr lang (bis 1 cm), Sporenpulver braun Sarcodon imbricatus, S. 167

–Hut nicht schuppig, Stacheln kürzer (bis 0,5 cm), Sporenpulver weiß Hydnum repandum, S. 108

19Hut gelb- bis dunkelbraun oder grau- bis schwarzbraun Craterellus, S. 96–97

–Hut ocker- bis fleischfarben oder hell- bis dottergelb 20

20Hut hell- bis dottergelb, Rand lange eingebogen Cantharellus cibarius, S. 81

–Hut ocker- bis fleischfarben, Rand unregelmäßig und wellig verbogen Gomphus clavatus, S. 106

21Hut ei-, glocken- oder walzenförmig, Fleisch und Lamellen im Alter schwarz zerfließend 22

–Hut anders geformt, Fleisch und Lamellen im Alter nicht schwarz zerfließend 23

22Gesamte Hutoberfläche mit großen, abstehenden braunen Schuppen bedeckt Coprinus comatus, S. 90

–Hutoberfläche zumeist nur am Scheitel fein schuppig, Hutrand gerieft und oft eingerissen Coprinopsis atramentaria, S. 89

23Hut und Stiel dunkel- bis blaugrün gefärbt (Grünspan-Träuschling), bei Feuchtigkeit mit einer dicken Schleimschicht bedeckt, Stiel mit deutlichem Ring Stropharia aeruginosa, S. 168

–Hut und Stiel anders 24

24Fleisch körnig und brüchig, Lamellen bei Berührung splitternd 25

–Fleisch und Lamellen anders 26

25Fleisch bei Verletzung einen weißen oder farbigen Milchsaft absondernd Lactarius, S. 125–133

–Fleisch ohne Milchsaft Russula, S. 151–166 (ohne Russula cyanoxantha, siehe 26)

26Lamellen bei Berührung verklebend Russula cyanoxantha, S. 154

–Lamellen bei Berührung nicht verklebend 27

27Sehr kleine Pilze (Hutdurchmesser 1–2 cm) mit dünnem, zähem Fleisch, das deutlich nach Knoblauch riecht Mycetinis scorodonius, S. 143

–Fleisch ohne Knoblauchgeruch 28

28Kleine Pilze (Hutdurchmesser normalerweise bis 5 cm), Hut stumpf gebuckelt und bei Feuchtigkeit mit durchscheinendem Rand sowie zähem, nach Gewürznelken duftendem Fleisch, Fruchtkörper schrumpfen bei Trockenheit zumeist stark zusammen Marasmius oreades, S. 141

–Hut und Geruch anders 29

29Kleine Pilze mit dünnem, wachsartigem Fleisch und kegelförmigem, auffällig leuchtend orangegelb bis rot gefärbtem Hut, der bei Feuchtigkeit zumeist fleckig und schleimig wird Hygrocybe, S. 109–110

–Fleisch nicht wachsartig, Färbung anders 30

30Sporenpulver dunkel (bräunlich bis schwarz) 31

–Sporenpulver hell (weiß, cremefarben, gelblich oder rosa bis rötlich) 37

31Hutrand bis ins Alter stark eingerollt (Krempling) Paxillus involutus, S. 145

–Hutrand anders 32

32Fleisch mit starkem Rettichgeruch Hebeloma crustuliniforme, S. 107

–Fleisch ohne Rettichgeruch 33

33Hut graubraun bis grauviolett und mit einer sehr dicken, zähen Schleimschicht (Schmierling), Fleisch an der Stielbasis chromgelb Gomphidius glutinosus, S. 105

–Hut höchstens mit einer dünnen Schleimschicht, Fleisch an der Stielbasis nicht chromgelb 34

34Lamellen entfernt stehend Cortinarius, S. 91–95

–Lamellen gedrängt stehend 35

35Lamellen frei, anfangs rosa, später bräunlich oder schwarz Agaricus, S. 54–61

–Lamellen am Stiel angewachsen oder daran herablaufend 36

36Lamellen am Stiel herablaufend, Hut spitz gebuckelt, anfangs orangerot, später auch bräunlich, Fleisch safran- bis goldgelb Chroogomphus rutilus, S. 84

