Liebe und Stolz bis in den Tod. Der Konflikt in Hebbels "Herodes und Mariamne" - Stefanie Zellmann - E-Book

Liebe und Stolz bis in den Tod. Der Konflikt in Hebbels "Herodes und Mariamne" E-Book

Stefanie Zellmann

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 2,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Film-, Theater und empirische Kulturwissenschaft), Veranstaltung: Theater- und Dramengeschichte: Politische Antiken, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie eine Liebe zwischen zwei Menschen mit unterschiedlichen Vorstellungen zu einem tödlich endenden Konflikt führen kann, zeigt Hebbels Drama "Herodes und Mariamne" in bezeichnender Weise. Hebbel stellt hier nicht den Weg der Liebenden zueinander, sondern die Schwierigkeiten im ehelichen Miteinander in den Vordergrund. Was vor allem Liebe und Stolz zum Her- und Ausgang des (Ehe-) Konflikts Herodes' und Mariamnes beizutragen vermögen, wird im Folgenden behandelt. Hierfür werden zuerst Herodes und Mariamne mit ihren Charaktereigenschaften gegenübergestellt. Hieraus wird behandelt, inwieweit sich ihre Vorstellungen von Liebe unterscheiden, überschneiden und wie diese Umstände zur Grundlage des im Drama behandelten Konflikts werden. Darüber hinaus wird die Frage gestellt, ob das Königspaar letzten Endes nicht doch dem geforderten Schwur folgt und im Tode wieder vereint ist.

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Inhaltsverzeichnis

 

1. Einleitung

2. Das Königspaar

2.1 Herodes

2.2 Mariamne

2.3 Zwei gegensätzliche Menschen oder Eins?

3. Die Vorstellung von Liebe als Grundlage des Konflikts und dessen Verlauf

3.1 Der erste Schwertbefehl

3.2 Der zweite Schwertbefehl

4. Das grausame Ende – im Tode vereint?

5. Fazit

6. Literatur-/Materialverzeichnis

6.1 Primärliteratur

6.2 Sekundärliteratur

 

1. Einleitung

 

[…] Wenn sie mich liebte, würde sie's verzeihn!

 

Wenn sie mich liebte! Hat sie mich geliebt? (3.Akt, 6.Szene)[1]

 

Wie eine Liebe zwischen zwei Menschen mit unterschiedlichen Vorstellungen deren Ausdrucks zu einem tödlich endenden Konflikt führen kann, zeigt Hebbels Drama Herodes und Mariamne in bezeichnender Weise. Es wird die Zeit einer Liebe nach dem altbekannten und oft verwendeten „Happy End“ erzählt. Hebbel stellt hier nicht den Weg der Liebenden zueinander, sondern die Schwierigkeiten im ehelichen Miteinander in den Vordergrund.[2] Dass sich Herodes und Mariamne lieben, steht außer Frage. Allein ihre Möglichkeiten, dies dem anderen verständlich zu machen, sind in der Form beschränkt, dass sie außerstande sind, sich darüber auszutauschen. Es wird zudem aufgezeigt, dass die Vorstellung eines romantischen Liebeskonzepts, wie es seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Fuß fasste, keine Anleitung gibt, wie das Leben nach der Heirat zu erfolgen hat bzw. kann.[3] Stolz und Misstrauen spielen hierbei eine weitere Hauptrolle. Herodes verlangt als Liebesbeweis von seiner Frau den Eid, ihm in den Tod zu folgen. Mariamne hingegen, die hierzu so oder so bereit ist, sieht in dieser Forderung eine Verletzung ihrer Würde und ihres gegenseitigen Vertrauens. Misstrauen und Missverständnisse, emanzipatorische Bestrebungen und Stolz, Schweigen und aus Groll heraus gesagte Worte führen zu einem Konflikt, der letztendlich nicht nur der königlichen Protagonistin, sondern auch zwei vertrauten Untertanen und Freunden das Leben kostet. Hier finden sich außerdem emanzipatorische Bestrebungen seitens der Frau. Was in den vierziger Jahren und in der Romanliteratur der zweiten Hälfte des Jahrhunderts hervorgehoben wurde, wird durch Hebbel in Form eines Ehekonfliktes auf die Bühne gebracht.[4]

 

Was vor allem Liebe und Stolz zum Her- und Ausgang des (Ehe-)Konflikts Herodes' und Mariamnes beizutragen vermögen, soll im Folgenden behandelt werden. Hierfür werden zuerst Herodes und Mariamne mit ihren Charaktereigenschaften gegenübergestellt. Hieraus wird behandelt, inwieweit sich ihre Vorstellungen von Liebe unterscheiden, überschneiden und wie diese Umstände zur Grundlage des im Drama behandelten Konflikts werden. Darüber hinaus wird die Frage gestellt, ob das Königspaar letzten Endes nicht doch dem geforderten Schwur folgt und im Tode wieder vereint ist.

 

2. Das Königspaar

 

Anhand einer Gegenüberstellung von Herodes und Mariamne kann man feststellen, dass sie sich, wenn auch nicht auf den ersten Blick ersichtlich, doch sehr ähnlich sind. Dies betrifft vor allem ihren Stolz und ihr Verhalten in Bezug auf die zwischenmenschliche Kommunikation. Hierbei ist auffällig, wie jeder der Protagonisten mit seinen zur Verfügung stehenden Mitteln der Sprache und Gestik eine Spirale der Missverständnisse fördert, die letztendlich zum Untergang der beiden führt.

 

2.1 Herodes