– Lamellen ausgebuchtet angewachsen, Hutrand zumeist stark eingerissen (Risspilze) Inocybe, S. 119–121

37Huthaut schiefergrau bis schwarz und strahlenförmig gefasert, Art erscheint bereits sehr früh im Jahr (zwischen Februar und Mai) Hygrophorus marzuolus, S. 113

–Aussehen und Wachstumszeit anders 38

38Huthaut olivgrau bis olivbraun und von einer dicken Schleimschicht überzogen (Schneckling) Hygrophorus, S. 112–114

–Hut anders gefärbt und ohne dicke Schleimschicht 39

39Sporenpulver rosa bis rötlich 40

–Sporenpulver weiß, cremefarben, gelblich 42

40Lamellen weit herablaufend Clitopilus prunulus, S. 88

–Lamellen ausgebuchtet angewachsen 41

41Pilze mit violettem Hut, Stiel und Fleisch Lepista nuda, S. 138

–Pilze anders gefärbt Entoloma, S. 99–101

42Fruchtkörper an der Basis büschelig miteinander verwachsen 43

–Fruchtkörper nicht miteinander verwachsen 44

43Hut reinweiß bis bleigrau Clitocybe connata, S. 85

–Hut graubraun bis braun Lyophyllum decastes, S. 139

44Vollständig violett gefärbte, kleine Pilze (Hut 2–5 cm) Laccaria amethystina, S. 123

–Färbung anders 45

45Lamellen nicht frei, sondern am Stiel angewachsen 46

–Lamellen frei 57

46Lamellen ausgebuchtet angewachsen 47

–Lamellen nicht ausgebuchtet angewachsen 48

47Dickfleischige, stattliche Pilze mit ausgebuchtet angewachsenen Lamellen (die Ausbuchtung wirkt wie ein kleiner Burggraben, was sich gut als Gedankenstütze für den umgangssprachlichen Namen dieser Pilze, die Ritterlinge genannt werden, verwenden lässt Tricholoma, S. 170–177

–Dünnfleischige, sehr kleine Pilze (Hut 2–4 cm) mit ausgebuchtet angewachsenen Lamellen und sehr variabler Färbung, vor allem mit unterschiedlichen Gelb-, Grün- oder Blautönen (Papageigrüner Saftling) Gliophorus psittacinus, S. 104

48Lamellen gedrängt stehend 49

–Lamellen entfernt stehend 56

49Fruchtkörper wachsen zwischen April und Juni (Maipilz) Calocybe gambosa, S. 80

–Fruchtkörper wachsen später im Jahr 50

50Geruch mehlartig 51

–Geruch nicht mehlartig 52

51Hut und Stiel weiß Clitocybe dealbata, S. 86

–Hut grau bis graubraun, oft weißlich bereift Clitocybe nebularis, S. 87

52Hut auffallend groß (Durchmesser bis 25 cm), im Alter deutlich trichterartig vertieft und mit einem kleinen spitzen Buckel, zumeist ocker- bis fleischfarben und mit süßlichem Bittermandelgeruch Infundibulicybe geotropa, S. 117

–Geruch nicht nach Bittermandel 53

53Hut gewölbt, oft unregelmäßig verformt und mit einem flachen Buckel, Hut und Stiel weiß, im Alter rostfleckig Rhodocollybia maculata, S. 150

–Hut und Stiel anders 54

54Hut semmel- bis lachsfarben oder orange, im Alter ausgebreitet und zumeist wellig verbogen, auf Wiesen und anderen Grasflächen Cuphophyllus pratensis, S. 98

–Hut anders geformt und gefärbt 55

55Hut hell- bis orangegelb, niedergedrückt oder auch leicht trichterförmig vertieft, ähnelt dem Pfifferling (Falscher Pfifferling), hat aber keine Leisten, sondern Lamellen, die häufig gegabelt sind Hygrophoropsis aurantiaca, S. 111

–Hut cremefarben bis gelblich oder schwach ocker, anfangs niedergedrückt, aber schon bald deutlich trichterartig vertieft, Lamellen weit am Stiel herablaufend, an der Stielbasis mit weißlichem Myzel Infundibulicybe gibba, S. 118

56Hut graubraun und feinfilzig, rundlich bis muschelförmig, oft exentrisch am Stiel angewachsen, nur in Südeuropa und dort auf Brachflächen oder in Dünenlandschaften mit bestimmten Wirtspflanzen Pleurotus eryngii, S. 147

–Hut sehr dünnfleischig, aber nicht wachsartig und mit auffälliger, rosa- bis orangefarbener oder rötlicher, manchmal auch bräunlicher Färbung, nicht muschelförmig und nicht exzentrisch am Stiel angewachsen, in Laub- und Nadelwäldern Laccaria laccata, S. 124

57Sporenpulver rosa Volvopluteus gloiocephalus, S. 179

–Sporenpulver weiß 58

58Stielbasis nicht knollig verdickt, aber von einer Volva umgeben (manchmal nur noch als Rest erkennbar), Stiel ohne Ring Amanita vaginata, S. 75

–Stielbasis knollig verdickt 59

59Stielbasis mit Volva (manchmal nur noch als Rest erkennbar), Stiel mit Ring, Hut häufig mit Velumresten Amanita, S. 64–77 (ohne Amanita vaginata, siehe 58, und Amanita baccata, siehe 60)

–Stielbasis ohne Volva 60

60Hut weißlich bis ockergrau, häufig mit Velumresten, Knolle rübenartig verdickt, Stielbasis manchmal mit Schuppenkränzen Amanita baccata, S. 63

–Hut anders gefärbt 61

61Hut groß (Durchmesser bis 15 cm), dickfleischig und dicht mit abstehenden bräunlichen Schuppen bedeckt, Ring frei auf dem Stiel verschiebbar Chlorophyllum rachodes, S. 82–83

–Hut klein (Durchmesser 5–8 cm) und dünnfleischig, mit feinen, dunklen Schuppen bedeckt, mit Ringzone oder fest angewachsenem Ring Lepiota, S. 135–137

Röhrlinge

BRONZE-RÖHRLING

Schwarzhütiger Steinpilz (Boletus aereus)

MERKMALE

Der anfangs halbkugelige, später gewölbte Hut hat einen Durchmesser von 10–25 cm. Die glatte bis wildlederartige Huthaut kann recht variabel gefärbt sein, denn sie umfasst verschiedene Brauntöne, kann aber auch fast schwärzlich sein; außerdem sind häufig gelbe Flecken auf dem Hut vorhanden. Das Fleisch ist weiß oder ganz leicht rötlich und läuft beim Durchschneiden nicht blau an. Bei jüngeren Exemplaren ist es fest, angenehm riechend und wohlschmeckend, bei älteren Fruchtköpern dagegen oft ein wenig schwammig. Die Röhren sind zunächst weißlich, später gelb, die Poren winzig, rund und von gleicher Farbe wie die Röhren; Druckstellen bleiben farblich unverändert. Die spindelförmigen, glatten Sporen haben eine Größe von 13–16 × 4–5,5 µm; das Sporenpulver ist olivbraun. Der auch bei älteren Exemplaren zumeist noch bauchige Stiel hat eine Länge von 7–15 cm und eine Dicke von 2–5 cm. Er ist im oberen Bereich normalerweise heller als im unteren und mit einem feinen Netz überzogen.

STANDORT

In Mitteleuropa kommt die Art nur an wärmebegünstigten Standorten vor, wo man sie vor allem unter Laubbäumen wie Eichen und Buchen findet. In Süd- und Südosteuropa ist dieser Steinpilz dagegen vergleichsweise häufig; die Fruchtkörper erscheinen zwischen Juli und September.

VERWECHSLUNGSMÖGLICHKEITEN

Der ungenießbare Gallen-Röhrling (Tylopilus felleus, S. 50) lässt sich am bitteren Geschmack und an den rosafarbenen Röhren erkennen; der seltene, ebenfalls wärmeliebende, giftige Satans-Röhrling (Boletus satanas, S. 27) hat rötliche Röhren und einen roten Stiel. Der Flockenstielige Hexen-Röhrling (Boletus erythropus, S. 24) und der Netzstielige Hexen-Röhrling (Boletus luridus, S. 25) haben ebenfalls rötliche Poren und laufen außerdem im Schnitt sehr schnell blau an. Ähnlich sind auch der Sommer-Steinpilz (Boletus aestivalis, S. 21), der Gemeine Steinpilz (Boletus edulis, S. 23) und der Kiefern-Steinpilz (Boletus pinophilus, S. 26), die alle essbar sind.

WERT

Ausgezeichneter Speisepilz.

INFO

Da die Art in Mitteleuropa vergleichsweise selten ist, steht sie in einigen Ländern unter Schutz und darf daher dort nicht oder nur für den Eigenbedarf gesammelt werden. Auf Wochenmärkten im Mittelmeerraum werden die Pilze dagegen oft in größeren Mengen zum Verkauf angeboten.

SOMMER-STEINPILZ

Eichen-Steinpilz (Boletus aestivalis)

SYNONYM

Boletus reticulatus

MERKMALE

Der jung halbkugelige, später gewölbte Hut hat einen Durchmesser von 12–25 cm; die hell- bis nussbraune Huthaut ist matt, bei Trockenheit zumeist zerrissen. Das Fleisch hat eine weiße, an den Röhren zitronengelbe Farbe und einen nussartigen Geschmack. Die Röhren sind zunächst weißlich, später gelbgrün, die Poren klein, rund und von gleicher Farbe wie die Röhren; Druckstellen bleiben farblich unverändert. Die spindelförmigen, glatten Sporen haben eine Größe von 12–16 × 4,5–5,5 µm; das Sporenpulver ist hell olivbraun. Der Stiel hat eine Länge von 7–15 cm und eine Dicke von 2–5 cm; er ist anfangs stark bauchig, später zylindrisch, grau- bis hellbraun gefärbt und von einem deutlichen, weißen bis bräunlichen Netz überzogen.

STANDORT

Die relativ häufige Art kommt hauptsächlich in Laubwäldern vor und dort gern unter Eichen und Buchen; die Fruchtkörper erscheinen zwischen Mai und September.

VERWECHSLUNGSMÖGLICHKEITEN

Der sehr ähnlich aussehende, aber ungenießbare Gallen-Röhrling (Tylopilus felleus, S. 50) lässt sich an den rosafarbenen Poren und dem bitteren Geschmack erkennen. Der relativ seltene, giftige Satans-Röhrling (Boletus satanas, S. 27) hat rötliche Poren, ebenso wie der Flockenstielige Hexen-Röhrling (Boletus erythropus, S. 24) und der Netzstielige Hexen-Röhrling (Boletus luridus, S. 25); der ungenießbare Schönfuß-Röhrling (Boletus calopus, S. 22) hat zwar ähnlich gefärbte Poren, aber einen roten Stiel. Ähnlich sind auch der wärmeliebende Bronze-Röhrling (Boletus aereus, S. 20), der Gemeine Steinpilz (Boletus edulis, S. 23) und der Kiefern-Steinpilz (Boletus pinophilus, S. 26), die alle essbar sind.

WERT

Ausgezeichneter Speisepilz.

INFO

Der Sommer-Steinpilz ist ein ganz ausgezeichneter Speisepilz, aber selbst jüngere Exemplare sind oft schon madig. Da die Bestände in vielen Regionen stark zurückgegangen sind, ist die Art inzwischen in vielen Ländern gesetzlich geschützt, sodass diese Pilze dort nur in kleineren Mengen für den eigenen Bedarf gesammelt werden dürfen.

SCHÖNFUSS-RÖHRLING

Dickfuß-Röhrling (Boletus calopus)

SYNONYM

Caloboletus calopus

MERKMALE